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1 ein ſolcher Angriff gegen einen achtbaren Beamten ſel um ſo unangemeſſener, als man nicht den mindeſten Beweis von der Straffälligkeit deſſelben in Händen habe. Herr Mauguin erwiederte, daß die von ihm angeführten Thatſachen in Betreff des gedachten Procurators Jo noto—- riſch wären, daß man nicht den mindeſten Zweifel darin ſetzen konnte; deſſenungeachtet hatte er ausdrücklich verlangt, daß jedes Urtheil uber ihn ſo lange ausgeſetzt bliebe, bis er ſich felbſt gerechtfertigt hätte. Nachdem derſelbe noch einige Wahl Umtriebe des erwähnten Procurators bezeichnet hatte, verlangte Hr. Syrieys de Mayrinhae das Wort und, die An⸗ ſchuldigungen der eonſtitutionneilen Wähler gegen den ſogenann⸗ ten leitenden Ausſchuß retorquirend, ließ er ſich folgende Worte entſchluͤpfen: „Man ſagt, der König habe keine Feinde mehr; ja, als Privatmann mag dieſer gute Fuͤrſt keine Feinde haben, aber als König hat er deren Viele in Frankreich.“ Ueber dieſe Phraſe, welche eine große Bewe— gung zur linken Seite und beſonders im linken Centrum er⸗ regte, entſtand bald ein allgemeiner Loͤrm. Faſt aus allen Seiten des Saales erſcholl der Ruf: Zur Srdnung! Hr. Syrieys wollte ſich rechtfertigen, allein er konnte nicht zu Worte kommen. Man rief ihm zu, daß ſeine Rede keiner weitern Erklärung bedürfte. Endlich gelang ihm ſolches, nach⸗ dem der Präſident mit Muͤhe die Ruhe wieder hergeſtellt hatte, und er ſuchte jetzt ſeine Worte dadurch zu motwiren, daß er vorgab, der letzte Ertheilsſpruch des Pariſer Gerichts⸗ Hofes zeige ja binlänglich, daß im November v. J eine auftührerſſche Bewegung wirklich ſtatt gefunden und daß der König mithin allerdings Feinde habe; auch ſelen ja i Libellſſten als Aufruͤhrer verurthellt worden. Dies half ihm indeſſen nichts und nach einer wiederholten Aufforderung von Seiten mehrerer Mitglieder der Kammer, rief der Präͤſident den Redner mit folgenden Worten zur Ordnung: „Erlauben Sie mir, Hert Syrieys, Sie zu erinnern, daß Sie nicht bloß geſagt haben, der Könlg habe Feinde, ſondern der Kö— nig habe viele Feinde in Frankreich. Ich . daß der⸗ gleichen Ausdruck? weder durch einige gegen einzelne Libelliſten . Urtheile noch durch den letzten 8 des Koͤ⸗ nigl. ichtshofes zu rechtfertigen ſind; ich berufe mich in die⸗ ſer e auf die Geſinnungen dieſer Kammer; Ihre Vor⸗ *. tzung iſt beleidigend fur den König; ſie verläumdet Frank relch und ich bin daher genöthigt, Sie zur Ordnung zu verwel⸗ ſen.“ Lauter Beifall erſcholl nach dieſen Worten kn aus allen Seiten des Saales. Hr. Syrieys wollte Anfangs ſeine Rede ſortſetzen; nach einigen wenigen mit bewegter Stimme hervor gebrachten . verlleß er indeſſen die Rednerbuͤhne unter ei⸗ ner Bewegung, die noch lange nachdem er auf ſeinen Platz *. ruͤchgekehrt war, anhielt. Hr. Dupin der Aeltere bemerkte nach ihm, wie die unendlichen Debatten über die Wahl Um⸗
triebe die Kammern von wichtigern Geſchäften allzulange
abhielten, und machte den Vorſchlag, alle auf dieſen Gegen⸗ bezügliche Birrſchriften in Maſſe durch eine einzige
zu erledigen. Die Verſammlung nahm indeſſen auf dieſen Antrag keine weitere Ruckſicht, und bildete ſich um 5 Uhr, wo die öffentliche Sitzung aufgehoben wurde, in einen gehelmen Ausſchuß.
Paris, 11. April. In dem eben erwähnten geheimen Ausſchuſſe der Deputirten Kammer beſchaäͤftigte man ſich aber⸗ mals mit der Propoſition des Grafen Gastan von la Roche foucauld über die Feſtſ ung der Befugniſſe des Staats; Raths, ohne daß es jedo er dieſen wichtigen Gegenſtand uu einer Entſcheidung kam. Herr v. Chantelauze widerſetzte . Propoſition und behauptete, daß der Staats ath eine geſetzliche Exiſtenz habe; er wurde durch Herrn Devauxr widerlegt, welcher der Meinung wat, daß der Staats in ſeiner gegenwartigen Eee er, die conſti⸗ tutionnelle Ordnung ſtöre. Auch der Großſiegelbewahrer er⸗ griff das Wort, um bie Geſetzlichkeit des Staats-Raths und die Nutzlichkeit ſeiner iſſe darzuthun; in einem Staate, e er, wo Alles auf Tame reifliche Berathung ankomme, muͤſſe der König doch Räthe haben, welche die Geſetze vor bereiteten, ehe ſie in die Kammern gebracht würden. Der —— ſoll alle —— — 2 — taats Raths gegen dieſe Behörde vor worden ſind e. und un 2. Gründlichteit wideriegt haben. An olgenden Tage ſollte die Berathung fortgeſetzt werden.
Der erſte Stallmei K. 36. Dauphine, Pair, und Gouverneur des Königlichen loſſes zu St. Cloud, Vicomte von Agoult, ſſt vorgeſtern im Schloſſe der Tutle= rien in ſeinem * mit Tode abgegangen. Die —— Familie verllert in ihm einen vielſährigen treuen
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Am l7ten d. M. wird der Herzog von Orleans ſich mit
̃ſeiner Familie nach Neuilly begeben, um daſelbſt die ſchöne
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Jahres jeit zuzubriugen. l — — s Staats- Einnahme ſoll, wie vorgeſtern in der Deputirten⸗Kammer geäußert worden iſt, in dem erſten Quartale dieſes Jahres, 7 bis 8 Millionen Franken mehr betragen haben, als dieſelbe veranſchlagt geweſen iſt. Die Gazerte de France benutzt dieſe Gelegenheit um ihr Bedau—⸗ ern uber die, in der Vorausſetzung eines zu erwartenden Deficits, von der Budgets-Commiſſion in Vorſchlag ge⸗ brachte Herabſetzung der Beſoldungen verſchiedener offentlie cher Beamten, zu aäͤußern, indem eine ſolche Gehalts Vermin ⸗ derung unfehlbar eine Desorganiſation der Verwaltungs⸗Be⸗ hoͤrden nach ſich ziehen würde. ꝭ Großbritanien und Irland. London, 11. April. Drei heute Morgen in Ports⸗ mouth angekommene Kriegsſchiffe ſollen den größten Theil der in Liſſabon noch befindlich r, . Truppen hierher gebracht haben; die Cavallerie ſollte in Transportſchiffen nach⸗ ſolgen. Der Inhalt der mit denſelben gekommenen Briefe iſt noch nicht öffentlich bekannt; der Courier ſpricht die Hoff ⸗- nung aus, daß er erfreulicher ſein werde als die bisherigen Berichte; indem ſammtliche Europäiſche Höfe ihre Geſandten in Liſſabon angewieſen hätten, nachdruͤcküche Vorſtellungen bei dem . zu machen. Spanien hat den Rath der n en Regierung erfordert, und dieſer iſt dahin aus—⸗ gefallen, daß es gegn Portugal eine vorſichtige Politik an⸗ nehmen möchte, die geeignet wäre den Velfall aller Euro⸗ päͤiſchen Regierungen zu erwerben. ſchen England und Frankreich herrſcht, ſo fährt jenes Blatt fort, das beſte Ein= verſtändniß in Anſehung Portugals, und wir haben Urſache zu glauben, daß Maaßregeln getroffen ſind, damit Spanlen von y Truppen eheſtens ganz geräumt werde. er Courier 232 ſeinen Leſern wiederholt, daß das Buͤndniß zur Befreiung Griechenlands keinesweges als 2 — zu betrachten iſt. Wir müͤſſen, ſagt er, hierauf zurückkommen, weil von anderer Seite das Gegentheil wie⸗ derholt wird. Der Vertrag vom 8. Juli beſteht in voller Kraft, und Rußland, Frankreich und Großbritanlen ſind gleichmäßig verbunden fuͤr die Erreichung des Zwecks deſſel⸗ ben wirkſam . ſein. In einer unbeſchränkten Monarchie erhält die Politik ihre Tendenz und Richtung großen Theils vom Karakter des Fürſten. Kaiſer Nikolaus ſſt ein Mann von k . Grundſätzen, ein Selave ſeines 8. ein Souverain deſſen erſter Grundſatz iſt: daß .
die Ehre aus allen Klaſſen verſchwinden ſollte, ſie dennoch ; immer die Richtſchnur der Fuͤrſten ſein müßte. Wir wieder ⸗ holen es, es hat nichts ſtattgefunden, was die Behauptung rechtfertigen könnte, daß das Buündniß aufgelöſt ſei, oder daß die paelsclrenden Theile gegenwärtig andere als die Grundſaͤtze und Abſichten hegen, welche die Unterzeichnung des Vertrags vom 5. Juli herbeigeführt haben. Geſtern gab der Herzog von Wellmgton den Miniſtern⸗ und ihren Gemahllnnen ein Diner auf ſeinem Landſitze Strathfieldſay. Mehrere der Mitglieder des Cabinets, na- mentlich Diejenigen, welche zu den Finanz⸗Departements ehoͤren, werden einige Zelt dort bleiben, um über die dem ö in Anſehung der bisher nur auf ſechs Monate illigten Armee‘ und Marine Anſchläge zu machenden
— zu berathen. ;
Ein Einſender in den Times bemerkt, daß ein wichtiger Uebelſtand in der neuen Kornbill bisher noch ganz üͤderſ
u ſein ſcheine, durch welchen, um nicht zuviel zu ae, ; bgabe noch um 1 bis 2 Shill. mehr als die angegebenen Sh. erhöhet werde; es iſt die ausdrückliche Beſti 4
daß die Durchſchwnittspreiſe von allem Britiſchen der nommen und hierunter alles, in dem ganzen — Königreiche gebaute Korn verſtanden werden ſoll 6 ö auch, was bisher nicht der Fall war, das ſtete 283 *
— na Durchſchnitt genommen worden — 1
* die 3 , 1833 3 Freibriefes der ndiſchen
pracht kommt, ſo enthalten die Times, um ſolcher Erneu—⸗ erung möglichſt entgegenzu ein ſeht langes Regiſter der Ausſchliezungen jeglicher Art vom gemeinen Rechte, de= 2 ein Engländer in * 1 Indien 636 — ung jenes Freibri etzt iſt. u 1 23 3 Huskiſſon ſelne 2 122 6 der Nlchternennerung (die auch beſ der 12 gation 1812 dedungen ward) bewähren wird. de jetzt