nen Schutz zuzuſagen geruhet und den Einwohnern insge⸗ ſammt vergönnt, ununterbrochen alle Gebräuche ihrer Reli⸗ gion auszuüben, und, wie fruher, ihrem Handel und Ge⸗ werbe nachzugehen. — Die Einwohner genießen in vollem Maaße diefe Erlaubniß; Ordnung und Stille ſind durch nichts geſtoͤrt; das Vertrauen der ber en und der Bürger zu uns, das von Tage zu Tage zunimmt, hat die Zahl der Verkäufer ſo vermehrt, daß man ubereingekommen iſt, außer⸗ halb den Mauern der Feſtung einen beſondern Bazar zu erbauen. r Die Garniſon raͤumt allmählich den Platz. Am 2o0ſten erſchien Paſcha Solyman mit den Häuptern der Beſatzung und ſeinem Gefolge vor Sr. Kaiſerl. Hoheit, uͤberreichte die Schluſſel des neu beſetzten Thores Porto Maria, und machte den Antrag, daß unſere Truppen noch an eben dem Tage die drei untern Baſtionen beſetzen möchten, welche die ſammt⸗ lichen, den Kriegshafen vertheidigenden Ufer-Batterien bil⸗ den; obgleich dieſe Abtretung, der Capitulation gemäß, noch nicht ſtatt zu finden gebraucht hätte. Dieſe Stellen wurden ſogleich * einer Compagnie des Infanterie / Regiments Odeſſa beſetzt. . — . ; Von dem nach der Feſtung Matſchin abgefertigten Ge⸗ neral⸗ Adſutanten Grafen Orlow iſt ein Bericht eingegangen, daß am 161en Juni Giafar Paſcha, der Commandant des Platzes, mit dem Chef der Blokade, Truppen, Oberſt Ro gowfki, Unterhandlungen angeknüpft habe, die auch um 9 . Abends glücklich abgeſchloſſen waren. Die Garnifon, aus a0 Mann beſtehend, erhiet Erlaubniß, die Feſtung zu verlaſſen, nachdem ſie ihre Beg auf dem Markte nieder⸗ gelegt hatte, und am 18ten d. M. um 3 Uhr Morgens be⸗ jog ein Bataillon des Infanterie⸗Regiments Murom, mit fliegenden Fahnen und klingendem Spiele, die Wachen der Feſtüng. Hier erbeuteten wir: 4 Fahnen, 74 Kanonen, 15 Moͤrſer, 009 Pud Pulver, 8 Kanonier⸗Böte mit 31 Kand— nen, und beträchtliche Vorräthe. 6 Am 24ſten fruͤh Morgens wurden St. Maj. dem Kai⸗ ſer, von dem General ⸗Lieutenant Rüdiger, die Schluͤſſel und Fahnen der rern Kuͤſtendſchi zugeſtellt, die ſich den
die Garniſon, nur mit den eigenen Gewehren, die Feſtung ? — * J . ö . Das
zu verlaſſen und ſich n,, 3 Wellington rückte an eben dem age in die Feſtung und beſetzte die Wachen.
Gleichfalls am 24ſten, im Augenblicke der Ankunft des Haupt- Quartiers in Karuſſu, wurden von dem General⸗Lien⸗ tenant Fürſten Madatow die Schluͤſſel und 14 Fahnen der Feſtung Girſow (Hirſowa) eingeſandt, die ſich nach ſieben⸗ tägiger Blokade ergeben hatte. Der General Lieutenant * Madatow hatte mit Iſchim Paſcha eine ähnliche Ueber⸗ einkunft geſchloſſen, als die dei der Einnahme der Feſtung nn ä war. Am 11ſten des Morgens ruͤckte er in die
eſtung und oecupirte die Baſtionen, während 1999 Mann
atzung, unter Escorte, theils nach Schumla, theils nach Siliſtria jogen. Außer den o nannten Trophäen nahmen 523 in dieſer Feſtung 92 Kanonen, 5 Moörſer, 3599 u
mittel und Kriegsmunitlon.
= Die „nordiſche Biene“ enthält folgenden Auszu eines Schreibens aus dem Lager bel Karatal vom 8. (43 Juni: — — „Dank ſei dem Gotte der Macht, der die Waffen unſeres geliebten Monarchen mit einem glücklichen ortgange geſegnet hat! Die Mauern Brallows liegen zu Seinen Füßen! — Heute gegen 6 Uhr Abends kam der Ad⸗ jutant Seiner Kaiſerlichen Hoheit des Großfürſten Michael Pawlowitſch Bibikow mit der wichtigen Nachricht, „Gott ſei gedankt! Brailow iſt unſer!“ Dieſes waren die erſten Worte, die der Monarch als Er es vernahm, vor ſei⸗ nem Zelte mit Lebhaftigkeit ausrief. Er umarmte den Obriſt Biblkom, und eiſte Selbſt in das benachbarte Zelt des Feld, marſchalls um dem in Schlachten ergrauten Helden dleſe Botſchaft mitzutheilen, die ſo welt man vorausſehen kann, von ſo wichtigem Erfolge iſt. Das erſte Gefühl des Mo— narchen war der Dank, der der allgütigen Vorſehung ge— 2 Vor dem Lager auf einer . Ebene, un⸗ weit des berühmten Trajaniſchen Walles, dehnte ſich das Heer ſn einem weiten Viereck aus; vor dem ſeiben wurde ein 2 *, und nach? Uhr Abends das Dankgebet, durch den Obergeiſtlichen Moſowskl volljogen. Vorher ſang man die Pſalmen: „Dem Herrn der Himmel, dem Tröſter der Seele. c., und darauf „mit uns iu Gott, begreift es ib Helden und demäüthigt euch“ ꝛc. 2c. — Der Himmel war unbemolkt, von der untergehenden Sonne gerhthet, der Abend ſtill, in wohlgeordneten
Pulver und ein ſehr beträchtliches Quantum Lebens
hen ſtanden die Rrieger, mlt
ten unter ihnen unſer Kaiſer von ſeinem glaͤnzenden Gefolge umgeben; der melodiſche Chor der Hofſaͤnger tönte feierlich durch die Lüfte, alle Gemuͤther waren von Andacht 3 Eine Feier dieſer Art hatte das Land der Sarazenen noch nicht erfahren! Nach Vollendung des Gebetes ging der Geiſtliche von dem Sängerchor begleitet, durch die Neihen des Heeres und ſegnete ſie mit dem Kreuze und dem Weih⸗ waſſer. — Darauf wuͤnſchte der Monarch den Truppen Glück zum Siege, und rief ihnen zu: „Ich bin überzzugt, auch ihr werdet euch auszeichnen, wenn es noͤthig iſt.“ Ein freu diges Hurrah tönte lange als Antwort auf die wenigen aber vielſagenden Worte des allgeliebten Monarchen. Während deſſen beſchied der Kaiſer den Oberſt Bibikow und den Gberſt Fürſten Dolgorukhi, der gleichfalls zwei Tage zuvor mit einem Berichte aus dem Lager von Brailow angelangt war, zu Sich, und umarmte jeden derſelben im Angeſichte des Heeres. Nach Beendigung der Feier traf auch noch der . Furſt Suworow-⸗Rymnikſtji mit dem Berichte von der Ue= bergabe der Feſtung Matſchin ein. — Der Monarch theilt alle Strapazen des Feldzuges mit Seinen Truppen, und macht die Märſche zu 20 bis 35 Werſt und darüͤder täglich, zi Pferde, an der Spitze Seiner Krieger, ohn? Ruͤchſicht auf die ſchwüle Hitze der Sonne oder den ſtrömenden Regen. = Wacker und fröhlich dringen die Soldaten vorwärts, das Auge geheftet auf den Leitſtern, auf ihren Kalſer“
Frankreich. Pairs⸗-Kammer. Sitzung vom 5. Juli. Nach erſolgter Aufnahme des Grafen de Seze legte der Geoßſie⸗
gelbewahrer den Entwurf wegen Auslegung der Geſetze nach
jwei Caſſations/ Urtheilen, vor. Demnaächſt brachte der Fi nanz Miniſter die beiden Geſetz . Enlmoimnſ⸗ wegen der Zuſchuͤſſe uf das Budget von 1827 und wegen des Rechnängs Abe lun für 1826 in die Kammer. Den Beſchluß der Sij⸗
ö 7 machte der Graf Simeon mit einem Derichte uͤber den
eſetz Entwurf in Betreff der perlodiſchen Preſſe, worin er, wie man vernimmt, erklärte, daß die Commiſſion ſich ein ſtimmig für die Annahme jenes Entwurfes, ſo wie derſelbe 8 der , . 2 verbeſſert worden, abe. die ungen uͤber dieſen ü am gten d. M. 2 2 2 2 — .
Deputirten Kammer. Die Sitzung vom 5. Juli war der Prüfung verſchiedener, be der Kammer ein. gegangener, Vittſchriften gewidmet. Die Eingabe von 26 penſionirten Offizieren, die ſich uber die zum Beſten der Invaliden ⸗Kaſſe ihnen gemachten Abzüge beklagen, wurde dem Finanz und dem Kriegs⸗Miniſter berwleſen. — — S853 Dittſchriften von 215360 Mitgliedern der Ehren Legion, worln dieſe auf die Auszahlung ihres ruͤckſtaͤndigen Gehaltes auntragen, wurden dem geſammten Miniſter⸗Rathe zugeſtellt. — Der dei weitem wichtigſte Gegenſtand, womit die Ram— mer ſich in dieſer Sitzung beſchäftigte, betraf die zur Zeit in Frankreich beſtehende Weinſteuer. 100, M Winzer aus 15 verſchledenen Departements hatten ſich an die Regierung mit der Bitte gewandt, ihnen die freie Eickulation der Er⸗ jeugniſſ ihres Grund und Bodens zu erleichtern, und zu. dielan Bzhufe eine Ermäßigung der übertriebenen Abgaben von druſelben eintrzten zu laſſen. Der Berichterſtatter Hr. von Qaſtonlh. ſetzte der Verſammlung den Gegenſtand der, mit ausführlichen Denkſchriften begleſteten Eingaben, ſo wie die verſchiedenen Mittel, welche von den Bittſtellern zur Abhulfe des Uebels vor geſchlagen werden, ſorgſam auseinan⸗ der. Er bemerkte, wie der dürre Boden der in Rede ſteheu⸗
den Departements ſich haupt ächlich nur zum Weinbau eigne, wie aber die Winzer unter der Laſt der Abgaben a erl⸗ ⸗·
gen; nicht genug, daß die indirecten Steuern ihre Vr aft diberſt
gen, haͤtte auch die Erhohung des Zoll. Tarifs auf fremdes Eiſen und andere Gegenſtande die en,. zur Anwendung von Repreſſalien bewogen, dergeſtalt, daß die mmländiſchen Weine nicht mehr ausgeſührt werden könnten und die Einwohner von Weinbergen ſich genöthigt ſähen, lbre Erzeugnſſſe zu bes halten, oder ſie zu niedrigen Preiſen loszuſchlagen, während ſie ihre Waldungen verwüſteten, um ſich Weinpfahle zu ver⸗ ſchaſfen. Die Tommiſſion, ſo ſchloß der Bericht ſtatter, „ſiſt ſondch von der Nothwendigkelt durchdrungen, den Win zern lhre Lage zu erlelchtern; ſie hält es fär Pfücht, die Kammer darauf aufmerkſam ju machen, wie ſchr ein Er⸗ werbzweig, von dem die Exiſtenz von 3 Miſſſonen Einwoh⸗ nern abhängt, der Aufmunterung bedarf; ſie ver einigt daber alle ibre Wanſche dahin, daß die Negierunz den Wejnbanern. ihren Schutz angedeihen lafft, aber . glaubt, daß, hinſicht. lich det ju dieſem Behufe zu ergrelſenden Maaßreg-in, ihr nicht die Initiative zuſtche. Dieſe Maaßregeln muͤſſen vor⸗ her gründlich erwogen werden, weshaſß di. Tommi fllon, voll
Ober⸗
entſchieden
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