Lord Granville, iſt vorgeſtern fruͤh von hier nach London abgereiſt. Sein Nachfolger wird unverzüglich hier erwartet.

Der Moniteur enthält jetzt gleichfalls das neue Geſetz wegen der jährlichen Reviſion der Wähler, und Geſchwornen⸗ Liſten; daſſelbe iſt vom Aten d. M. (nicht vom l10ten) datirt, * von den Miniſtern der Juſtiz und des Innern contra—

gnirt. ñ

Die Commiſſion, welche den Auftrag hat, die Propoſi⸗ tion des Herrn Labbey de Pompisres, das vorige Miniſte—= rium in den Anklageſtand zu verſetzen, zu prüfen, hat nun⸗ mehr ihre Arbeiten vollendet und Berichterſtatter gewählt. Von den verſchiedenen Geruͤchten, womit man ſich ſeit geſtern uber den von der Commiſſion

gefaßten Beſchluß herumträgt, theilt der Meſſager des

Thambres die nachſtehenden, als die wahrſcheinlichſten mit. Die Commiſſion hätte ſich danach darauf beſchränkt, die amtlichen Magßregeln des vorigen Miniſteriums zu unter ſuchen, die Vergehen und pflichtvergeſſenen , welche die oͤffentliche Meinung demſelben zur Laſt legt, nach Gebühr zu erwägen, und dieſelben Elemente, aus denen die Ueberjeugung des Hrn. Labbe de Pompieres hervorgegangen iſt, als Grundlage ihres Beſchluſſes anzunehmen. Es ſcheint, daß jene Unterſuchung zu lebhaften Dis cuſſionen und ſehr ver⸗ ſchledenen Meinungs- Aeußerungen Anlaß gegeben hat, und man 6 daß dee Bericht die Spuren davon an ſich tragen werde.

in Theil der Mitglieder ſoll der Meinung geweſen ſeyn, im Namen der Commiſſion einen ſtrengen Tadel uͤber die geſammten Handlungen des vorigen Miniſteriums auszuſpre—= chen, zugleich aber zu erklären, daß der Anklage vor der Hand keine Folge zu geben ſey. Dieſe Meinung hätte, wie man behaupten will, Anfangs Eingang gefunden und wäre ſogar nahe daran geweſen, die Majorität für ſich zu gewin—⸗ nen, wenn nicht einige Mitglieder ſich derſelben entſchieden widerſetzt und durch gewichtige Bemerkungen der Waagſchale einen andern 2 gegeben hätten. Dieſem jufolge wurde nunmehr die Commiſſion durch das Organ ihres Be⸗ richterſtatters ihre Meinung dahin äußern: daß zur Inſtrui—⸗ rung eines Prozeſſes gegen die vorigen Miniſter gegründete Urſache vorhanden ſey.

Die mit 3 lung des Geſetz⸗ Entwurfes wegen der

. gte

Herrn Girod zu ihrem

Dotation a iſſion hat den wahlt; man glaubt, daß iq. einen Bericht nach

waren. enn übrigens die Jeſuiten ſich anſchicken, ihr

Heil anderswo zu verſuchen, ſo ſind dagegen die Kapuziner

weit entfernt, das Feld zu räumen, und das hieſige Kapuzi⸗

ner⸗Kloſter hat ſich noch ganz kurzlich mit ſehr hübſchen jun

gen Leuten rekrutirt.“ l Eine Schauſpieler⸗Truppe, welche ungefähr aus 25 Mit⸗

ö beſteht, iſt im Begriffe, ſich am Bord des Schiffes ulalia in Marſeille nach Haity einzuſchiffen.

Die New PYorker Zeitung erwähnt einer ſonderbaren Thatſache: „In dem Augenblicke“ ſagt dieſelbe, „wo wir dieſe Zeilen crelben ladet ein Schiff, welches im Begriff ſteht, nach Gibraltar unter Segel zu gehen, Malaga⸗Wein und Cacao, während ein anderes ö welches kurzlich aus Gibraltar angekommen iſt und mit jenem Bord an Bord liegt, Malaga und Cacao von dort gebracht hat.“

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlung en. (Nachtrag zu dem geſtrigen Bericht uber die Sitzung des Unterhauſes am 11. Juli.) Nachdem der Kanzler der Schatzkammer ſeine Rede n hatte, trug der Präſldent des Ausſchuſſes olgende Reſolutlon vor: „Es iſt die Meinung des Aus—⸗ ſchuſſes, daß, um die der Reglerung bewilligten Gelder zu decken, eine Summe von 3,017,659 Pfd. in Schatzkammer⸗ Scheinen ausgegeben werde, welche fuͤr das Jahr 1827 er— hoben ſind und jetzt fuͤr den Dienſt von 1828 gebraucht wer— den ſollen. Darauf ſprach Herr Maberly wie folgt:; Dies iſt das erſte Mal ſeit vielen Jahren, daß der Sin, king-Fonds von einem Miniſter fuͤr was Anderes ausgege— ben wird, als wofür man ihn gewöhnlich halt, das erſte Mal, daß ein Kanzler der Schatztommer anerkannt hat, der

jenes ruhmvolle, oder vie

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Sinking Fonds werde durch Anleihen geſchaffen und ſey eine Tauſchung. Ich freue mich, daß man endlich zu geſunder Vernunft und Redlichkeit gelangt iſt. Von Hrn. Pitt bis zu Hrn. Canning hatte jeder Finanz-Miniſter die Täuſchung im Gange erhalten, bis der Letztere endlich zugab, daß der Sinking, Fonds eine folche ſey. Der ſehr ehrenwerthe Hert (der Kanzler der Schatzkammer) hat dieſes Zugeſtändniß noch verſtärkt, indem er hinzufuͤgte: „jene Tauſchung ſolle nicht langer mehr dauern.“ Leider hat ſie, ſo lange ſie dauerte, dem Lande beiſpielloſen Schaden zugefuͤgt. Der Bericht des Finanz- Ausſchuſſes empfiehlt, daß nach dem 5. Januar 1829 eine Reduction der unfundirten Schuld bis zum Betrage von 12 Millionen ſtatt finden ſolle, und, wenn ich des ſe Herrn Aeußerungen richtig deute, ſo ſtimmt er damit überein. Geſchieht dies, ſo werden wir die Circula— tion der Noten bis ju jener Ausdehnung verringern und dann muͤſſen die Schatzkammer⸗Scheine fundirt oder aus dem Markte genommen werden. Es liegen einem ſolchen Vor— haben bedeutende Schwierigkeiten im Wege, denen vorzubeu⸗ gen die Pflicht des Kanzlers der Schatzkammer iſt. Ich bin verſichert, derſelbe wird mit Klugheit und Vorſicht handeln, beſonders da er noch lange Zeit zur Vorbereitung auf die Gefahr hat. Das bis jetzt befolgte Syſtem hat . Land ſo ſehr zurückgebracht, daß es ſich nicht einmal die Zeit des Friedens zu Nutze machen kann, um ſeine jerruͤtteten Hulfaquellen wieder in Stand zu ſetzen. Es iſt keine Frage, daß während eines Krieges gar keine Reductien ſtatt finden konne. Die Miniſter haben von Jahr zu Jahr ihre Lage verſchlimmert; trotz der Warnungen, welche von dieſer Seite des Hauſes an ſie ergangen ſind. Endlich findet man, daß meine Anſicht von der Sache die richtige war, und der ſehr ehrenwerthe Herr iſt im Begriff, die von mir ſchon längſt vorgeſchlagenen Maaßregeln anjunehmen. Wir ſollen jetzt eine Sinking⸗Fonds⸗Acte haben, und ohne Welteres bloß den Ueberſchuß der Einnahme fur die Tilgung der Schuld ver wenden. Aber fuͤr welchen Theil der finanziellen lt⸗ niſſe ſoll jener Ueberſchuß gebraucht werden? Ich halte es für das Beſte wenn man die eine Hälfte deſſelben zur Ver⸗ ringerung der Schuld, die andere zur Reduction der Abgaben Laſt anwendet. Hr. 2m freute ſich ſehr, daß man mehr unrühmliche Stück Unſinn den nds, los werden ſollte. Demnachſt er hob ſich Hr. Hu m e. zun Jahre ſchon, ſagte er, habe ich ge äußert, das Syſtem, Anleihen zu machen, um den Sinking⸗ Fonds zu unterhalten, ſey irrig und ſchäͤdlich. Dies wurde mir aber geradezu abgeläugnet. Das Unterhaus berief den Finanz ⸗Ausſchuß, um die Ausgaben des Landes während der letzten 190 Jahre zu unterſuchen, und derſelbe hat verſucht, die Finanzen von 18itz bis jetzt zu berechnen, um zu zeigen, wie große Verluſte uns der dauernde Einting. Fonds zugefügt hat. Es iſt Schade, daß der ſehr ehrenwerthe Herr (der Kanzler der Schatzkammer) ſeine Meinung uber den letzten Punkt nicht deut⸗ lich ausgeſprochen hat. Jedoch iſt es ein Troſt, daß er uns . nung gemacht hat, er werde die Uebel eines ſolchen Syſtemẽs für die Zukunft vermeiden. Unter Herrn Pitts Syſtem konnte nie eine andere Mehr- Einnahme ſtatt finden, als ſolche, die die Regierung ſich ſelbſt machte. Kein Staat kann durch den Handel mit ſeinen eigenen Sicherheiten glücklich werden, und dieſer iſt doch die Folge einer vollen Anwendung von R Pitt's Maaßregeln. Es wurde eine wahre Wohlthat fuͤr das Land ſeyn, wenn wir, ſtatt mit unſern eigenen Si— cherheiten zu handeln, einen reellen Ueberſchuß bewirkten und dieſen jur Auslsſchung der Schuld und Regierungs Laſten anwendeten. Seit einigen Jahren hat kein Kanzler der Schakkammer ein Budget vorgetragen, welchem ich nicht widerſprochen hatte, indem ich immer meine iptung mit gewichtlgen Documenten unterſtützte. Iſt mir jemals geantwortet worden? Nen, man läugnete bloß. Wußte man Documente gegen mich vorzubringen? Niemals! Jetzt will ich, theils nach den vor dem Finanz Ausſchuſſe abzege benen Zeugniſſen, thells nach eigenen Beodachtungen, die Verluſſe angeben, welche der Sinklng-⸗Fonds ſeſt dem 5337 1516, ſeit welcher Zeit immer im Durchſchnitt ein jähriſcher Ueberſchuß der Einnahme über die Ausgabe vorhanden war, dem Lande verurſacht hat. Der Ueberſchuß war hinreichend, alle Anleihen zu verhindern, wenn die Regierung nicht ohne Unterlaß jenem verderblichen Syſteme geſolgt wäre. Nach Bejahlung aller Ausgaben war vom 1. Jan. 1816 bis .

1. Jan. 1825 ein Ueberſchuß von 33,109,999 Pfd. Hin ſichtlich der hierüber beigebrachten Pap lere muß ich bemerken, daß ſich darin eine Summe von 298 Millonen findet, für die keine Rechenſchaft abgelegt worden iſt. Ich legte dies dem Finanz ⸗Ausſchuſſe vor, der jedoch meine Einwendungen aberſtimmte und die Sache zu unterſuchen verweigerte. Was