wollen. Durch das Gesetz vom 2. April 1820 sey die Haupt⸗ summe der Grundsteuer für den Zeitraum von 10 Jah⸗ ren auf 16,028, 160 Fl. jährlich bestimmt worden, der in Rede stehende Gesetz Entwurf erhöhe die Abgabe für 1829 auf 16, 133, 153 fi alfo um 101933 71. mehr. Eben so wenig koͤnne er fuͤr die im Gesetz-Entwurfe angegebene Ver⸗ theilung der Grundsteuer stimmen, da die Provinzen sehr ungleichmäßig besteuert wurden; in einigen Provinzen zahle man 13 bis 49 Cents vom Gulden des Einkommens, in an— dern nur 7 bis 0 Cents. Der Einwand, den der Finanz, Minister bei den Arbeiten der Sectionen gemacht habe, daß jede Verbesserung bis zur Vollendung des Tatasters, der vom ganzen Königreiche entworfen wird, aufgeschoben werden mässe, sey nicht gültig, da derselbe auf die Vertheilung der Grundsteuer unter die * nur von sehr geringem Einflusse seyn könne. err Fontein-Verschuur tadelte Manches an dem Gesetz Entwurfe, stimmte aber dennoch fuͤr denselben. Die Herren Fockema, van Sytzama, Ser⸗ rays, und van de Poll sprachen dagegen. Herr Fabri⸗ Longree pflichtete zwar den Bemerkungen des Herrn van Vader! uͤber die außerordentliche Hohe der Grundsteuer bei, vertheidigte aber demungeachtet den Gesetz. Entwurf. Da die Regierung nicht das Princip bekannt gemacht habe, nach wel⸗ chem sie bei der Vertheilung der Grundsteuer verfahre, so konne man diese auch nicht beurtheilen, wenigstens sey anzunehmen, daß man billig und gerecht dabei zu Werte gehe. Die Beschwer⸗ den ruͤhrten wahrscheinlich von den Fehlern einzelner Beam⸗ ten her. Die geschicktesten Verwaltungs Beamten gestaͤnden ein, daß Unregelmaäßigkeiten vorgefallen seyen. Herr van Bo e⸗ lens sprach in Holländischer Sprache gegen das Gesetz. Herr von Sta ssart ließ sich in folgender Weise verneh⸗ men. „Edesmogende Herten, die Vertheilung der Grund. steuer hat von jeher Klagen veranlaßt, seyn mochten, theils den Charakter der Uebertreibung an sich trügen, vor welcher sich manchmal auch der Besonnenste kaum zu haten vermag. Ueberdem geschieht es leicht, daß man aus der besten r ö seiner 4 ver⸗ t ohne zu ver . man ant mn⸗ 6 Den Kreis, in dessen — . man desser, als ein Anderer, für seine eigen Nebel eines Luchses, 6 des
die ; In der Hoffnung, daß ie durch das zehnjährige Busget ven 1826 beßimmte Sun nicht mehr Überschreiten werde, stimme ich far den e Entwurf“ — Herr Warin griff in Holländischer Sprache das Gesetz an, und eitirte dabei einige Stellen des vorigen Redners, was zu lebhaften Eroͤrterungen zwischen ihm und Hrn. von Stassart Anlaß gab. Noch mehrere Redner tra⸗ ten gegen das Gesetz auf, welches zuletzt, von dem Finanz⸗ Min ister vercheidigt (die Gazette des Pays Bas ver⸗ spricht im nächsten Blatt diese Rede zu liefern), und mit 55 egen 18 Stimmen angenommen wurde. Wiewohl mehrere Mitglieder die Sitzung geschlossen wissen wollten, wurde dennoch die Diseussion über einen Gesetz⸗ Entwurf begonnen, der einige Aenderungen im Zoll⸗-Tarif für die
n, und Ausfuhr und den Transit betrifft. Die Herren Surmont de Volsberghe, Weerts und Lycklam a . für das Gesetz, worauf die Sitzung um 36 Uhr geschlossen wurde. ⸗
Bräsfel, 10. Dec. In der heutigen Sitzung hat die zweite Kammer das Gesetz uber den Donanen⸗Tarif mit 97 gegen L Stimmen angenommen,
Wie reich die Zuider⸗See an Fischen seyn muß, läßt sich daraus abnehmen, daß am ten d. M. allein in Monikem, damm 0 Last, d. h. 23 als 4 Millionen in dieser Bai gefangene Heeringe verkauft worden sind.
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 2. Dec. Letzten Freitag fanden sehr leb⸗ 322 Discussionen auf dem Ritterhause statt. Sie betra— en eine Anklage des Freiherrn Anckarswärd gegen die Mi⸗ nister. Graf Wetterstedt erhob sich und verlas seine Ant⸗ wort, die mit einer Aufforderung an den Freiherrn schloß, seine Anklage beim Constitutions.-Ausschusse vorzubringen.
Erwiederung des Freiherrn war in eben so starken Aus⸗ drücken abgefaßt, wie seine Anklage. Er gedachte darin be⸗ 4 des Bedarfnisses eines Gesetzbuchs und hauptsachlich einer veränderten Repräsentation. Ohne dieselbe konne kein e , r ee. Ministerium gebildet werden: der Wunsch ee ede. ränderung sey allgemein. Als Antwort auf die
ung des Grafen Wetterstedt, seine Anklage beim
in
Constitut ions⸗ vorrabringen z zog der Freiherr ein — Ir, mit den Worten- „es sey Ursache
j eber des Königs, und nders gegen den ö neuen — —
die theils gegruͤndet
2 tarntich li ,,
e kerung öedrohten, haben nunmehr Ernst gemacht, und den
Grafen Wetterstedt, vorhanden“, und- verlangte die Versen⸗ dung desselben an den Constitutions / Ausschuß, was auch be⸗ willigt wurde. In demselben Pleno wurde auch darauf an=
getragen? Privatbanken zu errichten; die Abgabe auf die
, von Brandtwein zu erhöhen; zum Andenken Sehen delphs auf dem Schlachtfride bei Lützen, z dem Schweden Steine, ein Monument zu entrichten ꝛc. Die in
den Übrigen Ständen gemachten Anträge sind ven geringer
Bedeutung und betreffen nur einheimische Angelegenheiten, die fuͤr das Ausland kein Interesse haben. ü
Nach lebhaften Debatten hat der Stand der Geistlich⸗ keit beschlossen: die Universität Upsala solle für die ses Mal nur einen Repräsentanten zum Reichstage schicken. Zwanzig akademische Lehrer in Upsala haben einen kräftigen Protest wider ihre Ausschließung von der Theilnahme an der Wahl der Universitaͤts⸗epräsentanten bei dem akademischen Consi= storium eingereicht. Im geistlichen Stande ist auch eine Motion zur Hemmung des unmaäßigen Brandtweintrinkens auf dem Lande gemacht worden. — Auf dem Ritterhause hat Oberst Montgomery auf die Abschaffung der Lotterie an⸗
getragen, die det Redner als eine die Nation entehrende Ar⸗
stalt schilderte. Der Graf Wetterstedt unterstützte diesen An⸗ trag, und äußerte, Se. Majestaͤt der Konig hatten in Ihrer — in Betreff des Staatsbudgets die Aufhebung der otterie vorgeschlagen. . , Portugal.
Die Lissaboner Hofzeitung vom 23. bis zum 29. Nov. enthalt fortgesetzte Bulletins uͤber die Krankheit Dom Miguel's, der, wie wir bereits gestern meldeten, sich in der Befferung besindet. In der Hoszeitung vom Austen be⸗ findet sich ein Befehl von Seiten des artements des Staats-Secretariats der geistlichen Angelegenheiten und der Justij, daß man die, den Unterthanen Großbritaniens trac⸗ fatenmaßig zuerkannten gesetzlichen Vorrechte auf das Puͤnkt⸗ lichste beobachten und jedes gegen Britische Unterthanen ein⸗
eleitete Criminal⸗Ver fahren so schnell als möglich beendigen olle. Ein Duplicat dieses Befehls ist nach Porto gesandt r 9
worden.
— Ueber die bereits 9 (im Supplement erwähnten neuesten Ere . in Portugal giebt der Cou⸗ rier in Auszugen aus Privat- Briefen —
Vice⸗Consul der Hanseestaͤdte, Herrn Barbosa, und mit ihm den Verwalter der Königl. —— — wie einen Commis des Englischen und Hauöverischen Vice⸗ Consuls, mit denen er uͤber Geschäfte sprach, auf öoͤffentlicher Straße verhastet. Sie fuͤhrten Herrn Barbosa gerades we⸗ 8 in ihr Quartier, wo sie ihn den Abend und die ganze acht behielten, ohne ihm ein Bett oder irgend eint andere Veguemlichkeit zuzugestehen. Am folgenden 28 Mittags ward er und — zwei andere Gefangene von ei⸗ ner ganzen Compagnie der Freiwilligen unter Trommelschlag, um recht viele Zuschauer herbeizuziehen, nach dem Polizei⸗ Gefaͤngniß gebracht; einige vorangehende Freiwillige ließen sogar Raketen in die Luft steigen! Beim Gefängniß ange ⸗ langt, brachte man die Gefangenen nicht in ein Privat-Zim⸗ mer, auf welches bisher Jeder Anspruch machen durfte, der fuͤr diese Begeumlichkeit ungefähr den Betrag von einem Pf. Sterling bezahlen konnte, sondern in das sogenannte chwarze Loch, das für Räuber und Mörder bestimmt ist, in dem jedoch leider jetzt die wuͤrdigsten Männer eingesperrt werden. Gegen dieses Verfahren haben (wie bereits gestern erwahnt) die übrigen Consuln und Vice Consuln protestirt. Es ist jedoch nicht bei diese. Verhaftung allein eblieben; der Englische Vice ⸗Consul in Algarbien hatte dasselbe Schick⸗ sal, und ist jetzt auf dem Wege nach Lissabon, wohin er ge⸗ bunden und gemißhandelt mit den gemeinsten Verbrechern geschleppt wird; einige Franzoͤsische Vice Consuln sollen eben so behandelt worden seyn, was jedoch nicht so gewiß ist, als es die oben angeführten 2 sind. t alie n. ; ** Rom, den 3. December. Am 2östen v. M. 9 Se. Excellenz der Russische Gesandte beim heiligen Stuhle, zürst Gagarin, eine glanzende Soiree, welche Se. &. D. der Kron⸗ rinz von Preußen, so wie Ihre Kaiserl. Hoheit die Groß⸗
ürstin Helena von Rußland, mit Höchst Ihrer Gegenwart
zu beehren geruhten.
egpel, 21. Nov. Am 17ten d. oSfnete sich im Kra. ter des Vesuves eine andere Mündung neben der alten, von welcher bereits Erwähnung gemacht worden ist. Die alte und die neue Mündung werfen von Zeit zu Zeit warha= Materlen aus, welche in den Krater zurückfallen. In der
ge um 12 Uhr