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niſſe mit dem Regenten, ſeinem Herrn, abgebrochen und ihm den Gehorſam aufgekündigt habe, den ſein diplomatiſcher Charakter und ſeine Pflicht ihm bisher gegen Se. K. Hoh. auflegten, und wodurch derſelbe ſich aus eigener Bewegung und öffentlich als Rebell gegen die rechtmäßige Autorität erklärt, die er bei der Regierung Sr. Allerchriſtlichſten Ma⸗ jeſtat repräſentirte; ſo beclit der Unterzeichnete ſich, als Mit glied der Geſandtſchaft Sr. Königl. Hoh, des Infanten Re⸗ genten, Sr. Excellenz dem Grafen von la Ferronnays ſeine gaͤnzliche Mißbilligung des ſeltſamen Betragens des Ritters von Barboſa zu erkennen ju geben, das er als einen Act des hinterliſtigſten Berratbs betrachtet, den irgend ein Diener nur gegen ſeine rechtmaͤßige Re rng begehen konne. Da der irn e n, ſich, kraft ſeines Charakters als Attaché bei derſelben Geſandtſchaft, berechtigt glaubt, von dem Ritter von Barboſa die ſchleunige Auslieferung aller Papiere und ſonſtigen Effeeten, die der Geſandtſchaft des Infanten Regen⸗ ten, ſeines Herrn, angehören, ju verlangen, ſo nimmt er gleich⸗ mäßig auch von der Regierung Sr. Allerchriſtlichſten Majeſtät alle, derſelben zu Gebote ſtebende Hülfe und Unterſtuͤtzung in Anſpruch, damit, im Falle einer Weigerung von Seiten des Rit—⸗ ters von Barboſa, die ſe Regierung demſelben anbefehlen könne, die obigen n und Effekten, die er in ſeiner gegenwaͤrti⸗ gen Eigenſchaft als bloßer Privatmann nicht ferner beſitzen kann, dem Unterzeichneten auszuhändigen. Der Unterzeſch— nete 1 den Threnvollen Geſinnungen der Gerechtigkeit und Billigkeit der Regierung Sr. Allerchriſtlichſten Maj. zu tief durchdrungen, als daß er an der günſtigen Aufnahme 2 e,, Erklärung, die ſowol den aufrichtigen und oyalen Ausdruck der wahren Geſinnungen eines treuen Die, ners, als eine, ihm unter den gegenwartigen unglücklichen Umſtänden von ſeiner Pflicht gebotene nothwendige Recla— mation enthält, irgend zweifeln könnte. Der Unterzeichnet: benutzt dieſe Gelegenheit ꝛc. . Paris, den s. Jun 1tzas. (gej.) Der Ritter von Alpuim de Men ezes.“

Herr de Seze, Ehren-Praäͤſident beim Königlichen Ge⸗

richtswhofe zu Bordeaux, Bruder des kuͤrzlich verſtorbenen beruͤhmten erſten Praͤſidenten des Caſſationshofes, iſt am

29ſten v. M. auf feinem Landgute St. Emilion bei Libourne

gleichfalls mit Tode abgegangen. Der verantwortliche Herausgeber des Echo du Nord i wegen eines in ſeinem Blatte vom 4 Mai enthaltenen Auf—

, ,, n, em ge ,,, 2 Fer Gn Erziehung ꝑrſten,“ vor ucht⸗

cht geladen worden; er wird n ,,

rungen gegen die Königliche Familie, ſo wie des auf i rde des Königs und auf die Thronſolge⸗Ordnung

beſchuldigt; der Spruch durfte am 18ten d. M. erfolgen. Die Eröffnung des neu erbauten Theaters des Ambigu— comique hat am 7ten d. M, in r,. K. H. der Herzogin von Berry und einer zahlreichen Verſammlung, mit einem Prolog: „Die Muſe des Boulevards,“ und einer Art von Melodram: „Die verſchleierte Dame,“ ſtattgefun⸗ den. Das Haus an ſich ſoll recht huͤbſch ſein, dagegen wird die erſte Vorſtellung als eine der langweiligſten bezeichnet, die je gegeben worden iſt. Das Journal des Debats meint, daß, nachdem die Direction das Haus neu habe wiederher⸗ ſtellen laſſen, dieſelbe nur noch dreier Dinge beduͤrfe, um das Publikum anzuziehen, namlich neuer Theater-Dichter, neuer Stuͤcke und neuer Schauſpieler und Schauſpielerinnen. Der beſte von allen Theater-Ojfieianten iſt der Decorateur. Die hieſige Geſellſchaft zur Befoͤrderung des Garten⸗ baues iſt durch eine Verordnung vom 17ten v. M. ermäͤch⸗ tigt worden, den Namen des Königs, als des Stifter und Be⸗

ſchuͤtzers der Geſellſchaft, an die Spitze der Mitglieder der⸗

ſelben zu ſtellen. Die Gazette de France giebt ſich ſeit einigen Tagen das Anſehen, als ob ſie den Courrier⸗-frangais fuͤr den Vertrau—⸗— ten des Finanz Miniſters halte. Das letztere Blatt prote⸗ ſtirt gegen dieſe Behauptung mit dem Bemerken, daß es den Zweck und den Grund derſelben nicht zu errathen wiſſe, daß es indeſſen, ungeachtet ſeiner Unabhängigkeit, den Bemühungen des Grafen Roy in der Pairs-Kammer zur Aufrechthaltung der Volks⸗Freiheiten, eben ſo viel Gerechtigkeit widerfahren laſſe, als denen der Gazette de France in ihren taglichen Blattern zur Herbeiführung der Contre-⸗Revolution und zur 1 des Jeſuitismus. n

em Journal La. Franca caiholique“ von 1825

. Lieferung findet ſich uͤber das Monogramm J. II. J. Nachſtehendes: . 2 „Die juͤngern Leute fragen uberall, was dieſe drei Buch⸗ aben bedeuten, und ſelbſt unter den Perſonen von höherm lter giebt es viele, welch: dieſelbe Frage an uns richten. Seit i769, wo die Jeſuiten aus Frankreich verwieſen wur— den, konnte man allerdings vergeſſen, daß dieſes Mono⸗

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gramm das unterſcheidende Siegel ihr es n ſtituts dildete. Eben dieſes ſtand auf ihren in,, De, ihren Kirchen⸗-Zierrathen, ihren heiligen Gefäßen, ihren Beichtſtühlen, ihren Kanzeln, ihren Thuͤren, ihren Fenſtern, ihren Häufern, ih ren Betſaälen, man las es auf den von ihnen gegründeten An, ſtalten, mit einem Wort auf Allem, was ſie leiteten oder Be⸗ guͤnſtigten. Es bedeutete zugleich den Namen Jeſus und den der Jeſuiten. In dem beruͤchtigten Werke, welches ſie ein Jahr⸗ hundert nach der Stiftung ihres Ordens unter dem Titel: imago primi saeculi Socielatis Jesu CSchilderung des er= ſten chr hun bern? der Geſellſchaft Jeſu) herausgaben, ſag⸗ ten ſie nach einer Vergleichung dieſes Monogramms mit dem Laharum Conſtantins dem Pfande ſeines nahe bevor, ſtehenden Sieges und nachdem ſie auch über jenes Laba- rum dieſes Wahrzeichen ihrer Geſellſchaft geſetzt hatten: Hoc ergo vesillum curae ſideique nuostrae coneredi- tam est, (Dieſe Fahne iſt alſo unſerer Sorgfalt und Treue anvertraut worden] welches den Anſchein haben mußte, als ob von dieſem Auftrage und dieſer Berechtigung alle andere Prieſter und ſelbſt alle andere Biſchoͤfe und überhaupt Alles, was nicht zur Gꝛzſellſchaft gahört, ausgeſchloſſen wurden. Es war dieſer Geſellſchaft folglich dieſes Zeichen ausſchließ—= lich vorbehalten worden und nle hatte man es 2332 ligen Gefäßen und Zlerrathen der Kathedrals, Collegial⸗, Pfarr- und anderer, den Jeſuiten nicht gehöͤrender, Kirchen geſehen, wenn namlich dieſe nicht bei der Verſteigerung ihres Mobiliars etwas der Art an ſich gekauft hatten. Ihr Mon nogramm befindet ſich auf der Vorderſeite des größten Theils der theologiſch, politiſchen Werke der Ligue, ſo wie . B. auf derjenigen des berüchtigten Pfarrers Boucher: * justa llenrici III. abdicalione e Fraucorum regno (Lugduni apud Joan. Pillehotte 1591 es praecepto superiorum ]) Der hei⸗ lige Ignazius hatte nach einer Behauptung des P. Biba—⸗ deneira, der zuerſt die Lebensgeſchichte deſſelben bekannt machte, das Monogramm erſonnen und ſeinen Auhaͤngern den Gebrauch deſſelven „damit man uͤberall, wo man das Zeichen ſaͤhe, ſie erkennen mochte“, empfohlen. 2 Man meldet aus Perpignan vom 31. Mal. Ein nicht unwichtiges Ereiguiß hat ſich an unſerer Grenze begeben. Der Maire von St. Martin Albanos an der Grenze 2 , 5 6. Bande von . e fall zu machen und ſich ſeiner zu bemächtigen beab⸗ eee, , der militgiriſchen n e, chricht. Dieſe ſchickte ihm darauf ein Detaſchement, wel⸗ ches auf dieſe Unrn eſtifter, ſobald ſie ſich in der Fran öſiſchen Commune, behufs der Ausführung ihrer ſtraͤflichen Ar ern J y ö Feuer gab und ſo ihren Unternehmungen ein iel ſetzte. Iſſchokke's Romane erſcheinen hieſelbſt in einer vollſtan⸗ digen Ueberſetzung von Loëve Veimars, dem Ueberſetzer der Romane von van der Velde. K

Nieder lan de. ;

Brüſſel, 11. Junl. Hr. Dultnet, Artachᷣ bei der Engliſchen Geſandtſchaft, von Berlin uns Hr. Sylva, von Stuttgart kommend, ſind beide hier durch nach London als Couriere gegangen. ,

Die Koͤnigl. Acker- und Gartenbau⸗Geſellſchaft zu Gent hat geſtern eine prächtige Ausſtellung von Erzeugniſſen gehal⸗ ten und eine große Menge Preiſe ausgetheilt. En ähnliche, vielleicht noch glänzendere Ausſtellung wird den 8.R, 7. und. 58. Jull zu Aloſt Statt finden. Fur die reichſte Sammlung von Pflanzen und Gewaͤchſen wird eine goldene und fuͤr die 0 einzelne Pflanze eine ſilberne Medaille gegeben werden. *

Von Nimwegen wird berichtet, daß der Sturm der in daſiger Gegend vor Kurzem geherrſcht hat, in der Stadt 64 Umgebungen bedeutende Verwüſtungen angerich⸗ tet habe. ; ͤ 5

Aus Tournay ſchreibt man: Dle geuersbrunſte vermeh⸗ ren ſich auf dem Lande in ſolchem Maaße, daß ſie die größ⸗ ten Beſorgniſſe erregen, und die Aufmerkſamkelt ſow eh der Behörden, als der Feuerverſicherungs, Anſtalten aufrufen muͤſſen. Vielleicht liegt der Grund zum Thell darin, daß der Werth der Beſitzungen nicht gehoͤrig ermittelt wird, da man oft bald nach geſchehener Verſicherung Brände entſte— hen ſah, welche gewiß nur von ſchlecht geſinnten Eigenthü⸗ mern veranlaßt ſein mochten. Gegen ſolche Schandthaten koͤnnen die Geſetze nicht ſtreng genug verfahren.

Die z0ſte Nummer des 2ſten Bandes der offieiellen Zeitung welcher ſo eben erſchienen iſt, enthält den Aten Ti= kel des Aten Buchs der Civil-Gꝛrichtsordnung. ;

. chweden und Norwegen.

Stockholm, 109. Juni. Der König wird am Ende d. M. aus Norwegen zuruͤckerwartet, zu welcher Zeit,

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