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lllchen Geſetzhuches, himſichtlch der Geſchwornen gebräuchlich
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mer ſeinen Platz nehmen.
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geweſen iſt.“ k 23 ö Die Fortſetzung der Berathungen, namentlich uͤber den zweiten Titel des Geſetzes, wurde auf den 3. Mai verlegt. Paris, 4. Mai Das Bezirks⸗Wahl-Collegium zu Or—
leans (Loiret) hat, an die Stelle des Hrn. Laisné de Ville⸗
véque, den liberalen Candidaten Hrn. v. Cormenin, und
das Departements-Wahl-Collegium zu Montbriſon (Loire),
an die Stelle des mit Tode abgegangenen Hrn. Fournas, den Grafen von Levis zum Deputirten gewaͤhlt. Dieſer Letztere wird wahrſcheinlich auf der rechten Seite der Kam—
Die Audienz, welche die, mit der Pruͤfung des Preß⸗
Geſetz⸗ Entwurfes beauftragte, Commiſſion der Deputirten⸗
Kammer am Aſten d. M. den Eigenthümern der hieſigen Zeitungen ertheilt hat, um ſich ihre Bemerkungen uͤber die
Beſtimmungen jenes Geſetzes mittheilen zu laſſen, hat von
Sz Uhr bis Mitternacht gedauert. Fuͤr das Journal des
Debats war Niemand erſchienen.
— Ueber das Ergebniß der letzten Pariſer Wahlen äußert ſich ein Privat-⸗Schreiben nachtraͤglich noch in folgender Art:
„Daß dleſe Wahlen ſchlechter als in den Departements aus— gefallen ſind, laßt ſich aus ſehr natuͤrlichen Gruͤnden erklaͤ⸗
ren. Wer in der Provinz 500 Fr. an directen Steuern
zahlt, und ſolchergeſtalt das Stimmrecht hat, iſt gewohnlich ſchon ein Mann, der etwas bedeutet, Kenntniß ſeiner buͤr— gerlichen Verhaͤltniſſe beſitzt, und ſein Urtheil nicht blindlings
leiten laßt. In Paris kann dagegen jeder tuͤchtige Hand— werker durch Thaͤtigkeit und Ordnung ſehr bald dahin gelan— gen, Wahlmann zu ſein. Es giebt eine Menge Deutſcher Schuhmacher, Schnelder, Taͤſchner u. A., die es ſind. Aber gerade die Franzoͤſiſchen Profeſſioniſten, je beſſer ſie ihr Ge—⸗ werbe verſtehen, entbehren oft aller anderen Ausbildung ſo ſehr, daß Frau oder Tochter ſie in der Schreibekunſt erſetzen müſſen. Dergleichen Wahlmaͤnner laſſen ſich aller dings leicht bearbeiten. Hierzu kömmt noch, daß die unſeligen
Vorfaͤlle vom 19. und 20. November, welche die Pariſer
Buͤrger und beſonders die Einwohner der Vorſtadt St. De—
nys aufs Aeußerſte gegen das vorige Miniſterium aufgebracht
hatten, der liberalen Parthei gewiſſermaaßen zu Hülfe ka⸗ men. „Nennt uns den entſchiedenſten Gegner des Hofes“,
ſagten viele der Waͤhler, „wir geben ihm unſere Stimme, er ſoll uns der Liebſte ſein.“ Durch die Art und Weiſe, wie
Herr von Villele Frankreich mit den Wahlen zu uberliſten gedachte, hat er ſeiner Sache ohne Zweifel am meiſten ge⸗ kränkte dadurch gerade die empfindlichſte Seite des Franzofen, der fuͤr alles eher, als fuͤr einen Tropf gehalten fein will. — Die Eroͤrterungen, zu denen das Wahl⸗Geſchaͤft
ſchadet; er
Anlaß giebt, haben, wie ſich ſolches erwarten ließ, manche
verborgene Suͤnde aufgedeckt. So wurde ruchbar, daß der
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liberale Schriftſteller Herr Jay mit Fouché zu allen Zeiten und bis zur letzten Stunde in den engſten Verhaͤltniſſen ge— ſtanden habe; und ſogleich fielen alle Stimmen von ihm ab. Dem Grafen von Mosbourg, der ſich auch zur Candidatur gemeldet hatte, iſt es aus andern Gruͤnden nicht beſſer er— Zangen. Die am wenigſten zu lobende Wahl bleibt immer die des Generals Demargay, womit ohne Zweifel alle Per— ſonen die ihn näher kennen, einverſtanden ſein werden. Ge⸗ ſcheuter iſt er aber als der General Mouton (ſonſt auch Graf von Lobau genannt) der im Departement der Meunrthe ge— waͤhlt worden iſt. Er hatte zum Mitbewerber den General⸗ Lieutenant Graf von Haxo, einen der auszeichnetſten Genie—⸗ Offieiere die Frankreich beſitzt, und der ſeit der Reſtauration fortwährend in Thaäͤtigkeit geweſen iſt. Obwohl dieſer ſich erſt ſpaͤt zur Candidatur entſchloſſen hatte, ſo uͤberwog er ſeinen Mitbewerber doch mit 10 Stimmen; ſeine Ernennung konnte alſo nicht fehlen. Ploͤtzlich aber koͤmmt durch den
Telegraphen der Befehl nach Luͤneville, 44 miniſterielle Stim⸗
men, die an einen Herrn Gautier verloren gegangen waren,
auf den Grafen von Lobau zu uͤbertragen, ſo daß dieſer nunmehr ein Uebergewicht von 4 Stimmen erhielt. Man weiß ſich dieſe Erſcheinung nicht anders zu erklaren, als durch eine Perſoͤnlichkeit gegen den General Haxo. Ohne die Ver—
wendungen des Generals Drouot, der in der Gegend von
Läneville anfaͤßig iſt, und bei ſeinen Mitbuͤrgern in großer Achtung ſteht, wuͤrde der Graf von Lobau indeſſen nie eine
einzige Stimme erhalten haben.“ ;
Die große Revue, welche der Koͤnig morgen auf dem Champ de Mars abhalten wollte, iſt auf den 12. d. M. verlegt worden.
Die Herzogin von Berry hat das vorgeſtrige Concert
des Hrn. Alexander Boucher im Theater der komiſchen Oper
mit Ihrer Gegenwart beehrt.
Die am Zoſten (nicht, wie fruͤher gemeldet, am 24ſten)
teuil begeben, wo ein Landhaus
Fonds Beſchlag legen laſſen. ö e Ternaux und Gandolphe, Glaͤubiger der Haitiſchen Regie—
letzten Wahlen hervorgegangenen Strome, r die gegenwartigen neuen Wahlen nur
befanftigen; die halben Zugeſtaͤndniſſe, zu denen man ſich wogen gefunden hat und die in eben dieſem Geiſte abgefaßten
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v. M. mit ihrem Gemahle hier eingetroffene Infantin Ma Hötel des Princes in
ria Anna von Portugal, iſt in dem der Straße Richelieu abgetreten. Ihr Gefolge iſt ſehr un—
bedeutend und beſteht außer einer weiblichen Dienerin nur
aus einem Neger und einem Lakaien. Die Infantin iſt eine
ſchöne Dame, und der Marquis von Loulé weicht von dem
gewöhnlichen Körperbau der Portugieſen dadurch ab, daß er
ſchlank und wohlgewachſen iſt. Das hohe Paar wird nur j Paris verweilen und ſich ſodann nach Au⸗ für daſſelbe gemiethet wor⸗
wenige Tage in
den iſt. Der
abgegangen.
Briefe aus Toulon vom 27ten v. M, melden, daß die ⸗
dort ausgeruͤſtete Expedition von einem Tage zum andern dem Befehle entgegenſehe, nach Moxrea, als dem jetzt kei⸗
nem Zweifel mehr unterllegenden Ziele der Unternehmung,
unter Segel zu gehen.
Von Valence (Brome) bis Toulouſe, werden Infante⸗
rie- Cavallerie⸗ und Artillerie⸗Depots fuͤr etwa 80, 909 Mann
angelegt. Aus Frankfurt a. M. meldet man, daß die Fran ⸗
zoͤſtſche Regierung, außer Remonte⸗-Pferden fuͤr die Cavallerie, auch Deutſchland anbefohlen habe. ö ö .
Die Vorleſungen der beiden Profeſſoren Couſin und Guizot haben unglaublichen Zulauf.
mehrere hundert harren auf den Treppen und im Hofe der.
Sorbonne, bis die Verſammlung auseinander geht. Herrn
Couſin's Beredſamkeit laßt ſich nicht uͤbertreffen. . Der Freiherr W. v. Humboldt, Koͤnigl. Preuß. Staats
Miniſter, hat der offentlichen Sitzung der vier Akademieen, —
ſo wie der der Aſiatiſchen Geſellſchaft beigewohnt; man iſt ihm uͤberall mit der hoͤchſten Auszeichnung entgegen gekommen.
Die Herren Balguerie und Comp. aus Bordeaux, Glaͤu⸗ biger der Spaniſchen Regierung, hatten auf mehrere in den Händen des Banquiers derſelben. Hrn. Aguado, befindlichen und zur Zahlung der Zinſen der Spaniſchen Anleihe beſtimmte Eben ſo hatten die Herren
rung, verſchiedene, der Republik Haiti zugehoͤrige Waaren in Frankreich mit Beſchlag belegt. Die Spaniſche Regie⸗
rung und der Praͤſident Boyer waren daher vorgeladen wor⸗
den, ſich uͤber die Guͤltigkeit der Beſchlagnahme zu erklaren, und beide Prozeſſe ſind kurzlich vor dem hieſigen Tribungle
erſter Inſtaͤnz geführt worben. Hr. Mauguin vertrat die
Spanſſche Reglerung, und Hr. Mérilhou die Republik Haiti. Der Spruch iſt aber vorgeſtern dahin ausgefallen, daß das Gericht ſich in beiden Rechtsſachen fuͤr incompetent erklaͤrt hat, und zwar aus Gruͤnden, welche aus der Unabhaͤngig⸗ keit der Regierungen hergeleitet werden, die man nicht an—
taſten koͤnn?, ohne ſich Repreſſalien auszuſetzen, und die
Ruhe und den Frieden der Voͤlker zu ſtoͤren.
In dem Bankerott des Hauſes Paravey beläuft ſich das Paſſivum auf 17 Millionen Franken; das Aetivum wird auf 13 Millionen angegeben, allein, wie es ſcheint, die Gläubiger einigermaßen zu beruhigen. ö
— Ein Privat-Schreiben von der Franzoͤſiſchen Graͤnze ſpricht ſich über die gegenwartige Lage der Dinge in Frank⸗ reich in folgender Art aus: Die Wendung, welche die poli⸗ tiſchen Angelegenheiten in dieſem Lande nehmen, erregt hie und da doch einlge Beſorgniſſe. Viele aufgeklaͤrte Männer ſind der Meinung: man habe der ultra- liberalen Parthei bereits zu viel Zugeſtaͤndniſſe gemacht. Fuͤr dieſe handelt es ſich mithin nur noch um die Frage: von deſſen fort⸗
währendem Anwachſen allzuſehr zeugen, noch werde Einhalt thun koͤnnen oder nicht? Der geringe Einfluß der Pairs⸗- Kammer, ſeitdem Herr von Bille le das Anſehen der ſelben durch die Ernennungen in Maſſe vom 5. Nov., aus denen er
aber nach ſeinem Falle ganz zwecklos ſind, auf eine nicht verzeih⸗
liche Weiſe herabgeſetzt hat; die geringe Popularitaͤt, deren ſich die
kein Geſetz vor⸗
Miniſter, bis jetzt wenigſtens, wo ſie noch , ziniſter, gſtens, ſ Nellen
gelegt haben, das ihnen den ungetheilten Beifall der
hatte erwerben koͤnnen (denn das Geſetz uͤber die pertodiſche
Preſſe iſt für den eben beregten Zweck zu eomplicirt zu er⸗ freuen haben; die Unentſchloſſenheit, die in dem Conſeil über die Mittel zu herrſchen ſcheint, die Elemente der Aufregung,
aus denen gegenwartig die Deputirten Kammer beſteht, .
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ob man dem aus den
Graf de Seze iſt, nachdem er bereits Tages zuvor aus den Händen des Erzbiſchofs die letzte Oelung empfan⸗ gen hatte, am 2ꝛten d. M. Abends um 10 Uhr mit Tode
noch den Ankauf von Pferden fuͤr die Artillerie im
Nur höͤchſtens zwei Drittel der Zuhoͤrer koͤnnen den Vortrag wirklich vernehmen;
blos um
ſich eine Stuͤtze bilden wollte, die