unſere Verbuͤndete von unſern Gegnern unterſcheiden, Was ind nun, fragt man ſich, die Ürfachen diefer ſchnellen enderung und wie kommt es, daß unter den jetzigen Geg⸗ nern des Geſetzes, gerade der erſte Vertheidiger deſſelben ſich durch die Lebhaftigkeit des Angriffs und den bittern Spott, womit er denfelben begleitet, am meiſten auszeich= net? Er ſelbſt hat hierauf geantwortet; die Handlungen der Miniſter haben feinen Erwartungen nicht entſprochen; ſein Schickſal will nun einmal, daß er beſtandig mit ihnen in Widerſpruch ſtehe, und er ergiebt ſich darin. Sie begreifen ſeicht, meine Herren, daß es unter ſolchen Umſtaͤnden erlaubt 4 Ihnen ein Geſetz, welches man früher fuͤr eine namhafte erdefferung hielt, ais ein großes Uebel zu bezeichnen. Ge— lächter und Beifall zur rechten Seite. Ünterſuchen wir in⸗ zwiſchen, ob unſere Handlungen unſeren fruͤheren Worten wirklich nicht entſprochen haben, und ob dieſelben in der That, wie einige Perſonen es uns umuthen. das Reſultat der Schwachher igkeit, unſchlüſſigkeit und Schuͤchternheit ſind; ich wäaͤnſche mir Glück, daß man mir dazu, eine Gelzgenzheit geboten hat.“ Der Redner widerlegte hierauf alle Ein. wuͤrft, die gegen den Geſetz⸗Entwurf vorgebracht werden ſind, und berief ſich namentlich in Betreff der von den Zei⸗ lungen verlangten Eautlenen, auf die Meinung, welche Hr. Roher Collard über dieſen Gegenſtand in der Sitzung von 1819 abgegeben hatte, und woraus der Miniſter der Ver—⸗ fammlung die betreffende Stelle vortrug. „Man hat,“ fuhr berfelbe fort, „den Einfluß der Zeitungen in Zweifel gezo= gen, und behauptet, daß dieſelben immer ein 2 und niemals gefahrdrohend ſeien. Daß ſie ein Beduͤrfniß ſind, gebe ich, namentlich bei unſerer Regierungsform, zu; da ſie aber ohne alle Gefahr ſelen, beſtreite ich; ſie ben viel= mehr einen großen Einfluß aus und koͤnnen leicht zu Stöͤ⸗ rungen Anlaß geben; die Klugheit gebietet daher, daß die Geſellſchaft vor dem Preß-Unfuge geſchützt werde; ob der vorliegende Entwurf dazu geeignet ſel, wollen wir näher unterfuchen und rechnen, ungeachtet der Heftigkeit, womit man denſelben angreift, noch immer darauf, daß Sle unſe, ren Anſichten beipflichten werden. Zur Erreichung dieſes ,, ufſ. e - rt) 8 uen de . uns in i Zelten in das Miniſterlum berufen; r l eben worden und kein menſ cher Verſtand konnte genau die Claſſtficirung nen Meinungen in derſelben vorherbeſtimmen; andererſ hatte auch die erbliche Kammer eben eine merkliche Aende⸗ rung erlitten, deren Reſultate ſich ebenfalls nicht voraus, ſehen ließen. Unter ſolchen Umſtaͤnden, die durch die offen⸗/ bare Erbitterung der Gemüͤther nur noch bedenklicher wur⸗ den, uͤbernahmen wir die Leitung der öffentlichen k heiten; wir durften nicht hoffen uns durch unſern per ſoͤnli⸗ chen Einfluß die Majeritaͤt zu erwerben, da wir noch nicht . Anſpruͤche auf das Vertrauen der Kammern hatten; noch weniger kam es uns in den Sinn dieſe Ma— joritat aufzuſuchen, und uns ihr unter jeder Bedingung an— ie ee Wir würden dadurch unſere erſte Pflicht ver— ü * haben, und Niemand darf uns deſſen fuͤr fählg halten. roßer Beifall). Wir ſagten uns dagegen: wie die Kammern auch geſtalten mögen, die Majoritat wird da ſein, wo die nhaͤnglichkelt an den Thron und die 2 ſich im ſchöͤnen Vereine beſinden; bei einem regelmäßigen, geſetzlichen und ge⸗ maßigten Gange, bei einer aufrichtigen Sprache und bei Geſeßz⸗ Entwürfen, die nur das wahre Intereſſe des Landes beabſichti= gen, müſſen wir in den Kammern einen ſichern Beiſtand finden. les, meine Herren, haben wir gethan. Wir haben um mit Hrn. Benj. Eonſtaͤnt zu reden) fur das im Entſtehen begrif— fene Miniſter tum nicht im Voraus das Vertrauen des Redners verlangt, welches dieſer ſich 2 * vorwarf, uns bewilllgt zu haben; wir haben ihn nicht fur uns zu ge— winnen geſucht, und als derſelbe in der Oppoſition den Platz wieder einnahm, den er ſich wunderte, verlaſſen zu haben, und den wir uns nicht minder wunderten von ihm verlaſſen R ſehen, koſtete es uns weniger als ihm, ihn wieder in den eihen unſerer Gegner zu ſehen. (Gelächter) Wir ſellen, wie derſelbe geſehen haben will, mit furcht ſamen Blicken auf dieſe Ver ſammiung geſchaut, und ſie um elne ſchügende Majoritat angeflehet haben. Furchtſam und warum? Wenn man, wie wir, dem Könlge einen der höchſten Beweiſe des Vertrauens zu verdanken hat, auf den ein treuer und erge⸗ bener Unterthan nur Anſprüch machen kann; wenn man, wle wir bisher, mit dem en der Kammer =* wird, ſo ſind dieſes wahrlich unſchätzbare Guter, wor auf man ſiolz zu ſein Urſache hat; demungeachtet erkläre ich wat mich betrifft, mit jener Aufrichtigkeit, die ſich zu keiner Zeit verläugnen wird, daß alle dieſe Gäͤter

innig durchdrungen von dem Gedanken, daß

leidenſchaftlichen B Idi ö * Zungen nicht irre leiten laſſen, und

n ; noch der verſchiede⸗ . ſind; eits die Abdankung der Chefs der Verwaltung nicht die der un—

in meinen Augen kelnen Erſat ien n g 6 gewähren, fuͤr die Plagen

die mit jenen traurigen Ehren verknüpft ſind.

Von dem Wunſche innig bar eee zu 0 ——

Könige und ſeinem Lande nütlich ju dienen, der Erfüllung

dieſes Wunſches alle ſeine Krafte, ſein 2 Leben zum 2

Opfer zu bringen, und doch unaufhörlich fein? Geſinnun

verkannt und entſtellt, ſeine Worte verdreht, ſeine Aufrich⸗ tigkeit verdächtigt, ſeine Verantwortlichkeit , , . nömmen zu ſehen, es gehört in der That viel Muth, und eine große Ergebung dazu, um ein ſolches Glück zu ertragen, und um ſich daſſelbe zu erhalten, wird gewiß Nie⸗ mand ſich zur Erniedrigung herablaſſen. Während ein Ned ner uns der Schuͤchternhelt beſchuldigt, bezeichnen andere uns als ſchwache und unſchlüſſige Männer. Wir ſind beides nicht, und wenn man unſer Betragen ohne Vorurtheil unter⸗ ſuchen wollte, ſo wuͤrde man ſich gar bald uͤberzeugen, daß wir ei⸗ nen graden und deutlich vorgezeichneten Weg verfolgen. Aber es giebt Menſchen in der Welt, die da glauben, daß man bei jedem Schritte vorwärts, dem Abgrunde entgegen eile, und die in der ,, Rückkehr zu einer regelmäßigen, ge⸗ ſetzlichen Ordnung nichts als verderbliche Zugeſtändniſſe er⸗ blicken; es giebt derem andere, welche der , e. daß man nichts wiederherſtellen könne, ohne vorher zu zertruͤmmern, bei denen die Freiheit keine Sränzen hat, und die, von einem beſtändigen . ber r ſogleich in Zorn gerathen, wenn man ihren Wunſchen nicht 1 giebt. Dergleichen Männer mögen uns fuͤr unſchlüſſig hal= ten; nicht aber Sie, m. H; dies wäre ungerecht. Wann hätten wir jemals Unſchluͤſſigkelt bewleſen? Wodurch * wir Anlaß zu Verdacht und Argwohn gegeben? Fünf Monate ſind kaum verſloſſen, und ſchon ſind die wich⸗ n Fragen von uns mit Freimüthigkeit berührt worden.

an beſchuldigt uns, daß wir die Vorrechte der Krone beein⸗ trächtigen und die Revolution begünſtigen; überzeugt von der Gerechtigkeit der von uns vorgeſchlagenen regeln, und i dem Lande immer gut dient, wenn man gegründeten Klagen vordeugt, und die Ausführung der Geſetze ſichert, haben wir uns durch jene

und der geſunden Vernunft, dieſelben 1 . einer Regierung wie die u

en. Man beſchw ferner,

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tergeordneten Beamten jur nothwendigen Folge haben; auch wollten wir nicht, daß der Antritt unſers Miniſteriums durch ewaltſame Reactionen bezeichnet wurde, und bevor wir jene mten in ihrer Ehre und Exiſtenz kränkten, wollten wir von ihrer Straffälllgkelt genau unterrichtet ſein. dies etwa ein Verbrechen? Mittlerweile ſind wir fur die unter unſerer Verwaltung ſich ereignenden Thatſachen verant⸗ wortlich, und wir weiſen dieſe Verantwortlichkeit nicht ven uns. Den vorliegenden Geſetz Entwurf anlangend, erklären wir, daß es uns nicht möglich iſt, auf die darin enthaltenen Ga— rantieen zu verzichten, daß wir den Thron und die Geſell⸗ 4 den Gefahren der periodiſchen Preſſe nicht blos ſtellen dürfen, und daß wir es ſonach für unſere Pflicht halten, alle ſolche Anträge mit Feſtigkeit zu bekämpfen, wodurch die vor geſchlagenen Vorſichtsmaaßregeln llluſoriſch werden wür den. In diefem Allen ſche, ich aber weder Schwäche nech Unſchlüſſigteſt. Noch beſchulbigt man uns, daß wir Urſache 22 uns zu ſchaͤmen, well wir anders ſprächen, als wir andelten. Dieſes iſt aber nicht der Fall. Wir ſtellen uns Ihnen gegenüber mit offcner Stirn, und ohne Furcht zu Rräthen; wir betrachten Die ohne Schüchternheit, weil Sie gerecht ſind, und weil unſer Gewiſſen kein iſt. Dee . erklärung, die man an uns erlaſſen hat 1 ch nur von einer kleinen Anzahl von Feinden unte wer⸗ den. Wir haben keinen Anlaß dan Jeeben; aber wir fuͤrchten ſie auch nicht, denn wit haben zu Zeugen und Rich lern des Kampfes, den König, Sie m. 3. und Frankreich.“ „Nach diefer Neve, welche von dem 4 Theile der Ver⸗ ſammlung mit dem lebhafteſten Veifalle aufgengmmen wurde, beſtieg 2 Benj. Conſtant, eines perſoͤnlichen Jactums wegen, die Rednerbühne; er wünſchte ſich Gläck, daß er mindeſtens die Veranlaſſun geweſen ſel, daß der Mliniſter des Innern ſich endlich näher erklärt habe, und geſtand ein, daß dieſe einr ge eie sn Eindruck auf ihn gemacht habe. wenn gleich er feine frühere Meinung nicht zurück 2 könne, daß das Miniſterium einen Weg eingeſchlagen habe, in welchem es ſich leicht verirren könne. Er unterſuchte hier- auf das Betragen der Miniſter ſeit den ö daß dieſelben an der Spitze der Verwaltung ſteben, namentlich das der Miniſter des Innern und der geiſtllchen Angelegen⸗