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Vom Main, 20. Januar. Nach Inhalt einer Ver⸗ ordnung in dem bairiſchen Regierungsblatt vom 16. d. ha— ben Se. Maj. der Koͤnig von Baiern ſich bewogen gefun— den, die gegenwartige Sitzung der baierſchen Stände ſammlung, welche, den ,, der Verfaſſungs⸗ Ur⸗ kunde zufölge, mit dem 17. d. M. haͤtte zu Ende gehen ſollen, bis um 29. Februar d. J. zu verlaͤngern. Am Schluſſe des Vortrags, mit welchem der K. Fi—

nanzminiſter in der neunten Sitzung der Kammer der ba— ri 83 eriode und insbeſondere der Jahre 183 und 1833 geben hatte, wurde die weitere Vorlage der Generalfi⸗ nanzrechnung des erſten Jahrs der zweiten Periode, mit de⸗ ren Herſtellung der Königl. oberſte Rechnungshof unausge— ſetzt beſchaͤftigt ſei, in kuͤrzeſter Zeit zugeſichert, mit dem vor⸗ laͤufigen Bemerken, daß dieſe neueſte Kö, die Ueber⸗ zeugung gewaͤhren werde, daß ungeachtet des Ausfalls bei einigen Einnahmszweigen, durch die weiſen Maaßregeln, welche Se. Maſeſtaͤt ſchon gleich im erſten Jahr Allerhoͤchſt⸗ ihrer Regierung anordneten, das Gleichgewicht der Einnah⸗ men und Ausgaben erzielt worden ſei. Die Geſammt—⸗ ſumme der Staatsſchuld, wie ſie am 1. October 1825 be⸗

ſtand und auf die zweite Finanzperiode heruͤber gegangen iſt,

betragt: 11,005,644 fl. 44 kr. Aus einer genauen Zer— gliederung der Operationen der Schuldentilgungsanſtalt er⸗ giebt ſich das Reſultat: daß ſie im Laufe der Jahre 1815 bis 183 an den ihr angewieſenen Schulden aus aͤltern Titeln theils baar, chens mittelſt Conſolidirung, Vereinigung u. ſ. w. die Summe von 4,96 l, 204 fl. 1723 kr.,, an neuen Schulden aber 9,709,411 fl. A0 kr., ſohin im Ganzen eine Schuldenmaſſe von 14,670,615 fl. 185 kr, aus eigenen Mitteln getilgt hat. .

In der am 15. Jan. gehaltenen 10ten 6 . Siz⸗ zung der obengenannten Kammer, begann nach Verleſung eines . Reſcripts, worin die Borerwaͤhnte) Verlangerung der Sitzung eroͤffnet ward, die Tagesordnung mit der Be—

lich Erlaͤuterung einiger auf daſſelbe bezuͤglichen Beſtimmun—⸗ gen der Verfaſſungs⸗ Urkunde betreffend. Da kein Redner garn der eingeſchrieben war, ſo begannen Eroͤrterungen vom Platze aus, welche der 2te Praͤſident, Frhr. v. Leonrod, er⸗ oͤffnete, indem er ſich fuͤr Annahme des Geſetzentwurfs nach dem Antrag des Ausſchuſſes ausſprach. Materiell ſei hiezu kein Hinderniß vorhanden, da die Abſicht edel ſei, einerſeits auf Befoͤrderung der Kunſt, anderſeits auf Sicherung des Eigenthums gehe. Hinſichtlich der Form ſei aber hier eine Verwechſelung zwiſchen Abaͤnderung des Geſetzes und au— thentiſcher Interpraͤtation vorhanden und nur letztere noth⸗ wendig, und dieſe fordere keineswegs die in der Verfaſſungs⸗ Urkunde vorgeſchriebenen Form ichkeiten, wie dies auch dei der letzten Staͤndeverſammlung hinſichtlich eines Zuſatzes zum Edikt über Fideikommiſſe gehaiten worden. Die Abgeordne⸗ ten v. Cloſen, Lehmus und Dangel ſtimmten mit dem zwei⸗ ten Praͤſidenten; der Abg. Rabel aber fand die Aenderung weder nothwendig, noch zuläͤſſig, wogegen der Abg. Heffner, als Referent des Zten Ausſchuſſes, deſſen Kompetenz und Gutachten rechtfertigte, und hierauf die Diskuſſion geſchloſ⸗ ſen wurde. Man ſchritt nun zum zweiten Punkt der Ta—

gesordnun ö rung der Landraͤthe betreffend. Nachdem der Staatsminiſter Graf v. Armanſperg einige Erläuterungen uͤber die Motive des Geſetzentwurfs ertheilt und die Zuſtimmung der Regie⸗

rung zu den vom Ausſchuß beantragten Modifikationen er⸗ klaͤrt hatte, verzichteten der 2te Praͤſident, Frhr. v. Leonrod, und der Abg. Graf Benzel-Sternau auf ihr Vorhaben, von der Rednerbuͤhne zu ſprechen, da ſie mit den eben gehoͤrten

Alnſichten des Miniſters und dem Antrag des Ausſchuſſes

anden ſeien. Die Rednerbuͤhne wurde daher von dem

Iten eingeſchriebenen Redner, Abgeordneten Geyer, betreten,

der ſeine Zuſtimmung zum Geſetzentwurf unter den bean,

tragten Modifikationen ausfuhrlich begruͤndete. Die Dis uſ⸗

ſion wird in der nächſten Sitzung fortgeſetzt. r

23.

Staͤnde⸗Ver⸗ luppe Pelikan, Commandant

bgeordneten die General⸗ßinanzrechnungen der erſten

rathung uͤber den Geſetzentwurf: das Staatsgut oder eigent⸗

g, zur Discuſſion des Geſetzentwurfs: die Einfuͤh⸗

pel aufgezogen, mußte aber beide auf

2

3Zante, 14. Dec. Aus dem Oeſterreichiſche Beebach⸗

ter. Am 17. v. M. lief in den Hafen von Navarin, von

der Weſtſeite kommend, ein europaͤiſches Kriegsſchiff ein, welches am Vordermaſt eine Parlamentärflagge angeheftet hatte. Dieſes Schiff es war die engliſche Kriegsſcha⸗ ̃ W. A. B. Hamilton ſah ſich im Hafen um, den es, ohne mit einem der darin lie= genden tuͤrkiſchen Fahrzeuge in naͤhere Beruͤhrung getreten * ſein, bald wieder verließ, und in die offne See zuruͤckkehrte.

er Pelican, welcher ſeitdem auf hieſiger Rhede vor Anker gegangen iſt, hat die Beſtimmung, in den joniſchen Gewaͤſ⸗ ſern, bis zum Cap Matapan, zu kreuzen. Tags darauf,

naͤmlich am 18. v. M. erſchienen, von der Suͤdſeite im Ane

geſichte von Navarin, eine Fregatte, eine Korvette und eine Brigg. Erſtere hatte die franzöͤſiſche Flagge, die beiden an⸗ dern Fahrzeuge aber keine Flagge aufgeſteckt. Dieſe Schiffe blieben bis zum 19. Abends in den Gewaͤſſern von Nava—

rin, entfernten ſich hierauf, kamen aber nach einigen Tagen

wieder zum Vorſchein, und man nahm von Modon aus wahr, daß von Zeit zu Zeit 2 Goeletten zu ſelben ſtießen.

Am 25. Nov. jedoch erhob ſich ein ſtarker Nordwind, der

dieſe ſaͤmmtlichen Fahrzeuge noͤthigte, von dannen zu ſegeln. Es unterliegt keinem 2. 8 dies die . Hellas, die den Aegyptiern im verfloſſenen Sommer weggenommen. Korvette, und die Brigg Sotir (St. Sauveur) geweſen⸗ Ibrahim Paſcha ſoll erklaͤrt haben, daß er, wenn Lord Coch‚· rane ſich noch einmal in der Naͤhe von Navarin blicken laſ⸗ ſen ſollte, ihm ſeine beſten Schiffe, die ſich zu Navarin be⸗ finden, entgegenſchicken werde, um das Loos des Kampfes gegen ihn zu verſuchen. Die Zahl der gegenwartig im

Hafen von Navarin liegenden tuͤrkiſch-aͤgyptiſchen Kriegs⸗

fahrzeuge belaͤuft ſich auf 29; naͤmlich 1 Linienſchiff von der

konſtantinopolitaniſchen Flotte, ſehr beſchaͤdigt, doch halbwegs dienſttauglich; 4 Fregatten von derſelben Flotte in gleichem

Zuſtande; 2 konſtantinopolitaniſche Fregatten im dienſtfaͤhi⸗

gen Zuſtande; Ü raſirtes Linienſchiff der aͤgyptiſchen Flotte,

welches halbwegs in dienſttauglichen Stand hergeſtellt wor⸗

den iſt; 5 Korvetten, 11 Briggs, 3 Goeletten und 2 Schoo⸗ ner der aͤgyptiſchen Flotte in gutem Zuſtande; außerdem 25 Transportſchiffe, theils von der aͤgyptiſchen, theils von der konſtantinopolitaniſchen Flotte. Von Navarin abgegangen wa⸗ ren ſeit der Schlacht vom 29. Oktober: 1 aͤgyptiſche Goelette, welche Handelsfahrer von Navarin bis in die Naͤhe dieſer Inſel (GZante) geleitete: eine, konſtantinopolitaniſche Kor⸗ vette, an deren Bord Tahir-Paſcha nach Konſtantinopel ſegelte; 1 aͤgyptiſche Korvette und 1 aͤgyptiſche Goelette, die nach Alexandria ſteuerten, und 1 Transportſchiff, das ſich noch zu Modon befindet. ; ;

Von dem Commandanten von Tripolizza, Soliman⸗

Bei (dem franzoͤſiſchen Renegaten la Seve) waren am 6. d.

M. Depeſchen an Ibrahim Paſcha eingegangen, worin er

meldet, daß ſich ſeine Truppen in gutem Stande befinden,

und daß die Feſtung fuͤr drei Monate mit Lebensmitteln very ſehen ſei, und von einem Angriffe nichts zu beſorgen habe. Dagegen ſcheinen die ägyptiſchen Truppen, in den Lagern

bei Navarin und Modon, Mangel an Lebensmittein zu lei=

den, ſo daß die Mundportionen bereits um ein Drittel ver— mindert werden mußten. Dies veranlaßte am 6. d. nige Exceſſe zu Modon, wo ein

him Paſcha ließ die Schuldigen aufs ſtrengſte beſtrafen. C tdemn iſt Zufuhr aus Zante, welches Tuͤeken und Griechen abwechſelnd uit Proviant verſorgt, in Ibrahim's Lager an⸗

gelen

Dia vor Anker, welche am 12. ihre Fahrt nach der Kuͤſte von Acarnanien fortſetzte. Sie bringt Mundvorraͤthe nach Dragomeſtre, wo General Church am Ende vorigen Monats

mit einigen tauſend Mann gelandet iſt. Bei der Einfahrt

in dieſen Hafen hatte die Brigg e, , ee, und Wim⸗ Befehl des engliſchen Neſidenten herunter nehmen.

Am 10. d. M. ging auf hieſiger Rhede eine griechiſche ;

k ; 9 [ der Beſatzung . die dortigen Baͤcker-La¶den herfiel, und ſie pluͤnderte. Ibra⸗

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