Schaaren nach Schiumna und Varna eilen. Die Anſtalten des Paſcha's von Salonichi ſind groß, ſein Wille ſcheint gleich jenem des Paſcha von Bosnien gut; wie wenig aber ber jetzige Krieg populär iſt, und welche Aufregung der Ge—

muͤther die militäriſchen Neuerungen des Sultans hervor⸗

brachten, haben die neueſten Ereigneſſe in Bosnien, das größ⸗ tentheils gegen den Paſcha im Inſurrektionsſtande be— findet, zur e r. bewieſen Rechnet der Sultan auf die

Bereitwilligkeit der ganzen Nation, der Erhaltung des Staa

tes ſich zu opfern, ſo möchte er ſich bitter verrechnen. In

den Städten, die nun bald mit den, die ſtrengſte Mannszucht aufrecht haltenden Ruſſen in Berührung kommen muͤſſen, iſt die neutrale Parthei, beſonders unter den juͤngern Türken, ſehr ſtark; die Erpreſſungen der Paſchas gegen die reichern

Türken (namentlich in Macedonien) haben ſeit Auflöſung

der Janitſcharen in furchtbarer Weiſe zugenommen, und

hangt der Turke auch am Glauben, ſo hängt er wohl noch mehr am Gelde. Bereits werden baates Geld und Ko ſtbar⸗ keiten in großer Menge über Seres nach Semlin geſchafft, wobel Unterhändler verdienen, während der eigentliche Han— del im Stocken iſt. Von den Aſiatiſchen Paſcha's hat die

—— keinen und *. * ihr

Ibrahim 6 ) aus oponnes no

ö 2 ,. . ihm uu ſanftes Lager ber zu haben nen. Man 8 t im Ruſſiſchen Hauptquartier, der Kaiſer werde den

g gegen Konſtantinopel an der Meeresküͤſte von Varna e e . deſſen Belagerung vor dem Fall von Siliſtria beginnen durfte. Die Türken halten aber den Marſch nach der . fuͤr unmöglich, ehe ihr Heer am Balkan auf⸗ gerieben iſt. Nach ihrer Behauptung ſollen die Verſchan⸗; jungen bei Schumna den Wellington ſchen zu Torres Vedras vor Liſſabon gleichen und mit 1360 Kanonen geſpickt ſeyn. Ein

Engländer dirigirt dort die Batterien. Sehr viel Sorge duͤrf⸗

ten der Pforte auch die in der Türkei wohnhaften Chriſten berei⸗

ten, die nichts ſehnlicher als den ſchnellen Marſch der Ruſſiſchen

Heere herbeiwünſchen. Nur Eines fürchten ſie: daß Ruß—

land durch die chriſtlichen Mächte ſich noch einmal bewegen * möchte, die Chriſten unter ürkiſchem Joche zu laſſen;

4 2237 en Heere aber iſt nur ein Gedanke vorherrſchend: das ,

loben wir!“ in der Sophienkirche anzu—

ſtimmen. ie ö de 1 wahrend beruhigend 2 3

bei welchem wohl von Lagerkrankheiten, nicht aber von Peſt, bisher ſich Spuren zeigten; minder Guͤnſtiges wird da—⸗ gegen von der Stimmung der Bojaren berichtet, von denen die Ruſſ. Verwaltung bedeutende Kriegsſteuer fordert, an⸗ ſtatt ſie, wie die Bojaren gehofft hatten, auf die aͤrmern Unterthanenklaſſen auszuſchreiben.

Merxiko. .

Nach den letzten Nachrichten aus Vera⸗Cruz vom 22. Mai (in Londoner Blattern) hatte die Erſcheinung von La— borde s Geſchwader zwar Anfangs einige Furcht erregt, al—⸗ lein da es nichts unternahm, ſo hatten ſich die Kaufleute ſchon wieder beruhigt. Vier oder fünf Decrete waren in Betreff der Alt⸗Spanier ergangen, und bewieſen durch die wider ſprechenden Verfügungen in denſelben ein außerordent⸗ liches Schwanken in der Politik der Reglerung. Nach dem erſten dieſer Decrete ſollten alle Spanier das Land auf einen beſtimmten Tag verlaſſen, doch war Nichts, wegen des Ha⸗ fens, aus dem ſie abgehen ſollten, nech über die Weiſe, wie?

beſtimmt. Nach dem zweiten ſollten ſie ins Innere fort⸗ geſchickt werden; nach dem dritten ſich Alle nach einem abge⸗ legenen vierten ſoll wieder kein Einziger das Land verlaſſen; dieſes letztere ſoll ſich auf den beabſichtigten Angriff von Spanien beziehen und der Nebenzweck dabei ſeyn, die Spanler zu Geißeln für das Benehmen ihrer Landsleute zu machen.

Inland.

. Coblenz, 20. Juli. Schon ſeit drei Tagen haben wir das Gluͤck den Prinzen Auguſt von Preußen Königl. Hoheit KW unſern Mauern zu beſitzen. Sc. Königl. Hohelt haben 3 etion über die hier zuſemmengezogene „te Artillerie⸗

e gehalten und Ihre höchſte Zufriedenheit über die

ſchone *in, der Truppen und die vorzůglich ausgeſühr⸗

afen, und dort zu Schiffe begeben; nach einem

ten Mandvres der Artillerie an Tag gelegt. Se. Königl. oheit werden Morgen Ihre Reiſe über die Bader des aunus nach Mainz fortſetzen.

Die von dem Königl. Miniſterium des Innern angeord- neten Arbeiten am Bingerloch, zur Erweiterung und Ver⸗ beſſerung der Durchfahrt haben ihren Anfang genommen, in⸗ 2 legt das Wachſen des Rheines einige Hinderniſſe in den Weg.

Das unbejwelfelt durch die Dampfſchiffahrt veranlaßte Zuſtroͤmen von Fremden, welche die himmliſchen Gefilde des Rheins beſuchen, iſt in dieſem Sommer beſonders in unſrer Gegend ſo groß, daß man es ſich öfters zum Gluck rechnen muß, in den Gaſthöͤfen unterzukommen. Auch ſcheint unſte muntre Stadt und ihre ſchoöne Umgebung immer mehr ge— würdigt zu werden, da ſich erſt ſeit Kurzem wieder einige Engllſche Familien hier niedergelaſſen haben.

anhaltenden Wärme ward der Graf v. Bocholtz der jüngere, Lieutenant im 4ten Königl. Preuß. Curaſſier⸗Regiment, com⸗ mandirt, die Pferde der Eskadron in der Alme einem Fluſſe bei Neuhaus ohnweit Paderborn ſpuͤhlen zu laſſen. Einer der Curaſſiere gerieth unerwartet in eine

daß ſofort Pferd und Reiter verſchwanden; erſteres kam bald jedoch ohne Mann wider zum Vorſchein. Der Graf, wel—⸗ cher mit ſeiner Mannſchaft noch am Ufer hielt, ſah es, ſprang raſch vom Pferde, warf Nock und Stiefel ab, ſtürzte ſich in jene 15 Fuß meſſende Tiefe, ergriff den ſchon mit Todesangſt Kämpfenden am Kopfe, und zog ihn glüͤcküch ans Ufer, wo er ſich bald wieder erholte.

Vermiſchte Nachrichten.

Auszüge aus einem Schreiben des Dr. Mertens, Kaiſerl. Nuſſiſchen Staatsrath von Fuß.

(Aus der St. Petersburgiſchen Zeitung.) Peter Pauls Hafen, den 17. (29.) Okt. 1827.

Wir verließen die Rhede von Spithead am 23. Okto⸗

ber 1825, und gelangten nach einer glücklichen Fahrt von Teneriffa wo wir 30 Stunden verw eilten. meine meteorol . bachtun /

an den

gen an. Stand des Sympinſometers, des Delüeſchen Hygrometers und des Thermometers in der freien Luft im Schatten ge⸗ nommen. Eben ſo oft wurde die Temperatur des Meeres aufgezeichnet. Die Beſchaffenheit des Himmels, die Form der Wolken, häufig auch die mehr oder weniger elektriſche Spannung der Atmosphäre wurden beſonders berüͤckſichtigt; desgleichen ſo genau wie möͤglich die beobachteten Thiere im

ournale angemerkt. Die Stunden aber, zu welchen dieſe

bſervatlonen angeſtellt wurden, hatte ich mit Beachtung der mir bekannten Beobachtungen andrer Reiſenden gewäblt. Es waren ſolche 8 Uhr Morgens, 12 Uhr Mittags, 2 Uhr Nachmittags und 6 und 10 Uhr Abends. Ein Sixches ſich ſelbſt regiſtrixendes Thermometer gab mir den höchſten und niedrigſten Stand der Temperatur innerhalb 24 Stun den. Zu gleicher Zeit ließ der Capitain un abhängig von meinen Beobachtungen mit andern ——— von Stunden zu 4 Stunden ähnliche anſtellen, mit Ausnahme deren, die die Tempe, ratur des Meeres betrafen. Der kurze Aufenthalt auf der Inſel wurde ſo gut wie möglich benutzt, ſehr gunſtig war hier meinen Un⸗

terſuchungen das Zuſammentreffen mit dem als ausgezeichneten

Naturforſcher bekannten Prof. Berthelot, der uns auch nicht einen Augenbllk verließ. Der ſchreckliche Orkan aber, der wenige Tage vor unſerer Ankunft faſt den größten Theil der Inſel gänzlich verwüſtet hatte, war mit ſolchen Negengüſſen ver geſeliſchaftet geweſen, daß noch jetzt die inter aſſenteſten Punkte die wir hoffen konnten, in deni üns angewieſenzn Zeitraume zu beſuchen, namentlich der klaſſiſche Wald von Laguna, uns durchaus unzugänglich waren. An Pflanzen wurden gegen 49 Arten und eben ſo viele Inſekten eingeſammelt.

Dle durch Windſtillen ber Gebühr verlängerte Ueber⸗ fahrt nach Braſillen gab mir in rropiſchen Meeren die erſte Geiegenhelt der ſo bewunderungswärdigen Fermen der Me— duſen, Beraen und anderer Gattungen der Radialtes Mo

Seilg e

Aus Weſtphalen, 24. Juli. Am 9ten d. bei der

NVefe,

—— 2

Zu funf derſchiedenen Malen wurde täglich der