Tiflis erregt, da ſie die
Einzug zu Tiflis, bis wohin es alles von der Perſiſchen
Regierung bezahlte Gold geſührt hat. Dies Schauſpiel hat' um ſo mehr die Begeiſterung der Bewohner von Schaͤtze wieder in ihre Mauern ſahen, welche ihnen Aga⸗Mahomet⸗ ein barbariſcher Eroberer, deſſen Grauſamkeiten aller Georgier vorſchweben, jene wiedereroberten. Schaͤtze durch ein Regiment der Kaiſerlichen Garde zurückgeführt werden. Nach einem mit ſo viel Beſchwerden und Muͤhen verknüpften Feldzuge war die Haltung und Ordnung des
zuruͤckgebracht Khan, h noch lebhaft dem Gedaͤchtniß genommen hatte und da
Regiments und das kraftvolle, geſunde Anſehen der Solda⸗ ten bewundernswuͤrdig. Um 9 Uhr Morgens machte das Regiment in der Entfernung eines Werſtes von der Stadt Halt. Der Militair⸗Gouverneur Sipiaguine, General⸗Ad⸗ jutant des Kaiſers, der General⸗Major Howen und der General- Major von Oſten⸗Sacken kamen den Truppan mit einem zahlreichen Gefolge entgegen. Das Regiment mar⸗ ſchirte in Parade vor dieſen Officieren voruͤber und zog ſodann auf der ſchoͤnen, am Ufer der Koura entlang gehen⸗ den Straße in die Stadt ein. Sechs und zwanzig mit reichen Perſiſchen Decken behangene und mit Gold beladene Wagen fuhren zwiſchen den beiden Bataillons. Die ganze Bevölkerung der Stadt bedeckte die terraſſenfoͤrmigen Daͤ⸗ cher der Haͤuſer auf der ganzen Straße, durch welche der Zug ging. Der freudige Zuruf der entzuͤckten Menge hörte nicht eher auf, als bis die Krieger auf dem Markt⸗ platzte von dem ehrwürdigen Metropolitan Jonas, Exarch von Georgien, empfangen wurden, welcher ſie mit der gan—⸗ zen Geiſtlichkeit erwartete. Das Regiment ſtellte ſich zu beiden Seiten des Platzes auf, in deſſen Mitte die Geiſt⸗ lichen ein Te Deum ſangen. Demnaͤchſt wendete ſich S. Em. in einer paſſenden Anrede an die Truppen, welche ſich ſo— dann in die neuen Caſernen am linken Ufer der Koura be⸗ gaben, wo der Milttair⸗Gouverneur die Officiere mit einem glaͤnzenden Mahl bewirthete. ä nem ark. —
Kopenhagen, 20. Mal. Se. Maj. der König wer⸗ den am 5. Juni mit dem Dampfſchiffe Kiel nach Aarhuus in Juͤtland abgehen und am (ten daſelbſt eintreffen, um die alsdann dort verſammelten Truppen zu muſtern. Es werden unter andern 5 Cavallerie⸗Regimenter daſelbſt eintreffen und unter die Befehle Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Frederik Ferdinand geſtellt werden.
Den Herzogthuͤmern Schleswig und Holſtein iſt mittelſt Plakats vom 23. v. M. anch fär dieſes Jahr eine Ermäßi—⸗ gung von 25 pCt. in der conſolidirten Grund⸗ und Benuj⸗ jungs; Steuer zugeſtanden.
Sonntag langte das Dampfſchiff Merkurius, von Lon⸗ don durch den Schleswig⸗Holſteinſchen Canal, auf der hieſi⸗ gen Rhede an. Es iſt zum Poſtſchiff im großen Belt be⸗ ſtimmt.
In der Woche bis zum 10ten d. wurden 18,552 T. Ge⸗ treide, wovon 580 T. Hafer vom Auslande hier eingefuͤhrt, und 324 Tonnen wieder ausgefuͤhrt.
ieder lande. Mai. Durch Beſchluß St. Majeſtat ird das Geſetz vom 31. Maͤrz d. J. Betreff der großen in Amſterdam zu errichtenden Niederlage n Kraft geſetzt. Die daſelbſt zur See eingefuͤhrten Waaren, welche für die Berechtigung der Riederlegung geeignet ſind (das Salz ausgeſchloſſen) ſollen von jetzt an in der Haupt⸗ Niederlage der genannten Stadt aufbewahrt und ſodann, eutweder in ihren erſten Verpackungen oder in andern Be⸗ haltern, ohne irgend einige Abgabe wieder ausgefuͤhrt werden duͤrfen und nur mit den noͤthlgen Beſcheinigungen und den gegen Mißbrauch für dienlich erachteten Ausweiſen, welche jedesmal von dem Verwalter der direkten Auflagen, ruͤckſicht⸗ lich ihrer nähern Beſchaffenheit, abhängen, ſollen verſehen ſein. Dieſe Befreiung von Abgaben begreift jedoch die wie⸗ der ausgeführten nach Surinam gehenden Artikel nicht in ſich, inſofern ſolche dem beſtehenden Verbot des Tranſito nach jener Colonie entgegen ſein konnten.
GSrüſſel, 21. Mai. Die Geſellſchaft zum allgemei⸗ nen Rutzen“ zu Bruͤgge hat am 11ten d. M. an 11 Per⸗ ſonen ehrende Zeugniſſe ausgeſtellt, welche ſämmtlich mit eige⸗ ner höchſt bedeteunder Gefahr Anderen das Leben retteten. Unter dleſen befand ſich ein gewiſſer Guickelborné, der ſchon für 23 Perſonen ein Lebensretter wurde. Er erhielt jetzt zum zweiten Male eine Medaille.
Der Landmann Arjen Roelofs der in Friesland und dem ganzen Reiche wegen ſeiner mathematiſchen und phyſi⸗ kaliſchen Kentniſſe, welche letztere er unter andern zu Ver— beſſerung mehrerer Inſtrumente, insbeſondere des Teleſcops
Bruͤſſel, 20.
vom 9gten d. M. wird
angewendet hatte, bekannt war, iſt den 11. Mai zu Hijum bei Leuwarden mit Tode abgegangen.
In der Gemeinde Weelde verloren der Feldwaͤchter und ein Arbeiter auf eine eigene Weiſe das Leben. Sie verwik⸗ kelten ſich namlich beim Fiſchen in die Netze und wurden ſo in die Fluth hinabgezogen.
Nach einer Beſtimmung des Directors der Angelegenheiten der Ratlonal⸗Militz und der Commungl⸗Wachen muß Derje⸗ nige, welcher vom Dienſte in der National-Militz befreit ſein will, einziger Sohn noch lebender Eltern ſein.
Gent, 15. Mai. Geſtern Abend um s Uhr verſam— melte ſich hier, in dem zur Aufbewahrung des Wallfiſch⸗Ske⸗ letts erbauten Pavillon, eine glaͤnzende und zahlreiche Geſell⸗ ſchaft, um jenen Koloß zu bewundern. Unter den Verſam⸗ melten befanden ſich auch der Herzog Bernhard von Sach— ſen Weimar. Hr. Keſſels hatte die in der That hoöchſt uͤber⸗ raſchende Idee gehabt, im Innern des Wallfſiſch Bauches ein Conzert zu veranſtalten. Man denke ſich vier und zwanzig Mußiker mit toͤnenden Inſtrumenten im Wallſiſch⸗ Bauche! Auch fand das Ganze den allgemeinſten Beifall.
Deutſchland.
Dres den, 21. Mai. Se. Maj. haben Ihren zeitheri⸗ zen Geſandten in Paris, von Uechtritz zum Ober ⸗Kammer⸗ herrn zu ernennen, jedoch die mit dieſer Stelle fruher verei⸗ nigt geweſene Oberaufſicht uͤber die Kunſt- und wiſſenſchaft⸗ lichen Sammlungen dem Cabinets⸗Miniſter, Grafen von Ein⸗ ſiedel zu uͤbertragen geruhet.
Vom Maln, 20. Mal. Die Bevölkerung Balerns betrug am Schluſſe des Etats jahres 1526: 3,990, 000; und da man nach dem Fränkiſchen Merkur annehmen kann, daß ſie ſich jährlich um 16, 00 Menſchen vermehre, ſo wird die Seelenzahl in Baiern dermalen ſchon uͤber 4 Millionen betragen.
Der mehrfach erwahnte Muͤnchener Correſpondent der Allgemeinen Zeitung hatte vom Abgeordneten L. v. Dreſch behauptet, daß er ſich uͤber dieſe Zeitung beklagt habe. Da⸗ gegen tritt nun L. v. Dreſch in einem, von genanntem Blatte aufgenommenen, Schreiben auf und erklärt, daß er ſich nir⸗ gendwo uͤber dieſelbe beklagt habe. Dies waͤre in ſeiner Stellung eine Lächerlichkeit, er konnte nur anklagen. Er habe nur bedauert, daß, weil die Allgemeine Zeltung nach den Geſetzen unter Cenſur ſtehe, ihre Artikel eine höhere Billi⸗ gung zu haben ſchienen; er glaube aber nicht, daß es im Intereſſe der Regierung läge, die Kammer der Abgeordneten dem Publikum auf eine Weiſe vorgeführt zu ſehen, welche, waͤre die Sache begruͤndet, die Reglerung veranlaſſen müßte, eine ſolche Kammer aufzuloͤſen.
Karlsruhe, 209. Mai. Das heut erſchienene Regie⸗ rungsblatt enthält die Bekanntmachung der, während des verfloſſenen Landtags angenommenen 24 Geſetze.
Stuttgart, 20. Mai. Die 28. Nummer des Regie⸗ rungsblatts enthält in 62 Artikeln das Geſetz wegen der bürgerlichen Verhaͤltniſſe des Schul- und Kirchenweſens der iſraelitiſchen Glaubensgenoſſen
Se. Maſeſtaͤt haben den bisherigen Commandanten der zweiten Infanterie⸗Brigade, Generalmajor Furſten zu Ho⸗ heniohe⸗Rirchberg zum Generallieutenant und Gouverneur von Stuttgart ernannt,
Italie n.
Mailand, 19. Mai. Ihre Kaiſerl. Hoheit die durch lauchtigſte Frau Erzherzogin Eliſabeth, Gemahlin Sr. Kaiſerl. Hoheit des Erzherzogs Rainer, Vicekoͤnig des Lombardlſch Venetianiſchen Königreiches ſind geſtern Morgen um? Uhr von einem Prinzen glücklich entunden worden. Iirtillerie⸗ Salven machten den erfreuten Bewohnern der Hauptſtadt dies glückliche Ereigniß kund. Sowohl die durchlauchtigſt⸗ Wöchnerin als der neugeborne Erzherzog befinden ſich ſo wohl als es die Umſtäͤnde geſtatten.
Rortugal.
Die von uns an. (in * beiden lere, Nummern der Staats- Zeitung) aus Pariſer Blattern gegebenen Mit theilungen hinſichilich des am * Mal vom Infanten Dom Miguel erlaſſenen Derrets zur Zuſammenberufung der drei alten Stande des Reichs, werden durch directe bis zum 7. Mai gehende Nachrichten aus Liſſabon beſtätigt. Das gedachte Decret welches als Supplement zum offt fſellen Thelle der Liſſaboner (Hof) Zeitung vom 9. Mar bekannt gemacht worden iſt, lautet folgendermaaßen:
Da die berelts von dem König, meinem Herrn und Vater glorreichen Andenkens, in ſejner Geſetzes- Charte vom 14. Juni 15812 anerkannte Nothwendigkeit, die drei Stande des Reichs zuſammen zu berufen, durch die ſeitdem einge⸗
tretenen Ereigniſſe immer dringender geworden iſt und um den dringenden Vorſtellungen zu genügen, welche die