25ſten v. M. legte unter andern Herr Thénard der Ver⸗ ſammlung eine Subſtanz vor, die ihm von dem Grafen von la Ferronnays mitgetheilt und dieſem als eine zu Anfang dieſes Jahres in Perſien vom Himmel gefallene Maſſe üͤbermacht worden war. Dieſe Art von himmliſchem Nanna fand ſich an Ort und Stelle in ſolchem Ueberfluſſe, daß ein großer Theil des Bodens damit gänzlich, und an einigen Stellen ſogar 5 bis 6 Zoll hoch, bedeckt war. Die weiden—⸗ den Heerden, namentlich die Schaafheerden, fraßen dieſes ſeltſame Produkt mit großer Beglerde. Auch hat man Brod daraus gemacht, welches zu einer Nahrung für den Men— ſchen dienen konnte. Dies ſind die Mittheilungen, die dem Franzoͤſiſchen Conſul in Perſien von einem Augenzeugen, ei— nem Ruſſiſchen General, über dieſes ſonderbare Phänomen gemacht worden ſind. Herr Degsſontaines, dem Herr The nard einige Bruchſtücke von der Maſſe mitgetheilt hatte, hielt ſie für eine Art von Licheen, wie ſolche von den Botanikern , W. ſeinlich ſind dieſe Lichten, die ſſch in jener Gegend in großem Ux=berſluſſe vorſinden, durch den Wind an diejenigen Orte juſammengetrieben worden, wo man ſie plötzlich vorgeſunden hat. Eine ähnliche Erſchei nung iſt bereits im Jahre 132. in denſelben Gegenden Per, ſiens wahrgenommen worden. .
Es hat ſich hier ein Central-Wittwen“ e eng, Verein nach Art ähnlicher an andern Orten beſtehenden An, 6 a Den kürzlich erſchienenen Statuten zufolge,
letet die Geſellſchaft, welche eine Caution von 100, M Fr. ellt hat, Denjenigen, die der Anſtalt beltreten, hinläng,
Buͤngſchaſt dar; die eingehenden Beiträge werden ſo⸗ ſort in Renten verwandelt und die Inſerſptlonen bel der Bank niedergelegt. ;
Ein Journal kuͤndigt an, daß ein Verein von Ban—
uiers und Capitaliſten mit Bewilligung der Reglerung näch- . uſammentreten werde, um die Hauptſtadt mit Brod, zu 3 Sous das Pfund, in allen Jahreszelten und wie auch der Preis des Getreides ſeyn möge, zu verſehen.
Der General Lieutenant Maiſon iſt am 3Iten d. M. zu Mar ſeille eingetroffen.
Aus Rhode t. des Aveyron) meldet man, daß die
in den mittäglgen Provinzen im Allgemeinen gut
u und 2 des Getreides bedeutend ge— funken iſt; man vermutb er. . w
der fuͤr die Touloner Expedition n higen erprovj 83 wieder ſteigen wurde. „Während Euch,“ heißt es in dieſem Schreiben, „in der Haup lber deſtändigen Re. gen e . herrſcht in der ganzen hieſigen Gegend die groͤßte Duͤrre.“
Das Journal des Debats zeigt eine Franzsſiſche Ueber- ſetzung des „Staatshaushalts der Athener, von Bockh“ an, und ertheilt dem Deutſchen Verfaſſer das aus gezeichnete Lod gruͤndlicher Gelehrſamkeit, und des Verdlenſtes, einen neuen Geſichtspunkt für die Betrachtung der Staaten des Alter thums aufgeſtellt zu haben.
Großbritanten und Irland.
London, 13. Auguſt. Ein Correſpondent der Times behauptet aus der beſten Quelle zu wiſſen, daß Sir Edw. Codrington ſeine Stelle freiwillig niedergelegt habe. Be— kanntlich wurde Sir John Gore bald nach der Schlacht bei Navarin nach Malta geſchickt, um * Begebenhelt näher zu unterſuchen. dimiral Sir Codrington, im Bewußtſeyn ſeiner treuen Pflicht, Erfüllung, fühlte ſich hiedurch verletzt und richtete deshalb eine Depeſche an den Lord Ober Admiral. Unterdeſſen kam die Königl. Er öffnungs⸗Rede ihm zu Geſicht, deren jweldeutlge Lobſprüche ihn bewogen, ſein Entlaſſungs - Geſuch Jofort einzureichen. Aus Devonport wird gemeldet, das Ruſſiſche Geſchwader
hätte Befehl erhalten, ſeine Fahrt nach dem Mittelländlſchen Meere in aller Eile fertzuſetzen, dies ſey der einzige Grund, warum es in keinen Britiſchen Hafen einlanfen wollte. Das ungünſtige Wetter hat jedoch einen großen Theil dleſes Ge ſchwaders am Sten d. unweit Seilly vom Admiralſchlffe ge trennt. Am 11ten d. liefen die Linlenſchiffe Cjar Konſtantin und Wladimir von 74, der Emanuel von 64 und die Fregat⸗ ten Olga, Alexander und Maria von 44 Kanonen in Ply⸗ mouth ein, um ſich auszubeſſern. Das Linienſchiff Fere Champenoiſe iſt von den übrigen weg verſchlagen worden und man hat nichts Näheres über daſſeibe erfahren. Es heſßt, das Geſchwader werde die Ruſſiſche Flotte im Mittellãndiſchen Meere nicht verſtärken, ſondern nur ablöſen.
Unſere Regierung“ (ſagt der Sun) „iſt ſehr unruhig daruber, daß die Frauzöͤſiſche poſitive Energle bewelſt, und obgleich „ihre Armurh und nicht hr Wille“ in die Lrpedſ⸗ tion nach Morea einwilligt, ſo wiſſen wir doch, daß ſie imch⸗
rere unglückliche Verſuche gemacht hat, die Franzoſen von
deren Vorhaben abjubringen. Man wird ſich erinnern, daß die Franzoͤſiſche Regierung vor einigen Monaten Vorbere! tungen zu Toulon traf; da indeß damals hinreichende Gründe vorhanden zu ſeyn ſchtenen, um lhre Plane egen Englands freundſchaftliche Vorſtellungen ins Werk zu ſetzen, & ließ man, wie der Kanzler der Schatzkammer faßte, di Sache anſtehen“ — aber kaum waren die Ruſſen über die Donau gegangen, als die Franzoͤſiſche Regierung fühlte, die Zeit zum Handeln ſey gekommen; und wir kennen jetzt das Reſultat. Unſere Regierung, welche es fuͤr unvorſichtig bält in dem Nothſtande, in welchem ſie ſich bindet, ſich mit den Franzoſen in Streit einzulaſſen, hat aus der Noth eine Tugend gemacht, und ſtellt ſich, als habe ſie der Fran zöͤſiſchen Expedition ihre Zuſtimmung ge geben. Sie weiß, daß, obgleich das Land trotz der ungeheuren Schuld — wel cher es wie einer gewiſſen Perſon geht, die man immer ſchwärzer malt als ſie iſt — einen Krieg unternehmen könnte, eine ſolche Maaßregel in ihren Handen nicht populär ſeyn wurde, und ſie uͤbergehet die Frage deshalb ſo lange, bis ſie ſtarke Mothwendigkeit zwingt, mit der Majeſtat und Macht des alten Englands aufzutreten. Krieg iſt, wenn es am Beſten geht, nur ein verderbliches Splel, aber es iſt doppelt verderblich, wenn man die glückliche Gelegenbeſt aus Unentſchloſ⸗ ſenheit oder Muthloſigkeit hat entſchluͤpfen laſſen. Wir verthei⸗ digen den Krieg nicht, o lange ſich der Friede ertra en läßt, und ſo lange die Ehre des Landes nicht durch das dr , Verfah⸗ ren derer, welche uns leiten, gefährdet wird: aber wenn überhaupt Etwas geſchehen ſoll, ſo moge es raſch geſchehn, damit wir nicht die gewiſſen Vortheile verlieren, welche aus einem ſchnellen Entſchluſſe entſtehn. Friede iſt die naturlich: Bedingung der Geſellſchaft, aber wenn nur eine zeitige Darlegung unſerer Kraft ihn erhalten kann, dann kommt die Weisheit zu ſpät, welche ein Unglück wieder gut machen will, welches ſie hätte verhindern ſollen. Die drei gröoͤßeſten Mächte Europas ſind in kriegeriſcher Aufregung nach einem Schlummer von Jahren, welche die Wunden ihrer früheren Kriege geheilt haben. 26 n . ſind jetzt nur noch die eines ſich zum Kampfe rüſtenden Rleſen, aber haben ſi⸗ emal zu handeln angefangen, ſo werden ſie auch das übrige
Europa in den Strudel ihrer Kämpfe mit hinei * Mu Hin ſicht uf ie er,, n , .
Blätter, die von de v en ſpr 283
den Ruſſen im Kampfe gegen die Turken entgegenſtanden,
bemerkt der Globe Folgendes; „Es iſt für diejenigen der jeige Krieg zwiſchen Rußland und der ö ſirt, ſchwärrig, Betrachtungen über den vermuthlichen Aus. gaug des 13 auf Schumla und des Verſuchs Ue⸗ derlteigung des Balkans, zu vermeiden. Die, welche var, müthen, daß die Turken ihre Feinde zurücktreiben werden, gründen ihre Meinung vorzüglich auf die natürlichen Schwie⸗ rigkeiten, welche das Erſteigen einer furchtbaren, nnn von wenigen Päſſen durchbrochene Geblrgekette und eine befe⸗ ſtigte Stellung den Angrelfern in den Weg legen. Die Er fahrung neuerer Zeiten berechtigt uns jedoch nicht, da großes Vertrauen auf jene Verthetdigungsmſttel ju ſetzen, wo die Ungleichheit der Kraft und Geſchicklichtent groß iſt' In den Kriegen, welche Europa wahrend der letz⸗ ten 30 Jahre verwüſteten, haben ſelten befeſtigt= Poſi⸗ tionen oder Gebirge die Fortſchritte einer angreifenden Armer gehemmt. Dle Lnien von Torres Vedras bildeten in Ker That in Gränze, welche die Franzöſiſchen Heere nicht zu überſchreiten wagten; aber die Vertheidiger waren nur um wenig an Zahl geringer als dieſenigen, welche ſie bedrohten, und hatten außerdem die größeſten Vorthelle der Geſchicklichkelt und Discſplin auf ihrer Seite. Die Alpen, die Pyrenäen und andere Gebirge ſind von angrelfenden und 2 . zu wiederholten 11 wor ⸗· den. Aber (entgegnet man) das frühere Müißgincken Ruſſiſchen Angriffe auf Schuinla und der wa, er — niß der Päſſe ſcheint uns zu berechtigen, an dem Erfolge lhres ſeblgen Unternehmens zu jweſſeln. Man muß jedoch bedenken, daß Niemand beſſer die zu überwältigenden 96 niſſe kennt, als viele von den Gfſihiren, welche den Ru ſchen Kalſer begleiten, von ihrer ganzen Erfahrung unterſin t ſtellt er zt das Vertrauen ſeiner Unterthanen und ſein poll tiſches Gewicht auf das Gelingen ſeines Unternehmeng. In früberen Kriegen war außerdem dle Organiſation der Rin ⸗ ſchen Heere, beſonders aber ſhre Artillerie nicht ſo vollkom⸗ men, als ſich nach den großen Feldzügen gegen bi Fran oſen erwarten läßt — und gewiß ward in neuerzn Zeſt kejnem von ihnen geführten Kriege 6 die Türken durch ole Ge⸗ zenwart des Kalſers ſo viel Wichtigteſt und durch on Zabl der Truppen ſolche Kraft verllehen. Seit dem letzten Krlege hat ſich Rußlands Macht vergrößert und iſt jetzt verelnlgt.