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im Begriffe, unter Segel zu gehen.

pPreußi ſche Staats-;

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M 226.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Berlin, den 17. Au gu ſt 1828. . Se. Maj. der König haben dem von Weimar hieſelbſt eingetroffenen, mit der Anzeige des Regierungs- Antrittes Sr. Koͤnigl. Hoheit des Großherzogs von Sachſen beauf— tragten Ober-Stall-Meiſter und General-Major Freiherrn von Seebach heute eine Audienz zu ertheilen und dem—

naͤchſt an Allerhoͤchſtdero Tafel zu ziehen geruhet.

Seine Majeſtaͤt haben Allergnaͤdigſt geruhet, den Ober⸗ Berg-⸗Rath von Charpentier zu Brieg zum Vice-Berg— Hauptmann bei dem dortigen Schleſiſchen Ober⸗Bergamte zu ernennen und das Patent fuͤr denſelben Allerhoͤchſt Selbſt zu vollziehen. .

Angekommen: Der General-Major und Comman—

deur der zten Diviſion, von Zepelin, von Stettin. Abgereiſt: Der Großherzoglich Mecklenburg-Schwe—

rinſche General-⸗Major von Pentz, nach Ludwigsluſt.

Zeitungs-Nachrichten. A n . 6 n d

n k r ci chi .

Paris, 12. Auguſt. Vorgeſtern fuͤhrten Se. Maj., im Beiſeyn des Dauphins, den Vorſitz im Miniſter-Rath, und bewilligten demnaͤchſt dem Marſchall Jourdan, ſo wie dem Herzog von Caraman eine Audienz.

Der Courrier frangais nimmt jetzt ſelbſt das kurzlich von ihm und einigen andern hieſigen Blaͤttern verbreitete Geruͤcht zuruͤck, daß der Dauphin ſich nach Chambery zu einem Beſuche bei dem Koͤnige von Sardinien begeben werde.

Nicht die Soͤhne, ſondern die Bruͤder des Lord Ellem— borough ſind es, welche, dem Courrier frangais zufolge, um die Erlaubniß gebeten haben, in Morea unter dem General Maiſon zu dienen. Dem Oberſten Fitz-Clarence, einem na— tuͤrlichen Sohne des Herzogs von Elarence, iſt dieſelbe Er⸗ laubniß zu Theil geworden.

Man glaubt ziemlich allgemein, daß die Expedition nach Morea doch abgehen werde, Ibrahim Paſcha moͤge ſich nun

zur Räumung des Peloponnefes bereit erklären oder nicht.

„Wir wundern uns,“ ſagt der Meſſager des Chambres, „daß nach den von unſerer Regierung abgegebenen Erklaͤ— rungen, bei einigen Zeitungen nur irgend ein Zweifel in jener Beziehung entſtehen konnte. Der Konig von Frankreich will im Einverſtaäͤndniſſe mit ſeinen Verbuͤndeten, daß Griechenland die Unabhaͤngigkeit, welche der Vertrag vom 6. Jult ihm zu⸗ ſichert, in ihrem ganzen Umfange erlange. Dieſes ſſt der Zwoͤck der Expedition; er wird erreicht werden, deſſen kann man gewiß ſeyn.“ Das Journal des Debats aͤußert ſich uͤber den— ſelben Gegenſtand in folgender Art: „Dle Expedition ſteht . Mittlerweile vernimmt man, daß Ibrahim Paſcha, dem durch die Blokade der drei Geſchwader jede Gemeinſchaft mit Aegypten abgeſchnitten iſt, und der ſich in der Unmoͤglichkeit ſieht, die Subſiſtenz ſeiner Truppen zu ſichern, im Begriff ſtehe, eine Convention zu unter, zeichnen, wonach er nach Afrika zurückkehren wuͤrde. Die Lage Ibrahims iſt in der That ſehr kritiſch; aber das Miniſterium darf weder den Abgang der Truppen verzögern, noch irgend ein Mittel vernachlaͤſſigen, wodurch der ſchnelle Erfolg des Unterneh⸗ mens geſichert werden kann. Die ganze Macht Ibrahims in Coron, Modon, Navarin und Patras beſteht erwa noch aus 10,900 Arabern und 6000 Tuͤrken und Albaneſern. Es

Berlin, Dien ſtag den 1hten Au gu ſt.

1823.

iſt mehr als wahrſcheinlich, daß derſelbe ſeine Poſition nur dann erſt aufgeben wird, wenn er ſich gewaltſam dazu ge⸗ zwungen ſieht. Die gaͤnzliche Befreiung des Peloponneſes bietet aber, ſelbſt wenn Ibrahim Paſcha mit ſeinen Arabern abziehen ſollte, noch manche Schwierigkeiten dar; die Fran⸗ zoͤſiſche Armee wird indeſſen alle Hinderniſſe beſiegen, weil die Expedition weislich erdacht und geſchickt berechnet iſt. Griechenland wird frei und unabhängig werden; dieſer ſchöͤne

Lohn iſt der ruhmwuͤrdigen Anſtrengungen unſerer Waffen

werth.“ Der Courrier frangais, von welchem die Gazette behauptet, daß er in die Geheimniſſe des Miniſteriums ein⸗ geweiht ſey, ſagt: „Es iſt gewiß, daß Ibrahim Paſcha den Befehlshabern der verbuͤndeten Geſchwader feine Abſicht zu erkennen gegeben hat, nach Aegypten zuruͤckzukehren, und daß bereits Vorkehrungen zur Einſchiffung feiner Truppen getroffen worden ſind. Wird dieſer unvorhergeſehene Um— ſtand die Entſchließung der Franzoͤſiſchen Regierung aͤn⸗ dern? Wird er die Expedition nach Morea, deren Haupt⸗ zweck die Räumung des Peloponneſes von den Arabern war, verzoͤgern oder gar ganz hintertreiben? Nach den von uns eingezogenen Erkundlgungen, die wir alle Urſache haben, fuͤr gegründet zu halten, hat unſer Cabinet das Problem bereits geloͤſt: es beharrt bei feinem Entſchluſſe; die Expedition wird nicht nur nicht zuruͤckgenommen, ſondern es wird auch hin⸗ ſichtlich des Abganges derſelben nicht das Mindeſte geändert

werden.“ Auch das Journal du Commerce enthalt uͤber

dieſen Gegenſtand einen langen Aufſatz. naten projectirte

„Die ſeit 6 Mo—⸗ . Expedition“, ſagt daſſelbe, „iſt nach einan—⸗ der beſchloſſen, wieder aufgegeben, und aufs Neue beſchloſſen worden. Dem Engliſchen Miniſterium war es. Anfangs ein Leichtes, uͤber die Entſchließungen eines noch hin und her ſchwankenden Miniſteriums zu fiegen. Seitdem aber dieſes Letzter, geſtuͤtzt auf ſeine Einigkeit mit den Kammern einen entſchiedenern Gang angenommen hat, iſt daſſelbe auch darauf bedacht geweſen, ſich ſowohl im Lande ſelbſt als nach Außen hin, ſolchen Einfluͤſſen zu entziehen, welche der Größe und Wohlfahrt Frankreichs zuwider ſind. Die Expedition nach Morea iſt die erſte Frucht ſeiner Eman— (pation, und wir zweifeln nicht daß dieſelbe dem Britiſchen Cabinette als eine unwiderruflich beſchloſſene Operation, de— ren Ausfuͤhrung keiner fremden Sanction irgend unterwor— fen ſey, mitgetheilt worden iſt.!

Die Gazette de France enthaͤlt heute einen worin ſie behauptet, Frankreich dem Erfolge der Einſchreitungen aͤngſtlich entge—⸗ genſehe, welche die Franzoͤſiſchen Biſchoͤfe Behufs einer Er— maͤßigung der Verordnungen vom 165. Juni Allerhoöͤchſten Orts gemacht haben. Sie giebt zugleich nige Auszuͤge aus der zu dieſem Behufe an den Koͤnig gerichteten Supplik. Die Geiſtllchkeit erklart darin, daß die gedachten Verordnun— gen der Wohlfahrt der katholiſchen Religion in Frankreich den gefaͤhrlichſten Stoß verſetzten, und in mehreren ihrer Beſtimmungen die Ehre und Wuͤrbe des Episkopats angrif⸗ fen, Grunde, die hinlaͤnglich waren, um nicht ſowohl den Widerſtand, als die Unthaͤtigkeit der Biſchoͤfe zu rechtferti⸗ gen, da dieſe wohl ein ihnen auferlegtes laͤſtiges Joch ertra— gen, nicht aber es ſich ſelbſt auflegen koͤnnten. Der Clerus erklart ferner, daß nachdem er mit derjenigen Klugheit und Einfachheit, welche ihm von ſeinem goͤttlichen Meiſter em— pfohlen worden, gepruͤft habe, was er dem Kaiſer und was er Gott ſchuldig fey, ſein Gewiſſen ihm geantwortet habe, daß es beſſer ſey, Gott, als den Menſchen zu gehorchen, und daß da, wo dieſer Gehorſam ſich mit demjenigen, wel— chen die Menſchen von ihm verlangten, nicht vereinigen laſſe, er zwar keinen Widerſtand leiſten, wohl aber einfach und mit aller Achtung, wie die Apoſtel, erklaͤren muͤſſe: non possu- mus! weshalb er (der Clerus) Se. Maj. beſchwoͤre, in dieſer Erklaͤrung keine Empoͤrung, ſondern nur den Aus—

Aufſatz,

Zeitung.

daß das katholiſche und monarchiſche