X
es auch hier ergangen.
** 11. Dec. Der Vorschlag, den Herr Odier in der Versammlung der Bank Direktoren gemacht hat: den
Zinsfaß der Bank von 4 pCt. auf 3 pCt. herabzusetzen, be⸗
schäftigt nicht allein die hiesige Börse auf das lebhafteste und anhaltendste, sondern giebt auch unsern Politikern zu denken und zu combiniren. Wie sich bei jeder Frage von einigem Interesse die Eotterien gleich des Gegenstandes be— mächtigen, ihn ihren Ansichten anpassen, und, in wiefern der⸗ selbe zu ihrem Systeme paßt, billigen oder verwerfen, so ist Der Zweck und die Ursachen, die bei
dieser Maaßregel als die natuͤrlichsten erscheinen, und auch
von dem Einbringer der Proposition ausgesprochen sind,
nämlich: Uebersluß an Geld und die Absicht, die Geschaͤfte der Bank wo möglich zu vermehren, sind gleich übergangen
worden und man hat sich auf das Feld der Combinationen
begeben. — Eine men die am meisten besprochen wird, setzt den Odier schen Vorschlag in Verbindung mit einer Opposition, die sich bei unsern sinaneiellen Mächten ge⸗ gen den Finanz-Minister gebildet haben soll. Wie man nämlich behauptet, bleibt der unter dem Ministerium Villẽle ent / und verworfene Plan einer Reduction der 5proc. Rente immer noch eine Lieblings⸗Idee unserer großen Kapitalisten; andererseits aber kennt man Herrn Rey's Abneigung gegen alle von dem sogenannten beklagenswerthen Ministerimn aus—⸗ gangenen Operationen, und seinen Entschluß, in keine di— . Verbindung mit denjenigen Banquier's zu treten, deren * der vorige Minister, Präsident zu bedienen pflegte. Es cheint indeß, als ob der Gang dieses Ministers durch seine Ob⸗
ö erschwert wurde, und man . daß fruͤ⸗
r oder später ine Aenderung seines Systems erfolgen wird. den Minister nun vor allen Dingen zu der Entwer fung eines Reductionsplanes zu zwingen, soll d —— des Bankdis⸗ contos versucht werden, wonach denn allerdings das Ministerium
den Kammern gegenüber in eine unbequeme Lage versetzt werden
würde. — Ohne zu untersuchen, ob diese tung mit der Wahrheit zusammentrifft, und ohne derselben eine größere Glaubwurdigkeit zuge zu wollen, als mehreren andern aͤhn⸗ lichen Gerüchten, muß doch zugegeben werden, daß es auffal⸗ lend ist, daß Odier mit seinem Vorschlage gerade in dem je⸗ kigen Augenblick und so plötzlich hervorgetreten 6. wodurch der —— nicht vermieden werden konnte, als ob besonders daran gelegen sey, die Sache vor Zusammenberufung der Kam—
mern zur Sprache z bringen. Soll dieser Gegenstand aber
unbefangen, und ohne gerade dabei Intriguen oder Machi⸗ nationen vorauszusetzen, betrachtet werden, so ließe sich doch vielleicht zu der Ansicht gelangen, daß der in Rede stehende Vorschlag nicht allein ohne alle Nieden absichten gemacht wor⸗ den ware, sondern 3. er auch unter den gegenwartigen Ver⸗ . zweckmäßig seyn könnte. — Obgleich man den Staud offentlichen Effekten nicht immer als den richtigen Maaß— stab für den Zinsfuß annehmen kann, der dem Kapitale ei— nes 9 so ist er doch wohl in dem gegenwärti= ka Zeitpunkte, wo so manche politische Verwickesungen und de — — tt sinden, geeignet, ein Minimum anzuzeigen. Trotz des Krieges im Osten, trotz der * Expedition nach Morea, trotz des bedeutenden Kapi⸗ tals, welches die Getreideankäuse absorbirt haben, hat sich un⸗ sere 5 pCtige Rente über pari erhalten, und wird selbst bei em Ceurse von den so fest gehalten, daß diesel⸗ fast gänzlich aus dem Handel verschwunden ist. Dieser
Umstand darf wenigstens die Vermuthung zulassen, daß die
Französischen Kapltaltsten die Verwendung ihrer Gelder auch unter 5 pCt. far eine vortheilhafte halten. — Die Vank at mit ihrem Zinsfuß von 4 pCt. in der letzten Zeit o wenig Geschafte gemacht,
insen an die Aerienatre der servefonds hat ange— griffen werden müͤssen; dies erklärt sich noch leichter, wenn man erwägt, daß dieser Discento von 1 pCt. eigentlich nur den reichsten Pariser Vanguiers zu Gute — * indem diese, vermäge der großen Aengstlichkeit und Vorsicht der Bank. Censoren, gewissermaßen die Commissionaire zwi⸗ schen der Bank und den Gewerbtreibenden oder andern Geld⸗ bedürftigen machen, und dadurch der Zinsfuß, den das Pu— blikum — 23 immer 21 pCt. höher angenommen werden muß, als der von der Bank declarirte, so daß man also auch bei einer Herabsetung auf 3 pCt. die eigentliche Ver⸗ wendung des Geldes, als ju 3 3 1 pCt. geschehen, ansehen müßte. Aus dem Angeführten geht als Thatsache ganz ein fach hervor; daß der Kapitalist fein Geld selbst unter 5 pCt. 83 Dingiebt, und daß die gewerbtreibende Klasse es zu die= em se nicht brauchen kann. Ob der Handel in Frank
reich, selbst zum Zins fuß von 3 p Ct, ein bedeutenderes Kapital
der großen Orange⸗Loge von Irland
R zur Bestreitung der es. Chrontele, „wo man
I
als bisher von der Bank annehmen werde, ist eine Sr.
welche die Folge entscheiden müßte. Daß 6 die ö ist, den Versüch mit einer Herabsetzung des Dis contos zu machen, kann so wenig zweifelhaft seyn, als daß man den Preis einer Waare, die so theuer ist, daß sie deshalb keine Kaͤufer Anehr findet, herabsetzen muß. Das ist das Wesen des Handels, und dem wird sich auch Frankreich wahrschein⸗ lich jetzt, gewiß später fügen. An der heutigen Börse ver breitete sich übrigens das Gerücht, daß die von den Bank Direktoren niedergesekte Commission beschlossen habe, in der nächsten General, Versanun ung auf die Verwerfung des Odierschen Vorschlages anzutragen. 2.
Großbritanien und Irland. London, g. Dec.. Am vorigen Freitag ist, wie der Herald meldet, eine Versammlung des stehenden Comit? Und zu Dublin alten worden. Die Versammlung war sehr zahlreich = * 28 erwartete, daß von dem Herzoge von Cumberland cine Ant.
wort auf das durch den Grafen von Enniskillen an S.
een gerichtete Ausuchen: das Amt eines Großmeisters range Manner von Irland, nach deren erfolgter Umgestan⸗ tung, anzunehmen, inzwischen eingegangen seyn werbe. Dies war
auch in der That der Fall, und die aus Verlin datirte *
wort wurde dem Eomité vorgelesen. Nach Inhalt de hat der Herzog die Ihm zugedachte Stelle um so lieber an= genommen, als Se. Königl. 3 „daß Sie dadurch in Uebereinstimmung mit den Gesinnungen Sr. Majestät so . versterbenen Königs, Ihres verehrten Vaters, ndeln. . . Das gestrige Morning Journal giebt eine Ueber sicht der in den Oppositions/ Blattern enthaltenen Gerüchte von den angeblich bevorstehenden Ministerial Veranderungen.
Zuvoͤrde / J (sagt dasselbe) heißt es: der Herzog von Wel lington Hht sich zuruck, und Lord Sidmouth wird zu der ersten S elle im lala berufen werden. — Zweitens: Sit G. Col ourn folgt dem Lord Melville als erster Lord der Admirglitst. Her Croker wird zum Pair erhoben werden., und sich mne Pension zurückziehen. — Drittens: Lord Lowther wird zum Minister des Innern, und Herr Den
man zum General⸗Anwald gemacht werden. — Und zuletzt
1
Brougham wird bei der ersten Erledigung in das *
err d, eintreten und das leiten. Herr Huskisson wird wiederum Praäͤsident der Ham. dels⸗ Kammer werden, und Sir F. Burdett . me men. — Dieses (fährt das genannte Blatt fort) ist der a. sinn, welcher jetzt die Club-Zlinmer in der Hauptstadt erfüllt; boch man steht daraus, was für Leute es seyn muͤssen, welche solches Geschwätz führen, oder von demselben unterhalten werden können. 2 — die —— * verschwenden, wenn wir noch ein Wort hierüber sagen wollten. 5 C0 Herts Merkur berichtet Folgendes: „Das Ho Circular hat die meisten Zeitungen zu einem um ver. leitet, indem es ohne Autorität angekündigt hat, daß der Mar quis von Salisbury neulich verschiedene mr mt dein Herzog von Wellington gehabt, und daß der Eintritt des Lords * das Tabinet abgemacht worden sey. Der Mat quis war nun aber gerade auf einige Monate auf dem Con— tinent, wo er sich auch noch aufhält, und die lesten Nachrich ten von ihm drücken feine Absicht n ren; den ten d. M. nach England zurückzukehren.“ — Wir glauben. (fügt das genannt? Blath hinzu) „daß der Graf von Shaftesburh der Edelmann ist, welchen die Hof. Zeitung, falschlich fuͤr den Marquis von Salisbury genommen hat. U ö „Es ist kein Land in ber Welt sagt die Morning= es e — * . der eugnisse zu prüfen, als England, er hauptsachlichste 7 4 wir uns in dieser Hinsicht 2 auszeich⸗ nen, besteht in der Oeffentlichkeit unsers Verfahrens, in der kurzen er, die fuͤr dieses Ber fahren selbst anberaumt ist. und (da eine Menge von Zeugen auf einmal erscheinen, vorn deren Charakter und Lebens Geschichte man in der Regel we⸗ nig weiß) in der Nothwendigkeit der Anwendung eines Sy⸗ stems von Kreuz, und Querfragen, die ven Männern ge= stellt werden, welche die Geschicklichkeit besiten, einen falschen Zeugen dergestalt in seinen Aussagen zu verwickeln, daß er gezwungen wird, sich selbst zu verrathen, Aus Mangel an Ücberzengung von der wahren Ves haffenheit der einzelnen ee, e elan sind die Nechts⸗Gelehrten genöthigt, in der Menge derselben die Mittel aufzusinden, die Unschuld gegen die Ranke der Bosheit in solchen Fallen zu beschützen, wa es oft schwer wird, auch nur einen einzigen Zeugen
*
Haus der Gemeinen