fehlen. Dieſe Gerüchte ſcheinen heute durch die aus der Levante eingegangenen Nachrichten gerechtfertigt. Ibrahlm⸗ Paſcha ſoll danach den Admiralen der verbündeten Mächte ſeine Abſicht angezeigt haben, Morea zu verlaſſen, und dleſe ſollen bereits ein leichtes Fahrzeug nach Alexandrien beordert

en, um Transportſchiffe zu helen. Wenn dem ſo iſt, ſo

n Ibrahim ſchon aufgebrochen ſeyn, ehe noch unſere Truppen in Griechenland anlangen. ugs wollt? man in dem Entſchluſſe des Turkiſchen Befehlshabers die Abſicht der Pforte erkennen, dem Vertrage vom 9. Juli betzutre⸗ ten; hlerin hat man ſich aber geirrt. Ibrahim-Paſcha han— delt nicht nach den Befehlen de⸗ Sittans. Ohne Zweifel haben die Engländer an ſeinem Entſchluſſe einen großen An— theil, und aus dem Eifer, womit ſie jeden Vorwand zu un⸗ ſerer Expedition hinweggeraͤumt haben, läßt ſich leicht ſchlie⸗ Fen, wie ſehr es ihnen darum zu thun war, daß dieſe Ex pediton nicht ſtatt fande. Denn wenn es wahr iſt, daß Ibra— him Paſcha den Peloponnes verläßt, welchen Grund würden wir alsdann noch haben, Truppen dorthin zu ſchicken? Etwa. die Volljtehung des Tractates vom 6. Juli? Aber der Zweck die⸗ ſer UÜebereinkunft iſt ja von dem Augenblicke an erreicht, wo Griechenland ſich von ſeinen Feinden befreit ſieht. Oder eine Diverſſon zu Gunſten Rußlands? Eine ſolche Diverſion iſt aber unnütz, ſobald es keine Tuͤrliſchen Truppen mehr in Mora giebt; wir mußten denn die Türken in Theſſalien und Epirus bekämpfen wollen. Aber dies hatte man gerade bei der Feſtſtellung des Operations-Planes vermeiden wollen. Findet die Expedition nicht ſtatt, ſo iſt es ohne Zweifel fur Frankreich betruͤbend, ſich eine Gelegenheit entſchlüpfen zu ſehen, in Griechenland die Rolle zu ſpielen, welche es fruher in Nord Amerika geſpielt hatte, namlich die des Ver⸗ bündeten eines Volkes, welches fuͤr ſeine Unabhängigkeit kämpft. Unſere Krieger wird es ſchmerzen, ihren Eifer ge= hemmt zu ſehen. Vielleicht darf man ſogar bedauern, daß eine thaͤtige * zur Befreiung Griechenlands uns, bei einer etwanigen Theilung, zu keinen Entſchaͤdigungen be— rechtigt. Von der andern Seite aber werden wir große Summen erſparen, welche die Expedition uns gekoſtet ö n wurde; wir werden uns nicht in eine Ange— ꝛᷣ verwickeln, deren Ausgang kein meunſchlicher ö vorausſehen kann; wir werden uns nicht den Eng ländern dadurch in die eben, daß wir nach Griechen land Truppen ſchicken, deren Ruͤckkehr ſie zu verhindern im Stande ſind. richte des Admirals v. Rigny von den Mittheilungen und den Abſichten Ibrahim⸗-Paſchas genau unterrichtet ſeyn. Wir werden daher nicht ſaumen, aus ihren Anordnun— gen in Erfahrung zu bringen, ob ſie die Expedition aufgiebt, oder ob ſie keine hinlänglichen Grunde dazu zu haben glaubt.“ Man erfährt uͤber Buenos ⸗-Ayres, daß Madame Von⸗ bwland mit Briefen von faſt allen Regierungen an den Doe—

tor Francia, worin der Dietator erſucht wird, Hrn. Bon pland in Freiheit zu ſetzen, in Boltvia eingetroffen iſt. Die Gattin des Letztern iſt von dem General Sucre ſehr wohl- wollend aufgenommen worden, welcher ihren Empfehlungs⸗ Briefen noch ein eigenhändiges Bittſchreiben an den Dieta— tor hinzugefügt und ſogleich einen Expreſſen damit nach der Hauptſtadt des Paraguay abgefertigt hat.

Großbritanien und Irland.

Loꝛn don, 9. Auguſt. Es iſt ſchon früher gemeldet wor⸗ den, daß einem Gerüchte zufolge, Viscount Strangford nach Braſilien gehen ſollte, daß aber die Times dieſer Angabe wi— derſpricht. In dem hierauf bezuͤglichen (ebenfalls ſchon frü—⸗ her von uns erwähnten) Artikeſf ſagt das genannte Blatt unter andern: „Wir hätten gemeint, daß Se. Gnaden de⸗ ren früheren und jetzigen Beſchützern zu gut bekannt wären, als daß dieſelben ihm von Neuem irgend eine wichtige Un⸗ terhandlung anvertrauen ſollten. Die Art, in welcher er die Britiſche Regierung und durch dieſe auch die Nuſſiſche in Be⸗ zug auf ſeine Unterhandlungen zu Konſtantinopel irre leitete, ſind jetzt, ungluͤcklicher Welſe für Se. Gnaden, eben ſowohl bekannt, als ſein angeblicher Triumph zu Liſſabon vor unge⸗ fahr 29 Jahren. Die mehr als diplomatiſche Freiheit, welche er ſich bei wichtigen Angelegenheiten zu nehmen pflegt, macht alle Diplomaten über ihn lachen, während auf der anderen Seite ſeine Sitten und ſein Betragen an den Höfen einen Widerwillen gegen ihn erzeugen. Dieſe Eigenſchaſten ſoll= ten den Kaiſer von Braſillen von dem Eindrucke der Miſ⸗ ſion des Lords retten, ſelbſt wenn L neuerlich Nichts gerhan hätte, um die öffentliche Aufmerkſamkelt auf ſeinen Charakter zu lenken. Aber unglücklicher Weiſe kann er nicht ſtillſchweigen er kann ſeine Bruiſche Palrswürde und ſein rothes Band nicht mit Ruhe genießen er muß nicht nur ein Unterhändler, ſendern auch em Parlaments- Redner

ſelbſt zu loben: er muß nicht nur den

Die Regierung muß ubrigens durch die Be⸗

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und Verfaſſer von Flugſchriſten ſeyn, um ſeln zn verſtorbe⸗ nen Beſchuͤtzer (Hrn. Canning) zu verunglimpfen und ſich yramus machen, Mondſcheins und des Lochs in

Zufolge der letzten Angabe in den Zeltungen ſind ſeit der vor einigen Wochen gehaltenen öffentlichen mmlung zur Fortſetzung der Arbeiten im Thames Tunnel ohngefähr 400 Pfd. Sterl. als Geſchenke und 11,400 Pfd. Sterl. als Darlehn gegen Schuldſcheine eingegangen. Es fehlt daher an den 150,000 Pfd. Sterl., welche eingegangen ſeyn müſ⸗ ſen, ehe die Arbelten wieder angefangen werden, noch ſehr viel.

In Irland iſt der katholiſche Prieſter MCarey, der ein proteſtantiſches Brautpaar getraut hatte, zu einer Geldſtrafe von 500 Pfd. Sterl. verurtheilt worden.

Einige Quäker in Irland haben angefangen, zur katho4 liſchen Steuer, welche der Verein ſammelt, Beiträge zu leiſten.

Deutſch lan d.

Karlsruhe, 11. Auguſt. Aus Freiburg vom d. wird gemeldet: Am Dlenſtag, Abends zwiſchen ? und 8 Uhr, entſtand unter den hieſigen Zuͤchtlingen ein gefährliches Com plott. Als ſie nämlich nach dem Nachteſſen in den , ſaal geführt wurden, überfielen ſie die Hatſchire, . ſie nieder, und verwundeten einen davon ſo lebens gefährlich, daß er den folgenden Tag trepanirt werden mußte. Darauf zertruͤmmerten ſie das Schloß der Hinterthüre und entflohen, 18 an der Zahl, meiſtens zum ſchweren Geſängniß verur= theilte Verbrecher mit Springern an den Füßen, in ein enges Gäßchen.

Auf den entſtandenen Allarm ſetzte ſich die Polizei . Militair-Wache, von Studenten und Bürgern unterſtüßzt zur Verfolgung der Sträflinge in Bewegung, und es ge lang ihnen, noch am nämlichen Abend 5 davon, und dar“ unter den Haupt⸗Anſtifter, einen der verwegenſten Menſchen, wieder einzufangen. Den andern Morgen entdeckte man noch einen in der Nähe der Stadt, und am Abend brachten die braven Buͤrger von noch 5 auf einem Wagen geſchloſſen, welche ſie jn ihrer Gemeinds⸗Waldung und . —— —— * —́—— * 2 . racht, und es fehlen alſo noch 5 von den Fluüͤchtli . welche in der M. . ick⸗

Wie es heißt, ſtanden 3 an der Spitze des Komplott, welche alle 5 eingefangen ſind. z

Spanien.

Madrid, 31. Juli. Geſtern Abend gingen ſammt⸗ liche Miniſter nach der Köntgi. Reſidenz San Ildefonſo (gewöhnlich la Graja genannt) ab, um JJ. MM. zu empfangen, welche heute dort ankommen werden. Der Zweck der Miniſter ſcheint nur zu ſeyn, Ihren Maſeſtäten zur Rückkehr von einer ſo langen Reiſe Glück zu wünſchen und ſie werden daher am 2. Auguſt hierher zurückkehren. Man glaubt, daß Einige nicht mit demſelben Charakter wil⸗ derkommen werden, mit dem ſte abgegangen ſind; jedoch ſcheinen dieſe Gerüchte gan; ungegründet, da ſie hauptſaͤch lich von den Apoſtolſſchen herrühren Das 14te Infan⸗ terie⸗ Regiment iſt geſtern zlemlich eilig von hier nach Gal⸗ licien abgegangen, wie man ſagt, auf Anſuchen des dorti⸗ gen General- Capitains Wirklicher Truppenmangel, dat beſondere Verhältniß der Provinz zu Spanlen und dle lange Ausdehnung der ſeiner Obhut anvertrauten Küſten ſollen denſelben zu dieſer Bitte um Truppen veranlaßt haben. Die Kuͤſten ſind leider ſeit dem Kriege mit Buc⸗ naparte ohne Vertheidigung; indem man damals von der Seeſerte nichts zu fürchten hatte, ſo wurden alle Strand Batterien nach dem Innern abgeführt, um gegen den Feind im Lande zu dſenen. Nach dem Kriege fehlten die Mittel, die weiten Kuͤſten der- Halbinſel mit Batterien z verſehen, und die Regierung konnte unr die wichtig ſten Punkte berückſichtögen. Aus dieſem Grunde muß Spanten 2 lede Weiſe einen Bruch mit England zu vermelden uchen.

Dle Reclamationen der Engliſchen Kaufleute gegen die Spaniſche Regierung, welche namlich im Unterhauſe zur Sprache kamen, und die Hefeigkeit, mit der einigen Mit glteder deſſeiben ſich über die Angelegenhelt ausſprachen, hat die ernſtliche Aufmerkſamkeit unſerer Reglerung rege 36 macht. Seſt geraumer Zeſt hat der augerordentliche Ge ſandte Graf Ofalla den Auftrag, mit der Engliſchen Rege rung über dieſes und noch einige andre höchſt wichtige Se ſchäfte zu unterhandeln, zu denen, wie man verſſchert, die Anerkennung der Unabhängigtet eines Theils von Sqd⸗

Delog⸗

ſondern auch die Rolle des der Wand ſpielen.

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