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zur Allgemeinen Preußiſchen Staats- 3 eit ung Nr. 209.
Der Biſchof von Cheſter und der Graf Aberdeen hatten an demſelben Tage Zuſammenkünfte mit dem Herzog von Wellington im Schatzkammer -⸗Amte. :
Der Preußiſche Geſandte hatte am 30ſten mit Herrn V. Fitzgerald Geſchafte im Handels⸗Amte.
Am 2iſten erhieiten die Botſchafter von Frankreich und Spanien Depeſchen von ihren reſpeetiven Höfen. Heute war ein Cabinets Rath im auswaͤrtigen Amte verſammelt. r Nach dem Courier ſoll r. Sumner, Pfruͤndner von Durham und Rector von Mapledurham in Oxfordſhire zum Biſchof von Cheſter an die Stelle des (zum Biſchof von London ernannten) Dr. Blomfield beſtimmt ſeyn. Man wünſcht dem Letzteren zu ſeiner Erhebung zu dieſer Wurde allgemein Glück, da er ſich durch gewiſſenhafte und eifrige Erfüllung ſeiner Pflichten von jeher ausgezeichnet hat. Ma— mentlich legt der Courier den Oppoſitions- Blattern, die ihn fuͤr ein miniſterielles Werkzeug ausgeben, ans Herz, daß jene Ernennung des Dr. Blomßield, als eines nicht durch Geburt, Familie, Gluck, Parlaments- Intereſſen oder mächtige Ve, anntſchaften zu ſeiner Würde erhobenen Mannes, die beſte Erläuterung des Werthes der beſtehenden Einrichtungen und den vollkommenſten Beweis für die Redlichkeit der dem Ko⸗ nige von den Miniſtern ertheilten Rathſchläge abgebe. Nichts, bemerkt das angeführte Blatt, muß die Verwaltung des Grafen von Lioerpool in den Augen des Volks häher ſtellen, als die Art, in welcher, ſo lange er dem Könige als Rath— eber * Seite ſtand, die geiſtlichen Stellen beſetzt wurden. ie küzlich ſtatt gefundenen kirchlichen Ernennungen zeigen, daß der Herzog von Wellington daſſelbe redliche Verfahren beobachtet, Um ſo ſchmerzlicher iſt es, daß auch hier der Partheigeiſt ſelbſt der beſten Handlungsweiſe zu widerſtreben jucht. Man wirft dem, zum Erzbiſchoſe von Canterbury be— ſtimmten BRa*ofe von London, Hr. Howley vor, er bringe
„wankende Gliedmaaßen“ in den erzbiſchoͤflichen Pallaſt. Wenn ſeine Glieder unter der Laſt der mühevollen Pflichten
des Londoner Biſchoſsſitzes wanken, was fur ein Argument kann ein ſolcher Umſtand gegen ſeine Beförderung zu einer höheren, aber weniger deſchwerlichen Würde lieſern? .
die 8 — ſerzog von Wellington
Oppoſitions Blatter en den in Bezug auf die . —— nach Morea vor⸗ bringen. Man wird ſich erinnern, ſagt er, daß früh im Jahre ein bedeutendes Truppen Corps zu Toulon verſam— ſammelt wurde, um nach Meleg zn gehn — allein damals hielten es die Verbündeten Frankreichs nicht für rathſam, den Waffen zu greifen, um die Räumung Morea s ju 2 und Sriechenlands Unabhängigkeit zu beſchleuni—⸗ gen. Man hoffte, die Türkei werde, die Gefahr ihrer Lage erkennend, den dringenden Bitten der Verbuͤndeten nachge⸗ den und auf die Grundlage des Londoner Vertrages unter audein. Deshalb gab Frankreich den Verſtellungen feiner ö nach und unterlleß die Expedition. Dleſe 1ſt err wieder aufgenommen worden, und die Operatlon wird im it velltemmener Billigung der Britiſchen Re—= gierung vor ſich gehn. br Zweck iſt, Ibrahims Verbin= dungen zn Lande und zu Waſſer abzuſchneiden, um ſhn zur Rückkehr nach Acgypten zu zwingen. Einige der Franzoſi⸗ ſchen Blätter wollen jene Expedition ſo betrachtet wiſſen, als ſev ſie nicht ſowobl im Enklange mit England, als vielmehr in Uebereinſtimmung mit Rußland unternommen worden. Dle nberalen Journale boffen zwiſchen unſerer Regierung und der Franzöſſchen Zwiſt und Eiferſucht zu ſäen. Sie ſagen uns „daz wir durch unſer: Schuld, unferen Tligunſs Fonds, unſeren ſinkenden Handel und unſer⸗ Furcht vor Herrn OECennell zur Rube verdammt ſeyen. Auf dieſe ſpötten, Den Aenßerungen können wir die ſie greichſte Antwort erthel— len, judem wir jene erſuchen, den „ſinkenden“ Zuſtand un— teres Handels zu detrackten, wie er in dem Budget des ers der Schabkkammer und im der Thronrede darge⸗ t. War Herrn O Comell anbetrifft, ſo iſt er wirt, lich ein ſeht furcdtbarer Gegenſtand — namlich für feine eigenen endet, welche er mit ſo langwelllgen Re den deſtraft. Aber für unſere Regierung und Verfaſſung 2 die Fran gſijchen Journallſten keine Furcht ju em-
en können, daß der Schlaf des Herzogs von
digungen zurück, welche
denn nach der denüaueſten Unterſuchung haben wir
und alle Reden des vorerwähnten Herrn O Con durch deſſen Beſchützer, die katholiſche . — 8 Orden der Befreier, geſtoͤrt worden ware. Wir vertrauen darauf, daß das Iriſche Volk ſchon anfängt, einzuſehen, wie thoͤricht und gefährlich es iſt, die Regierung herausjufordern' Ungeachtet aller Bemühungen der Aufwiegler, ſinkt Herrn O Connells Einfluß. Sein Verbleiben in Irland, zu einer Zeit, wo er hätte nach England gehen ſollen, um ſeine Ver— ſicherung, er könne im Parlamente ſitzen und ſtimmen, zu erweiſen, hat reißend ſchnell den Eifer Derjenigen abgekühlt, welche leichtgläubig genug waren, ſich auf ſeine Verſprechun— gen zu verlaſſen. Wir ſind liberal genug geweſen, Alles zu thun, um Herrn. O Connell bekannt zu machen, und wir ſind überzeugt, daß er uns in ſeinem Herzen ſehr dankbar iſt. Aber er beginnt wirklich, langweilig zu werden — das decies repelila placebit will auf ihn nicht recht paſſen — und er wird es uns nicht übel nehmen, wenn wir ihm ganz offen ſagen, daß er ſich bald zu dem Zutritt in jene alte und zahlreiche Geſellſchaft, die Bores, qualificiren wird — eine Geſellſchaft, in welcher er den Troſt haben wird, viele ſeiner Freunde und Bekannten zu finden. Uebrigens muſſen wir widerholen, daß man nicht ur 24 befunden hat, die in Irland ſtehenden Truppen zu vermebten, und daß, wenn ja neue Truppen dorthin gehen, ihre Zahl nur hoͤchſt unbe= deutend ſeyn wird.
Ueber Dom Miguel äußert daſſelbe Blatt: Wenn Dom Miguel's Betragen vom Könige von Großbritanten mit Mißvergnuͤgen und Widerwillen betrachtet worden iſt, ſo hat es einen uicht weniger feindſelig geſinnten Beobachter an dem . von Frankreich gefunden. Der Montteur meldet, daß Se Maj dem Baron de Mareuil, weicher von ſeiner Miſſion in Liſſabon Bericht abſtattete, a Audienz ertheilt haben. „Seine Majeſtät geruhten Höchſt⸗ dero vollkommene Zufriedenheit mit der Ergebenheſt wel— * ihn zur Annahme der Miſſion bewogen und mit der
eiſe in der er ſich ihrer entledigt habe, auszuſprechen.“ Wird nach dieſer amtlichen Erklärung der Geſinnungen Sr. ſchen Maj. und Sr. Allerchriſtlichſten Maj. die Liſſa⸗ Voßeltüng noch ferner auszuſprechen wagen, daß eich rn Miguels „Rechte“ unterſtütze und daß das Englifche Eabthet ſich am meiſten beelle, König Mi⸗ Jguell anzuerkennen?“ Es hat auch früher Ufnrpatoren — aber von ganz verſchledenem Charakter. Der Stol; udwigs XIV. beugte ſich vor Cromwell und der Tontinent vor Buonaparte — aber bei Jedem von beiden zeugten ſich Spuren von Größe. Dergieichen laſſen ſich bei der ge⸗ genwaͤrtigen Uſurpation nicht entdecken. Miguel dient je⸗ doch der Sache der Geſetzlichkeit, ohne es zu beabſichtigen — er muß allen Leuten einen Eckel gegen Urſurpatlonen einflößen. == Einige unſerer Zeſtgeneſfen uncerſuchen, ob unſere Regierung die Blokade von Madeira, wenn Dom Miguel eine ſolche verfügen follte, anerkennen wrde. Uꝑsber dieſen Punkt kann man uſcht einen Augenblick zwei⸗ ſeln, Wenn die Blokade von Porto reſperetirt wurde, ſo geſchah es, weil ſie don einem Prinjen in der ihm allge— mein zuer kannten Eigenſchaft angeordnet werden war. Wollte er, als Köuig, eine ahnliche Maaßregel gegen Ma—⸗ deira verfugen, ſo wurde darauf keine Ruͤckſicht genommen werden, da wir keinen Prinzen kennen, der König Mi— guel hieße. Der einzige König von Portugal iſt Dom Pedro, „das Haupt des Hauſes Bragauza, von deſſen Welsheit Sc. Maſ. erwartet, daß er dasſenige Verfahren einſchlagen werde, welches am beſten darauf berechnet iſt, die Intereſſen und die Ehre jener erlauchten Famllie auf⸗ recht zu halten und den Frieden und das Glnck der Lander ju ſichern, Über welche er herrſcht.. Dieſe Steil. der könig i⸗ chen Rede zeigt, daß unſere Regierung keine Handlung Dom Miguels und kein von ihm publieirtes Documen! der geringſten Beruͤckſichtigung oder Aufmerkſamkeit wur⸗ ier wie d, Wann : nſtrengungen man auch, ſagt die 2 ; e gemacht haben moge, um einen 3 2 — 1nruhe zu erregen, ſo haben die Unruheſtifter den noch — wan den Zuſtand der Landes nach den Veſchrelbungänd eu! dem Munde der Richter beurtheilt, in dem ten Thell der Grafſchaften jener Muſel ihr Ziel verfehlt * Anmaaßung und Abgeſchmacktheſt O Connell s, n
n nur auf cluen Augenblick durch alle Drohungen“
n dem Betragen der höhern Katholſten wenlg,