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3 12 8 zur Allgemeinen Preußiſtchen Staats⸗-Zeitung Rr. 85.
uumnd wenig Intexeſſe einflößte. Die Nation will Leben und Bewegung ſehen, und der Regierung ſelbſt muß es erwuͤnſcht ſein, wenn * die verſchiedenen Theile und Kräfte dieſes Le⸗ bens jeden Augenblick leicht überſehen kann. — Noch wird in jenem Schreiben bemerkt, daß die Zuhörer nur einen kleinen Theil des Publieums bilden; die ganze Nation wolle wiſſen, was in dem hohen Rathe, der ſie vertritt, verhandelt wuͤrde; e wolle ununterbrochen und ſchnell in Kenntniß dieſer Ver—
2 erhalten werden. Zu dieſem Behuf habe ihr
n anderes Mittel zu Gebote geſtanden, als die
z ſarbloſen, trockenen, aus Aengſtlichteit oder Geſchäftsdrang
und daher unverſtändlichen Berichte in den Zeitun, gen, der das mühſame Studium der ausführlichen Proto colle. Es fehle auch an geſchickten Stenographen, welche das flüchtige Wort der Rede vollſtändſg zu Papier zu brin— gen verſtänden. Noch mehr fehle es an n e. Zeitungen, die geſchickte Redacteurs in die Kammer ſenden könnten, um eine 6 und zugleich umfaſſende Ueberſicht jeder Sitzung iu geben, mit kr alles ſchleppenden, die Auffaſſung erſchwerenden Detalls und, was nicht zu lüberfehen ſel, dieſe Arbeiten des Redacteurs müßten nicht durch aäͤngſtliche Cenſeren unnütz gemacht oder zur Heimiichkeit verurthelit werden kännen. — Es iſt undenkbar, Eheißt es am Schiuſſe) daß eine Regierung, die ſo offen und redlich das repräfenta, tive Regime, ſeinem Geiſte nach, in Baiern beſchützen will, nicht auch die, außerhalb der Lammer nöthigen Ergänzungen, die Organe der fentlichen Meinung, wollen 6. an 2 vielmehr glauben, daß bisher die Zeitungen ſelbſt ihre Aufgabe nicht verſtanden haben; man darf hoffen, daß, wenn ſich eine unabhängige Stimme in 33 erheben ſollte, dieſe, wenn ſie anders nicht der bloße Wiederhall einer Faction iſt, nicht unterdrückt werden, ſondern vielmehr Aufmunterung und 83 finden würde. 2 Wüͤrtembergiſche Kammer der Abgeordneten. 49ſte Sitzung. Der Finanzminiſter uͤbergab in derſelben einen Geſetzentwurf, welcher zum Zwecke hat, den Gang der Landesvermeſſung ju ſichern, und die vollſtändigen Erfolge dieſer Anſtalt ſo bald wie möglich herbeizuführen. Auch wurbe das Sportelgeſetz mit dem Tarif, wie es nach den Beſchlüſſen der Kammer nunmehr vorliegt, mit Ausnahme der Notariatsſperteln mit 67 gegen 3 Stimmen angenom,— men. Der Abgeordnete Frhr. v. Hornſtein ſtimmte vernej⸗ nend, indem er bemerkte, das Geſetz enthalte Punkte, von denen er glaube, daß ſie der verfaſſungsmäßigen Autonomie der Kirchen entgegen ſeien. Ih der ſoſort ebenfalls geneh— 6 Begleitungsadreſſe heißt es: Im Allgemeinen er ube ſich die Kammer die Bemerkung, daß ſie bei der Be⸗ rathung dieſes Geſetzes von dem Grundſatze ausgegangen ſei, an dem Veſtehenden ohne dringende Gründe nichts zu
Spanien.
Die in unſerem geſtrigen latte erwähnte paͤbſtliche Bulle, wegen der ſernern en, von 19 Milllonen Rea—; les von dem Spaniſchen Clerus lautet ihrem weſentlichen Weer. nach felgendermaaßen;: „Unſer Vorfahr Pius VII.
berjengt ven dem weſentlichen Vedürfniß des Spaniſchen Lönlgreichs, erhörte Ew. Maſeſtät Bltten und verſtattete biewellen, daß ven dem Patrimonium der Kirche zu Abhel— ſung jener Bedürfniſſe von Zeit zu Zeit Unterſtůützungen und Subſidien gefordert werden durften.“ , mVermöge des Apoſtollſchen Briefes vom 12. April, wel⸗ her anfängt. Apostolieae benignitatis- n algen. = iam verſtattete Unſer erwähnter Hor ſahr Ew. Majeſtit men den Gütern des Welt Geſſtlichen und der KloſterGeiſt,
W, elt Dreißig Millionen Reales de Vellon zu
im n, und ſetzte dieſe keen i auf Sechs Jahre feſt. Als 22. e 1823 auf Antrag derſenigen berũhmten Männer (llu- ber e = . welche damals in Ew. Majeſtat Abweſen,/
ͤ tſchaft bildeten, Unſer Vorfahr elne weniger 8 dewilllgte, wodurch die ani Spaniſche Ne 6 ichrigt wurde, zehn Millionen Reales de . lcteh nähe fee Jähet von beben Ciaifen ker 9. und die —— denen, welche auf die Zehnten der . waren imn N ämales Anſpruch haben, zu erheben Pelche durch 1. —— — 6 s i, nnſers Vorfahren Pius
—⸗ te Conceſſion Un
Ce eln , e Andenkens, der Spanlſche Elerus in den
z des Könlgrelchs far den Bau der Galeeren
ubſidlen mitbegriſſen,
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bezahlen pflegte. Unſer geliebter Sohn, Don Joſcyh
1 klar Aparici, Ew. Maj. Geſchäftstraͤger bei Uns, hat
Uns zwei Bitten vorgetragen und Uns demüthigſt erſucht, 2 erfüllen. Die erſte bezieht ſich auf den Umland, daß in Spanien Zweifel entſtanden ſind, ob der durch das apoſtoliſche Schreiben von Pius VII. auferlegte, vorerwähnte Tribut, ebenfalls von den Derimals zu entrichten ſei, wel—= chen einige Laien, vorzüglich in Catalonien, i O0 wie auch von den primicias welche in Arragonien die Stadt⸗ Magiſtrate verwalken; wohl verſtanden, nämlich diejenigen Decimas und primicias fuͤr welche daſelbſt die Güter der Lalen der Enttichtung der gewohnlichen Contributionen un= terworfen ſind und iſt es daher Ew. Majeſtät Wunſch, daß Wir diefe decimas und primicias dem neuen Tribut als nicht unterworfen erklaren, jeboch * gleicher Zelt feſtſetzen, daß der vorgenannte Tribut den Gütern des einen und des an⸗ dern Cleri aufzuerlegen fel, und zwar wohl zu verſtehen, den⸗ ſenigen Gütern, welchen früher die größer Abgabe mitte des Apoſteliſchen Schreibens von Plus VII. vom 16. Aprll 15817, welcher mit den Worten: Apostolicae benigni- tatis indulgentiam anfängt, auferlegt worden war.“ „Der zweiten Bitte liegt die , . des unglůck⸗ lichen Zuſtandes des Schatzes des Spaniſchen Königreichs zum Grunde, und da die vorerwähnten ſechs Jahre nächſtens verſtrichen ſein werden, ſo bitten Uns Ew. Majeſtät, Ihnen das Recht zu ertheilen, den vorgenann— ten Tribut von Zehn Millionen jährlich neuerdings während den folgenden ſechs Jahren erheben zu 6 Hierauf folgt die ſchon bekannte Erlaubniß Sr. Helligkeit, die mehr erwähnten Zehn Millionen alljährlich von = Geiſtlichkeit wahrend ſechs Jahre erheben zu du . 2 ortugal. ;
Liſſabon, 15. — Der offielelle Theil der e. Zeitung vom 12. d. meldet die Entlaſſung des Brigadiers Graf v. Alva als Gouverneur der Algarvien; des Brig. Jaas da Sllveira als Gouvern. der Provinz Veirag⸗Balxu; des Brig. Marquis de Valenga als Gouvern. der Pr. Trazosmontes; des Brig. Grafen v. Zumiares als Gouverneur der Provlnz Minho; des General Lieutenants Stubbs als Gouverneur von Porto; und die Ernennung des General- Lieutenants n, . zum Gouverneur der Algarvien; des Generals
comte de St. Joao da Pesqueira zum Gouv. der Prov. Beira. Baxa; des Generals Lleutenants Zuez da Fonseca 8 Gouv. der Prov. Veira⸗Alta; des General Lleutenants
leomte do Pezo du Regoa zum Gouv. der Prov. Trazos— montes; des General⸗Lieulenants Coſta zum Gouv. der Prov. Minho; Des Generals Franco de Caſtro zum Gouv. von Porto. Die Melſten der Lett genannten waren 1823. dem Narquis de Chaves, damals Grafen v. Amarante, gefolgt. — Der Tagesbefehl vom 12ten verbietet den Muſik⸗Chören hin⸗ rr die conſtltutlonnelle Hymne von Dom Pedro zu ſpie⸗ len, und macht bekannt, daß dem General Grafen v. Vllla= Flor ein 342 Urlaub zur Bewerkſtelligung einer Neiſe us Ausland erthellt worden iſt. — Die Grafen Villa, Flor, Alva, Zumiares, Fronteira und da Taipa, welche Erſtere die Motlon des letzteren in der Sitzung der Pairs Kammer vom ten unterſtützten, haben ſich vor 6 end nach Empfang anonymer Briefe auf Engliſche iffe geflüchtet und wer⸗ den hente Abend nach England abſegeln. Man hat ihnen dle nachgeſuchte Erlaubniß, auf Reiſen zu gehen, mit vieler BVereitwilligkeit ertheilt; ſie waren im verwichenen Jahre die Anführer der gegen den Marquis de Chaves geſchickten Armee und ſind als 86 3 * * Charte bekannt.
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Die Allgemeine Zeitung enthält im neueſten Blatte fol gendes Schreiben aus Kon ſtantinopel vom 25. Februar; Während verſchiedene Ereigniſſe in der letztverfloſſenen Zeit, z. VB. die den Griechen wiederholt angebotene Amneſtie und andere Vergünſtigungen, die Erleichterung der Schifffahrt nach dem Schwarſen Meere, die nach einigem Aufſchuß nun— mehr vollzogene Ratzſiation der mit Neapel, Spanlen uhnd Dänemark, unter Rußlands Vermittelung, in Folge der Akermaner Cenzention abgeſchloſſenen Schifffa , tlonen, daruf hindeuten, daß die Pforte . verſohn⸗ lichen Maahregeln, ſelbſt in einem ausgedehn leren Manß⸗ ſabez die, and zu bleten nicht abgencigt eim darfte, hat die Thätigkelt in Ausrüſtung von , ien, und Abſen⸗ dung von Truppen, Munition und Gäeſhü nach ver ſchlede=
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