ſachen, welche in die Klaſſe des Verraths und der Erpreſſung
gehoren, zuſammengeſtellt und geprüft, und es iſt uns nicht ſchwer geweſen, binſichtlich derſelben die miniſterielle Vꝛrant⸗ wortlichkeit feſtzuſtellen. Es iſt in dieſer Bejichung weſent⸗ lich, die Ausübung der unautaſtbaren Königlichen Präroga— tive von den Rathſchlägen der verantwortlichen Miniſter zu unterſcheiden. Zwei Thatſachen werden dieſen Unterſchied deutlich zeigen. Dem Könige gebührt das Recht, die Na—⸗ tional ⸗Garde aufjuldſen; er loͤſet ſie auf; war dieſe Auflö⸗ ſung aber unverdient, iſt ſie dem Intereſſe des Landes und des Thrones zuwider, ſo ſind die Miniſter, die den Rath dazu gegeben haben, dafür verantwortlich, und können an— geklagt werden, ohne daß dadurch die Königl. Prarogative irgend beeinträchtigt wird. Die National⸗Garde bleibt auf⸗
die Miniſter koͤnnen in Anklageſtand verſetzt werden, weil ſi' in dem Intereſſe ihrer eigenen Macht, und auf die Ge⸗ * den Thron zu erſchüͤttern, einen ſchädlichen Rath er= haben. Jetzt das
irs 9g
jweite Beiſpiel. Die unbeſchrankte . t dem Könige. Miniſter aber, dem Wohl des Landes entgegen, ſich eine Majorität bilden wol⸗ n, den ſie hintergehen
die cht, den lten n e,
ging der Bericht⸗ und — die Ver⸗
griffen hat, um ſich das erforderliche Licht zu verſchaf— ; namentlich führte er alle die Punkte an, woruͤber
. ; der gegenwärtigen Lage der gedachten A gesla 28 ö. u einer Ertrterung und Loͤſung dieſer wichtigen Frage kein Anlaß vorhanden ſey, und daß dieſemnach die Miniſter die verlangten Aetenſtücke nicht aushändigen könnten. „So wohl Sie ale hre Herren Collegen“, ſagt der Graf Por⸗ talis am Schluſſe dieſes an den Präſidenten der Commiſſion gerichteten bens, „werden einen Entſchluß zu würdi⸗ gen wiſſen, welcher uns von den triſtigſten Gründen einge— J . Der Derichterſtatter bemerkte, wie die Com⸗ miſſten durch ihre rn, . Gränjen ihres Auftrages nicht überſchritten * t habe, und wie ſie ſich daher wohl habe ſchmelcheln dilrfen, daß die Miniſter derſelben genügen wurden; wie ſie indeſſen andererſelts auch erkannt habe, daß bei einer G niſter wohl glauben konnten, daß die Commiſſion nicht hin⸗ länglich ollmächtigt ſey, um ſchon jekt die Aunliefe⸗— rung der gedachten Actenſtücke verlangen zu können. Unter dieſen Umſtänden ſey der Commiſſion nichts weiter übrig geblieben, als ihre eigene Ueberzeugung und — * bekannte Thatfachen, ſo wie die authentiſchen Actenſtüͤcke, die ſich bereits in ihren Händen befunden, ju Rathe zu ziehen, und die Maſorität derſelben habe danach erkannt: daß es in Frankreich Jeſulten gebe, die d ſetzen juwider von dem vorigen Miniſterium als Corporation geduldet und geſchuützt worden ſeyen; daß in den Jahren 1824 und 1827 eine ge⸗ e Anzahl von Wahlen verfaälſcht worden ſey; daß keine dringende Umſtände die Wiederherſtellung der Cenſur in jenen beiden . geboten haben; daß tadelnswürdige und willküͤhrliche Abfetzungen ſtatt gefunden haben; daß in dem Kriege mit Spanten das Staats. Vermögen verſchleudert worden ſey; daß die Ernennung der 76 Palrs lim Jahre 1827 dem Intereſſe der Krone und des Landes zuwider ge⸗ woeſen ſey; daß das Betragen der Verwaltung bei den No— vember Unruhen Tadel verdiene; daß mehrere Bewohner von Martinique wllkühelich verhaftet und nach dem ; U deportirt werden ſeyen; daß gewiſſe Rechte und Deneſtzien, bie dem Staate gebühren, an die Kartyäuſer von oble und die Trappiſten von Meilleraie abgetreten Verden ſeyem Der Anlage- Punkte ſind n Gamen 16. Was den der Aufl ſung der Parlſer Nattonaſ⸗Garde betrifft, ſo bemerkte der Berichterſtatter, daß die Commiſſion den Marſchall Herzog von Reggio, die General Cleutenants
geloͤſt, bis daß es dem Köͤnigelgefaällt, ſie wieder herzuſtellen, aber
Negative,
Grafen Exeelmans, Coutard und von Bourmont, die zwölt ehemaligen Oberſten der gedachten Garde, ſo wie mehrere andere Perſonen vor ſich geladen habe. Von allen Vorge⸗ ladenen wären aber nur die Grafen von Bourmont und Exeelmans, ſo wie ſechs ehemalige Oberſten der National⸗= Garde und der Haupt⸗Redaeteur des Moniteurs erſchienen, deren Ausſagen die Commiſſion für Pflicht halte der Kam— mer mitzutheilen.“ Nach dieſer ausführlichen Mittheilung ging der Berichterſtatter nochmals die ſämmtlichen Anklage Punkte, wofür die Commiſſion ſich durch Stimmen. Mehr⸗ heit entſchieden hat, durch, indem er bei jedem derſelben die Meinung der einzelnen Mitglieder der Cammiſſion anführte, und ſchloß en in folgender Art: „Die Frage, ob dem Inhalte der Charte gemäß, in der Aufloͤſung der Pariſer ational⸗Garde oder in dem dazu erthellten Rathe Verrath oder Erpreſſung liege, hat die Majorität Ihrer Commiſſion verneinend entſchieden; und was die Wahl⸗Verfälſchungen, die willkührlichen Abſetzungen, die Verhaftungen der Einwohner von Martinique und die den Karthäufern und Trappiſten gemachten 5 . betrifft, ſo hat über die Frage, ob Verrath oder Erpreſſung im Spiele ſey, keine Ma⸗ joritãt 83, *. da a. i, . 8 — ͤ e, J 21 aus⸗ fuͤhrlicheren Crkundigungen, theilten. n Beſchluſſe zu gelangea, wurde daher den Commiſſions-⸗Mitgliedern fol gende erſte Frage . t: Soll der Kammer vorgeſchlagen werden, daß ſie erkläre, es ſey Grund zur Anklage vorhan⸗ den? Drei Mltglleder antworteten: Nein; zwei: Nein, mit Vordehalt des Tadels; und Viere: Ja, mit Vor be—⸗ 694 der Einleitung eines Prozeſſes. Hierauf wurde olgende zweite Frage geſtellt: Soll der Kammer vor geſchla⸗ gen werden, daß ſie erkläre, es ſey Grund jur Einleitung eines Prozeſſes vorhanden? Vier Mitglieder antworteten. Ja; Eins: Ja, aber ohne Tadel; Dreeie. Nein; und Eins: Nein, weil ich glauße, daß die Kammer Klä⸗ erin iſt und nichi inſtruiren kann. Unter dieſen mſtaäͤnden, meine Herren, ſchlagen wir Ihnen eine weitere R des Prozeſſes vor; wir glauben, daß dieſe in hren BVefugniſſen, ja, daß ſie in Ihren Pflichten liegt,
d daß Sie in E l. li ĩ ö ſ 3 w
trauten nene ier kein uns Richtſchnur dienen konnte, haben wir 8 ein Ziel vor 2 gen gehabt, naͤmlſch die Ausmlttelung des Walen und Ge= rechten, und wir haben dieſes Ziel lediglich durch rechtmaßige Mittel erreichen wollen. Wie Sie daher auch, m. H., un⸗ ſer Gutachten aufnehmen mögen, ſo hoffen wir, daß ſie uns jenes Zeugnlß nicht verſagen werden; wir hnen vor, zu erklären: daß, auf die ang etragene Beſchuldi⸗ ung des Verraths und der Erpreſfung gegen die Nitglteder des vorigen Miniſtertums, & rund zur Einleitung eines Prozeſſes , . ſei.
Nach Beendigung dieſes Berichts, det bis gegen 4 Uhr dauerte, und von der Verſammlung mit der größten Auf⸗ merkſamkeit vernommen wurde, verlangte der Baron von Montbel von der rechten Seite, daß die Discuſſſon über die Propeſitlon gleich nach der Beendigung der Verathun— gen über das Ausgabe⸗Vudget beginne, und begründete die⸗ ſen Antrag durch die Wſchtigkeit des Gegenſtandes, und durch die von jeher gen ect. ſahrung, daß nach Vorlrung des geſammten Vußgets, die Kammer in der Regel nut noch ſehr unvolljähllg ſel; die Rechtlichkeit und due. der ſelben aber e, ſich nicht für eine Vertagung zu entſchelden, wodurch Argwohn und Beſorgniſſe . könnten. Als über den Antrag e mn, wurde, ward derſelde von der linken Seite, dem ſinten Centrum und eſ⸗ nem Theile des rechten Centrums verworfen, und dagegen mittelſt der ſelben Majoritt die Eröffnung der Diecuſſion bis nach dem geſammten Budget verlegt; nur etwa 0 bis s Mäglleder der ußerſten rechten Scite ſtimmten dage⸗ zen. Für das Gutachten der Commiſſlon hatten ſich ſchan lange vor der Sitzung 46 Deputſcte, und eg en daf⸗ ſelbe 17 rr. einſchte ben laſſen. — Die Sitzung war ungeſllhr eine halbe Stunde lang durch ein? all ge⸗ meine Ünterhaltung über den eben verhandelten Gegen, ſtand unterbrochen: nachdem es dem Präſidenten endlich . war, die Ruhe wiederherzuſtellen, warden die
erathungen über die einzelnen Seetſonen des Budgets des Krlegs⸗Müniſterlums fertgeſetzt und, nachdem die Generale LafentL, Tir let, und Dem argay ſich dar ſiber hatten ver; nehmen laſſen, ſolgende Artikel angenommen: An Diſoldun, en für den beſonderen Generalſtaß der Artillerie 351,309 mes desgleſchen für den Generalſtab des Ingen leut Weſenz „out, a31 Fr.; desgleichen fuͤr die Ing eneurs. Geographen