ein Frauenzimmer, die nicht mehr in ihrer erſten Bluͤthe iſt, ſo gerade hin und vor aller Welt ſein Alter ſage? erinnere Sie daran, daß Sie vor Gericht ſtehen und 4 le ſich, aus Achtung vor demſelben, jedes Scherzes enthalten mäſſen. Nun, nun! erelfert Euch nur nicht! ich will es Euch ſagen, ich bin Über die ufs hinaus; ſeyd Ihr nun zufrieden? Noch einmal und zum letzt nmale, Ma⸗ dame, ſagen Sie uns genau * lter? Genau? Je nun, meine Freunde; ich bin ſechszig Jahre alt; jetzt iſt es heraus; ich zähle wohl noch drei Jahre und einige Monate mehr, aber dies lohnt nicht, daß man davon ſpricht.“

Doctor Gall iſt vorgeſtern auf dem Kirchhofe des P. La Chaiſe in der Nähe der Denkmaͤler La Fontaines und Molleres beerdigt worden; es wurden am Grabe ver⸗ chledene Leichenreden gehalten, worunter ſich beſonders die Doctors Brouſſais durch einen kuͤhnen Aufflug der Ge— danken ausgezeichnet haben ſoll. Der Redner bemerkte unter andern als eine ſonderbare, aber in der gegenwartigen Zeit nicht unwichtige Thatſache, daß nachdem der Erfinder der Schaädellehte ſein ganzes Leben hindurch gegen die Feinde der Aufklärung anzukämpfen gehabt, er zuſetzt eine Freiſtaͤtte an einem Orte (Montrouge) geſucht habe, welcher der Sitz des Fanatismus und der ultramontaniſchen Unduldſamkeit ſeweſen ſey. Doctor Gall war im Jahre 1755 zu Tiefen 38 im Bron hen bien Baden geboren.

Der Erzbiſchof von Bordeaux hat ebenfalls die 3 geiſt⸗ lichen Mitglleder zur Beaufſichtigung des Elementar ⸗Unter, richts in ſeiner Diöceſe ernannt.

Aus Toulon ſchreibt man, daß diejenigen Transport Schiffe, welche am 17ten noch nicht ſo weit vorgerichtet wa⸗ ren, um mit der erſten Abtheilung der Expedition nach Mo—⸗ rea abgehen zu können, am 20ſten Morgens unter Bedeckung der beſden Briggs „der Huſar“ und „der Comet“ die An

gelichtet haben. Tages zuvor 24 den * Ha⸗

das Linien Scipie“, commandirt von dem Schiffs . 86 * e, mit hundert und einigen Kranken am Vord, aus Navarin eingelaufen.

Aus Cadix wird vom 1. Auguſt gemeldet, daß die Fran⸗ äſiſchen Krlegsſchiffe, welche von Toulon nach Cadix geſchickt wärden, um unſere Handelsſchiffe zu gelelten, durch widrige Weſtwinde am Eingange der Meerenge feſtgehalten werden, ſo daß funf en wm, die nicht länger warten wollten, auſ eigne Gefahr ſind.

teſtantiſchen Militalrs von der Garniſon zu Toulouſe iſt kürzlich * worden, daß ſie dem katholl= ſchen Gottesdienſte daſelbſt nicht beizuwohnen brauchten, und daß ihnen der Beſuch ihrer eigenen Kirche auf alle mögliche Weiſe erleichtert werden würde. D.

Die tte de France will wiſſen, daß Lord Strang ſerd ſich bleß in der Abſicht nach Ri- Janeiro begeben werde, um daſelbſt Über die Anerkennung Dom Miguel s als Kö— w Pertugal, von Selten Dom Pedro s, zu unter,

* Großbritanien und Irland.

Lenden, 27. Auguſt. hlich werden Se. Maj. aſt am 23. Aptil des nächten Nabges die neue Königlich. Wohnung im Winſor⸗Schloſſe dezſeben.

Der Windſor Herald meldet, daß der König, der Her⸗ . ven Wellingten und der Herzog von Clarenct, tro der

* des Letzteren, welch aus der Üinzufriedenheſt des 2 von 1 i, . Sr. Königl. 4 n . eun a . * ſch ftlichſten Fuße

Der Merwnmg. Hreeld ſagt, ez ſey jetzt gam gewlß daß der Herzog von Tlarence ſeine Abdankung nicht wider

Sir Henrd Torr eng (deſſen Ableben wir geſtern ge⸗

meldet haben) wurde im Jahre i779 in der Stadt London,

deren, und trat in ſeinem 1ten Jahr? al a *. Dlenſte Seine erſten 23 2 **

unter Sir Ralph Abercrombie in Weſtindien, kam m

1798 nach England —— und ging bald darauf als? 3 ant des General Cupler, welcher die gegen die Spanler

mite Armer commandirte, nach Portugal, von wo ſih zu der Britiſchen Armer nach Holland begab. Ben

ud ſchiffte er ſich mit ſeinem Negimente nach Nord, Amerika ein und ward kur; darauf don dort zu dem Engli= ſchen Herre in Aegzpten gerufen. Sobald die Aegypriſche Erpediülen lbren weck erreicht hatte, fübrte er das Regl⸗

ment, welches er commandirte, durch die Wuſte nach dem Rothen Meere, und ſegelte mit demſelben nach Vembay. Lranthelt närhlgte ihn, Indlen zu verlaſſen. uf ſeinem

8e nach Earexa gelangte er nach Helena, wo ihm das Uma und Cie Geſelſchaft ſo ſehr zuſagten, daß er dort

blieb und ſich mit der Tochter des dortigen Gouverneurs verheirathete. 86. Jabre nachher 21 er noch einmal nach Indien und blieb ſo lange im 6. bis ihn neue Kraͤntlichkeit nach Europa trieb. 190 machte er den Zug eien Süd-Amerika mit. Im folgenden Jahre ernannte hn der Herzog von Wellington 2 Sir Arthur Wel⸗ les ley) zu ſeinem 3 und nahm ihn mit nach Portugal, von wo er endlich mit dem reg, nach Eng⸗ land zurückkehrte. Er war jzulekt General. Adjutant und Oberſt des zweiten In fanterie⸗Regimentes. Man erzählt ſich unter anderen folgende Anecdote aus dem Leben des Verewlgten; Am 2. October 1790 ward bei Alkmar in Hol= land ein heftiges 27. eliefert, um e Engliſche Of⸗ fiziere, unter Ihnen Sir H. Torrens ge glaubten, der Felnd wurde ſie nach einem ſo hitzlgen Kampfe einige Zeit in Ruhe laſſen, ritten nach jener Stadt, um den Ort zu beſehen und die Seltenheit eines guten Mittagbrotes zu ge⸗ nießen. Waͤhrend die Mahlzeit zugerichtet wurde, ſetzte ö Sir H. Torrens im Gaſthauſe nieder, um in feinem Tage= Buche einige Anmerkungen zu machen; da er aber den Ma— or Kemp elligſt in die Stadt ſprengen ſah, ſo ſprang er ſchnell auf, um zu fragen, was es gebe. Der Major be= nachrichtigte ihn, daß die Franzoſen einen unerwarteten An⸗ griff gegen die Engliſchen Truppen gemacht hätten, und da

die Diviſton, zu welcher er i ſogleich zum Kampfe marſchiren müſſe. Auf dieſe Kunde beſtieg er, ohne zu Mit⸗ tag zu eſſen oder nur ſein Taſchenbuch mit 49 bis 30 Pfd, welches er auf dem Tiſche gelaſſen, mitzunehmen, augen⸗ blicklich ſein Pferd und ritt ſpornſtreichs von dannen. Er kam gerade noch zu rechter Zeit, um y) die en ſei⸗ ner Compagnle 2 ſtellen und ſie in die Schlacht zu fuhren, in welcher er ſchwer verwundet wurde. Erſt lange nachher konnte er wieder einen Beſuch in Alkmar abſtatten, und als er in dem Gaſthofe, den er ſo eilig hatte verlaſſen müſſen, abſtieg, händigte man hm ſeine 3 und Börſe ein, welche man mit gewiſſenhafter Ehrſichkelt en. hatte.

Am 23. Auguſt fand zu Dublln eine Verſammlung der kathollſchen Aſſoclation ſtait. Das Merkwirdlgſte, was in derſelben zur Sprache kam, iſt die ſchlechte Organſſation der Pollzel in Irland. Es gehen auf jener Inſel wahre Gräuel—= thaten vor, ohne daß ſie beſtraft werden, weil die Ruheſtörer gewöhnlich Orangiſten ſind und die Poltzej denſelben zuge⸗ than iſt. Zu Enniskillen zogen erſt vor einigen Tagen die

range, Männer durch die Stadt und ſchoſſen unaufhörlich, h großer Beunruhlgung der 2 die ganze Nas indurch geladene Gewehre los, ohne daß dle . auch nur Mlene machte, dieſem unfu Einhalt zu thun und den Kathollken Schutz angedeihen zu laſſen. Aehnſlicher und noch ſchlimmerer Unfug hatte zu Tempo ſtatt. In einer Ver⸗ ſammlung der Freunde der bürgerlichen und rellgibſen Frei= heit zu Cork, hat Herr O Connell erklart, er werde den re⸗ volutlonalren Geiſt der Orange Parthei, welche beſtändig Empbrungen hervorzurufen ſtrebe, durch die Pollzel der ka— tholiſchen Aſſociation zu unterdrücken wiſſen. Eine andere lnrichtung, welche in Irland noch ſehr unvollkommen ſſt. und dieſe Unvollkommenheit hauptſachlich den ewigen NRiil⸗ bungen zwiſchen Orange Männern und Kathollken und der polltiſchen Nichtigkeit der Letzteren verdankt, ſind die Ge— ſchwornen/ Gerichte. Die Tipperary Free Tress enthält ei- nen langen Artikel, in welchem ſie aus vielen angeführten Veiſplelen bewelſet, um wie viel i dieſes Inſtitut ſtehen würde, wenn nicht die ewigen Parthel, Zwiſtigkeiten ſeine Entwickelung verhinderten. „So groß“, außert die Mor, ning / Chronicle, „ſind die uebi des unnatürlichen Syſtems, welches wir in Irland aufrecht halten, daß Einrichtun en, welche an andern Orten elnen wohlthäͤtlgen Einfluß ausüben, dort nur den Strom der gegenſeitigen Erbitterung vergrö— ßern können.“

In Bezlehung auf dle katholiſche Frage iſt eine, vor kurzem von einem Schottiſchen Katholiken 9 Edinburg her⸗ ausgegebene Flugſchrift fen,, ie führt den Tl⸗ tel: „Ein Brief an den Herjog von Wellingten, berreffend dle zur Emanclpatton nöthigen Sicherheiten.“ Der Verfaſſer führt mit vieler Geſchichlichkeit den Saß durch, daß Lle ein⸗ zige wirkſame Sicherheit in der Anhänglichkelt der Katholi= len an den Stgat, beſtehe, welch. lhnen Schutz, Glück und Gleichheit echte gewährt. Dir ſem Werke zufolge, übt der Papſt chottland und England einen welt größeren 2 aus, als In Irland. Da man ſich,“ heißt es darin, „bel der Frage wegen der ſcherheiten vorzuͤglich auf die Prleſterſchaften zu bezlehen ſcheint, ſo darf man nicht ver geſſen, daß die Neiſche katholiſche Geſſtlichkeit gan; anders geſormt iſt, als die Britiſche. In Irland jſt diefe eine re, gelmäßige Hierarchie, mit einer vom Papſte ſaſt unabhan gi⸗