eine Förmlichteit vorgelegt worden war, ſo durſte das Pu— blikum nicht davon durch eine Indiseretion in Kenntniß ge ſetzt werden. Auch ſind die Biſchöfe verwundert geweſen, ihre Proteſtation in der Gazette zu finden, und wir ſind zu der . daß dieſelbe ohne ihr Wiſſen und gegen ihren Willen bekannt gemacht worden iſt.“ Die Quo⸗ tidienne ſteht hiernach im ſeltſamen Widerſpruche mit der Gazette, da dieſe bei Mittheilung der Proteſtation erklärt hatte, daß ſie dazu autoriſirt ſey. ; Aus Toulon vernimmt man, daß der erſte Theil der Expedition nach Morea, welcher am 15. d. M. von dort aus unter Segel gehen ſollte, erſt zwiſchen dem 24ten und 23ten abgehen werde, da die gemietheten Handels-Fahrzeuge zur Transportirung der Truppen noch nicht völlig eingerich, tet ſeyen. Die Quotidienne will wiſſen, daß vor einigen Tagen der Engliſche Botſchafter in einer Conferen; mit Hrn. v. Rayneval verlangt habe, daß die Reglerung die ge= dachte Expedition ausſetze, daß Letzterer aber auf dieſes Be⸗ gehren nicht eingegangen ſey. Das Journal du Evmmerce erwähnt dieſes Geruͤchtes ebenfalls. (Vergl. die damit in Widerſpruch ſtehenden Nachrichten des Londoner Couriers unter Tuͤrkei und Griechenland .
Das Journal des Debats liefert Auszüge aus dem kürj— lich erſchienenen —— der Stadt Paris für 1523. Die Trottoirs, mit deren Anlegung in der Hauptſtadt der Graf von Chabrol ſich gegenwartig beſchäftigt, werden danach, in ſofern man ſie 6 beiden Seiten der Straße legt, eine Strecke von 18) Lleues einnehmen, da die ſämmtlichen Pa— riſer Straßen eine Ausdehnung von 350,000 Metres haben. Es ſollen dazu feſte Steinarten aus der Auvergne, Flandern, der Normandie und der Bretagne genommen werden. Big jetzt beläuft ſich erſt die ganze Strecke der gelegten Trottolrs auf etwa 14 Lieues. Ein zweites Projekt, womit der Prä- fekt umgeht, iſt die Errichtung einer größeren Anzahl zffent,
licher Springbrunnen, deren Mangel in mehreren Stadt viertel ſehr empfunden wird. Da die Spielhauſer, wegen des Ertrages von 8! Millionen, welche dieſelben für den öf⸗ fentlichen Schatz abwerfen, nicht füglich haben abgeſchafft werden konnen, ſo hat wenigſtens die Stadt auf den ihr
1 n Antheil ir verzichtet und man iſt dar⸗ — 2 —— * —— ——
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worden, und bleiben an kirchenfeſtlichen Tagen ganz geſchisf⸗ ſen; man wird ferner in den Splelhäuſern nicht aufgenom⸗ men, wenn man nicht vorher vorgeſtellt worden ſſt, was wahrſcheinlich ſo viel ſagen will, daß man ſeinen Namen, Stand und Charakter vorher angeben muß. Ob mit dieſer Vorſtellung die Oeffentlichkeit verknüpft iſt, d. h. ob es ſe— dem Famillen Vater, Kaufmann oder Capitallſten, um ſich zu überzeugen, ob ſein Sohn, Commis oder Schuldner dem Spiele ergeben ſey, frei ſtehe, ſich die Präſentations, Liſten vorlegen ju laſſen, geht aus der neuen Einrichtung nicht klar hervor. Nach den gedachten Reſtrietionen mußte aber naturlich auch der Pachtpreis geringer als früher ausfallen; er beträgt jetzt in der That nur noch 6,oss, 109 Fr, woge— gen er ſich bisher auf 9, 526, 5600 Fr. bellef.
Die Gazette de France meldet, angeblich aus dem Jour⸗ nal von Toulouſe, daß der Graf v. Ville le, Staats Mini⸗ ſter, Mitglied des geheimen Raths und Pair von Frankreich, am gten d. M. in jener Stadt angelangt ſei, und daß als, bald Alles, was Touleuſe nur irgend an ausgezeichneten Perſonen in ſich faſſe, den berühmten Vertheidiger der Mo⸗ narchie beſucht habe, um ihm ihren Tribut der Achtung, der Ehefurcht, der Erkenntlichkeit und der Ergedenheit dar zubringen; ja der Zulauf ſey ſo groß geweſen, daß viele der Befuchen⸗ den nicht einmal Zeit gehabt hätten, Se. Excellen mit ih= ren wahren Geſinnungen bekannt 1 m ö
t Großbritanten und 8
London, 13. Auguſt. Geſtern, am Geburtstage des Königs, ſpeiſten der Herjog von Clarence, der Herjog von Wellingten und mehrere anders hohe Per ſonen bel St. Maj. in Windſor. Se. Maj. haben. Ihr mſtes Jahr angetreten.
Der Courier meldet mit dölliger Betimmtheit, daß Lord Strangford im Begriff ſtehr, ſich an den Hof des Kaiſers von Vraſillen zu begeben.
Daſſelbe Blatt enthalt folgenden Artitel- „Wenn die
ſer Blaäͤttet uns auch keine wichtigen Nachrichten lie
ern, ſo ſind ſie doch entſchloſſen, ihre Unfruchtbarkeit in je⸗ ner cht durch die Fülle ihrer Bemerkungen über Eng⸗ land und deſſen Miniſtet auffuwiegen. Den Schlůſſel zu allem ihrem Unmurh haben ſie ſchen aufzewieſen — der zog von — iſt Pnremier / Miniſter. Alle Pariſer lätter ſingen denfelben Tert ju derſelben Melodie. Das iſt ſehr unterhaltend fär uns, beſenders wenn wir ſhre
Sprache mit den Vorausſagungen und Beſorgniſſen unſe⸗ rer Liberalen wegen der Erhebung des derne, von Wel⸗ lington zu ſeiner jetzigen Stelle vergleichen. Aber fuͤr alle
dergleichen Anmerkungen über unſere Miniſter giebt es nur cinen unveränderlichen Chor: „Wenn Hr. Canning gelebt hätte, würde er auf dieſe oder jene Art gehandelt en. *
Da Hr. Canning todt iſt, ſo kann Jeder über den vermuth= lichen Gang ſeiner Politik philoſophiren, wie es ihm be= liebt. Jene Aeußerung erinnert uns an die Gewohnheit der Damen, welche bei ihren kleinen Streitigkeiten mit einem zweiten Ehemanne ausrufen: „O, wenn doch mein erſter Mann noch lebte!“ O! wenn Hr. Canning lebte, ſo würde er dieſes und jenes gethan haben, den Kaiſer von Oeſterreich́ hätte er finſter angeblickt, Dom Miguel zu Liſſabon in ſeine Rocktaſche geſteckt, die Meere von Gibraltar bis Odeſſa ge⸗ reinigt, Ibrahim nach Alexandrien getrieben und Sorbet und Kaffee mit dem Sultan zu Konſtantinopel getrunken! Schließ⸗ lich wollen wir noch einige vom Conſtitutionnel au geworfe⸗ nen Fragen beantworten: Iſt die Expedition nach Morea im Einklange mit England unternommen worden? Ja! Hatte ſie Rußlands Zuſtimmung? Ja! Iſt ſie das Reſültat von Maaßregeln, welche zwiſchen den drei am Vertrage vom Juli Theil nehmenden Mächten verabredet wurden? Ja
Ja! Ja!
3 Sonnabend hatten die Geſandten von Spanien und Schweden und der Marquis von Palmella Geſchäfte mit dem Grafen Aberdeen im auswärtigen Amte.
Die Herzogin von Kent und Prinzeſſin Victoria ſind am Freitage nach Tunbridge Wells abgegangen.
Der Ruſſiſche und der Franzoͤſiſche Botſchafter hatten vorgeſtern eine lange Conferenz mit dem Herzoge von Wel⸗ lington und dem Grafen Aberdeen im auswärtigen Amte.
Lord Hill iſt nach Shrewsbury abgereiſ t.
Viscount Strangford verrichtete geſtern im auswärti⸗ gen Amte Geſchaͤfte mit dem Grafen Aberdeen.
Der Königsbote Draffen iſt mit Depeſchen nach Korfu und Hr. Fricker, ebenfalls mit Depeſchen, nach Madrid ab= gegangen. d
inige der Portugieſiſchen Conſtitutionnellen, welche nach dem Eindringen der Migueliſten in Porto eine Zuſtucht in Spa⸗ nien ſuchten, haben den Viscount von Itabavana gebeten, . ihnen Paſſe nach len zu geben, welche derfeide wc, verweigern wird. Die Erlaubniß, in Spanien zu bleiben, bemerkt der Courier, gilt nur fuͤr einen Monat. Daß ein geſetzmaßiger Monarch Maͤnner, die für ihre Treue leiden, o hart behandelt, erregt unſer Erſtaunen und unſern Un willen. Wir hoffen, daß man den unglücklichen Duldern Mittel geben werde, Spanien zu verlaſſen. (.
Welche verſchiedene Behandlung“, ruft die Times aus, „läßt man in Spanien den beiden Arten von Flüchtlingen zu Theil werden, welche während der letzten zwei Jahre die Gränzen üͤberſchritten haben! Ehaves und ſeine Anhänger wurden mit offenen Armen aufgenommen und durften ſo ange bleiben als es ihnen gefiel: und ſie waren dech Ne. bellen gegen ihren geſetzmäßigen Herrſcher, und griffen ju den Waffen, um die Freiheiten des Landes zu zerſtoͤren. Die Perſonen, denen man nur einen einmonatlichen Aufenthalt bewilligt, und deren Lage man ſo verbittert, ſind die treuen Unterthanen ihres Königs und die Feinde d tion.“
Die nach Spanten geſluͤchteten conſtitutionellen Portu⸗ leſiſchen Lepalen ſollen ſich in Corunna und Ferrol einſchif⸗ 8 Der Courier ermuntert die Britten zur Eroͤffnung einer Subſceription für jene Ungluͤcklichen.
-Der Globe ſagt: „Briefe aus Madrld melden, daß der Tönig von — im Begriff ſey, Dom Miguel als ge—⸗ ſetzmaßigen König anzuerkennen.“ n
Der Engliſche General Conſul zu Liſſaben, Herr Mat thews, hat auf eine Anfrage der Beltiſchen Kaufleute geant⸗ wortet, die Verwendung der Britiſchen Autoritäten zu Gun⸗ ſten des Sit J. Doyle werde von keinem Nuten ſeyn, man müſſe daher erwarten, welche Maaßregel die Engliſche Re ⸗ gierung ergreiſen werde. .
Graf Latour Maubourg, Franzoͤſiſcher Legatlons / Secre⸗ tatr, iſt von Liſſabon, in Folge poſitlver Befehle von Seiten ſeiner Reglerung, abgegangen und mit dem letzten Packet · 2 2 En * gekommen. ; 1 .
In Der Srafſchaft Tipperary fand vor Kurzem e feierliche Verſshnung der verſchledenen Parthelen ſtatt. Die — der ſelben, oo bis 500 ſtark, ver ſammelten bei Golden. Major Carter, an der Spie der Penn die Meuterei Acte verſeſen. Der Graf von Liandaff jedoch die Polizel und redete das Volk an, welches ihm mit lautem Freudengeſchrei antwortete und erklärte, es wörde kuͤnftighin nur Herrn O Connels Rath ſolgen und nicht