1828 / 337 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

nen geleiteten Trephäen, mit klingendem Spiel und weber den Fahnen, in dieser Hauptstadt ein, umringt von Tausenden ihrer Bewohner. Am folgenden Morgen um 9 Uhr wurden (wie letzthin bereits gemeldet worden) die mitgebrachten Sie⸗ geszeichen, begleitet von einer Ehrenwache, und beim Klange der Trompeten, durch die Hauptstraßen der Stadt geführt, und alsdann die Kanonen auf dem Czar-Platze, der Thron in der Waffenpfalz aufgestellt, worauf iim . ein Dankgebet gehalten wurde, wahrend dessen Glocken⸗Ge⸗ laͤute und Kanonendonner ertönte.

Die Kanonen führen die Inschrift: „Während des Auf— enthalts der Russisch Kaiserlichen Truppen in Tauris 1827, gegossen von Persischen Meistern;“ der Thronsessel, von an.

tiker Arbeit, besteht aus vergoldetem Schnitzwerk; das Kis⸗ sen, die Arme und die Ruͤckenlehne sind mit carmoisinfarbe⸗ nem Sammet uͤberzogen. Er ist in der Waffenpfalz, die reich an antiken Schätzen der Russischen Fürsten und Czaren ist, täglich zu sehen, und die Bewohner Moskwas freuen sich, bei dem Anblicke dieser glänzenden Trophäen, der Hel⸗ denthaten ihrer Mitbuͤrger, und preisen die Gnade des Mo⸗ narchen, deren Unterpfänder jm Schooße der alten Haupt— stadt aufbewahrt werden.

Frankreich.

Paris, J. Dec. Vorgestern bewilligte der König dem Bischofe von Amiens, Grafen von Chabens, und dem mit der Cadixer Division zurückgekehrten General-⸗Major, Vi= comte von Saint⸗ Genies, . en. Um 1 Uhr prasidirte der Dauphin im obersten Kriegs ⸗Rathe.

Der ö, K. Sardinische Botschafter am hiesigen Hofe, Marquis Alfieri di Sostegno, ist am iten d. M. nach

urin abgereist, um daselbst den ihm übertragenen Ober⸗ Kammerherrn ⸗Posten zu übernehmen. Die letzten Nachrichten aus Morea sind vom 16ten v.

21 M.; sie bestäͤtigen die früheren, enthalten im Uebrigen aber

über die Bewegungen der Expeditions Armee nichts Neues. Der Messager des Chambres enthält Folgendes: „Der Constitutionnel spricht heute von zwölf neuen Wah⸗ len ), die durch Abdankung und e fil. unter den Mit iedern der Deputirten⸗ Kammer, noöͤthig geworden sind. Wenn

ch diese Zahl nur unbeträchtlich ist, ' bleibt nichts desto⸗ die Sache wichtig, da es sich um die Ausübung des * , .

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lid e . denen . 2 27 . Aller berufen sind. Wir werden daher stets die Schrift steller loben, die zu diesem Behufe den Eifer der Bewoh⸗ ner anspornen; unsere verfassungsmaäßige Ausbildung kann nur gewinnen. Die Wachsamkeit der Presse muß en zugleich mit Mäßigung und Unpartheilichkeit ge—Q aart seyn, und in dieser Beziehung scheint es uns, als ob zer Constitutionnel in seinem (gestern erwähnten) Artikel nicht das Maaß beobachtet habe, welches bei der Ertheilun allgemeiner Rathschläge i k denn er hat nicht sowoh den Wählern Candidaten empfohlen, als ein grämliches Bild von dem Ministerium entworfen. Man 83 * fast behaup⸗ ten, daß er den Gesinnungen des Landes und dem Eifer der ger in der Ausübung der ihnen zustehenden ehrenvollen Befu 1 mißtraue, und daß er daher eine unzweifelhafte *. lligkeit durch Vorhaltung grundloser Gefahren habe wecken wollen. cheint denn das jetzige Ministerium der offentlichen Meinung wirklich in der ungewissen, schwanken⸗ den Lage, die der Constitutionnel ihm leiht? Sind die Maaßregeln einer Verwaltung, die so viel wieder gut zu machen hatte und unstreitig auch viel wieder 8 . at, denn wirklich so un * lich, als jenes Blatt es De⸗ ptet? Daß manche Wunsche sich noch über das bereits irkte Gute hinaus erstrecken, ist begreiflich; wenn man aber den gegenwärtigen Gang der oͤffentlichen Angelegenhei⸗ ten mit dem vorigen vergleichen will, so ist dies eine Ueber— treibung, die Frankreich nicht theilt. Unser Land ist zu auf— seklärt, zu vernuͤnftig, als daß die Pfänder, die das Mini—⸗ m bereits dem Throne und der Ver fassung gegeben 8 nicht ein unbedingtes Vertrauen in die Zu⸗ ft Amnflößen sollten. Mäßigung ist keine Schwäche, und die Kammer so wenig, als das durch sie unter—⸗ . 9

*

21. sind nur neun Dexpntirten-Stellen erledigt, namlich Dcbartements der Ardeche, der Haiden, der niedern des Deubs, der Ille und Bilaine, der Oise, und 2 2 * In * 2 sind sammenberufen worden, um an 8 De m , . * Stelle der verstorbenen De⸗ in, mn 3 Grancur. Marguis du Lhon, Graf Mafar. . L des , D

er ammer zu wählen.

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nen Herrn Rallier, neue

stuͤtzte Ministerium, haben noͤthig, daß man sie auss Neue härte; beide gestählt genug, um dem gesetzlichen Systeme seine Fortdauer und fernere Ausbildung zu sichern. Im Uebrigen, so sind ja die Wahl ⸗Collegien, denen die Wie= derbesetzung der im Schooße der Deputirten Kammer erledig⸗ ten Stellen obliegt, ein Theil jenes aufgeklärten Volkes, dem nicht minder das Gefuͤhl der Gerechtigkeit als das seiner Befugnisse inne wohnt. Wahrend sie diese ausüben, wer⸗ den sie nicht vergessen, was jenes in dem Intere sse der Me—⸗ narchie, der sie allein die Wiederherstellung der Wahl⸗Frei⸗ heit verdanken, von ihnen erheischt. Moͤgen sie dieses nie vergessen, und die Deputirten/ Kammer wird die der Charte und dem Thron ergebene Majorität, welche sich im vorigen Jahre bei jeder wichtigen Frage so glänzend zeigte, durch die bevorstehenden Wahlen noch vermehrt sehen.“

Eben dieses Blatt (der Messager) erklärt das Ge— ruͤcht von der Abschaffung von fuͤnf Milttair⸗Divisienen mir destens fuͤr voreilig; es sey natuͤrlich, daß auch dieser Gegen— stand gegenwärtig im Obersten , verhandelt werde; allein man habe bis jetzt daruber noch keinen Be⸗ schluß gefaßt, und die Zeitung, welche jenes Gerücht ins Publikum gebracht (das Journal du Commerce), sey daher chlecht unterrichtet gewesen. ; ; *

Die Quotidienne meint, das Ministerium könne un—

verlangte Erklarung nicht , . e r g, , n,,

o solches zeit behauptet, sich in die gedacht⸗ Verordnung gefuͤgt habe, solches nur in einer ausweichenden Art geschehen seyn könne.

Ein Adjutant des Kriegs-Ministers ist vor einigen Ta— gen nach Morea . Er soll der Ueberbringer einer zahlreichen Liste von Ordens ⸗Verleihungen unter die Generale und Ober⸗Offieiere des Expeditions⸗Heeres seyn.

Am 2sten Abends sind von Toulon aus zwölf Mea— politanische mit Lager Geräthschaften u. 23 beladene Transportschiffe und drei Franzöͤsische, fuͤr Rechnung einiger Hand lungshau ser mit Mundvorrath aller Art befrachtete Fahrzeuge, unter Bedeckung eines Linienschiffs und einer Cor⸗ vette nach Navarin unter Segel gegangen. Am Bord des erstern befinden sich mehrere Aerzte.

Die Gazette de France nennt in ihrem Zorne den Messager des Chambres das jammervollste Blatt, das seit Menschengedenken herausgegeben worden ist.

Briefe aus Madrid melden, daß der Gouverneur ven Gibraltar den Hafen von Tanger in Blokadestand erklärt habe, und zwar aus dem Grunde, weil der Kaiser von Ma— rokko sich geweigert, den gerechten Entschädigungs Forderun⸗

en des Befehlshabers der Britischen Seemacht in 23 ewaͤssern fuͤr die unlängst nach Tanger aufgebrachten Fahr zeuge zu genügen. Die Auobtidienne behauptet, es sey vorgestern hier ein außerordentlicher Courier mit Depeschen aus Lissadon vom 26. Nov. Abends eingetroffen, worin der Gesundheite⸗ Zustand Dom Miguels fortwährend als höchst befriedigend geschildert werde. Das gedachte Blatt fügt binzn, daß, da das Leben Dom Mizuels nunmehr außer aller Gefahr sey, die liberalen Blätter wahrscheinlich schon morgen ver— kündigen warden, er liege in den letzten Zügen. GSroßoritanten und Irland.

Londen, 5. Dec. Im Standard heißt es Far die Behauptung eines Morgenblaftes, daß Or. Duskisson wahr, scheinlich wieder ins Eabinet treten werde, findet sich nicht der mindeste Grund. Dieses falsche Gerücht rührt vermuth⸗ lich daher, daß Herr Planta vor Kurzem auf Herrn Has kissons Landsitz auf der Jagd gewesen war. So viel wi indessen wissen, hatte . Vesuch nichts mit der Politil gemein.