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erhalten hatte, nicht weiter als bis zum 20. November, Die . des 1 Schloſſes und das Feuer deſſelben gegen die belagernden Griechen, unter Fabvier, wurden, zu gewiſſen Stunden, taͤglich fortgeſetzi; Am 17. November fuhr eine amerikaniſche Fregatte durch den Kanal von Seis, parlamentirte mit der Tags zuvor auf der Rhede von Scio angelangten engliſchen Krlegs⸗Schaluppe Parthian, und ſetzte dann ihre Fahrt nach Suͤden fort. Einige gefangene Tuͤr⸗ ken wurden nach Syra geſchickt, wohin ſich auch mehrere griechiſche Familien eingeſchifft haben. — Am 18. wurden ungefaͤhr 160 Kavalleriſten, die jedoch nur 60 Pferde bei
ſich hatten, zu Scio ans Land geſetzt. Sie kamen von Me⸗
thana; dieſe 100 Mann ſind der Ueberreſt der beiden Schwa—⸗ dronen, welche von dem Philellenen, Regnault de Saint⸗Jean d Angely (einem Sohne des bekannten Staatsraths unter Buonaparte) gebildet worden waren, der fuͤr ſeine Perſon Griechenland, wo er nichts als Undank und Verdruß erfuhr, bereits feit geraumer Zeit verlaſſen hatte. Auch einiges neue Geſchuͤtz und Munition waren auf Seio angelangt. — Am 19. erſchien eine hollaͤndiſche Fregatte im Kanal von Seid, parlamentirte gleichfalls mit der obgedachten engliſchen Kriegs- Schaluppe, worauf beide zuſammen nach Smyrna ſegelten ). Am 19. November gingen die K. K. Korvette Carolina und die K. K. Goelette Fenice auf der Rhede von Sceio vor Anker. Am Bord der erſteren ſchiffte ſich die Familie des K. K. General-Conſuls auf dieſer Inſel, Hrn. Stiepo—⸗ wich, nach Smyrna ein. — Die Griechen haben in geringer Entfernung vom Schloſſe eine Circumwvallations-Linie zu gra— ben angefangen. — Die unglücklichen Einwohner von Seio werden von ihren angeblichen Befreiern hart bedraͤngt. Die griechiſche Negierungs-Commiſſion fordert von ſelben eine Contribution von einer Million tuͤrkiſcher Piaſter, die ſeit mehreren Tagen mit groͤßter Strenge eingetrieben wird. — Das neueſte Blatt des Spectateur Orjental, vom 1. Dezbr. enthaͤlt Folgendes aus Naxig Leiner der Inſeln des Archipelagus) vom 23. Nov.: „Lord Cochtane iſt im Lauſe des vorigen Monats hier geweſen; er rief die Primaten der Inſel zuſammen, und ſagte ihnen, es ſei augenſcheinlich, daß die verbuͤndeten Maͤchte ſie wieder unter das Joch der Tuͤr⸗ ken zuruͤck bringen wollten, indem die drei Admiraͤle in dem Schreiben an die Stellvertretende Regierungs-Commiſſion, um der Seeräuberei endlich ein Ziel zu ſetzen, erklart haͤt⸗ ten, daß jeder griechiſche Korſar, der außer den vorgezeich⸗ neten Grenzen kreutzte, angehalten und weggenommen wer— den konne. Demgemäß gab Cochrane, außerordentliche und verfaſſungswidrige Vollmachten ſich anmagßend, den Inſeln den Rath, ſich unter den Schutz des Johanni— ter Ordens zu ſtelien, und die Flagge die ſes Ordens aufzuü= 1 Jetzt, da er von einigen weiterfehenden Griechen, enen der Zweck und die Folgen dieſer Spaltung nicht ent—⸗ 2 ſind, hierüber angegriffen wird, ſucht er ſich durch ,, zu vertheidigen, welches er an den dere Juſet — . den er zum Gouverneur
„Am Bord der Hella ;
„Die Deutung, welche, 9 w * D mogeronten (Volke⸗Aelteſten) zu Naxos, die mich zuerſt be⸗ ſucht hatten, meinen Worten gegeben, und ſogar oͤffentlich bekannt gemacht haben, iſt weit entfernt, der Wahrheit ge maäͤß zu ſein; es heißt darin, daß ich den Inſeln gerathen habe, ſich von dem uͤbrigen Griechenland zu trennen; die Wahrheit iſt, daß ich, im Geſpräch uͤber die Lage dieſer W n die Bemerkung machte, daß wenn man, nach dem Schrei en der drei Admiraͤle, die griechiſche Flotte hindern ſollte, dieſe Inſeln zu beſchüͤtzen, die Einwohner derfelben die
erforderlichen Maaßregeln fuͤr ihr eigenes Intereſſe ergreifen, 3
und vor Allem auf ihrer Hut fein muͤßten, nicht wi =
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ter das Joch der Tuͤrken zuͤrückzufallen, und daher, in jedem
) 2 Kriegsſchaluppe Partbian war am 11. December aus mvrna auf der Nhede von Corfu angekommen.
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dalle eber eine chriſtliche, als die mahommedaniſche Flagge aufziehen ſollten . 1.
gedeutet hat, ſo bin ich entweder mißverſtanden, oder meine
orte ſind falſch ausgelegt worden. * * 6 ñ „Ünterz.: der Admiral Cochrane.
bei ſeinen Landsleuten in hoher Achtung ſteht, ſolgende Ant⸗ wort erlaſſen, von welcher einige Abſchriften hieher (nach
Smyrna) gelangt ſind: . V ĩ „Syra, den 9. (21) Sept. 1827.
miralè an unſere Regierungs⸗-Commiſſion geben. Bis * hatten wir geglaubt, daß die glaͤnzende That, weiche, zu a⸗ varin, jenem Schreiben vorangegangen war, nicht zur Ab
ſicht haben koͤnne, uns neuerdings dem Joche, welches wir abzuſchuͤtteln unternommen haben, zu unterwerfen. Wir hat⸗ ten gedacht, der Zweck der Drohungen der Admiraͤle ſei,
alle dieſe Graͤuel unvermeidlich dem ganzen Volke zur Laſt gelegt werden. Wir ſeufzen unter dem Drucke der Anar— (chte und des Elendes; unfere Seeleute, denen die gewohn. ten Hülfsquellen des Handels entzogen ſind, haben gegen die Kriegsrechte gehandelt, und leider nur zu Viele unter ihnen haben, ihr Vaterland vergeſſend, und gefuͤhllos gegen die Uebel, die ſie ihm bereiten können, das Seeraͤuberhand⸗ werk ergriffen. Nachdem wir Sie nach jahrelangem Waꝛ⸗ ten endlich in Griechenland ankommen ſahen, hofften wir, daß die Energie Ihres Charakters, der maͤchtige Cinſluß Ihres Namens und Ihrer Tharen in beiden Hemisphaͤren, eien Unordnungen bald ein Ende machen wuͤrden; an die Spitze der griechtſchen Marine geſtellt, um ſie zu Siegen über unſere Feinde zu fuhren, hatten Ste unſeren gefaͤhrlich⸗ ſten Feind, unſere Rivialitaͤten und unſere Anarchie, zu be⸗ kämpfen. Wir haben Sie mit unſeren Gedanken und un— ſeren Wuͤnſchen bei allen Ihren Unternehmungen nach Cla— rentzn, nach dem Piraͤus, nach Alexandrig, ſelbſt nach Seio begleitet; wir ſchenkten jedem Ihrer Worte aufmerkſames Gehoͤr, und unſere ganze Aufmerkſamkeit war auf Sie ge— heftet. Wir kiagten nur uͤber boͤſes Geſchick, wenn Sie bei
digten wir die Escadren der chriſtlichen Maͤchte, Ihren Un⸗ ternehmungen das Mindeſte in den Weg gelegt zu haben; denn es war uns nichts dergleichen je zu Ghren gekemmen. Sie durchſchiffen heute noch den Archißelagus ohne Hinder⸗ uiſſe, und es war ö. nur ein Werk des bloßen Zufalls, daß Ihnen die tuͤrkiſchen Fahrzeuge, welche einzeln kreuzen, und ganz neuerlich Tahir-Paſcha Lauf ſeiner Fahrt von Na—
rer Arbeiten und Sorgen, es ſei nun fuͤr das Heil Griechen— lands, oder fuͤr die Wiedererſtehung eines beruͤhmten Ordens, wagen wir es noch einmal, Sie zu bitten, einen Blick auf dieſen Schauplatz unſeres Ungluͤcks und unſerer Fehler zu werfen. Im Namen Griechenlands beſchwöͤren wir Sꝑe, die Streitkräfte, die es Ihnen anvertraut hat, nicht mehr gegen die tuͤrkiſchen Flotten, von denen wir befreit ſind, ſondern gegen die Miſſethaͤter zu wenden, die uns ins Ver⸗ derben ſtuͤrtzen. Kehren Sie Ihre Thaͤtigkeit und Ihre Waffen gegen die Piraten, deren Handlungen uns bei der anzen Ehriſtenheit verhaßt machen, wahrend wir die ganze Chriſtenheit anzuflehen, und ihr zu danken haben; belehren Sie uns — Sie, der Sie ſo ruhmvoll in den Reihen ci= villſirter Nationen gefochten haben — uͤber die Vorſchriften und die Anwendung des Voͤlkerrechts. Stiften Sie keine wietracht unter uns, indem Sie uns durch falſche Schreck— ſiiſſe oder durch falſche Hoffnungen taͤuſchen. Vermehren
Sie nicht das bei Ungluͤck ichen ſo natuͤrliche Mißtrauen da—
durch, daß Sie uns dirjenigen, die geſtern fuͤr uns kaͤmpften
in dem Lichte darſtellen, als ob ſie uns morgen wehrlos un⸗
ſern Feinden uͤberliefern wollten. Dann wird Griechenland
„Bieß war meine Meinung, und wenn man ſie anders
Auf dieſes Schreiben hat ein Grieche zu Syrg, der
Mylord! Die Griechen vernehmen mit Schmerz die ; traurige Deutung, welche Sie dem Schreiben der drei Ad⸗
dem Raubſhſtem Einhalt zu thun, welches die griechiſche Nation vor den Augen von ganz Europa entehrt, indem
Ihren Expeditionen nicht gluͤcklich waren; aber nie beſchul-⸗=
varin nach Konſtantinope)h entgangen ſind. Inmitten Ih⸗