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zur AllÜlge meinen Preußiſchen Staats 3eitung Nr. 225.

d. J. ſah man in Liſſabon die ſich ſo m. Königreichs ſich inſtalliren, die nur eine Verſammlung von Geſellen jener

Am 23.

man damit an, ſogleich die Frage in Verſchlad zu bringen?: Hob die Krone . 3 Ableben Sr. Majeſtät des Königs Johanns VI. auf ſeinen älteſten Sohn, den Kaiſer von Braſilien und Kronprinzen von Pertugal, oder auf fei, nen jüngſten Sohn, den Infanten Dom Miguel, überge= hen ö Auf dieſen Vorſchlag folgte die Ableſung SEAiner erbärmlichen und hinterliſtigen Anrede fuͤr die Rach' folge Rechte Sr. Hoheit auf jene Krone und wider die des Katſers unſers Durchlauchtigen Herrn, den man ſich unterfing, als einen ausländiſchen Fuͤrſten vorzuſtellen, wel Her ſeines Erſtgeburtsrechtes durch ſeine Gelangung auf den Thron von Braſilien vor dem Tode ſeines Vaters verluſtig eworden ſeny. **. ? In ** Gerichte der Ungerechtigkeit und der Uſur⸗ pation erhob niemand die Stimme für die Sache der Legiti, mität, die die Sache Sr. Maj. des Kaiſers von Braſillen und Königs von Portugal iſt. Dieſe ehrenvolle Vertheidi⸗ Zung gebuhrte von Rechtswegen dem Procurator der Krone; allein er wurde nicht eingeladen, dieſes ehrenvolle Amt zu verrichten, was beweiſet, daß er nicht unter den Schuldge— ſellen geweſen.

Die Einſtimmigkeit war demnach unter den Verſchwo— renen die ſich mit dem, ihnen nicht juſtehenden Titel der dre Stände ſchmückeen, le groß, daß ſie in derſeſten Sin

ng die Frage hätten entſcheiden können; allein um der Fe e, und allen Nationen in beiden Welten deſto mehr ju imponiren, zogen ſie es vor, es erſt nach einer illu⸗ ſoriſchen Berathſchlägung von mehreren Tagen zu thun, und legten wirklich am S. Juni dem Haupte der, in Liſſa= bon eingeführten illegitimen Regierung das Ergebniß ihres gehäſſigen Anſchlages, d. b. ihre verbrecheriſchen und ein ſtimmigen Wunſche für die Uſurpatlon, die ſie zu ſanetio⸗ nir en 1 worden waren, vor; welche auch leider! am 1. Juli d. J. in Liſſabon zur —— kam, einem Tage, deſſen Gedächtniß ſtets beweinenswerth in den Jahr, büchern Portugals bleiben wird, durch die unheilvollen Folgen, welche dieſes ſchlimme Ereigniß unfehlbar herbeifüh⸗;

ren wird. Betrogen in unſrer Erwartung, finden wir uns jetzt

er gebieteriſchen und ſchmerzlichen Nothwendigkent, 1 nnen beider Hemiſphären die ganze Treuſoſig. keit der oberwähnten Handlungen, ſo wie die Falſchheit der Gründe aufsudecken, welche wider die unbeſtreirbaren und anerkannten Rechte unſces Durch. Herrn, des Kaifers von Braſililen und Kronprinjen von Portugal, auf die Krone diefes Königreiches imm ugenblicke des Ablebens des Königs ſeines Vaters, vorgebracht worden.

Wir wiſfen fund alle Dtaatsrechtelehrer erklären es ſo), daß dei Erläſchung der directen und legitimen Linie einer regierenden Dynaſtie und wenn ſich in den Collateral ginien mehrere Prärendenten auf die Nachfolge zu der erledigten

one darſtellen, deren perſenliche Anſprüche zweifelhaft ſind, es den hähern Behörden des Staats juſteht, dieſe wich, tige National Frage zu entſcheiden, und die Geſchichte Por, Ugals ſelbſt liefert uns davon zwei Veiſpiele: das eine deim

de des Königs Dem Ferdinand und das andere in dem Augenblicke, woe die Portugieſiſche Nation, das unleſd liche Jech Spantenz abſchüͤrtelnd, das Dutchl. Haus Bragan ga auf den Thron ſetzte

Da aber eine ſolche Frage nicht ſtattnden kann, wo die Kron MRachfelge burch das Erſtgeburtsrecht eintrſtt cund dies iſt der Fal Portugals in Beziehung auf Se. Maj den

er ven Draſlllen, Mlteſten Sohn St. Mal. des Königs hann VI der berdem von ſeinem Vater ſelbſt und von allen Mächten Europas in der n. als Kronprinz Pen Portugal vor und nach der Theilung, die durch einen leer hen actat der Pertugieſiſchen Krone zwiſchen Ihren zſagten MaſeſtVten geſchehen iſt, anerkannt worden), ſo Renn ten die *. unſres Durchl. Hrn. auf Anlaß des Ablebens des inge feines Faters nſcht in gend⸗ Jen werden und wärden es auch nicht.

) Soll wohl beißen batte dbergeben ſollen

Ehe auch nur die traurige Nachricht von der Eroffnun dieſer koſtbaren Nachfolge in Rio⸗Janeiro eingegangen 8 waren Se. Kaiſerl. Mal, ſchon als König von Portugal. proclamirt und unverzuͤglich in dieſer Eigenſchaft von en Souverainen und Regierungen Europa's anerkannt worden. Dleſe Proelamirung und dieſe Anerkennung bilden, aus freiem Triebe und in aller Form geſchehen, einen ſo unum, tößlichen und feierlichen Beweis der Legitimität der Erb⸗An⸗ prüche Sr. Maj. des Kaiſers von Braſilien auf die Krone Portugals, daß wir uns begnügen könnten, nur dieſen der uſurpatoriſchen Faction entgegen zu ſtellen, die ſich unter⸗ fangen hat, der einhelligen Meinung der Maͤchte Europa s und der Mehrheit der Portugleſiſchen Nation Trotz zu bie— ten. Allein wir wollen uns auf dieſe Anfuͤhrung nicht be⸗ ſchraͤnken, wir thun mehr; wir wollen dieſe beiden Gründe beſtreiten, auf welche die treuloſe Faction ſich berufen hat, um dieſe unbeſtreitbaren Rechte n. .

„i) Den, aus einem alten Geſetze der Cortes von La— mego gezogenen, das wir mit den eigenen Worten abſchrei⸗ ben wollen: Sit jla in Sempiternum, quod prima ſilia re- sis reeipial mariſluum de Portugale, ul non veniat regnum ad extraneos el si cubaveril eum principe extraneo, non il reßina, qui nunquam volumüs nosirum regnum ire ſore n alihus, qui reges ſecerunt sine adjulorio alieno, per zuam ſortitudinem.“ d

Durch Sinnverdrehung dieſes Geſetzes (deſſen Vorhanden⸗ ſeyn überdem ſehr zwelfelhaft iſt, wir aber gern einraumen y. nimmt die uſurpatorlſche Faetlon an, daß durch

hre Gelangung zum Throne Braſiliens Se. Kalſ. Maj. Ihre

igenſchaft als Portugleſiſcher Prinz verloren haben und da— durch unfähig zur Nachfolge der Krone Portugals, nach dem Ableben Ihres Vaters geworden ſind. Die alſche Anwen⸗ dung des Geſetzes iſt hier offenbar. Dleſes Geſetz verbietet den Königlnnen Portugals, einen, der Geburt nach, fremden Fürſten zu heirathen, hindert aber nicht, daß Portugieſiſche . die Krone eines andern Staats erwerben, noch daß le in der Krone Portugals ſuccediren können, nachdem ſie eine andere Souveraluſtät an ſich gebracht; und die Ge— er, Pertugals giebt ſelbſt ben 2 3. König Dom

lphens ll. der Portugieſtſche: Prin und, Beſitzer der Grafſchaft Bologna war folgte auf feinen Bruder Konig Sancho II., iudem er dle Gouvr aint t uͤber Bologna bebe hielt. König Alphons V. trug neben der Krone Portugals die von Caſtillen und Leon. Und König Emanuel vereinigte auf ſeinem Haupte die Kronen Portu als, Caſtillens, Leons und Arragonlens. Und da dieſes eſetz früher nicht den Grafen von Bologna, Dom Alphons, von der Kron⸗Nachſolge Portu⸗ gals ausgeſchloſſen hat, konnte es eben ſo wenig jetzt Se. Maſ. den Kaiſer von Braſtllen und Konig von Portugal von dleſer ig Erbfolge ausſchließen.

„*) Den, aus einem ſpäterhin am 12. Sept. 1642 vom Lönige Johann 18. auf Verlangen der drei Stände und zur Natſfieatlon des Geſetzes von Lamego erlaſſenen Geſehe. Es heißt in dieſem zwelten Geſetze, Daß der Kron⸗Nach⸗ ſolger ein in Portugal geborner Prinz ſeyn ſoll, und kein Prinz, der von Geburt ein Ausländer iſt, wie naher Ver⸗ 2 Königs er auch ſey, ihm jemals ſolle ſuecediren können.

Da nun dieſe Ausſchließung einzig die, in einem em⸗ den Lande gebornen Prinzen trifft, ſo iſt es klar, hi ſie nicht auf Se. Kalſerliche Majeſtät angewandt werden kann, die in Pertugal geboren ſind. Da überdem weder in dem einen noch dem andern Geſetze der Fall der Theilung der Krone der Portugieſiſchen Monarchie durch feierliche lieber einkunſt zwiſchen dem Könige und deſſen legitim und Nachfolger , , . worden in Portugal chen Sr. Maſeſtaͤt dem und ſeinem aälteſten Sohne Dom ö eingetreten iſt), ſo können, wir wiederholen es, dieſe 263 den Falle keine Anwendung finden. el des Tractats vom 29. Auguüſt 1825, durch welchen lung bewirkt worden, rn, . Se. 6. . 15. * 1825, wabhrendes Edſet, worn Sie ihren Klteſten Sohn, den r von Braſilten, in deſſen Eigenſchaft als Kronprinz 2

Portugal anerkennen und ausdrücklich all men, Reglemente und Beſchluſſe o nr e e, er Ge⸗ ſetz / Beſtimmung entgegen ſeyn mochten, widerrufen. Fir