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Die Herzogin von Clarence, welche eine Zeit lang un—= päßlich geweſen war, iſt wieder hergeſtellt. * 9 Der Graf Weſimoreland gab am Donnerſtage dem Het⸗ zoge von Cumberland ein groges Mittagsmahl, bei welchem der Herjog von Wellington, Graf Eidon und mehrere an⸗ dere vornehme Perſonen zugegen waren. . = SFürſt Polignac, der Franzöſiſche, und Fürſt Lieven, der Ruſſiſche Geſandte, hatten geſtern im Auswärtigen Amte eine Conferenz mit dem Herzoge von Wellington und dem Grafen von Aberdeen. ü

Der Scotsman giebt die (bereits als Gerücht erwähnte) Ernennung des Sir George Clerk zum Staats Seexetaſt für Irland als gewiß an. ; r Geſellſchaft der Greenock-⸗Bank iſt es geglückt, die 20,0900 Pfund Noten wieder zu erhalten, deren ſie vor eini= ger Zeit beraubt wurde. 2 In der am 12. ſtattgehabten Verſammlung der Themſe— Tunnel⸗-Compagnie wurden mehrere Reſolutionen in Vor⸗ ſchlag gebracht, welche die Directoren ermaͤchtigten, ſo viel Geld aufzunehmen, als zur Vollendung des Werks nöͤthig —— . Die hoͤchſte Summe iſt auf 200,000 Pfd. ſfeſt, ; t. Briefe aus Malta vom 23ſten v. M. melden, daß Schiffe aus Alexandrien ſo eben daſelbſt angekommen wa— ren. An letzterm Orte war alles ruhig. Der Paſcha von Alexandrien war im Begriff, die Ausführ von Bohnen und andern Feldfrüchten zu verbieten, da in Folge der nach Mo— rea geſchickten Vorraͤthe in Aegypten ſelbſt Mangel zu be— ſorgen ſtand.

Ein Reiſender, der vor kurzer Zeit aus der Tuͤrkei zu— ruͤckgekommen iſt, ſchildert den Geiſt der nach Eur opaͤiſcher Art disciplinirten und gekleideten Truppen als vortrefflich; ſie machen ihre Evolution mit einer in Betracht der kurzen Zeit ganz in Erſtaunen ſetzenden Panktlichkeit und ziehen mit aufgeſtecktem Bayonnet nach acht ſoldatiſcher Wan auf die Wacht. Die Leute ſcheinen in der Annahme der mit ihnen vorgenommenen Vervollkommnungen einen Ruhm zu ſuchen. ie tragen weite Beinkleider, kurze Jacken und

tuchene Muͤtzen. . Deut ſchlan d. ; Stuttgart, 15. Juni. Ihre Kaiſerl. Hoh. die Frau

rſtin eng von Rußland iſt dieſen Morgen mit ocher von hier wieder eg r.

Di 2 .

um die dortigen Bäder zu gebrauchen. : Oeſterreich. ; Ein Schreiben aus Wien vom 10. Juni (in der Allgem. Zeitung) meldet: dem Vernehmen nach hat nun Se. Durch laucht der Prinz Philipp von Heſſen Homburg, Kommandi— render von Gallizlen, den Befehl erhalten, ſich in das Haupt⸗ quartier Sr. Majeſtät des Kaiſers Nicolaus zu begeben, um 6 Denſelben im Namen unſeres Monarchen zu begruͤßen.

; ̃ = ortugal.

Liſſabon, 28. Mal. Der ofſielelle Theil der heutigen „Gazeta de Lisboa“ enthalt die Beſtimmung, daß die Frauen der im Dienſte S. K. H. ausrückenden Unteroffi—⸗ ciere und Soldaten eine Etappen Ration empfangen ſollen.

Im nichtofficiellen Theile deſſelben Blattes befindet ſich ein Artikel, in welchem unter anderem Nachſtehendes geſagt wird: „Wenn die Portugieſiſche Nation eine rich- tige und in der Verfaſſung begründete Aufklärung uber die Grund-Geſetze des Reichs verlangt, ſo uͤbt ſie ein Recht, welches allen eiviliſirten Voͤlkern des Erdbodens zuſteht und * allen Zeiten zuſtand; verletzt ſie aber dann wohl fremde Rechte, wenn ſie diejenigen ausübt, die ihr ſelbſt auf eine unbeſtreitbare Weiſe zukommen? Hat der erhabne 3 welcher gegenwärtig unſer Geſchick leitet, weniger Grund den Wunſchen der Munielpal⸗Dehsrden des Königrelchs zu entſprechen, als andere Monarchen hatten, die Wunſche ü hrer reſpektiven Staaten zu einem Gegenſtande Ihrer

hohen Berückſichtigung zu machen? Erfolgte die Abſonde⸗ rung des Kaiſerthums Braſilien nicht nach demſelben Grund⸗ ſatze? Was aber die Truppen betrifft, welche kraft der das Verhältniß derſelben beſtimmenden Geſetze eine rein paſſive und gehorchende Körperſchaft bilden, ihm dieſe, oder können dieſe je ein Recht haben, uͤber die geſetzliche Verfaſſung der Monarchie, wie ſolches zu Cadix 1617 und ſelbſt zu Porto 1820 geſchah, zu entſcheiden? Sie wagen es, ſich zu ö. gern der conſtitutionellen Charte zu erklären, und verletzen doch einen der aller beſtimmteſten Artikel dieſer Charte, den nem—⸗ lich, welcher jedes Zuſammentreten der bewaffneten Macht

hne Zuſtimmung der geſetzlichen Autorität verbietet Nur um ſo große Uebel zu hemmen, hat unſere Weiſe Regie

rung die entſcheidendſten Maaßregeln ſich zur Pflicht ge—⸗ macht Schon hat die Stimme des erhabenen Hauptes der Portugleſiſchen Nation ſich durch die in unſerm vorletzten

latte eingeruͤcktt Proklamation vernehmen laſſen. Wel⸗ cher der edlen Nation, zu der er gehört, würdige Portu⸗ * wird ſich nicht beelfern, auf einen ſo ausdrucksvollen

uf herbei zu eilen? Wer wird auf den Ruf des erlauchten Prinzen, in deſſen Adern das Blut der Vourbons fließt

eines Prinjen, welcher ein rechtmäßiger Abkömmling

unſrer Konige iſt, einen Augenblick bedenklich ſein, dem Pfade der Ehre zu folgen? Welches wäre der Soldat, der nicht zu der Fahne der Treue eilen wollte, um jene Schlan⸗ gen, die in dieſem Augenblicke gegen das Vaterland, das ſie leider an ſeinem Vuſen nährte das giftige Haupt em⸗ porſtrecken, in ihrer Höhle zu zermalmen.

Liſſabonz 39. Mai. Dle heutige Zeitung enthalt im officiellen Theile einen Tagsbefehl, durch welchen der Feldmarſchall Navier da Fonseca Couſinho e Porras zum Geneneral en chef der Diviſion der Avant-Garde der Armee, welche Se. K. Hoh. ſelbſt kommandiren, ernannt wird.

Nach einer im ſelbigen Blatte enthaltenen Anzelge, wer⸗ den heute im Hauſe des Herzogs von Cadaval, Gn. Majors der Königl. Freiwilligen Unteeſchriften zu dieſem Corps eroͤffnet. 2

Spanien.

Madrid, 5. Jun. Nach den, bis zum Iſten d. ge⸗ henden Nachrichten aus Pampeluna, befanden ihre Königl.

Majeſtaͤten ſich fortdauernd in erwuͤnſchtem Wohlſein.

In der Provinz Biscaya, wo viele Stahlarbeiten ver⸗ fertigt werden, iſt ein großer Reiſewagen ganz von Eiſen und Stahl gebaut worden, welcher, wie Briefe aus Bllbao verſichern, ſo leicht iſt, daß ein Mann von gewöhnlicher Starke ihn ſo ſchnell bewegt hat, als ob Pferde im Trabe liefen. Dieſes Wagens werden JJ. MM. Sich zur Reiſe in den Baskiſchen Provinzen bedienen. ö

eute hat die große Frohnleichnams-Proceſſion unter dem Läuten der Glocken und dem Donner des ſchweren Ge⸗ ſchüzes in Madrid Statt gefunden. Das ſchoͤuſte Wetter begunſtigte dieſe Feierlichkeit.

Selt . Tagen nur ſcheint der Sommer hier lein,

gab es hler in

fallen. In der Gegend von Toledo hat man berelts die Erndte der Algarrobas vollbracht und ſchon das Abſchneiden der Gerſte begonnen. Das Stroh der Gerſte iſt unglaublich kurz geblieben und es giebt Halme, die kaum zweſlmal ſo lang als die Kolben ſind.

Das fuͤr die Inſel Cuba beſtimmte ste lelchte Infan⸗ terit Regiment iſt am 27. April am Bord von 7 Transport- ſchiffen, die von der vor kurzem auf der Werft zu Ferrol neu erbauten Fregatte Reſtauration, von 59 Kanonen escor⸗ tirt werden, von Cadix aus nach Havana unter Segel ge⸗ gangen. Das Negiment iſt 2000 Mann ſtark; 180 Officlere degleiten die Truppen, welche unter den Befehlen des Bri⸗ gadiers Barradas ſtehen.

ürkei und Griechenland.

Die Allgemeine Zeitung hat im neueſten Blatte om 25. Juni) folgende Correſpondenz⸗ Mittheilungen:

KRonſtantinopel, 25. Mai. Wir befinden uns nun in einer ganz kri r fr, Lage, aber fuͤr die Sicherheit der . wird auf alle Art geſorgt, und es herrſcht tiefe

uhe. Um den unzufriedenen Moslims ein Belſpiel zu ge ben, wurde ſchon in der vorletzten Woche ein Tuürte enihaup=

tet, der das Volk gegen den Suſtan auffureißen verſucht

hatte. Vergangene Woche brachen zwel Paſcha s, jeder mit 12,009 Mann, nach der Dongu auf. Die ausgernſteten KLriegsſchiffe haben ſich an die 63 des Schwarzen Meers gelegt, und es ſcheint, daß die hier ausgeruſteren wölf Brander dieſen Kriegsſchiffen folgen ſollen. Trog al⸗ * diefer Zurüſtungen glauben indeſſen her noch Viele, daß der Diwan nicht nur die Conventlon vom 5. Jull 1827, die in der höchſten Noth ein Schirm für das Ottomaniſch? eich werden konnte, ſofern England und Frankreich dadurch wieder Allürte würden, annehmen, ſondern auch mit den Ruſſen nächſtens Unterhandlungen anknüpfen werde. Konſtantinopel, 25. Mai. Seit dem 13ten S., wo in elner großen Rathsverſammlung beim Muftl nach Ableſung des Ruſſiſchen Manifeſtes beſchloſſen wurde, Gewalt der Ge walt entgegen zu ſetzen, iſt Alles mit großen Krlegsrüſtungen