Praͤſident ſich über die in der letzten Sitzung wahrend ſeiner Abweſenheit gegen ihn vorgebrachten Perſönlichkeiten, und rechtfertigte ſein Nichterſcheinen durch die gehäuften Arbeiten, weiche das von ihm geferderte Informatld⸗-Veium in allen Berathungsgegenſtänden ihm auferlege. Man habe auch ſei= nen Stand außer der Kammer mit hineingezogen, in der er doch nur als Abgeordneter erſcheine, und ſzſne Grundſätze als gefährlich angegriffen, 3 er ein für ſeine Anſicht ſprechendes oberappellationsgerichtliches Erkenntniß anführt. * gegen ihn gemachten Aeußerüngen ſeyen reglementswidrig geweſen; ſie ſeyen Stadtgeſpräch geworden; von der Eutſchel⸗ dung der Kammer möge es alls abhängen, ob er ferner ijweiter Präſtdent bleiben oder ſeine Stelle einem Wurdigern einräumen ſolle. Nach einer Diseuſſion, in welcher die Ab— eordneten Frhr. v Cloſen, Rudhart, Graf Tauffkirchen und eren die vorgekommenen Perſoͤnlichkeiten zu entſchuldigen ſuchten, äußerte der erſte Präſident: Perſoͤnlichkeiten hatten ſtets traurige Reſultate herbeigeführt, die Frage aber, ob jene Aeußerungen fuͤr oder gegen das Reglement geweſen, könne er nicht ſtellen. Der zweite Präͤſident erwiderte jedoch, daß er ſich bei den Erklärungen der Abgeordneten v. Cloſen und Graf Tauffkirchen berühige. Die Kammer dlseutirte ſodann, nach dem Vortrag des Abgeordneten Geyer, über die von der Kammer der Reichsraͤthe zurückgekommenen Ge— ſetz⸗ Entwürfe, die Grund- und Häauſer⸗Steuer betreffend, woruͤber zuletzt der rr r, . gn wurde. ortug al.
In Verfelg der geſtern (im Supplemente) gegebenen Nachrichten aus Portugal, theilen wir noch Folgendes aus dem Londoner Courier mit: .
Liſſaben, 298. Jun. Die Hofjeitung vom 2aſten be ſchreibt die Verſammlung der drei alten Stände des Reichs. Schon vor drei Uhr Nachmittags deſſelben Tages kamen die Prälaten, die Grands und die Deputirten der Städte im Pallaſte der Auda an, Alle, mit Ausnahme der Geiſtlichkelt und der obrigkeltlichen Perſonen, in der alten Portugleſiſchen Tracht. Um vier Uhr, erſchien Dom Miguel, ebenfalls in altem Coſtüm. Ihm folgten zahlreiche Sceepter⸗Traͤger, Wap⸗ —— erolde und Diener. Nachdem er auf den
hren geſtiegen, las der Biſchof von Viſeu den Cortes die Eroͤffnungs, Rede ver, welche mit allgemeinem Belfall auf⸗ Jenommen wurde. Darauf zog ſich der Infant (die Hof⸗
; . — 1 X , in ſeine Zimmer zu— wo die e de 1dku gelaſſen wurden. — Daſſelbe Blatt r 5. * ö
Courier zu erſehen, daß der Marquis von Paimélla Begleitung mehrerer ſeiner Landsleute — * — ;. ben wolle. Gott, heißt es darin, müſſe den Männer mit Blindheit geſchlagen haben. Folgendes Decret befindet ſich in der Hofzeltung vom 25ſten. „Da die Grundgeſetze des Königreichs gluͤcklicher, weiſe gänzlich und vollkommen beobachtet werden, und da es ſtreng gerecht iſt, daß diejenigen treuen Unterthanen, welche jene Geſetze aufrecht hielten und vertheidigten, aufhoͤren, die Strafen zu erdulden, welche ihnen vor meiner Ankunft in dieſen Königreichen auferlegt wurden, ſo halte ich es fuͤr an⸗ gemeſſen, daß ſie wieder zu ihren Gütern, Rechten und Mi⸗ litaie, und Civil⸗Aemtern befördert werden, und daß allen denjenigen, welche aus dem obenerwähnten Grunde ſich ent⸗ fernt haben, in ihr Vaterland zurückzukehren geſtattet werde 283 Derieg von Cadaval wird die nöͤthigen Mittheilungen machen. „Pallaſt der Ajuda, den 23. Juni 1823.“ ; Mit der Königlichen Rubrik“ De Heffeltung vom zsſten meldet, daß die drei Stande Dem Miguel einmüthig zum König ertlärt haben. ᷣ voll von triumphirenden Gtückwänſchungen. ĩ andern: „Lange lebe Senher Dem Miguel L, unſer gelieb, teſter König! Die Portugieſiſche Treue möge in ganz Europa und in der ganzen Welt geprieſen und bewundert werden! Wir hoffen, daß wir bald im Stande ſeyn Throne von den Deputationen der drei Stände vorgele Acten bekannt machen zu können und der Nachwelt das
d. ch in ortugal bege⸗ erſtand dieſer
gten
ſterbliche Denkmal der Feſtigkeit der Rechte Sr. Mal! — ſeiner erhabenen Dynaſtie ju hinterlaſſen, welche 23 9
mel lange Zeitalter hindurch ſegnen möge, bis dieſem
dis Tugenden der Ration oder dem Throne die 2 ; n der Heffeitung vom 28. Juni iſt eine Depe
Snell. ' fin * da Fonſeca Coutinho e . leſen, welcher den Vortrab der Armee commandſrt. Dies Schreiben iſt aus dem , Hauptquartier zu Coimbra“ darirt Seinem Inhalte zufolge, waren die Conſtitutionellen am 24ſten mit beträchtlichem Vꝛrluſte geſchlagen worden, und
* ; n a ö
Geſtern wurde der Geſang wieder
werden, die dem
batten ſich darauf von Condeira nach Cruz dos Maroucos hei Coimbra flüchten müſſen. Eine Abtheilung des Vortra—= bes und ungefähr ein Drittel der dritten unter dem Befehle des Visconde de S. Joao de Pesqueiro ſteht, war in Coimbra eingedrungen, Ein Prtwatſchretben aus Liſſabon vom 27. Juni (ebenfalls im Courier) enthält Folgendes:
Sir F. Lamb hat, wie man mich verſichert, mit den kräͤftigſten Noten die Beobachtung der Britiſchen Prirvile= glen gefordert, worauf aber keine Ruͤckſicht genommen wurde. Dom Miguel ſoll, wie es heißt, ſich geäußert haben: Tomo Doyle a miuha Conta“ („den Doyle nehme ich auf meine Rechnung“). Nach Portugieſiſchen Geſetzen darf kein ſtren⸗ ges Gefangniß länger als 53 Tage dauern, und Doyle ſitzt ſchon den löten Tag. Die Engländer ſind glücklicherwelfe aus ihrer Apathie erwacht und haben ein Schreiben an Sir Lamb unterzeichnet, in welchem ſie ſich auf ihre Rechte und auf das Recht des Sir John Milley Doyle, als Britiſche Unterthanen berufen, und gegen die Widerholung ſolcher willkührlichen Behandlung proteſtiren. — Es geht die Rede von eiuer am 21ſten d. M. in der Nähe ven Coimbra zwi⸗ ſchen beiden Armeen ſtatt gefundenen Schlacht, die von Uhr Morgens bis 8 Uhr Abends gedauert haben ſoll. Verſchledene Stellungen ſind genommen und wieder genom/ men worden. Ein Brief von einem, zu Dom Miguel s Parthei gehörigen Studenten aus der Nahe von Coimbra giebt die Zahl der feindlichen Gefangenen auf 42 an; die Za der beiderſeitigen Verwundeten und Todten wird darin ni angegeben; man ſpricht indeß von 36 Verwundeten auf der einen Seite. Die Conſtitutionellen in Liſſabon ſind darüber nicht beunruhlgt, indem ſie behaupten der Sieg waͤre ent—⸗ ſchleden auf Seiten der Porto⸗ Armee . und es ſey heute Abend Befehl ergangen, daß alle in Liſſabon beſindli= chen Truppen ſich zum 2 in's Innere fertig halten ſollen; auch ſoll ein Eilbote an D. Miguel's Regierung * kommen ſeyn, der um friſche Truppen und um Dom uel's Gegenwart bittet, damit dem Feinde 2 — 'i werden konne. Vierund wanzig Wagen mit tion ſollen heute Abend zur Armee abgehen. Die in der Stadt befindlichen Truppen erwarten etwas Außerordentli—⸗ ches, und die Patrouillen auf den Straßen theilen ſich ihre Beſorgniſſe fuͤr Dom Miguel mit. Die heutige Gazette publicirt den Betrag der Unterzeichnung fuͤr die Anleihe welche D. Miguel am 12. d. M. eröffnete; er belau atz iſt erſchoͤpft. Mehrere
e old ordern haben, Wechſel im Auguſt des — * n, 1 der Zuſtand Portugals, das fonſt Jo blühend war.
— In einem andern Schreiben aus Liſſabon (ebenfalls in dem obgenannten Blatte) heißt es: Unter den Handlun— gen, die Dem Miguel ſich erlaubt, iſt keine ſo ab cheulich, als die ſo eben erfolgte. Er hat nämlich den Befehl gege⸗ ben und bereits an verſchiedenen Perſonen in Aus führun bringen laſſen, die Frauen und Kinder Derjenigen, die a gengthigt ſahen, ſelner Tyrannei zu entfllehen, feſtzunehmen. — Mit genauer Noth gelang es der Gräfin Saldanha, mit ihren Kindern auf der Procris nach Porto zu entkommen. — Geſtern Abend fand im Opernhauſe zwiſchen Engliſchen Sec⸗Hfficieren und Feeiwilligen vom neu errichteten Volon, tair-Corps ein ſehr unangenehmer Vorfall ſtatt. Bereits vor einigen Abenden war in den Zwiſchen-Acten, wo man ſich gewöhnlich in ein benachbartes Kaffeehaus bt, um Erfriſchungen zu ſich zu nehmen, die Abſingung elnes Liedes ju Ehren Dom Miguel's verlangt worden. Um dabei nicht gegenwartig zu ſeyn, gingen die Engliſchen Ofſiciere in s Kaffeehaus und kamen zur ö zur Oper wieder.
ordert, und die Engli⸗ ſchen Officlere hielten es wie fruher fuͤr rathſam, nach dem
Kaffeehauſe zu gehen, bis der Gefang aufgehort haben
2
Dwiſion, welche ;
würde; aber dieſem widerſetzte ſich ein Trupp neuer Freiwilligen.
Den Engländern gelang es indeſſen, ſich hinauszudrängen, bis auf einen jungen r den, der gendthigt wurde, ſeine Muͤtze zu Ehren Miguel s ju ſchwenken. Außerhalb kam es zu Explica— tionen; Portugieſiſche Officiere von anderen Corps ſuchten jene Ruheſtoͤrer ſo gut als möglich zu entſchuldigen, und luden die Engländer ein, ihre Plätze wieder zu beſetzen; dieſe hiel⸗ ten es aber für klopös ſich auf ihre Schiffe zu begeben. — Sir Gren Doyle ſoll ein beſſeres Gefängniß bekommen aben. Einer ſeſner Freunde hat von ihm einige beruhi= ende Zeilen erhalten; er wiſſe, daß man alles für ſeine Ceſering thäͤte. Als Schreibmaterlal dienten ihm ein Stück Vapier, etwas Waſſer und Kohlen, und als Bote, ein Handtuch das ihm zum Abtrocknen geſandt war, und das er zuruͤckſchickte. Ich glaube der Ort wo er gefangen