1828 / 353 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Einwohner in den Kandiotischen Städten zurück.

fehlt, um ganz unbesorgt zu seyn; diesem Mangel will man

nun durch Fremde abhelfen.“ * * h 44 Das obgenannte Blatt enthalt ferner Nachste—

endes:

Ancona, 109. Dec. Die nenesten Briefe aus Poros und Syra kommen wieder auf die Metzeleien der christlichen . Es existi⸗ ren keine Christen in diesen Städten mehr; sie sind sammt— lich dem Schwerdte geopfert worden, und allen andern Ge—⸗ nossen ihres Glaubens auf der Insel ist dasselbe Schicksal geschworen. Der Archipel wird mit fabelhaften Nachrichten von den Russischen Niederlagen angefüllt, und mit dem

Muthe der Tuͤrken erwacht auch ihr alter Entschluß, die

Griechen auszurotten. Der Befehl des Sultans an Dram—

Ali, ihm die Asche des Peloponneses zu bringen“),

frei hat und kann.

ist nicht vergessen, und keine Frage, daß er in Bezug auf das ganze Griechenland vollzogen wird, so wie man die Hand Die Admirale der drei Mächte scheinen sich uͤber diese Lage der Dinge nicht zu täuschen; aber sie

sind an ihre Instructionen gebunden. Doch haben die Greuel

von Kandia sie aus ihrer Unthaäͤtigkeit geweckt. Auf die amt—⸗ lichen Mittheilungen über jene Vorfälle hat die Griechische Regierung ihre Huͤlfe⸗Sendungen nach Kreta verdoppelt, die engere Einschließung der Platze an der Landseite angeordnet und ins Werk gesetzt, zugleich aber, sagt man, von den Ad⸗ miralen die Zusage erhalten, daß in Folge jener Vorgänge sie auch zur See mit derselben Strenge sollen eingeschlossen werden. Man schreibt uns, daß diese Blokade vollzogen ist und streng gehandhabt wird. 34 Amer ik a. Die Gaceta de Bayona, eine Spanische Zeitung,

die unter der Leitung des Pater Minano in Bayonne er⸗

des Thrones vertheidigte, und die einfallenden

scheint, giebt unter dem 12. Dec. folgenden Artikel uͤ·ber die Spanisch⸗Amerikanischen Angelegenheiten:

„Achtzehn Jahre sind es nun, seit eine Handvoll intri⸗ ganter und unruhiger Kreolen, ünter dem Vorwande, sich einer Invasion Napoleon's, an welche dieser aber nicht dachte, entgegenzustellen, mehrere Provinzen des Spanischen Ameri— ka's zum Aufstande bewogen, und aus eigener Gewalt provi=— sorische Negierungen einsetzten, welche im Namen Ferdi⸗

nands VlI. jene ausgedehnten Besitzungen verwalten sollten. 6

Im Anfange fand diese Neuerur eifall, weil sie als eine Eingebung des r . smus erschien; aber bald zeigte es sich, daß die Unruhestifter eine Trennung der Colo—⸗

nieen vom Mutterlande bezweckten und revolutionaire Traäu⸗

mereien aus der alten Welt in die neue verpflanzen wollten. Die interimistische Regierung, welche in Spanien die Rechte re des Usurpators zuruͤckzuwerfen strebte, that einige, freilich falsche, Schritte, um die Amerikanischen Dissidenten mit dem Mut—⸗ terlande zu versohnen, und ihrem in Gefangenschaft befind— lichen Monarchen die kostbarsten Juwelen seiner Krone zu erhalten. Sie hob die Indischen Gesetze auf, welche als drückend erschienen, vernichtete manche Gebräuche, welche den

Colonieen gerechten Grund zu Beschwerden geben konnten,

und raͤumte ihnen außerdem größere Vortheile ein, als sie selbst mit den Waffen in der Hand, und wenn sie als Sie⸗ ger aus dem langen Kampfe mit dem Mutterstaate hervor⸗ gegangen waͤren, hätten verlangen können. Die Negierung

erkärte die Colonieen fuͤr einen integrirenden Theil der

führt, und sehr wohl we

Spanischen Monarchie, stellte sie in ihren Rechten mit den Buͤrgern des Europaͤischen Theils gleich, und er⸗ laubte ihnen, Deputirte zu den Cortes in derselben Weise, wie dies auf der Halbinsel geschah, zu ernen— nen, und nach Europa zu schicken, verlieh ihnen bestimmte Stellen im Staats-Rathe und legte eine Vorliebe fur sie an den Tag, die sehr unpolitisch war und die Interessen der Alt-Spanier beeinträchtigte. Aber dies Alles half nichts, die Insurrection nahm ihren Fortgang und der Ruf der Un⸗ abhängigkeit ertoͤnte in einem großen Theile des Suͤd-Ame—⸗ rikanischen Festlandes. Der Widerstand, welchen die Insur— 33 den friedlichen Vorschlagen der Spanischen Regent— schaft und der Vermittelung des Englischen Cabinets, so wie den ersten schwachen Versuchen entgegensetzten, welche die

, von Cadir machte, um die Aufrührer zu ihrer 2 zurüͤckzufuͤhren, bewies aller Welt, daß die Lenker des ufstandes nur in der Absicht ein angebliches Joch abschuͤt= teln wollten und Rechte in Anspruch nahmen, um selbst zu

) Der angebliche Befchl des Sultans ist gan; beßimmt * eben worden, und jwar aus der gan; 6. Ursache, ei ahmud diese 3 nicht 8 Munde J. z z daß ihn die Asche des Peloponnes für den Verlust des Khararsch nicht an . n. ——

sen Regierun

herrschen und Republiken zu errichten, deren Diectatoren,

Consuln, Gesetzgeber und Generale sie waren. In der That machten sich auch Buenos Ayres, Paraguay, Chili und Ve— nezuela factisch unabhängig, und auch Neu Spanien würde sich frei gemacht haben, wäre der Pfarrer Morelos ein eben so tapferer und geschickter Feldherr, als ein grausamer und wilder Revolutionsmann sen. Nur Peru blieb dem Mautterstaate treu. Dies war der Zustand der Spanischen Colonieen auf dem Amerikanischen Continente, als nach dem Sturze des Franzoͤsischen Gewalt- Herrschers Koͤ⸗ nig Ferdinand friedlich wieder auf seinen Thron zur ück⸗ kehrte und es zu seinem Haupt -Augenmerke machte, jene reichen Besitzungen wieder seinem Scepter zu unter- werfen, und ihnen den Frieden zu geben, den der unheilvolle Genius philosophischer Revolutionen ihnen geraubt hatte. Auf seinen Ruf verschwanden die Ueberbleibsel der Mexika—⸗ nischen Jusurrection, Peru erneuerte und hielt seinen alten Schwur der Treue, Venezuela wurde durch Morillo unter⸗ worfen, und waren die großen Zuruͤstungen zu der Expedi⸗ tion, welche gegen Ende des Jahres 1819 schon im Begriff stand, von Cadir abzusegeln, nicht durch Feigheit und Ver—⸗ raͤtherei vereitelt worden, so wuͤrde Costasirme, Buenos Apres, Paraguay und Ehile zum alten Gehorsam zurückge— kehrt seyn, und von der = Colonieen heut zu Tage nur noch als von einem Unternehmen ehrsuͤchtiger Abentheurer gesprochen werden. Zum Ungluͤck für Spanien, und vielleicht auch fuͤr die civilisirte Welt, ließen sich treu⸗

lose Spanier von den Insurgenten erkaufen, und raubten

ihrem Vaterlande seine wichtigsten Besitzungen. Kaum war die anarchische Constitution vom Jahre 12 erschienen, als

auch das bluͤhnde Königreich Mexiko mit einer Bevölkerung

von mehr als sechs Millionen und den reichsten Bergwerken der Welt fuͤr Spanien verloren ging, es alle Kuͤnste und Segnungen der Civilisation verdankte, und unter des— es drei Jahrhunderte lang eines ruhigen Gluͤckes genossen hatte. Bald darauf vollendeten die —— sion San Martin's in Peru und die Eroberung von Lima, die man noch hätte abwenden können, wenn einige Linien Schiffe und Fregatten ein Paar Regimenter nach dem

Stillen Ocean * rt hatten, die gänzliche Emaneipi— rung des Spanisch-Amerikanischen Continents. Es ist jetzt die Zeit men, wo unpartheiische Geschicht⸗

schreiber die große Frage des Spanischen Amerikas pruͤfen und untersuchen können, und dies ist unser Vorsatz in einer Reihe von Artikeln zu thun, die wir in dieser Zeitschrift einander folgen lassen werden. Wir werden dabei folgende ragen zu verhandeln haben, in welche die Hauptfrage zer— allt: 1) Haben die Spanisch⸗ tikanischen Colonieen das

echt, ihre Unabhängigkeit zu fordern? 2) Wird diese in der That von der Majorität der Einwohner gewünscht? 3) Wenn dem so ist und wenn sie berechtigt sind, dieselbe mit den Waffen zu erkampfen, haben sie darum die Mittel, ihr Vorhaben durchzusetzen, wenn die großen Europaischen Machte ihnen nicht thaͤtigen Beistand gewähren, und man dem Mutterlande freie Hand läßt? 9 Stehen jene Colo—⸗ nieen auf der Stufe der Civilisation, welche zur Errichtung und Befestigung weiser und dauernder Regierungen noöͤthig ist, um Vertrauen einzuflößen? 5) Gesetzt, daß man auch dies zugiebt, ist es im Interesse der Europaischen Staaten, besonders der großen See und Handels, Machte, daß in Ame⸗ rika drei, vier, sechs und mehr Republiken, oder, was noch schlimmer ist, zwei bis drei mächtige Monarchieen entstehen? 6) Sollten die Mächte nicht vielmehr Spanien zur Wieder⸗ eroberung seiner Besitzungen behülslich seyn, und wurden sie dadurch nicht großere Vortheile erlangen, als sie von der Art der Freiheit, nach welcher die Amerikanischen Insurgen— ten streben, erwarten durfen?

Vermischte Nachrichten. Wissenschaftliche Expedition nach Aegypten. (Schluß des gestern abgebrochenen Artikels aus dem

Monitenur.) ;

Nördlich von dem Koloß und außerhalb der Rundmauer hat ein Tempel der Venus (Hathor), aus weißem Kalkstein gebaut, gestanden; ich habe die von Caxiglia begonnenen Nachgrabungen fortgesetzt, und bin zu dem Nesultate gelangt, daß an derselben Stelle ein mit Pilastern geschmückter Tem pel staud, der aus rothem Granit = und von Namses den Großen dem Vulcan und der Venus (dem Phtha und der Hathor) gewidmet war. Die große Rundmauer umschloß

Bei age