Bataillon D. Giuſeppe Musei, als Referenten, und Enrico Eacclatore, Sergenten der Gensd armerſe, als Kanzelliſten; unter Aſſiſten; des Rechts- Gelehrten, D. Gaetano Lanzara, Inſtructlons,- Richter des Diſtriets Valle, und des Q An=— gelo Liban, Königlichen Richters im Weichbild des Haupt— örts gedachten Diſtriets, als Advocaten es ollicio, — Die Commiſſion verſammelte ſich am 18. Jull um 5 Uhr Mor⸗ ens in feierlicher Sitzuag, und berathſchlagte wegen der nge der öͤffentlichen Dis cuſſien bis? Uhr Mergens des folgenden Tages, den 19. Juli. — Nachdem die Commiſſion die mündlichen Concluſionen des Referenten angehsrt, die Angeklagten und ihren Vertheidiger, wie auch das Gutach— ten des Rechts⸗-Gelehrten vernommen, und aus den . Ausſagen, aus den Erklärungen anderer geſtändigen Mit“ ſchuldigen, und aus andern legalen und rechtskräftigen Do⸗ cumenten die Ueberzeugung geſchöpft hatte, daß ſich zehn von den in Haft befindlichen Individuen insgeſammt auf⸗ ruͤhreriſcher Attentate gegen die Regierung ſchuldig gemacht, faſt alle Theil an der Bande genommen, welche im Bezirk Vallo fo viele Exceſſe und Räuberelen veruͤbte, und daß die= jenigen, die nicht verſöͤnlich zu derſelben gehörten, ſie doch aus allen ihren Kräften bei ihren Plünderungen und übrigen verbrecheriſchen Handlungen unterſtützt hatten, verurtheilten ſie dieſelben kraft des Art. 133 des beſtehenden Kriminal⸗Geſetzbu⸗ ches und des Art. 9 des Königlichen Decrets vom 2. Septem- ber 1822 zur Todes-Strafe, mit Ausſtellung am Pranger, zu den Prozeß Koſten und zu einer verhaltnißmäßigen Geld⸗ Strafe. — Die verurtheilten Individuen waren ſolgende: D. Antonio de Luea, aus der Gemeinde Celle, Canonicus und vormaliges Mitglied des ſogenannten Parlaments von 1820; D. Michele Bortone, aus derſelben Gemeinde, Grund⸗ Eigenthuͤmer; D. Domenies de Siervo, aus der Gemeinde Acguavena, Arjt; D. Giovanni Le Luca, aus der Gemeinde Montano, Prieſter; Filippo de Ruceco, aus der Gemeinde Maſſicella, Landmann; D. Davide Riecio, aus der Gemeinde Cardile, Grund -⸗Eigenthümer; Antonio la Gatta, aus der Gemeinde Maſſa, ö Vito Giuſeppo Tambasco, aus der Gemeinde Montans, Grund- Eigenthümer; D. Nicola Cobucci, aus der Gemeinde Bosco, Grund Elgenthumer; Nicola fen, s derſelben Gemeinde, aus ; P ö . / den gebührenden Formalttäten und in Begleitung aller ge⸗ ſetzlichen Umſtände, welche die Hinrichtung noch zum war⸗ nenderen Beiſpiele machen konnten, vollzogen worden. — Dieſer Aet ſchuldiger Gerechtigkeit wird dazu dienen, jene uten und in Beſtuͤrzung verſetzten Bevölkerungen, welche ei dem Anblicke der von der verbrecheriſchen Bande verübten Plünderungen, Brandſchatzungen und ſo vieler anderen ſchrecklichen Greuel fur ihre Ruhe, ihre Exiſten; und fur Alles, was der menſchlichen Geſellſchaft am hei— ligſten und theuerſten iſt, zitterten für die Zukunft, zu beruhigen und ſicher zu ſtellen. — Dieſe Beruhigung wird noch durch den Umſtand vermehrt, daß der kleine Ueberreſt der zerſtreuten Bande, der in allem aus den drei Brüdern Caposzoli und noch einem andern Individuum beſteht, durch die unaufhaltſame Verfolgung der Gensd armerie bedrängt, ſich in die Waldungen der benachbarten Provinz Baſilicata geworfen hat, wo 6 durch den Eifer, die Energie und die raſtloſe Thätigkeit des mehrerwähnten Hrn. Marſchall del Carretto von allen Seiten in die Enge getrieben wird.“ Türkei und Griechenland.
Der Oeſterreichiſche Beobachter enthält im neueſten Blatte (vom 12. Auguſt) Folgendes aus Konſtantinopel vom 25. Juli:
Am Hten d. M. liefen hier die erſten Berichte von den am 7ten und Sten bei Baſardſchick ſtattgehabten Gefechten ein, denen bald nachher mehrere andere folgten, worin die militairiſchen Vorfälle bei Schumla und Varna am 10, 15, 18., 17. bis zum 20. Jull, angejeigt wurden. Die Tuürkiſchen Kriegs -Berichte ſind bekanntlich in ſo allgemeinen Ausdrücken, mit ſo wenig Einzelheiten, in einem Jo wenig kunſtgemäßen und oft ſo ſchwülſtigen Styl abgefaßt, daß es ſchwer hält, ſich von den Operationen, auf die ſie ſich be. ziehen, eine deutliche Vorſtellung zu machen; und nur erſt aus der Vergleichung dieſer Berichte mit bis jetzt uns . gebliebenen Ruſſiſchen, wird man den bis⸗
erigen Gang des Feldzuges mit einiger Zuwer läſſigkeit beur, theiſen können. Nach jenen Berichten ware in den ſämmt lichen jwiſchen dem 7ten und 20ſten d. M. vergefallenen Gefechten, beſenders an letzterem Tage vor Varna, der Vortheil auf der Seite der Türken geweſen; und ſowehl ſſein Paſcha und Halil Paſcha, welche im Lager bei
a commandiren, und der Kapudan Paſcha, der die
lu ne. uen mit
Vertheidigung von Varna leitet, als auch die Garniſonen in den Donau- Feſtungen Siliſtria, Ruſtſchuck und Widdin, namentlich die von Ruſtſchuck bei Giurgewo, und die von Widdin bei Kalefat, beides auf dem linken Donau- Ufer, ſollen, theils die Angriffe des Feindes ſiegreich zurückgeſchla⸗ gen haben, theils ſelbſt, und mit bedeutenden Succeſſen, angriffswelſe zu Werke gegangen ſeyn. 1eſe beruhigenden Nachrichten mußten in Ermange⸗ lung aller andern, und da jede Privat⸗Communicatton mit dem Kriegsſchauplatze abgeſchnitten iſt, auf die Bewohner der Hauptſtadt einen ſehr guͤnſtigen Eindruck machen. Dle allgemeine Bewaffnung iſt dadurch nicht wenlg belebt worden. Mehr als 60, o ſtreitfähige Individuen aus der Klaſſe der hieſigen Gewerbs-Inhaber und Burger haben ſich als Freiwillige bei dem Seraskler Chosrew Paſcha einſchreiben laſſen, und dieſer glaubt, wenn der Hauptſtadt ſelbſt eine Gefahr drohen ſollte, die Anzahl jener Freiwilligen leicht bis auf 100,099 Mann vermehren zu kön⸗ nen. Dieſe und ähnliche Maaßregeln gehen ohne alles Ge⸗ räuſch und ohne irgend eine Storung der oͤffentlichen Ord⸗ nung vor ſich; und es hat noch kein Exceß gegen Franken und nicht mohammedaniſche Indtviduen Statt gefunden. Es ſoll einen Augenblick die Rede davon geweſen ſeyn, einen Theil der Griechen zu entfernen, weil man gefährliche Anſchläge von ihnen beſorgte. Dieſer Entſchluß, wenn es wirklich Ernſt damit war, iſt gleich wieder aufgegeben wor⸗ den. Bemerkenswerth iſt das von dem Griechiſchen Patriar⸗ chen den Kirchen bei Konſtantinopel in Bejug auf den ge— genwärtigen Krieg vorgeſchriebene Gebet, welches von dem Prieſter nach dem Opisthambonon ) in Gegenwart des gan⸗ zen Volkes, das am Schluſſe einſtimmig Amen zu ſagen hat, n 2— ſoll ; 2 et. „Herr unſer Gott, Gott Abrahams, Iſaaks und Jakobs, der Du in Deiner Weisheit Alles, —— unſern Blicken darbietet, aus dem Nichts hervorgezogen, durch Delne unbegreifliche Vorſehung und durch Deine unendliche Barmherzigkeit das Heil des Menſchen⸗-Geſchlechtes gewirkt, und Alles zum Wohl Deiner Geſchoͤpfe geleitet, der Du in dem alten Bunde geſagt haſt: Durch mich herrſchen die Kö⸗ 28 ze, und in dem neuen Bunde: Gebet dem Kaiſer, was d des haſt, daß man vor Allem in⸗
brunſtige Gebete fur die Koͤnige und Furſten zu Dir emporſchicke;
Du König der Glorie, erhoͤre das Gebet, welches Deine demn thigen und ſündhaften Diener fur unſern ſehr , tigen und gnädigen Sultan an Dich richten, und ſchenke ihm, ſel⸗
ner erlauchten Familie, allen Mitgliedern ſeines Rathes und
allen Befehlshabern ſeiner Heere lange und glückliche Lebens tage. Mache, daß Friede und Ruhe in ſeigem Reiche hert⸗ ſchen, und daß er allen Bürgerkrieg und jede Inſurrection erſticke. Ja, Gott der Barmherzigkelt, erhöre nuſere demi thigen Bitten, und ſtärke, beſonders unter den gegenwärti⸗
* Umſtänden, ſein Reich mit Deinem unüberwindlichen
rm; verleihe ſeinen Heeren den erforderlichen Muth, um ihre Feinde zu uͤberwinden, und ſich mit Sieges zeichen zu dereichern. Zerſtreue diejenigen, welche ſich gegen ihn erheben. Möge Ruhe in allen ſeinen Staaten herrſchen, und jede Inſurrectlon auf immer daraus verbannt ſeyn. Mache endlich, daß Alles zu ſeinem Beſten und zu ſeinem
Nutzen ausſchlage, damit wir, unter den Fittigen ſeines Schutzes ein tuhiges und gluckiiches Leben a e * hei ⸗ ligen Namen des Vaters, des Sohnes und des heillgen Geiſtes, jetzt und in alle Ewigkeit loben und prelſen mögen.
Amen. 1.
Am 16ten d. M. traf ein ſehr ungluͤckliches 6 re)
die große Tarkiſche (von Sultan Selim III. an Pulver ⸗Fabrlk bei Aſadli. Ein während eines vorüberzie den Gewitters auf ſelbige gefallener Vlitzſtrabl ſie gegen 4 Uhr Nachmlttags, und ſie flog mit den bedeu⸗ tenden, auf 9 Centner a ee. Vorräthen augenblick⸗ lich in die Luft. Von 185 Arbe
139, und darunter der Sehn des Directors dieſer Fabrfk Simen Aga s, ihr Leben. Es ereignete ſich dabei der Au ſeltene Zufall, daß einer der Arbeiter, ſammt einem Pferde, aus der Mitte der Fabrik hoch in die Luſt geſchleudert ward, und 300 Schritte weit davon in einem Weinberge unde ſchädigt zur Erde fiel. Obwohl die Entfernung Aſadlhs von Konſtantinopel über drei deutſche Meilen beträgt, ſo wurde die durch dieſe Exploſion erzeugte Erſchütterung den
Ori πάs ße, ers (von ärtas, hinter und Ran⸗ zel, iß das Gebet, welches, nach beendigter Liturgie, binter der Vanjel, mitten in der Kirche, becgeſägt wird. (Anmerkt. des Deſſerr. Beobachters)
*
en ⸗· entzündete
ern oder Wachen verloren