nations⸗Urtheil fäͤllt, kann in keinem Falle die Todesſtrafe,
oder, gleichzeitig mit der von ihm zu erkennenden Strafe,
das Brandmarken verfugen“; und entwickelte die Gründe zu dieſem Vorſchlage. Der Graf von Saint. Aulaire erklaͤrte ſich für die Annahme deſſelben, wogegen die Herren Ra vej und Piardefſus, ſo wie der Groß fiegelbewah— ö rer die Propoſition bekämpften. Der Vorſchlag wurde zu—⸗ letzt, nachdem über den erſten Thell deſſelben durch Kugel— wahl abgeſtimmt worden war, verworfen. Der Praͤſident verlas hlerauf ſechs andere Amendements, die alle ein und denſelben Zweck hatten, namlich den, daß, bei Verſchieden⸗ heit der Meinungen über die Anwendung des peinlichen SBGSeſetzbuches, das Gericht auf die gelindeſte Strafe erkenne. Eines dieſer Amendements, welches von Herrn Meſtadier herruͤhrte, wurde in folgender Abfaſſung angenommen und wird nunmehr der 3te Artikel des Geſetzes: Art. 3. In Criminal“, zuchtpolizeilichen oder polzei⸗ lichen Fallen, darf der Königl. Gerichtshof, welchem die Rechtsſache, in Folge des zweiten Urtheils des Caſſations, hofes üͤberwieſen worden iſt, keine ſchwerere Strafe zuerken, nen, als diejenige, die aus der, dem Verklagten guͤnſtigſten Auslegung . K Der Ite Artikel des Entwurfes, welcher nunmehr der te witd, wurde mit einem Amendement des Hrn. Pataille ö Abfaſſung angenommen: „Art. 4. In der legislativen Sitzung, welche dem Re— ferate folgt, wird den Kammern ein erläuterndes Geſetz in Vorſchlag gebracht.“
Bei dem Iten Artikel des Entwurfes (nunmehr dem
Iten und letzten) hatte Hr. Dupin der Aeltere ein Amende—, ment in Vorſchlag gebracht, welches indeſſen keine Unter, ſtüͤtzung fand, ſo daß der Attikel in ſeiner nachſtehenden ur, ſp ,. 6. angenommen wurde: Art. 5. Das treff Ser Auslegung der Gefetze iſt aufgehoben.“ Nachdem nech Hr. De ſtutt de . einen von ihm vorgeſchlagenen Zuſat⸗ Artikel wieder zurückgenommen hatte, wurde uͤber das ganze Geſetz abgeſtimmt. Die Geſammt⸗ Zahl der Stimmgeber belief ſich auf 243; in den Wahl⸗Ur⸗ nen befanden s 212 weiße und 31 ſchwarze Kugeln; der Geſetz Entwurf iſt ſonach mit einer Mehrheit von 133 Stim— men angenommen worden. ö Paris, 29. Mai. Se. Maj. der Kön Dauphin und die Dauphine KK. HH.
. ſo wie der Nachmittag, und die Herzogin von Verry K. SH
geſtern BVormlttag nach St. Cloud begeben, um daſelbſt die ſchöne
Jahreszeit zuzubringen. . Die Truppen, welche in dieſem Jahre das Lager zu St. Omer beziehen werden, und worunter man auch das gegen⸗ waͤrtig hier in Garniſon liegende I7ſte Linien- Infanterie⸗ Regiment bezeichnet, kommen allmaͤhlig in denjenigen Staͤd⸗ ten und Orten an, die ihnen zu ihren Cantonirungs⸗Quar⸗ tleren angewleſen ſind. Der General⸗Stab des Lagers wird aus 2 Officieren beſtehen: General en Chef: der IGraf Curial; General-Lieutenants; der Graf v. Am⸗ brugeae, der Baron Berthezöne, der Graf Ordonneau; General, Majors: der Graf O Mahony, die Barons Buchet, Achard, Noirot und die Herren Steigner und Schrumac. Der Courrier frangais behauptet: daß bei dem kirchli= chen Feſte und der Prozeſſion, die am zweiten Pfingſt⸗Feler⸗ tag zu Ehren der heillgen Jungfrau und zu dem Zwecke, den beſondern Segen des Himmels über Frankreich und die Königliche Familte zu erflehen, am Calvarlenberge ſtatt ge= funden haben, eine kleine Druckſchrift vertheilt worden ſſt, worin ſich folgende Anrede beſindet: r,, n. See⸗ len! Es iſt keine Zeit mehr zu verlleren; die
heftiger als jemals über die Jefuiten her. Wehe dem Lande wenn dieſe es verlaſſen ſollten Vertrauen wir indeſſen dem Allerhöchſten; bltten wir ihn von ganzem Herzen, daß er uns beiſtehe, und, ſeinen Verſprechungen gemäß, wird er un ſere Wunſche erhsren. Nein, ich farchte nichts, ſo lange ich die gottesfüͤrchtigen Seelen an den Stufen unſerer heiligen Altäre ſehe. Sagen wir daher von heute an bls zum 24. Juni
als dem Geburtstage Johannis des Taufers, die nachſtehen⸗
den Gebete her, uni diẽ Barmherzigkeſt des Herrn auf Frank—⸗
reich zu lenken.“ Hier folgen fünf Paternoſter und fün Ave
Maria's zu Ehren der fuͤnf Wunden Chriſti, zwanzig dergleichen für die Jungfran Maria, daß ſie fur Frankreich bere; funfzehn ergleichen für den heiligen Joſeph zu demſelben Behuf; jehn dergleichen fuͤr den heiligen Dionpſius und ſeine Gefährten; zehn dergleichen für die . Genoveva; zehn dergleichen fur den heiligen Ludwig; zehn dergleichen far alle Helllge des Him
eſetz vom 16. September 1807 in Be⸗
6 Archipel kr
ben ſich vorgeſtern j
9. ; einde der NRe⸗ ligion bereiten derfelben aufs Nene harte Proben; ſie .
mels; und endlich fuͤnf dergleichen fur den heiligen Ignatlus,
damit er füt die Erhaltung der Jefuſten bete Heute wird in Malmalſon das jährliche Todtenamt die 1 . ge er jäh ch amt fuͤr er Conſtitutionnel theilt unter der Rubrik: „uUeb die Abſichten Rußlands“ einen angeblich aus Hern 2 erhaltenen Brief vom 14ten d. M. mit, worin es —
bleiben. Der nordiſche Adler hat ſeinen Flug nach Konſtan⸗ tinopel begonnen, und dieſe Stadt wird nicht das nes kuͤhnen Zuges ſein. Der Wille des Kaiſers iſt, daß die Handels- Freiheit auf dem Schwarzen Meere nicht mehr von der Wlllkuͤhr der Pforte abhaͤnge; ja, er will ſich in dieſer Beziehung nicht einmal mehr auf den In⸗ halt eines Tractates verlaſſen, da ein ſolcher immer wieder verletzt werden kann. Wird man nun in dieſer Voraus⸗ ſetzung den Thron der Byzantiner wieder aufrichten? Dies * zweifelhaft, nicht aber, daß der Großherr von dan, dem ultan Selim III. vor zwei ünd zwanzig Jahren gemachten Vorſchlaͤgen unterrichtet iſt. Rußland verlangte damals von der Pforte, daß ſie ihm eines der Schloͤſſer des Bospo⸗ rus, den Hafen von Gallipoli, und eine der welche die Einfahrt in den Hellespont auf des Aegaͤſſchen Meeres beherrſchen, Überlaſſe; außerdem begehrte es, daß man ihm geſtatte, 2e Conſuln in den 22 verſchiedenen Europäiſchen und Aſiatiſchen Statthalter ſchaf⸗ ten des Ottomanlſchen Reiches zur Beſchüͤtzung der Chriſten zu halten. Die k Annahme dieſer Vorſchläge einen Krieg vor, der durch den Traetat von Buchareſt im Jahre 1812 beendigt wurde. In dem Jalle, wo nun die Turopiſchen Cabinette auf der Erhaltung des Tiürkiſchen Reiches beſtehen ſollten, wuͤrde ohne D e die Annahme jener, im Jahre 165 dem Sultan Selim gemachten Vor⸗ ſchläge, Rußlands Ultimatum ſein, und die Meldau, die Wallachei und Servien wuͤrden ſodann einen unabhängigen Staat bilden. Imwiſchen kann dieſe gegenwärtige Lage der — ſich, wie bei allen Kriegen, mit jedem Tage ändern. Rußland weiß und 9 darauf gefaßt, daß, wenn ſeine Trup⸗ pen erſt unter den Mauern von Konſtantinopel ſtehen, wo noch vor dem Monat Auguſt eintreffen werden, die im ſenden Geſchwader ſih zu Gunſten der Tuͤrken verw werden. Es wird ſich indeſſen durch Un⸗ . täuſchen laſſen; der Kaiſer hat beſtimmt — ir- er wollte zwar Unterhandlungen eröffnen, aber ſeine Armeen wurden während derſelben unter keiner Bedingung ſtehen bleiben; denn er ſieht wohl ein, daß der gegenwärtige Feldzug ihm die Schluͤſſel des Schwarzen Meeres durch die Beſitznahme des ganzen Litorales, des Bosporus und des Hellesponts gewähren müͤſſe. ;
Bei Gelegenheit der Wiederbeſetzung der, durch den Tod des Hrn. Frangols de Neuchateau erledigten Stelle bei der Franzoͤſiſchen Akademie, durch Hrn. Lebrun, haben einige Zeitungen den Namen jenes bekannten Franzöͤſiſchen Dichters, der auch eine Zeit lang Director der Franzöſi⸗ ſchen Republik war, alſo geſchrieben: Fr. de Neuchateau. Einen ſolchen Mann und eine Familie dieſes Namens hat es aber in Frankreich wahrſcheinlich nie gegeben. Der ob⸗ gedachte Hr. Frangols pflegte, um ſich von anderen gleich¶ namigen Perſonen zu unterſcheiden, feinem Familien- Na—⸗ men, noch den ſeines Geburtsortes Neuchateau, eines Lothrin⸗ 2 Städtchens an der Maas, in Parentheſe hin zuzu⸗
ugen und ſchrieb ſich daher: Frangols de Neuchateau).
roßbritanien und Irland.
London, 25. Mal. Der Courier ſtellt im Widerſpruch mit andern Blättern) die Reſignation des Herrn Huskiſſon. und das damit in Verbindung ſtehende Ausſcheiden der an⸗ dern (geſtern erwähnten) Tabinetsgiieder lediglich als Folge der Differenz bei der Abſtimmung im Unterhaufe in der Caſt-RNetferd ſchen Sache dar. „Heute ju *rwas ſpäter Stunde“ Cſagt er im Blatte vom 2 Mal wurde es allgemein bekannt, daß die erſprießüchen Sienſte des Herrn üskiſſon, des Lord Palmerſton und vielleicht auch des errn Lamb dem Minſſterium micht ferner zu Theil wer den würden. Den Namen des Srafen Dudley wollen wir nicht hinzufügen, weil wir darauf vertrauen, daß er fowohl, als der Herzog von Wellington von dem Unpaſſenden, um uns nicht eines ſtaͤrkeren Ausdrucks zu bedienen, einer Ver⸗ änderung in dem Departement des Auswärtigen Überzeugt ſein werbe. Bei dieſer Gelegenheit können wir wohl aus= rufen; a6 j ,,,
„„Wie großes Ungluͤck fließt aus kleiner Quelle! Denn klein und gering iſt doch nur die Frage wegen Eaſt. Retford im Verhaͤltniß zu den Folgen, weiche ſie wahrſchein⸗
dern heißt: „Die Donau iſt uͤberſchritten, obgleich unfere Politiker verſicherten/ Rußland wuͤrde an lhren 3533 2 .
nel ſei⸗ ikolaus
2