bert verfertigte Cantate n dem Königl. Theater Gebůude,
welches hierzu eigends decorirt war, aufgeführt. — Der Hof
erſchien in Gala. Dresden, 10. Jun. Heute Vormittag 19 Uhr haben Ihre Majeſtät die verwittwete Königin von Baiern, nebſt J. KH. 24 den 1 Marie und Louiſe, die Ruͤckreiſe von hier nach Würzburg angetreten, und J. K. K. H. die Erzherzogin Caroline, . Sr. K. H. des Prinzen Friedrich, Herzogs zu Sachſen, ſind von hier über rag und Wien nach Laxenburg zum Beſuch bei Höchſt⸗ hren erlauchten Eltern abgereiſt. — Stuttgart, 5. Junl. Ihre Kaiſerliche Hoheit die Frau Großfürſtin Heſena von Rußland, Nichte Seiner Majeſtaͤt des Königs, ſind heute mit Höchſt, Ihrer Prin, zeſſin Tochter, Maria Michaelowna, von Ellwangen her,
woſelbſt Sie übernachtet hatten, hier eingetroffen und in
dem Königl. Reſidenzſchloß abgeſtlegen. Ihre Kaiſerliche Hoheit ſind geſonnen, zum Beſuch der Königl. Familie einige Zeit hier zu verweilen. ; Munchen, 7. Mal. Nachdem geſtern in der Depu— tirten⸗Kammer über den vorgelegten Entwurf zu einem all- gemeinen Hausſteuer⸗Geſetze abgeſtimmt worden war, ſo ſſt heute in oͤſſentlicher Sitzung der Abſtimmungs-Juhalt
bekannt gemacht worden. Die Kammer hat die Hausſteuer
als eine direkte Staats-Auflage angenommen, ſo daß die, ſelbe in allen Theilen des Königreichs nach gleichen Grund ſätzen erhoben werden ſoll. Der Maaßſtab fuͤr die Be—
eurung der Hauſer iſt ihre Mieth Ertragsfähigkeit, und dieſe wird in dem wirklichen oder in dem mög, lichen Miethertrage geſucht. = ᷣ Hamburg, 10. Juni. Der heutige Correſpondent meldet: Nachrichten aus dem Haag vom 4. Juni zufolge, ing daſelbſt ein Gerücht, die Generalſtaaten ſollten näch—, 3 zu einer außerordentlichen Sitzung einberufen werden. Frankreich. 1 Deeputirten-Kammer. Sitzung vom 4 Jun. en. der Berathungen uͤber den Preß⸗Geſet⸗ Entwurf.
achdem der Berichterſtatter, Herr Se guy, ſein Réſumé gemacht hatte, worin er auf den früheren Anträgen der Com- miſſion beharrte, begann die Discuſſion über die einzelnen Artikel des Entwurfes. Der iſte Artikel lautet wie folgt: tt , 321 muͤndige er. welcher der burger⸗ lichen Rechte genießt, kann ohne vorherige Autorlſatlon ein Journal oder eine perlodiſche Schrift herausgeben wenn er ſich dabei nach den Beſtimmungen des gegenwartigen Ge⸗ ſetzes richtet.“ ⸗
Der Graf Alexander von Laborde verlangte, daß man dieſe Befugniß auch jedem naturaliſirten Ausländer ein⸗ räume. Herr Pardeſſus hielt aber eine ſolche Beſtimmung
ür uͤberflüͤſſig, da ein jeder naturaliſirte Ausländer dieſelben echte als der Eingeborne, mit Ausnahme desjenigen genieße, ein Mitglied der Palrs- oder Deputirten⸗Kammer zu ſein, wozu es der großen Naturaliſations- Patente bedürfe. Herr Dupin der Aeltere meinte, daß es noch einige andere Ausnahmen gebe, namentlich, daß man, um Dinh zu ſein, ein geborner Franzoſe ſein müſſe; er hielt jedoch des“ 16 Vorſchlag des Herrn v. Laborde nicht minder fuͤr berflüſſig, und dieſer nahm ihn hierauf zuruck. Der Baron von Montbel widerſetzte ſich dem 1ſten Artikel, indem er behauptete, daß man dem Könige die Befugniß, zur Heraus gabe einer Zeitſchrift ſeine Einwilligung zu geben, nicht neh⸗ men duͤrfe. Herr Dupin. der Aeltere ſuchte inzwiſchen zu beweiſen, daß das Miniſterium dadurch, daß es dem Monar⸗ chen jene Befugniß nehme, das Königliche Vorrecht in kei—⸗ ner Art beeinträchtige. Hierauf wurde über den 1ſten Arti kel abgeſtimmt und derſelbe mit großer Stimmen-Mehrheit angenommen. Herr Carl Du pin entwickelte demnaächſt elne . Beſtimmung, wonach auch jedem nicht na⸗ turaliſirten Ausländer, ohne vorherige Anfrage, erlaubt ſein ſollte, uͤber Künſte und Wiſſenſchaften, ſo wie über fremde Literatur eine Zeitſchrift herauszugeben, wobel er daran er— innerte, daß Frankreich von jeher eine n. Staͤtte fur Manner von Talent aus allen Laͤndern, wie Franklin, Volta, 1 u. A. geweſen ſel. Auf die Bemerkung des See⸗ iniſt ers aber, daß es in Parls ein Bulletin fur Kunſte und Wiſſenſchaften gebe, worin jeder Ausländer ſeine Ent⸗ deckungen zur Kenntniß des Publikums bringen könne, nahm 2 Carl Dupin ſeinen Antrag vorläufig zurück. — Der 2te rtikel handelt von den Cautionen. Hr. Devaux machte den Vorſchlag, nur ſolche Journale der CTautions Leiſtung zu un— terwerfen, welche ganz oder theilweiſe der Politik gewidmet nd. Dieſem widerſetzte ſich der Miniſter des 6ffent⸗ ichen Unterrichts, da es ſchwierig, ja faſt unmöglich für die Gerichtshöſe ſei, politiſche Gegenſtände von denen, die
als dieſe.
es nicht ſind, een. u unterſcheiden, und da ein, literari= ſchen oder phil e dhe. e urſpruͤnglich gewid⸗ metes Blatt, ſich leicht Streifereien auf dem Geblete der 3 litik erlauben konnte und alsdann der Cautions-Leiſtung uͤber⸗ hoben ſein wurde, wogegen wieder andere Zeitungen, welche 6 der Religion oder dem Juſtiz⸗Weſen gewidmet ſind, eide Gegenſtände auf eine hoͤchſt tadelnswurdige Weiſe an⸗ greifen koͤnnten. Der Marquis v. Chauvelin glaubte da⸗ gegen, daß fuͤr dergleichen Vergehen die 2 Geſetzge⸗ bung hinreiche, und daß man durch das Verlangen einer uͤbermäßigen Caution die literariſchen Blätter allmählig gaͤnzlich vernichten wurde. Hr. Pardeſſus trat den An⸗
ten des Hrn. v. Vatimesnil bei; auch Hr. Dupin der eltere war der Meinung, daß man allerdings ſo viel wie möglich zu vermeiden ſuchen mußte, irgend einer Behoͤrde eine Macht zu ertheilen, von der ſie einen beliebigen Ge—⸗ brauch 2 koͤnnte, indem dadurch nur der Willkuͤhr Raum . en wurde; indeſſen glaubte er fuͤr den vorliegen⸗ den Fall, daß es nicht ſo ſchwierig ſei, als der Miniſter des offentlichen Unterrichts es behaupte, politiſche Gegenſtände von nichtpolitiſchen zu unterſcheiden; im Uebrigen ſo habe der ate Artikel des Geſetzes ſchon den Fall vorausgeſehen, wo ein literariſches Blatt ſich über die Politik verbreiten möchte, indem es in dieſem Artikel ausdrücklich heiße: daß in dergleichen Fällen dem betreffenden Journale die Dispen⸗ ſation von der Caution entzogen werden ſollte; da man nun hiernach der Regierung Verſtand genug zutraue, um zu ent= ſcheiden, ob eine Zeitſchrift die ihr angewieſene Grenze über⸗ ſchritten habe oder nicht, ſo muſſe man mit um ſo größerem Rechte auch den Gerichtshöfen, die täglich üͤber weit ſchwierigere Faͤlle zu erkennen hatten, eine gleiche Unterſcheidungsgabe zu⸗ muthen. der einzige Unterſchied waͤre der, daß die Regierung bei verſchloſſenen * ren, die Tribunaͤle aber erſt, nachdem ſie den
Procurator und den Angeſchuldigten gehort, entſcheiden würden; die Einwendungen, die man gegen das Amendement des
des Hrn. Devanr vorgebracht haͤtte, wurden ſonach durch den Iten Artikel ſchon hinlänglich widerlegt. Der Redner war ſchließlich der Meinung, daß wenn man die nicht poli⸗ tiſchen Blätter auch nicht ſeder Cautionsleiſtung völlig über heben wollte, man doch, hinſichtlich ihrer, die für politiſche e, feſtgeſetzte Caution von 200,900 Fr. bedeutend herab⸗ etzen müßte, da jene er , weniger Gefahren darböten er Großſtiegelbewahrer meinte, daß es in dieſem Augenblicke . darum handle, zu unter ſuchen, ob, was die Urheber des Geſetz Entwurfes als Regel ange⸗ nommen haben, Ausnahme werden ſolle, und ob umgekehrt, was ſie als Ausnahme betrachtet, Regel werden ſolle; in ſo fern man, äußerte er, von dem n, n, Ge⸗ ſichtspunkte ausgehe, muͤſſe man, wenn man doch irgend eine Zeitung vor der andern be unſtigen wolle, gerade die politiſchen begünſtigen, weil das Recht, die Handlungen der Regierung vor den Richterſtuhl der öffentlichen Meinung zu ziehen, den weſentlichſten Inhalt der Staats-Verfaſſung ausmache; Hr. Dupin habe behauptet, daß der dritte Arti=⸗ kel des Geſekzes ſchon der Regierung die Unterſcheidung po⸗ litiſcher Artikel von nicht politiſchen, zuerkenne, und da man daher den Gerichtshöfen eine gleiche Unterſch dungsgabe zutrauen müſſe. Die Antwort auf dieſen Einwand ſei aber ſehr einfach; wenn nämlich die Regierung, welche einem Blatte die Beſugniß ertheilt habe, ohne Cau⸗ tionsleiſtung zu erſcheinen, dieſe Befugniß zurücknehme, ſo⸗ bald die daran gekunpften Bedingungen nicht erfüllt werden, o bediene ſie ſich nur ihres Rechtes, wogegen, wenn man alches den Serichtshöſen äberlaffe, man ihnen dadurch eine Macht einräume, wovon ſie einen willküͤhrlichen Gebrauch machen könnten; übrigens ſei man in einem gefährlichen Irr⸗ thume befangen, wenn man den Kuͤnſten und Wiſſenſch dadurch einen Dienſt zu erzeigen glaube, daß man das vllegium fuͤr ſie verlange, gehaltloſe Schti en herausgeben zu duͤrfen; gerade die literarſſchen Blätter verlangten eine rößere Reife, und könnten daher, wenn auch die Wiſſen⸗ chaften und nützlichen Entdeckungen im immerwährenden Fortſchrelten begriffen wären, doch mit den gewohnlichen Ta— esbegebenheiten ünmöglich Schritt halten; in England er⸗ chlenen daher auch die wichtigſten wiſſenſchaftlichen Journale ahrlich nur viermal, und von den rein literariſchen Blat tern einige wöchentlich, andere nur monatlich; er habe daher Urſache zu glauben, daß das wahre Intereſſe der Gelehrten und Literatoren nicht an die Nothwendigkeit täglicher Er ſcheinungen geknüpft ſel, ſondern daß letztere ihnen cher nachtheilig, als vortheilhaft ſein würden. * dem Grafen Portalls beſtieg Hr. B. Conſtant die Nednerb 2 um jenen zu widerlegen. Er nahm gleich im voraus die . der Kammer fuͤr ſich in Anſprüch, da er ſich gensthigt ſehe, ſehr