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3 Gehaltes, welches, wie der Bericht⸗-Erſtatter zur großen Verwunderung der Verſammlung beimerkte, an 45. Millionen Fr. betragt, verlangen. Nach elner weitiduftigen Auseinanderſetzung des eigentlichen Sach⸗Verhaͤltniſſes in dieſer, ſchon ſo oft zur Sprache gebrachten Angelegenheit, trug Der ſelbe auf die Ueberweiſung jener Bittſchriften, worin unter Andern auch der Vorſchlag gemacht wird, die gedachte Rüͤckſtinde in 3 procentige Rente oder 8 procent ge Leibrenten zu verwandeln, an den Finanz⸗Miniſter und die r, ,, an. Dieſem Antrage widerſetzte ſich der Graf Roy; allein der General Du mas nahm ſich der Ehrenlegions-Ritter mit vieler Wärme an, er bemerkte, wie in dem verfaſſungsmäßigen Syſteme ein auf den Geſetzen be⸗ ruhendes unbefriedigtes. Recht, weit entfernt zu verjähren, vielmehr mit jedem Jahre, an zarkeit und Kraft zuneh⸗ me; er. erinnerte bei dieſer Gelegenheit an die ſchoͤnen Worte des Generals Foy in der Sitzung vom 26. Januar 1825: „beduͤrfte es“ ſagte derſelbe da als, „noch ſonſt einer Auf⸗ forderung an Sie, ſo würde i mich an Ihre Ehre, an
Ihr Zartgefüͤhl wenden; ich würde Ihnen ſagen: Laſſen Sie
lahle der Emigranten von der Ta—⸗ fel ein Krümchen fur die alten verſtuͤmmelten Soldaten, fuͤr die bejahrten Krieger abfallen, die den Ruhm des Franzoͤſi⸗= ſchen Namens bis hoch an die Sterne getragen haben. Aber es iſt hier von keiner Handlung der Großmuth die Rede, fondern von der Abtragung einer Schuld, der heiligſten, be⸗ ſtimmteſten und geſetzlich begründeteſten, die es nur glebt.“ „So“ fuhr der General Dumas mit bewegter Stimme fort, „ſprach jener berühmte Krieger, jener ausgezeichnete Redner, jener vortrefflich Staatsbürger, deſſen Andenken in dem Volke fuͤr ewige Zeiten fortleben wird, und den ich zwar in dieſer Kammer nicht erſetzen kann, denn ſein We aſt iſt unerſetzlich, der mir aber ſtets um ſo lie⸗ ber zum ſchöͤnen Vorbilde dienen ſoll, als ich mich rühmen darf, die Ehre, in dieſer Verſammlung ju ſitzen, denſelben Stimmen zu verdanken, die auch ihn zu dieſer Tribune berufen hatten. „Alles,“ ſchloß der Redner, „was der Graf von Villele dem General Foy damals ge⸗ antwortet habe, ſei, daß er deſſen Worte mſt Bitterkeit ge⸗ rügt und bemerkt habe, wie die Tafel fuͤr die Emigranten ſpaͤt genug ſervirt worden ſel; daſſelbe laſſe ſich indeſſen jetzt auch von den Ehrenlegiens⸗Nittern 2. und eine den⸗ felben günſtige Verfügung ſei daher notzwendig. um die Worte des Thronerben: „C ſtaͤndig in Erfüllung gehen zu laſſen Nachdem noch einige anders Redner ſich in demſelben Sinne geäußert hatten, wurde die gedachte Bittſchrift den Kriegs- ünd Finanz-Mi— niſtern, der Budgets Commiſſion und dem Nachweis. Bureau ugeſchrieben. — Dle Bittſchrift eines Pariſer Advocaten, amens Grand, worin derſelbe auf die Nothwendigkelt hin⸗ wies, den Unterricht in der niedern Bretagne zu verbreiten,
bei dem glaͤnzenden Ga
beſchaftigte die Verſammlung den 8 Reſt der Sitzung
über. Mehrere Deputirte der rechten Seite, die zu die ſem Theil , gehören, namentlich die des Departements des
dorbihan, ſtürzten gleichzeitig zur Trlbune und ſtritten ſich um das Wort. Daſſelbe wurde endlich Herrn Bézier du Lezard (vom Departement der Nordküſten) zuerkannt, wel⸗ cher ſich des Vaterlandes Abélards mit vielem Eifer annahm und zum Beweiſe, daß daſſelbe in der Civiliſacton keines⸗ weges ſo zurück ſei, als Herr Grand es glauben machen wolle, ein? Reihefolge berühmter Männer, die es hervorge⸗ bracht, den Entdecker Canada s, einen Duguay⸗ Troumn, Maupertuis, einen Du Gueselin, Moreau, Charrette, einen Chäteaubriand, Brouſſals, la Mennais, aufführte. Der Graf Sevire von la Bourdonnaye (vom De⸗
artement der Ille und Vilaine) erinnerte daran, daß, als
m Jahre 1785 einer der Deputirten ſich darüber gewundert, daß die neuen Ideen in der Bretagne ſo ſchwer Eingang fänden, ein Anderer ſich erboten hätte, deſe Provinz aufzu- laren; bald darauf aber habe die ganze Bretagne in Flam⸗ men geſtanden, und als man ſich hierauf in der Natſonal⸗ Verſammiung gefragt, wodurch doch ein ſo großes Ungluͤck entſtanden 6 habe einer der Anweſenden ganz ruhig geant⸗ wortet, er fel beauftragt geweſen, die Bretagne aufzuh e l⸗ 6 lünd er habe ſolches gethan. Die Bretagne, äußerte ber Redner, ſei ſtets den volutionen abhold geweſen; da⸗
2 , „dem Könige trefflich Soldaten und un— erſchrockene Selente geſtellt. zum Bewelſe dienen Piſſon l 3 rankrei . erſter Grenadier Latour d Auvergne, beides Bretagner; ein
ein Land aber, welches ſolche Männer hervor, bringe, könne man kein unfruchtbares nennen. Man wirft uns vor, fuhr derſelbe fort, „daß wir Fanatiker ſeien; und doch hängen wir bloß an der Religion, . der wir uns be⸗ kennen; man klagt, daß unſete Landbewohner Voltaltes
igkeit und Vergeſſen 3 * .
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viel gelegen iſt, aber das weiß ich, daß es ein großes Un⸗ glück ware, wenn unſer Landmanin Voltaire's Schriften le⸗
Dagegen haben wir Männer von Talenten, und
gruͤndeter. weshalb wir den Miniſter des
dorzuglich gute Mediziner, Innern bitten, uns keine Ae den Hals zu ſchicken, da unſere Conſtitutien denſelben nicht gewachſen iſt; wir bezahlen puͤnktlich unſere Schulden, ſind mit Wenigem zufrieden, und reſpectiren fremdes Eigenthum,
wogegen die Landkutſchen oft im Mittelpunkte der Civillſa⸗
Unwiſſenhelt beſchuldigte, und die der Roͤmiſch⸗Katholiſch⸗Apo⸗ welcher die een hatte, erklaͤrte, daß ſeine Abſicht dabei nicht geweſen ei, gut wiſſe, daß dieſe Provinz auch dem tals, der durch ſeins Schriftem das erſte bung des Jeſuiten⸗OHrdens gegeben, ſo wie den juͤngſt ver⸗ ſtorbenen Grafen Lanjuinals, der in der Revolution die Volksrechte und das Leben des Königs mit gleichem Eifer vertheidigt habe, zu ihren Kindern zähle. Nachdem Herr B. Eonſtant noch der Bretagne dazu Gluͤck gewünſcht, daß ſie dem Vicomte v. Chůteaubriand dem „unver ſoöhnlichen Feinde des beklagenswerthen Miniſterlums, deſſen Energie und Be⸗
errn v. la Chalo⸗
das Leben gegeben habe, bemerkte er im Allgemeinen noch, daß das, was Herr Grand von der niedern Klaſſe in der
uberall ſei der gemeine Mann nicht hinlänglich unterrichtet, und hieraus erklärten ſich auch die von Herrn v. la Bour⸗ donnaye bezeichneten Brandſtiftungen, denn nur die unwiſ⸗ ſenden großen Maſſen konnten dergleichen Verbrechen begehen; allerdings gebe es eine, feindlich gegen die Charte geſinnte Parthel, welche die Aufklärung zu verhindern fuche, um da, zu untergraben
durch die Verfaſſung gäͤnzli deſſen ein Frankreichs D rte, um dieſe . . zu bekämpfen. Der Graf von
ar 8 St. Georges (vm Dept des Morbihan) erklärte die Be⸗ hauptung, daß die Bretagner ein aberglaäͤubiges und hoͤchlich
das Departement des Morbihan zähle allein 133 Schulen und der wechſelſeitige Unterricht ſei nicht verpönt; an dem r, Irrthume . Tabellen Schuld, womtt er ſich nur lächerlich gemacht habe. Hr. Du pin rechtfertigte ſich auf eine ſehr launige Weiſe, die der Verſammlung zur allgemeinen Beluſtigung diente; von den großen Städten, meinte er, konne hier gar keine Rede ſein, ſon⸗ well die Zahl der Kinder, welche leſen lernen, nur den 222ſten Theil der ganzen Bevölkerung ausmache; ſel das, daß man in der Bretagne meiſtens verſtehe und hier ein ſo unverſtändliches Patols rede, daß der Landmann nicht einmal den Städter verſtehe; es würde daher gut ſein⸗ wenn man nicht nur den Elementar- Unterricht vermehrte, ſondern wo möglich auch einerlei Mundart in ganz Fr nk⸗ rech einführte, damit ein gutes Buch überall verſtandlich würde. Herr Kératus, ſelbſt ein Bretagner, uͤneigennützigkelt und Rechtlichkeſt, vorzaͤglich aber den Bur⸗ gerſinn feiner Landsleute; man dürfe nie vergeſſen, daß der äirſte Ruf der
kein Franzoͤſiſch
Frelheit gerade in der Bretagne un fei als er noch ſtudirt, habe der Adel die ler wiſſen laſſen, daß ſie ſich kampffertig halten mo ſel, an ihrer Spitze gegen die Königiichen Truppen auszu- ziehen. Hier machte der Redngr di hamiſche Bemerkung⸗ daß Herr Dupleſſis Grenedan ekt ein Mitglied der außer⸗ ſten kechten. Selce) damalc jenzm Impulſe gefolgt ſei and. um ſeinen Börgerſinn zu beweiſen, ſich ſeines Adels fret= willig begeben habe (er war Graf) wofür ihn als wohlver⸗ dienter Lohn, ein ländliches r helf gär eren fei. Sm Ungeheurcs Geiächter fegte dieſen Worten, und Aller Augen wandten ſich nach der rech Seite, wo Herr Dupleſſis Gronedan zu Anigen ſeiner en mit großer Lhaftigkeit ſprach. — Die K keen aber die Bittſchrift des Grand zur Tages O
itt
Am Schluſſe der Sitzung welche erſt gegen 6 Uhr Statt
Sprache uicht verſteben; ich weig nicht, ob bieran geradxde⸗
ſen könnte; man tadelt die Unſauberkeit des Bretagner Bauers, aber dieſer Vorwurf wird mit jedem Jahre unge⸗
tion und bis vor den Thoren der Hauptſtadt angegriffen und beraubt werden.“ Der General Marquis von la Bos ſ⸗ ſierè (vom Departement des Morbihan) vertheidigte eben ⸗ falls und frei ſeine Committenten, die man mit Unrecht der
ſtoliſchen Religion treu ergeben waren. Hr. Be nj. Con ſtant, Bittſchrift des Grand auf das Buͤreau nieder?
der Bretagne irgend zu nahe zu treten, da er nur zu 4
eichen zur Aufhe⸗
harrlichkelt Frankreich den Sturz dieſes Letztern verdanke⸗
— * ſage, ſich auf ganz Frankreich anwenden laſſe;
dies ſei in ⸗
unwiſſendes Volk ſeien, fuͤr eine ſchmaͤhliche Verläumdung: .
Hr. Carl Dupin mit ſeinen ſtatiſtiſchen .
bern mehr von dem Landvolke und dies ſei grob und unwiſſend das größte Ungluck ö
wie in Languedoc und in der Proven?
lobte die
. 2 von Selten des Adels, zu dem er gehort , , ( da er bereit
Feſt, eine Art von Oratisn
rdnung.
Aerzte mit neuen Methoden uͤber
ſo daß jeder Fremde in unſeren Gegenden ſicher reiſen kann;
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