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den Wegfall der Beitraͤge zur Unterhaltung der Gerichts . wird, bei naͤherer Erwägung Urſache zur enheit finden.

20) Auf das Geſuch wegen Erſtattung der von der Stadt Belzig im Jahre i702 fuͤr Erwerbung der Gerichts barkeit erlegten 305 Meißner Gulden wollen Wir es gern genehmigen, daß der Stadt Belzig, wenn dieſelbe ſich bei den durch Abnahme der Jurisdiction ihr erwachſenen Vor⸗ theilen nicht beruhigen will, die Gerichtsbarkeit unter der Bedingung zurückgegeben werde, daß ſie in Beziehung auf deren He , * Einrichtungen treffe, welche in Unſern Gerichten zum Beſten der Gerlchts⸗-Eingeſeſſenen zu treffen fuͤr nothwendig befunden worden und wird es in dieſem Falle derſelben uͤberlaſſen bleiben, ſich deshalb an Umn⸗

ſern Juſtizminiſter zu wenden.

21. Auf das Geſuch, ein allgemeines Geſetz wegen Verpflichtung zur Armenpflege entwerfen und Ünſern ge⸗ treuen Staͤnden zur Begutachtung zu laſſen, eroͤff⸗ nen Wir denſelben, daß, da das Beduͤrfniß eines 2 Ge⸗ ſetzes ſchon früher von Unſern Verwaltungsbehöͤrden zur Sprache gebracht worden war, Wir bereits über einen die⸗ ſerhalb von denſelben Uns vorgelegten Geſetzesentwurf die Berathung Unſers Staatsraths veranlaßt gehabt, auf das Uns vorgelegte Gutachten deſſelben Uns aber zu befehlen be⸗ wegen gefunden haben, daß noch die Vorfrage äber die Verpflichtungen und Berechtigungen der Gutsherr⸗ ſchaften und Communen bei Aufnahme neu anziehender Per⸗ ſonen . mit in Erwaͤgung gezogen und darnach anderweit das Noͤthige ſo weit eingeleitet und ausgearbeitet werde, daß Berathungen Unſerer getreuen Staͤnde auf dem Provinziaſ⸗Landtage darauf gegruͤndet werden können. j

22. Den Antrag auf Emanirung eines Geſetzes zur Verhinderung des Schadens durch Sandſchellen, ſo wie

23. das Geſuch um Erlaſſung geſetzlicher Beſchraͤnkung der von Dienſtboten und Tagelöhnern zu fruͤh und leicht—⸗ ſinnig zu ſchließenden Ehen en Wir Unſern Miniſtern des Innern und der Juſtiz mit dem Befehle zugefertigt, deren Erwägung und Beruͤckſichtigung bel der gegenwaͤrtigen Reviſion der Geſetzgebung zu veranlaſſen.

21. Die Anträge wegen Declaration und Abaͤnderung des Gewerbe⸗Steuer⸗Geſetzes vom 30. Mai 1820 betreffend, eröffnen Wir Unſern getreuen Standen, daß die Anwendung ſo kleiner Stufen fuͤr die Gewerbeſteuer⸗Saͤtze, wie ſie von denſelben in Antrag gebracht worden ſind, die Möglichkeit vorausſetzt, auch geringe Unterſchiede des Umfangs feſtzuſtellen, in welchem die Einzeinen ihr Gewerbe betreiben, eine ſolche Feſtſtellung wuͤrde aber ein tieferes und genaueres Eindrin⸗

en in die Gewerbe⸗Verhaͤltniſſe der Einzelnen, als das Ge⸗ * geſtatten will, erfordern und dennoch auch nur einiger maßen 2 Reſultate nicht gewähren. Wir konnen deshalb eine Abaͤnderung des Geſetzes wegen Entrichtung der Gewerbeſteuer vom 30. Mai 1820 in e Beziehung nicht geſtatten. 33 aber ſoll die Frage: in wiefern die Be⸗ ſteuerung des 2 werden könne, nach dem Eingange der von Unſern hörden dieſerhalb bereits erforderten Materialien zur naͤ⸗ heren Berathung gejogen werden. 25. Die wegen Erleichterung der kleinen Brennereien

Hinſichts der Brennzeit Uns vorgetragenen Bitten haben, der Han inſoweit es mit der erforderlichen Steuer⸗Aufſicht vereinbar P

war, bereits durch die mit Unſerer ausdruͤcklichen Genehmi⸗

gung, von Unſerm Finanz⸗Miniſter den Steuerbehörden im 9.

mitt elſt gegebenen Anweiſungen Erledigung erhalten, indem

in Folge derſelben nicht nur da, wo es nöͤthig und zulaͤſſig ſt

iſt, die Deſtillation ſtatt der regelmäßigen 14ſtündigen Brenn⸗ friſt ſelbſt über 17 Stunden verlaͤngerr, ſondern auch das Klären oder Wienen, wenn der Tag, an welchem geluttert wird, nicht mehr hinreicht, an einem folgenden Tage vorge⸗ nommen werden kann.

26. Auf die Antraͤge wegen Ermaͤßigung des Tage⸗ lohns dei öffentlichen Bauten und auf das Geſuch wegen Abänderung der Beſtimmungen der Geſindeordnung hinſicht=

lich des jzü frühen Miethens der Dlenſtboten geben Wir, z

was den erſten Antrag betrifft, Unfern getreuen Standen

werbes der Handwerker zweckmaͤßiger ein⸗ fig

zu erwaͤgen, daß, da der groͤßere Theil der öffentlichen Bau= ten dem mindeſtfordernden Unternehmer uͤberlaſſen wird, eine unverhaͤltntßmaͤßige Steigerung des Tagelohns dabei nicht denkbar iſt. Wir haben dennoch aber die Behoͤrden von den Wuͤnſchen der Staͤnde in Kenntniß ſetzen laſſen, um bei Bauten, die von ihnen ſelbſt ausgeführt werden, eine Ueberſpannung des Tagelohns möglichſt zu vermeiden. Hinſichtlich der in Antrag gebrachten Beſchraͤnkungen in uͤckſicht auf die Zeit, in welcher Geſinde gemiethet werden kann, haben die getreuen Staͤnde zu gen, daß ſowohl den Herrſchaften als dem Geſinde ſolche nachtheilig werden, und dieſelben ohne Noth an zweckmäßigen Einrichtungen ihres Haushalts und ihrer perſonlichen Verhältniſſe hindern würde. Wethals Wir Uns nicht bewogen finden können, die diesfaͤlligen Vorſchriften der Geſindeordnung vom Sten November 1510 abzuändern. Ferner erſcheint die Feſtſtel⸗ lung verſchiedener Umzugeszelten in den Kreiſen, ſtatt der hieruͤber beſtehenden geſetzlichen Beſtimmungen an ſich ent⸗ debe zu ſein, weil es jeder Herrſchaft unbenommen bleibt, ſich nach Gefallen uͤber eine andere als jene Umzugszeit mit ihrem Geſinde zu einigen, es wärde dies aber überdies ei⸗ nen Kreis gegen einen anderen abſperren, deſſen Umzugszeit verſchleden iſt, und zum Nachtheile aller Intereſſenten ge⸗

an einigen Orten jetzt 2 ſtellen ſollte, als ehemals, dies li aufgewogen be⸗

gen werden die getreuen Staͤnd uͤber zeugen, dur . 6 5 22 *

destheilen, in welchen das Gewerbe⸗Polizei⸗Geſetz vom 7Jten September 1811 zur Anwendung be , e. lien.. Material und Kramhaͤndlern auf dem ſie

den 2 Wunſche wegen Beſchraͤnkung des Ma—⸗ terial⸗ und ſo elbige bel der von Uns verfuͤgten Reviſion der C

He deere reiflich erwogen werden.

29. Der Antrag auf Entſchadigung der Dominien fuͤr den Verluſt des Krugzinſes ſoll bei der obſchwebenden Be⸗ rathung uber die Frage; ob, und welcher Art der 5. 30 des Gewerbe⸗ Steuer Edikts vom 2ten November 1810 u deklariren ſei, in Erwaͤgung genommen werden, und

daher Unſere Entſcheidung einſtwellen noch vorbehalten 28

am Handels auf dem Tande een