ſatze in dem Conſtitutionnel auf, worin er unter andern ſagt: er verſtehe nicht wohl, was der Biſchof mit jener Behauptung habe ſagen wollen. Wenn es jemals dahin kaͤme, daß die Praͤfekten einen beſondern Stand im Staate bildeten, und beſondere Vorrechte fuͤr ſich verlangten, ſo wurde man ſie mit K die Präfekten⸗Parthei, oder bei einem ähnſichen Ereigniſſe in der Armer, dieſe die Mili— tair⸗Parthei nennen könnnen; dies ware aber hier nicht der Fall, wogegen der vorige Miniſter der geiſtli⸗ chen Angelegenheiten ſelbſt die Exiſtenz einer Geſellſſchaft zu= Egeben häte, welche, geſtuͤtzt auf ihre Macht, Befugniſſe fil ſich in Anſpruch nähme, welche der Staat ihr nicht ein⸗ räumen könnte. Fuͤr dieſe gäbe es keine paſſendere Benen⸗ nung als die der Prieſter- Parthei. Er wolle zwar nicht in Abrede ſtellen, daß dieſe Benennung an und fuͤr ſich etwas unhoͤflich ſey; allein man ſolle doch bedenken, daß die An⸗ forderungen und das Betragen der Prieſter in früheren Zei= ten noch viel ſtrenger und härter getadelt worden ſeyen, als jezt. Zum Beweſſe führt Herr von Momtloſier hier zuerſt die Regierung Cari 1X an. „Dieſer Lieblings, Rönig der Quotidienne“, ſagt derſelbe, „der gewiß nichts weniger als Ittlos oder ein Jacabiner war deſchwerte ſich ebenfalls Hon über die Geiſtlichkeit; und an wen richtete er ſeine Klagen? an das Tridentiniſche Concilium, von wo aus ſie durch das Organ der Geſandten in ganz Europa erſchallten. Zu Zeiten Philipps des Schoͤnen gab es ebenfalls eine welt ſiche und eine Prieſter⸗Parthei, wovon Bonifaz Vlll felbſt uns in ſeiner Bulle elericis laicos unterrichtet, und jwar nicht als wie von einer neuen Erſcheinung, ſondern vielmehr wie von einer ſchon lange beſtehenden Thatſacht. Was heißt es daher, wenn man heu⸗ tiges Tages gegen die Benennung der Prieſter⸗Parth el ſo heftig loszieht, und dieſelbe als ein Merkmal der Revolution und Gottloſigkeit bezeichnet? Der Biſchof von Veauwais verſichert, daß die Geiſtlichkeit ju keiner Zeit achtungswer— ther und geachteter geweſen ſey, als jetzt. Im Allgemeinen will ich glauben, daß unſere Prieſter Muſter der Tugend ſind. Glaubt man aber, daß der Stolz, der die erſten En— gel und den erſten Menſchen verführt hat, ſich in den jetz, Gemuͤthern nicht mehr regt? Glaubt man, daß der Wur errſchaft, von dem ſich zu allen Zeiten des . 1ele finden laſſen, heutiges Tages ſelne alte Macht r Schon jn 2 Großen waren die Geiſtlichen ſter der Strenge o erzucht, und doch lehrt uns jener Papſt, wie dei aller die er Strenge das damalige allgemeine Trüͤbſal einzig und al— lein aus dem Ehrgeize der Biſchoͤfe entſpringe. „Wir zer⸗ ſtoͤren,“ ſagt derſelbe, durch unſer Beiſplel, was wir durch unſere Worte lehren. Unſer Leib wird von Faſten verzehrt und unſer Geiſt ſtrotzt von Eigendünkel. Unter ſchlichten Kleidern verbergen wir ein ſtoljes Herj. In Staub und Aſche liegend, trachten wir nach Größe. Wir gleichen dem Wolfe im Schaafskleſde.“ Der Herr Biſchof v. Beau— vais möge daher einige Nachſicht mit der Benennung der Prie⸗ y . haben, die ihn beleidigt zu haben ſcheint. Die⸗ ſelbe Bitte richte ich an alle Freunde des Thriſtenthums. Wenn ſich in die Klagen, welche ich in dem Intereſſe des Königs, der Geſellſchaſt und der Religion, lber die Anforderungen der Prieſter⸗Parthei erhebe, auch einige mißfälllze Aenßerungen miſchen, ſo mag man die gute Abſicht, die denſelben zum

Grunde liegen, nicht verkennen, und dabei an die Worte des

heiligen Gejſtes denken: „Es iſt beſſer von einem Freunde verwundet, als von einem heimlichen Feinde geküßt zu wer— den; meliora sunt vulnera diligentis, quam frauduleuta s- ecula odientis.“

Denjenigen Eltern, die ſich, von Vorurtheilen geblendet, immer noch dem Vacciniren ihrer Kinder wider ſetzen, fuͤhrt die Marſeiller Zeitung als drohendes Beiſpiel an, daß, als in neuerer * die natürlichen Blattern in dieſer Stadt ſo ſchreckliche Verheerungen anrichteten, eine Frau von der ar, beitenden Klaſſe von ihren ſieben nicht gampften Kindern auch nicht ein an ge, behlelt. Das arme Weld hat daruber den 8 verloren, und iſt in das Irrenhaus gebracht worden.

Ein hieſiger Einwohner hat eine neue Art von Wagen

mit 2 Rädern, die er Tricyeles nennt, erfunden und darauf ein Patent erhalten. Man glaubt, daß diefes neue Fuhr werk, gleich den vor nicht langer Zeit eingeführten Omnibus, n den Straßen der Hauptſtadt jur Benutzung des Publts me, welches bei dergleichen Concurrenzen nur gewinnen kann, aufgeſtellt werden wird. ad. Catalani iſt von ihrer Kunſtreiſe nach dem nörd⸗ lichen Europa vor einigen Tagen hierher zurückgekehrt. Aus Sibealtar ſchreibt man untern ten d. M.: „Faſt alle Schiffe, die von den Käſten Partugal‚ in un eren Ha⸗

fen einlaufen, haben Portugieſen am Bord, welche ihr Va⸗ terland verlaſſen; die Zahl der hier eingetroffenen Fluͤchtlinge iſt bereits ſehr beträchtlich. Aus den neueſten Briefen aus Bahia und Montevldes darf man ſchließen, daß die Mitthei⸗

erhalten hatte, einen großen Einfluß auf den Krieg mit enos-⸗Ayres haben werden; der Kalſer ſchien entſchloſfen, alle ſeine Kräfte aufzubieten, um ſeine und ſeiner Tochter Rechte auf den Portugieſiſchen Thron zu ſichern.“

Die Quotidienne und die Gazette de France meinen, daß das Betragen der Portugieſiſchen Patrioten auf dem Schlachtfelde, dem Ehrentitel der Conſtitutilonnellen einen neuen Flecken hinzugefügt habe; die Engliſchen Zei⸗ tungen erinnerten bei Erwähnung deſſelben mit Recht an die wenige Tapferkeit, welche ſchon die Neapolitaniſchen Con, ſtitution nellen im Jahre 1821 und die Spaniſchen im Jahre 1823 an den Tag gelegt hatten; und es ſey uunmebr bewieſen, daß die D ,, ſich zwar ver⸗ ſchwören, aber ſich nicht ſchlagen.

In dem Journal von Toulouſe lieſt man Folgendes: „Die kritiſche Lage Portugals und unſere Verhäͤltuiſſe mit Spanien ** in den Befehlen, welche die Fraujoſiſche Regierung Vehufs der Räumung von Cadir * eben hatte, einige Aenderungen veranlaßt zu haben. Drieſe aus die. ſer Stadt vom Iten melden, daß das am 28ſten vor. Mon. daſelbſt eingetroffene Touloner Geſchwader, am Sten oder 109ten dieſes Mengts wieder unter Segel gehen, aber nur ein Infanterie Regiment, ein Cavallerie, Regiment und jwei Artillerie Compagnien, zuſammen etwa zn Mann, nach Frankreich zurückbringen werde. Der commandlrende General ſoll den Befehl erhalten haben, Feſtung hinfuüͤhro nur aus oo Mann disponſbler Truppen beſtehen zu laſſen, und die Kranken, ſo wie das uͤberfluͤſſige Kriegs- Material, nach Frankreich ju ſchicken.“

Großbritanien ünd Irland.

Lendon, 13. Juli, In der letzten Verſammlung der latholiſchen Aſſociation hielt Hr. Shiel, ein Mitglied der⸗ ſelben, eine hoͤchſt 3 Rede, welche den Geiſt be⸗ kundet, der jetzt das Iriſche Volk aufregt. „Welches Land * je Ein * 6e

aniſation dar en 826 und 6. , .

er

ein Beiſpiel nationell erbindung auffinden läßt, wel ches mit der Vereinigung des Iriſchen Volt einen Vergleich aushlelte⸗ Veifall. ) Solches Beiſpiel feſt: Leidenſchaft, concentrirter Energie und ſyſtematiſcher Wirkungskraft wird man nirgends mehr entdecken. Vom Palaſt des ſtolzeſten —— unter uns bis zur niedrigſten Hütte des geringſten auern, herrſcht eine einzige, ungetheiltt Empfindung. In dem feſtlichen Speiſe⸗ Saale des erſten Irſſchen Edeſmanms und bei der Kartoffel Mahlzeit des armſſen Hinter ſaſſen ſind die Bedrückungen des Landes das Themg des Famllien Ge ſpraͤchs. Man blicke auf das katholſſche Prieſterthum; (Lau⸗ ter Veifall) man beſchaue die Flamme, welche vom Altar= aufſteigt; man höre die Stimme, weiche aus den heiligen Hallen an die Millionen ergeht, die ihre Knie vor dein Tem— bel beugen. Die Prieſter unferer Kirche haben ſich an due Spitze des Volks geſtellt. Warum ſollten wir es uns ver⸗ hehlen, daß unſere SGeiſtlichen die Fahnenträger unſcres Lan— des ſind? Die Proteſtanten mögen immerhin dar ber ſpotten, daß ſich die . in die Religion und die Religion in die Politit miſcht. Die Prieſter wurden zuerſt durch die Leidenſchaft des Volks mit fortgeriſſen, und wurden ngchher ſeine Anführer. Wenn en Gaſtu⸗ cher mit dem Willen des Volls übereinſtimmt, ſo kann er ihn leiten und lenken wie er will, wenn er aber ihm wider etzt, Jo iſt es mit ſeiner Macht ans. Das Iri= ſche Volk iſt nicht nur organiſtrt, ſendern ſeine Orgamſa= tion iſt auch vollkommen. Jede Pfarr in Irland hat einen Capitain an ihrer Spitze. Dieſe Organiſarion des Landes iſt höchſt gefährlich, und je größer die Gefahr, deſto gebiete riſcher verlangt die Vernunft eine Aenderung jenes Syſtems, welches alle dieſe Einrichtungen herbeigeführt hat. Möge die Regierung unſere Lage beachten und ein wenig in die Zukunft blicken, von der 2 . und Gegenwart ſo Deuntuhlgendes 1 ſoll das Alles enden? (Lauter Beifall Die öffentlichen Leidenſchaften muüſſen ent weder zurückſchreiten, ſtchen bleiben oder vorwärts gehen. Hört, hört, hört!) Werden ſie zurückſchrelten? Wird die luth, welche jeht heranſtarmt, ſich legen oder ſſt ſie nicht sher mit nem ohren dn mergſeichen, welches keine zu, rüͤckkehrende Eöbe fühlt“? Weifall Derechnen wir die Zukunft nach der Vergangenhelt. Was geſchah in den letzten d Jahren? Die katholiſche Aſſociatlon erſtand. Sie war unde,

einer durchgreifenden e Re. der Ge⸗

lungen, welche Dom Pedro über die Ereigniſſe in Portu al

die Beſatzung der