ö . hat der Konig unterm J. d. M. an die Erzbiſchoͤfe
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In Bezug auf den heutigen Sterbetag Ludwigs X 5 un
Biſchoͤfe in Frankreich folgendes, von dem Biſchof⸗ v 3 mopolis contraſignirtes, Schreiben erlaſſen: Mein . ir naͤhern uns dem verhaͤngnißvollen Jahrestage, der hinfuͤhro gleichzeitig dem Andenken des Koͤnigs Ludwigs XVI. und dem ber Königin Maria Antoinette geweiht iſt. Unſer ein ziger Troſt bel der Erinnerung an dieſen Tag iſt, daß der
algemeine Schmer; ſich zu dem Unſrigen geſellt, und daß
Frankreich, in Traler gehullt, mit Uns den Gott der Varm— herzigkeit fuͤr die beiden erhabenen Opfer, — die Gegenſtaͤnde unſerer immerwaͤhrenden Betruͤbniß — anruft. Wir richten daher dieſes Schreiben an Euch, um Euch zu ſagen, daß zu jenem Behufe am 21. Januar ein feierlicher Gottesdienſt in allen Kirchen Eures Sprengels begangen werden ſoll. Dem Gebrauche gemaͤß, werdet Ihr die Civil⸗ und Militair⸗ Behörden dazu einladen. Keine Predigt oder Leichenrede ſoll dabei abgehalten, nur das Teſtament, in welchem der Königliche Maͤrtirer den ruͤhrenden Ausdruck ſeines letzten Willens und Abſchiedes niedergelegt hat, ſoll von der Kan⸗ zel herab verleſen werden. Da das gegenwaͤrtige Schreiben keinen andern Zweck hat, ſo bitte ich nur noch Gott, daß er Euch, mein Vetter, in ſeinen heiligen Schutz nehme.“
Der Erzbiſchof von Auch (Depart. des Gers) iſt am 14. d. M. mit Tode abgegangen. .
Das Zuchtpolizei⸗Gericht zu Nantes hat die Confiscation uͤber die des Sklavenhandels uͤberwieſene Goelette Maria verhaͤngt und den Capitaͤn von der Befugniß, kuͤnftig ein Schiff zu fuͤhren, ſuspendirt. ;
London, 18. Januar. Der Herzog von Clarence kam geſtern von ſeinem Landſitze hieher nach der Admiralität, und hielt daſelbſt Lever. Auch der Prinz Leopold kam ge— ſtern von ſeinem Landſitze zur Stadt.
Die Times ſtellt die gegenwaͤrtige Miniſterial-riſis als die Folge von lichtſcheuen Intriguen dar, wodurch bezweckt werde, dem von Herrn Canning erſchuͤtterten Verſchwen⸗ dungs und Sinecuren⸗Weſen neue Feſtigkeit zu geben. Man wird ſich erinnern“ (heißt es in jenem Blatte) „daß das Unterhaus in der letzten Sitzung dem Antrage des Hrn. Canning, die Unterſuchung uͤber den finanziellen Zuſtand des Landes noch auszufetzen, nur in der beſtimmten Erwartung
beipflichtete, daß in der diesjährigen Parlamentsſitzung ein Finanz Ausſchuß niedergeſetzt werden ſollte, der, ohne Furcht und Zagen, ohne Vorurtheile und Parteianſichten, dieſen ſo uͤberaus wichtigen Gegenſtand, wovon das Wohl und Weh einer großen Nation abhängt, pruͤfen wuͤrde, Dieſes Comi⸗ tee ſollte kein ſolches Flickwerk ſein, wo, wie es oͤfters der Fall geweſen, alle redlichen und hochherzigen Beſtrebungen durch Parteigeiſt unterdruͤckt wuͤrden; es ſollte kein Gaukel⸗ ſpiel und ſein Beruf nicht der ſein, den aͤußern Schein zu
retten, Palliative zu ſchaffen, um der augenblicklichen Noth)
abzuhelfen; es ſollte vielmehr die Wunde ganz aufdecken, und das Uebel keck ins Auge faſſen, taub ſein und ſich raͤſten gegen die Drohungen und Bitten der Jobbers, Juden,
2 Sinecuriſten und all des Gewuͤrms, was an dem
erzen des Staates nagt. Es ſollte der Unordnung Ein⸗ halt thun, welche das noch dauernde Vermaͤchtniß einer ehe⸗ maligen verſchwenderiſchen Regierung iſt; es ſollte die groͤßt⸗ moͤgliche Sparſamkeit in allen Zweigen der Verwaltung als das unfehlbare Mittel, die Ausgaben mit den Einnahmen in Einklang zu bringen, empfehlen. Die Ernennung von Lord Althorp zum Praͤſidenten dieſes Ausſchuſſes war ſchon eine hinreichende Gewaͤhr, daß der Wille der Regierung der eben⸗ bezeichnete war. Dieſer ausgezeichnete Mann genleßt gleich⸗ mäßig die Achtung aller Parteien; ſeine raſtloſe Beharrlich⸗ keit, feine umfaſſenden praktiſchen Kenntniſſe, ſeine vortreff⸗ lichen Grundſaͤtze und ſein fleckenloſer Ruf ſind Bargen, daß er dem ſchweren Amte gewachſen war. Lord Goderich —— wie allgemein bekannt, mit dieſer Wahl vollkommen — Im Monat November hatte Hr. Herries Tinwent dewon, und damals machte er dagegen keine ſolche ungen, wie jetzt, Er iſt das Werkzeug einer Partei,
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welcher ein ſolches Comité mit einem Präͤſidenten wie Lord
Prinzeſſin
ſtehenden Licenzen zu bett
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Althorp nicht behagen konnte, weil ſie deutlich ſah, da . ö ms angreifen k *. anhaͤngt. Jetzt . Sache vor den Augen des kums, des engliſchen olks, welches, wie ſchon Ludwig Xi bemerkte, ein ſo richtiges Gefuͤhl in allen ernſten Angelegen⸗
hervorgeht, wir koͤnnen daher ſicher darauf rechnen, daß die Stunde immer naͤher ruͤckt, wo die oͤffentliche Meinung uͤber alle . lleinlichen ntriguen glaͤnzend und entſcheidend ſiegen In einem Schreiben aus Smyrna vom 2. Dezbr., welches die New Times mittheilt, wird der daſige Paſcha Haſſan ſehr gelobt. Nach Inhait deſſelben ward unlaͤngſt von den unregelmäßigen Truppen, zwiſchen denen und den Tactikern offne Feindſchaft herrſchte, neulich auf das Boot einer franz. Corvette gefeuert. Man beklagte ſich beim Pa⸗ ſcha, welcher erklaͤrte, ſobald die Thaͤter entdeckt waͤren, wuͤrde er ihre Koͤpfe nach Tſchesme ſenden. Zu bemerken iſt, daß der Verfaſſer dieſes Schreibens, kein Freund der Griechen, die Behauptungen des Spectateur Oriental, daß
die Griechen auf Scio ſich gegen die dortigen Conſuln ver⸗
gangen, fr luͤgenhaft erklart; Pluͤnderung fand durchaus nicht ſtatt; man drang in ihre Häuſer, weil ſie, namentlich der engliſche, wirklich viele Tuͤrken verſteckt hielten; auch wurde der neapolitaniſche Conſul nicht gemißhandelt.
Das von dem Gefecht bei Navarino in Plymouth an— gekommene Schiff Genoa wird dort ausgebeſſert. Der Hauptmaſt iſt zur naͤhern Beſichtigung herausgenommen worden. Dieſer nach Sir Robert Seppings Methode aus 16 Stuͤcken verfertigte Maſt iſt der erſte dieſer Art, welcher in einem Gefecht probirt worden iſt. Er iſt bei Navarino von 49 Kugeln verſchiedener Groͤße getroffen worden, und die erfahrenſten Zimmerleute ſind einſtimmig der Meinung, daß ein nach dem alten Syſteme gebauter chen Umſtaͤnden geſtuͤrzt waͤre. ; St. Petersburg, J. 19.) Jan. Geſtern, am hei ligen drei Koͤnigs-Feſte und Tauftage Chriſti, zugleich auch dem Geburtstage Ihrer Kaiſerl. H. der Großfuͤ At paliaſtes , , de, n, , , n. palla e Meſſe gehalten; hiern ward di Ceremonie der Einſegnung be g . 8 8
Der K. Preußiſche General⸗Major von Borſtell hatte vorgeſtern bei Sr. M. dem Kaiſer und J. M. der Kaiferin Mutter ſeine Abſchieds⸗ Audienz. z —
Seine Majeſtaͤt der Kaiſer hat mittels eines unterm 21. December an den dirigirenden Senat erlaſſenen Ukas zur Befoͤrderung des Handels und des Gewerbfleißes ver⸗ ſchiedene Ermäßigungen der Patentgebuͤhren, nebſt ſonſtigen Erleichterungen fuͤr die Gilden angeordnet. ü
zur Befoͤrderung des Handels zwiſchen Rußland und Holl und deſſen indiſchen Colonieen, die in —— —
Niederlaͤndiſche Handelsgeſellſchaft authoriſirt, auf 15 Jahr
eine Hauptfactorei in Odeſſa anzulegen; . ; ils , ee, eee, Se ee in . Beſſirabien zu errichten, auch wird der Factorei zugeſtanden, in Kiachta einen aus den daſigen ruſſiſchen Einwohnern zu er= waͤhlenden Commiſſionair zu haben. üinter den mehreren, die⸗ ſer Factorei zugeſtandenen, Begunſtigungen erwähnen wir vor⸗ zuͤglich die Authoriſation auf 15, 933 den Tranſito⸗Handel mit Thee aus China . bereits uͤber dieſen Handel be⸗ en, jedoch mit der Beſchraͤnkung, daß es Sr. M. dem Kaiſer vorbehalten bleibe, hieruͤber im Laufe dieſer Zeit noͤthigenfalls noch ſpecielle Befehle zu er⸗ theilen. Im Uebrigen ſind die Factoreien den geltenden ruſſiſchen Handels geſetzen unterworfen. t Augsburg, 29. Januar. Der ſo lange unterhan⸗ delte Zoll- und Handels-Vertrag zwiſchen Baiern und Wuͤr⸗ temberg iſt, nach manchen wechſelnden Umſtaͤnden und Un⸗ gewißheiten, endlich am 18. Januar zu Muͤnchen von den beiderfeitigen Commiſſarien abgeſchloſſen und unterzeichnet
aſt unter gle⸗
Mittels Ukas vom 2. Dechr. hat Se. Maj. der Kaiſer
heiten des Staats hat, — woraus auch ein richtiges Urtheil