Amneſtie, ſondern auch noch andere

J ,, J welche ihre Zuflucht zu ihrer Großmuth nehmen, gnädig wieder aufzunehmen bereit iſts; alle dieſe Betrachtungen haben uns ermuthigt, eine gemeinſchaftliche bittliche Vorſtel⸗ lung, mit unſerem Siegel verſehen, einzureichen, und da wir uns, als Oberhaupt der Griechiſchen Nation und Klrche,

zur Fuͤrſprache berechtigt hielten, haben wir unſere inſtaͤn=

digſte Fürbitte dahin eingelegt, daß Euch, nachdem Ihr Euch wieder werdet unterworfen haben, 4 nur vollkommene naden und Beguͤn⸗

ſitiigungen, die mit Eurer Stellung als Raajah's vereinbar

.

dings auf dem Kriegsſchauplatze Truppen unter Befehl des Generaliſſimus Church haben alle

i. ſchlagfertiges

. ſowohl als Beweis der Großmuth unſerer erlauchten e

gierung, als um Euer zerrüttes Gemüth zu beruhi— gen und Eure und Eurer Nachkommen Exiſtenz, wenn Ihr Eurer vnn als gehorſame Unterthanen getreu bleiben werdet, auf Jahrhunderte zu ſichern, zugeſtanden wer— den. Lob und Preis dem Allmächtigen! Die Pforte hat ſich auch diesmal, wie immer, gnädig bezeigt; ſie hat unſere Bitten erhört, unſere 8 ſind nicht getäuſcht worden; wir haben von ihr nicht bloß mündliche,

ſondern ſchriftliche Verſicherung erhalten, daß ſie unſere Fuͤr⸗

bitte annehme; und dadurch zugleich das Recht unſers pa— triarchaliſchen Stuhles, als Vermittler in den —— 2 7 ten unſerer Nation aufzutreten, beſtätigt geſehen. Die hohe Regierung die Gott ſchüͤtzen wolle giebt in der uns ertheilten Antwort die erfreuliche Verſicherung der Gnade, fuͤr alle bisher durch Verfuͤhrung Irregeleiteten, und legt hlemit neue und klare Beweiſe ihrer Gute und. Lang muth an den Tag, die ſelbſt die Verhärteſten zum Dankg fuͤhl? erweichen müſſen. Sie bekräftigt nicht nur die voll⸗ kommenſte Amneſtie, ſondern will 12 wegen des Ver⸗ gangenen auch nur einmal zur Rede ſtellen; ſie leiſtet nicht nur Verzicht auf allen Erſatz für den durch die Revolution ihr verurſachten Schaden, ſondern erläßt auch alle durch dleſe ſieben Jahre ihr gebührenden Abgaben, und ſchenkt Euch noch uͤberdies Steuer-Freiheit fuͤr ein ganzes Jahr im Voraus; ſie erneuert die urſprüngliche Verfaſſung der Mo— rea und des Archipelagus mittelſt Wiederherſtellung der Re⸗ glements dieſer Lander, und gewährt noch andere Beguͤnſti⸗ gungen, die ein Lohn fuͤr die Treue ihrer Unterthanen ſein ſollen; ſie ſichert endlich freie und ungeſtöͤrte Ausübung der Religion zu.“ (Der BVeſchluß folgt.

Die Florentiner Zeitun 32 ach richten aus Korfu vom 1ſten und 4. Marz. ach 3 derſelben war neuer⸗ ichts vorgefallen; die

militairiſche Engpaſſe des weſtlichen Griechenlands eingenom⸗ men und fangen die Transporte auf, die man von Zeit zu Zeit bis zur Feſtung von Miſſolunghi gelangen zu laſſen derſucht. Der Seraskier Reſchid⸗Paſcha befand ſich noch immer im öſtlichen Griechenland. Veli⸗Bei hatte ſeinen Streiſ—⸗ ug gegen den General Church aufgegeben und ſich auf Pre— veſa wieder zurückgezogen. Er fürchtete, daß man eine Ver⸗ ſchwoͤrung anſtiſte, wo die Griechen dann dieſer Feſtung, die der Schluͤſſel von ſchen den Agenten der Regierung, die von dem Sohne Re⸗ ſchid⸗Paſchas den Auftrag erhalten hatten, nach Tzamuria zu gehen und mit. Gewalt das dortige Getreide 2 men, welches großentheils angeſehenen Familien in Albanien ern. und den Landes- Einwohnern, die von dieſen den Be = erhalten hatten, ſich zu widerſetzen, hat ſich ein Kampf erhoben. Die Albaneſiſchen Zünfte haben daran Theil ge⸗

mmen und alle Gegenden im Süden von Epirus ſind un— 8 den Waffen; zumal da die Albaneſer nur den gar er Augenblick erwarten, um ſich unter einem paſſenden Vor— wande zu emporen.

Die Neue Mainzer Zeitung enthält unter der Ueber⸗ ſchrift „Turkei, 3. ö fe Krieg? Ein ſeit vielen wird die Turkiſchen Provinzen

chwemmen und dieſen barbariſch⸗ſtolzen Fanatikern das Uebergewicht der Europäiſchen Tactik fühlen laſſen. Wenn Nußland ſich begnügt, auf keine andere Eroberungen als auf die Befreiung 2 Griechlſchen Glaubensgenoſſen zu den ken, ſo gewinnt es zwar keln Land, deſſen es auch wahrlich nicht bedarf, aber es ſtellt ſich hoch in der Meinung von Europa, es feht feinen Nachbarn Zutrauen ein und erntet cinen Ruhm, der nie ohne Vortheile bleibt. Rußland be

re durch ſeine zeit 21 einſieht, auf dem Rege der Eroberung könne es ſ

nur ſchwächen, ſich mit Feinden ingen und ſeinen Han—⸗ del, deſſen ſeln ungeheur es Geb; 3. ungeheure zerſtreute Vevoͤll erung bedarf, bis zut Kraft eit ſ n, wodurch es felbſt die Mittel zum Kriege verſöre. Nur die Freiheit und Ausdehnung diefes Handels kann jetzt die Tendenz der

irus iſt, bemächtigen wurden. Zwi⸗

meinden werden durch 7 Abgeordnete vertreten.

e Langmuth zu der Hoffnung, dis 19, v) Einwohnern

*

olitik Rußlands ſein, well es deſſelben nicht entbehren kaun.

m Suͤden durch die Propontis in der Gewalt ſeines na⸗ tuͤrlichen Feindes, im Norden durch den leicht zu ſchließenden Sund gehemmt, werden die Anſtrengungen Keiner Marine immer kraftlos bleiben, ſo lange eing groͤßere Seemacht uͤber ſie wacht. Dleſe Anſtrengungen müſſen natuͤrlich nach Süden gerichtet ſein, weil es hier am meiſten Hoffnung hat, die Kette zu ſprengen, die man bei jeder Gelegenhelt ſpannen kann. An eine Univerſal-Monarchie, wie ſo manche Blaͤtter befürchten laſſen, denkt gegenwärtig Rußland ſicher nicht. Wenn man dieſe Abſicht hat, ſo ſucht man Haß und Zwietracht unter ſeinen Nachbaren zu erwecken, und das Beſtreben Rußlands, die Einigkeit in Europa zu erhalten, hat ſich, beſonders ſeit den letzten ſechs Jahren, durch die allen Politikern unbegteifliche Geduld bewieſen, mit welcher es die gefliſſentlichen Zögerungen der Pforte ertrug. Noch jezt wuͤrde Rußland nicht aus dem, durch den Vertrag vom 53. Juli bezeichneten Krelſe heraustreten, wenn es nicht durch

das Tuͤrkiſche Manifeſt perſoͤnlich angegriffen worden wäre.

Eine ſolch? Beleidigung und den Hohn, daß man ihn bloß getäuſcht habe, erträgt kein Monarch, der die Macht zu ſtrafen in Händen hat. Zwar behauptet man, daß die be. kannt gewordene Schrift kein Manifeſt, ſondern bloß ein geheimer Aufruf an die Osmannen ſei; man behauptet ſogar, dieſer Aufruf ſei weſentlich verfälſcht; aber um dies zu be— weiſen, hätte man den ächten bekannt machen muͤſſen. Der feindſelige fanatiſche Geiſt, den dieſe Schrift gegen Rußland und die ganze Chriſtenhelt athmet, läßt ſich nicht läugnen, und welche Eigenſchaft auch die Schrift habe, ſo iſt der Ausſpruch dieſer Feindſeligkeit derſelbe, und noch gefährlicher, wenn ſie beſtimmt war, im Geheimen zu wirken. Daß man ſo etwas in einem öffentlichen Manifeſte nicht ſagen werde und ſa⸗ gen darf, wiſſen auch die Türken. Im voraus, ehe noch der Krieg erklart iſt, den Fanatlsmus wecken, und den muthmaßlichen Feind beſchimpfen, wurde in jedem andern Lande Europen s als eine Kriegs-Erklaͤrung gelten. Warum ſollen die Tuͤr⸗ ken ein Privilegium haben? So wagten ſie bei Navarin den erſten Schuß, und zogen ſich eine bittere Lectlon zu; die zweite wird ihnen bald werden. Moͤge der Krieg das Reſultat haben, daß Griechenland nicht allein durch Ru land unabhängig werde, daß Rußland und alle Europäi Nationen freie Schifffahrt durch die Dardanellen er . daß Rußland auf alle Entſchädigung an Land verzichtz, un ſich mit der Vefrelung ſeiner Glaubensgznoſſen und dem Vertrage von Akerman begnüge, daß überhaupt Friede und Eintracht in Europa dauernd begründet würde, und endlich die Außere Handelsfreiheit die innere zur Folge habe, damit die Voͤlker erfahren, daß der allgemeine Friede kein Krieg gegen die Induſtrie von Land gegen Land ſein dürfe.

Inland.

Berlin. Nach der, im neueſten Blatt der Geſez⸗ Sammlung enthaltenen, Verordnung vom 17. März d. J. wegen der nach dem Ediete vom L. Juli 1823 vorbehaltenen Veſtimmungen fuͤr das Königrelch Preußen, werden die Mit glieder eines jeden der drei Stande auf die Veſtandthelle des ſtändiſchen Verbandes in folgender Art vertheilt: In Weſtpreußen erhält die Ritterſchaft 15 Atgeordnete. Die Staͤdte ſchicken 13 Abgeordnete; und zwar 61 Drei, El! bing Zwei, Thorn und Graudenz jede Einen. Die

n ßen wahlt in jedem der 9 alten. ſtaͤndiſchen * ; terſchaft 2 Abgeordnete; die Ritterſchaft von 3 Ganzen 12 Abgeordnete. Die Oſtpreußiſchen ba

und . 28. ; e; und zwar ſchen Städte ſchicken zuſammen 153 Abgeordnete; en, Tlſtt,

Königsberg Drei, Memel Vraunsberg, G ; Inſterburg jede Linen. Bie Lan darm nden wählen in Ledem Der alten ſtandiſchen Kreiſe von Oſtprenßen nen Dehn, tirten; aug Litthanen erſcheinen ür die Landgemeinden da. ſelbſt im Ganzen Abgeordnete auf Landtage, Der Werth, den ſtädtiſcher Grundbeſitz und be zuſammen

enommem haben ſollen, um die reit zum ſtädtiſchen len ene, Tg: ordu ten zu begründen, wird in den Städten, welche mit Ausſchluß des Milram 1,0 Einwohner und darnber haben, auf soo) Rid 9 in den Städten ven 2350 ohne Militair auf 40 Rtehlr.; in den Etadten unter v Einwohnern auf 209 Rthlr. fe St. Der Betrieb des Act auf ſtädtiſchen Grundſtücken iſt ur cin ſtãdtiſches G zu achten. Die auf ſtädt! nr, k Grundbeſther werden den ſtaͤdtiſchen

. Beilage