fruͤher der Telegraph benutzt wurde, um der Vollſtreckung eines Todes- Urtheils durch eine Begnadigung zuvorzukom“ men, ſo hat man unter dem vorigen He rn n, ge⸗
e wie Hinrichtzngen beſchleunigt worden ſind, um dem Caſſations⸗Geſuche vorzubeugen. Der Redner 2 ei⸗ nige ſolche Falle 3 zu koͤnnen) Soll ich noch an jene beklagenswerthe Angelegenheit der Deportirten von Mar⸗ linique, oder an die Verordnungen erinnern, wodurch die Unabhängigkeit der Jury, die Unabſetzbarkeit der Richter,
das Recht, die offentlichen Beamten gerichtlich zu belangen,
und ſo viele andere von der Charte gegebene Garantien ver⸗ letzt worden ſind? Ich komme jetzt zu jener pflichtwidrigen Handlung, welche die Hauptſtadt und ganz Frankreich ent—⸗ rüſtet hat, und welche auf dem ganzen vorigen Miniſterium 4 — Zwei Jahre waren verfloſſen, ſeitdem der regierende mig ſeinem Volke die Preßfreiheit zuruͤckgegeben, und ſich dadurch den Dank aller ſelner 2 erworben hatte, als jenes Vandaliſche Geſetz, jenes Geſetz der Liebe und Gerechtigkeit, erſchlen, wodurch man einer 2 und edelmuͤthigen Nation auf's Neue die ſchimpflichſten Feſ⸗ ſeln anlegen wollte; ſchon hatte zu unſerer ewigen Schande jenes ſchtußliche Werk die Schwelle dieſes Saales uͤberſchrit; ten, als ein gluͤcklicher Zufall noch dem Könige zur rechten Zeit die Gefahr, worin das Land ſich befand, offenbarte, und die Vollziehung deſſelben verhinderte. Die Freude, welche die Hauptſtadt darüber empfand, theilte ſich mit Blitzesſchnells dem ganzen Lande mit. Die Miniſter allein verkrochen ſich in das Innere ihrer Schreib auf Rache. Bald gelingt es ihnen, den König glauben zu machen, daß Paris nichts als einen Haufen von Rebellen enthalte, und daß der frendige Ruf der Erkenntlichkeit der Bewohner der Hauptſtabt nichts als ein Geſchrei des Auf— ruhrs ſei. Wir haben ſeitdem gehört, wie die Miniſter die Beſchuldigung, die November⸗Unruhen veranlaßt ju haben, von ſich haben abwaͤlzen wollen; verfolgt von dem 4 e des Vol⸗ — ſie denſelben auf den Thron zu lenken. Wie viele afbare
Wiedereinführung der Cenſur, die Verfaͤlſchung der Wahlen, die übermäßige Vermehrung der Pairs⸗Kammer, die ſchimpfliche Behandlung der Nation. Doch, — ich glaube hinlaäͤnglich bewieſen zu haben, daß die vorigen Miniſter Thron und aſſung auf das Spiel geſetzt haben, um ſich in ihren
Poſten zu erhalten. Ich beſchuldige ſie daher des Verraths gegen den König, den ſie verſucht haben, von ſeinem Volke zu trennen. Ich beſchuldige ſie des Verraths gegen das Volk, dem ſie das Vertrauen des Monarchen haben entzlehen wollen. Ich beſchuldige ſie des Verraths, weil ſie ſich Ein⸗ griffe in die Landes-Verfaſſung und die Privat⸗Rechte der Burger erlaubt haben. Ich beſchuldige ſie der Erpreſſung, weil ſie nicht bewilligte Auflagen erhoben, und die Staattz⸗ Einkünfte vergeudet haben. — **. m. 2. iſt mein Tag⸗ werk vollbracht, und das Ihrige beginnt; Sie haben zu ent⸗ ſcheiden zwiſchen einer Pair s⸗Kammer, die ihren Schwüren treu iſt, zwiſchen nachſichtsloſen Gerichts höfen, zwiſchen einer National ⸗ Garde, welche Beweilſe einer granzenloſen Erge⸗ bung gegeben hat, zwiſchen Frankreich endlich, das ſein Ene in Ihre Hande legt, — und einem Miniſterium, welches Alles, was Mißtrauen in ihm erweckte, aus dem Wege geräumt, die Volks-Freiheiten, ſo wie unſere politi= ſche Verfaſſung, unſere militairiſchen Geſetze, ja ſogar die Religionsfreiheit, ſeiner Macht zum Opfer gebracht, und den Soldaten gegen den wehrlofen Bürger gewaffnet hat. Denken Sie an das, an den Trauertagen des 19. und 20.
November vergoſſene unſchuldige Blut, und entſcheiden Sie.
Frankreich richtet ſeine Blicke auf Sie; die Geſchichte war⸗ tet Ihrer.“ — Eine lebhaſte Bewegung folgte dieſer Rede; die Ruhe wurde indeſſen ſchnell wieder hergeſtellt, als auf die Frage des Präſidenten, ob die Kammer die Propoſition unterſtüze und ſie in Erwägung ziehen wolle, der Baron von Montbel das Wort eri, Wir behalten uns die Mittheilung des Schluſſes der Sitzung auf mergen vor.) Paris, 16. Juni. Vorgeſtern fand hierſelbſt eine große Heerſchau auf. dem Marsfelde ſtatt. Zur linken Seite der Militair⸗Schule waren vier Garde⸗Infanterie⸗Reglmen⸗ ter, zwei Schweizer Regimenter, die Gardes du Corps zu Fuß und vier Linien⸗Regimenter in drei fortlaufenden Linien aufgeſtellt. Auf der rechten Seite der Militair⸗ Schule ſtan⸗; den in zwei Linien, vier Compagnieen der Gardes du Corps u Pferde, die Gensd'armerie, ein Regiment Grenadlere zu de, zwei Kuͤraſſier⸗ Regimenter und das Garde⸗Jäger⸗ eglment, acht in Schlachtordunng aufgeſtellte Batterien
der Fuß⸗ und reitenden Artillerie füllten den Hintergrund des Marsfeldes aus. Um 12 Uhr kündigte ein? Artllerle=
Salve von 20 Kanonenſchüſſen die Antunſt des Könlgs an.
be und ſannen
andlungen ſind ſeitdem nicht veruͤbt worden! die
der Armer erzogen worden, und di
Ser Maj, Höchſt welche um 11 Ur aus St. Cloud auf⸗ gebrochen waren, 22 von dem Dauphin, den er v. Orleans und v. Chartres K.K. H. H. und allen Gfficieren Ihres Hauſes wurden am Eingange der Militalr- Schule
von dem dienſtthuenden Major-General, Marſchall, Her⸗
zog von Tarent empfangen Die Prinzeſſinnen, ſo wie der Herzog von Bourdeaur folgten in offenen Wagen. Nachdem der Konig in kurzem Galopp die Fronten entlang geritten war, . die Regimenter unter Anführung des Marſchalls bei ſich vorbei defiliren.
der Truppen belief ſich auf etwa 18900 Mann. Defiliren dauerte bis 2. Uhr, worauf Se. Maj., nachdem Sie den Herzog von Tarent beauftragt, den Truppen Aller⸗ höchſt Ihre Zufriedenheit zu erkennen zu geben, und jedem Gemeinen ein Litre Wein zukommen zu laſſen, ſich auf den Ruͤckweg uach St. Cloud begaben, woſelbſt Sie um 3 Uhr wieder anlangten. ;
Die Gazette de France begleitet die obige Propoſition des ——— Labbey de Pompiéres mit folge nder Bemerkung: „Unſere perſoͤnlichen Geſinnungen uͤberheben uns der Noth wendlgkeit, dieſer Handlung der revolutionären Parthei ir⸗ gend eine Betrachtung hinzuzufügen. Wir begnügen uns das nachſtehende Bruchſtück aus der Rede eines Journals zu entnehmen, welches durch ſeine Oppoſition gegen das vo⸗ rige Miniſterlum hinlänglich bekannt iſt. Bei der gegenwar⸗ tigen Lage der Meinungen, heißt es darin, iſt es ſchön und ruhmwürdig ein Gegenſtand der Angrlffe der liberalen Par- thei zu ſein: und welcher reine Royaliſt, welcher gewiſſenhafte Miniſter, welcher treue Unterthan wurde es ſich nicht zur Ehre anrechnen, dem Haſſe von Parthelen blosgeſtellt zu ſein, deren einziges Intereſſe es iſt, alles Beſtehende über den Haufen zu ſtoßen. !
as Bejirks Wahl⸗Colleglum zu Chateau⸗Gontler (De⸗ partement der Mayenne) hat, an die Stelle des mit Tode abgegangenen Herrn v. Farey, den liberalen Candidaten Herrn Paillard⸗Duelere zum Deputirten gewahlt.
Das Journal du Commerce erinnert daran, daß es das erſte Mal ſſt, daß die Deputirten⸗ Kammer den Beſchluß ge⸗ faßt hat, den Vorſchlag wegen Verſetzung eines Miniſte⸗ riums in den Anklageſtand, in Erwägnng zu jlehen; denn als im Jahre 1820 Hr. Clauzel de Couſſergues mit dem An⸗ trage hervortrat, den Herzog Deeazes in Anklageſtand zu verſetzen, wurde derſelbe von der Kainmer verworfen.
ie 25 Transport-Fahrzeuge, welche ſich noch im Hafen zu Marſeille befanden, ſind endlich am Sten d. M. Unter Bedeckung dreier Kriegsſchiffe nach Toulon unter Segel gr gangen. Großbritanien und Irland. arlaments⸗Verhandlungen. Ueber die Ver⸗ handlungen im Unterhauſe am 13. Juni iſt (als Nachtrag zu der geſtrigen Mittheilung) noch Folgendes zu berichten: dr. Hume widerſetzte ſich der Bewilligung von 13,395 Pfd. fuͤr das Koͤnigliche Militair-Colleglum mit folgenden Worten: „Dles iſt meiner Meinung nach die koſtſpiellgſte Anſtalt, welche man ſich denken kann. Während der letzten 11 Jahre koſtete die Erziehung von 548 jungen Herren für die Armee 242,437 Pfd. Man muß dieſes Inſtitut entwe⸗ der aufheben, oder auf Koſten derer beſtehen laſſen, welche dort erzogen werden.“ — Hlegegen bemerkte Sir A. Hope, der ehrenwerthe Herr greife die Anſtalt nur an, um die Ohren des Hauſes gegen dieſelbe zu vergiften. Es ſeien ſo viel Uebertrelbungen hinſichtlich unſerer Militair- Einrichtungen ausgeſprochen worden, daß er die Niederſetzung des Finanz— Ausſchuſſes als einen ſehr glücklichen Umſtand fuͤr die Ars mer preifen milſſe. In jenem Colleglum fei der ganze Stab thwendigkeit deſſelben ergebe ſich ſchon daraus, daß vor ſelner Errichtung gar kelne Erziehung im Heere geweſen ſel. Waͤhrend die Sache dbrl= gens noch dem Ausſchuſſe vorlage, müſſe man Turch keine voreilige Discuſſien dieſelbe anticlpiren. wollen. Der ehren werthe Herr (Hr. Hume) ſel ein Reformator und gebe ſich viel Muͤhe, die Ausgaben des Landes zu verringern (Hört, hört () Aber wahrend er ſich Einrichtungen wie die in Rede ſtehende ſei, wider etz, habe er früher bei Belegenheit der Geld. Dew illie gungen für die Untverſitäten Orford und Cambridge ſeine ** nung ausgeſprochen, auch für das Londoner Colleglum ein ahn liches Zugeſtändniß gemacht zu ſehen. So tadle diefer Patriot die Regierung wegen nothwendiger Ausgaben, während er mit ſeinen eigenen Proſecten das Publikum beläſtige.! — Hr. um e fragte, ob e rer Vergiftung ſei? Er greife die Anſtalt an ſich nicht an, nur ſolle ſie nicht auf öffentliche Koſten beſtehen. Was ſeine Aeußerung wegen der Londoner
Deilage
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