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zur AllQlge meinen Preußiſchen Staats⸗Zeitung Nr. 241.
dem Hauſe eingekehrt war, und nun vermißt wird, in Un⸗ gewißhelt. — Uebrigens haben wir nur der ſchnellen und thäͤtigen Hülfe, die von allen Seiten herbeiellte, und der Güte unſter von der umſichtigen Thätigkeit der Behoͤrden eleiteten Löſch, Anſtalten zu verdanken, daß dem ſchrecklichen — Einhalt gethan wurde, ehe derſelbe die benachbarten
Haͤuſer ergriff, welches in der ſehr engen Straße leicht mög⸗
lich geweſen wäre und dann unabſehbares Unheil herbeige⸗ fuͤhrt haͤtte.
Könlgsberg, 3. Sept. Am z0ſten v. M. Vormittags 9 Uhr entſchlief hier der, Tages vorher angekommene, Königl. Geheime Ober⸗Baurath Herr Cochlus, Ritter des eiſernen Kreuzes. Im Begriff, einen Auftrag des Königl. Miniſte⸗ riums des Innern, die Verbeſſerung der Schiffahrt betref⸗ fend, auszuführen, überſiel ihn der Bruſtkrampf auf dem Steindamm vor dem Hauſe des Kaufmanns Herrn Meyer, und weder die menſchenfreundliche Aufnahme und ſorgfaͤltigſte Pflege des Letztern, noch die Hälfe der um ihn beſchäftigten Aerzte konnten ſeine Erhaltung bewirken; er verſchied im Beiſeyn ſeiner hetbelgeeilten Freunde in kurzer Zelt. Heute wurde die Leiche, begleitet von Verwandten, mehreren Beam⸗ ten und Mitgliedern der löblichen Kaufmannſchaft, welche den größten Antheil genommen, auf dem Beerdigungs-Platz der Burgkirche beigeſetzt.
Stralſund. Die Anzahl der im Monat Auguſt in den Hafen des hieſigen Regierungs- Bezirks eingelaufenen . beträgt 66, 8 der ausgelaufenen 73, welche letztere hauptſöchlich mit Getrelde und Dalj befrachtet und nach dem Auslande beſtimmt waren.
Vermiſchte Nachrichten.
Beiträge zur Geſchichte des Handels, der Manu—
faeturen, der Fabriken, des Bergbaues und an—
derer Natienal⸗-Gewerde im Ruſſiſchen Reiche. dn, .
Der Handel aus Aſtrachan über das Kasplſche Meer nach Perſien ward einer Geſellſchaft überlaſſen, und dem Seneral, Lientenant und Lammer herrn Woronjow auf ſein Anſuchen, mittels SenateUtas vom 31. Dec. 1733, die aus, ſchließliche Erlaubniß 2 Handel mit den an dem oſilſchen Ufer jenes Meeres wobnenden Völkerſchaften, den Bucharen,
wenſern und Turkomanen von Aſtrachan aus, von 1750 ab, auf 30 Jahre unter der Bedingung, daß er nicht bloß bleſen Handel fähre, ſondern hn auch von Zeit zu Zeit zu weitern ſtrebe, ertheilt. Es iſt dem Unternehmer geſtatter, allerlei Ruſſiſche und ausländiſche erlaubte Waaren dahin egen Erlegung der Hafen, und innzrn Zoll-Abgaben zu füh⸗
den und von daher einzuführen, auch die zu dieſem Behuf er⸗
ſerderlichen Schiffe zu bauen.
233 3 Nitkua Schemäkin überreichte der Con—⸗ Tenz der Kalſerin (dem Geheimentathscollegium) eine Bitt, drift, in welcher er die großen Vorthelle füär den Handel
Reichs auselnanderſetzte, wenn es erlaubt würde, die kohe Seide aus Perſien jolfrei einzuführen, und das Äuan, tam derſelben, das ju den einheimiſchen Fabriken nicht forderlich wäre ins Ausland zu führen. Wie die anferen dieſen Verſchlag angeſehen und wie Schemakſn le men Zweck erreichte, erbellet aus dem Senats Utas den 235. December 1630 ſolgenden wefentlichen Inhalts; äus der vem Oberin ſpelter chemätin an die Konferenz ngegebenen Dute, bim u erlauben Seide, Gold und Sil. der jam Veba des Anbeimiſchen Jaciten yollfrei a uf n, kommt die Prüſuag und endliche Einrſcheidung? lber
e Sache dem Senat ju. Jedoch iſt von der Konferenz deſchloffen, bei Abfent un die ſer Nittbeſlung an den Senat bemerken, daß die Dar Ktelluöng Sch emätins aber den ſchlech, än Zuſtand der einbemmiſchen Fabriken völlig gegründet iſf, aber die von om in Verſchlag gedrachten Mittel, dieſem Uebel abzuhelfen, cinen adnſtigen Erfolg verſprechen und ugenſchelnlich von, der Art ſind, daß ſie ſenen Eifer für en Nuten des RNelchs, der alles Lob verdient, dewelſen. Deber den echir der Gene, ) Es ſod dem Oberin ſpeitor Schemätin erlaubt ahn, See aller Sorten, fewohl roh
als gefärbt, zum Gebrauch der einheimiſchen Fabriken zollfrei einzufuͤhren und den Ueberſchuß zollfrel ins Ausland auszu⸗ fuͤhren, unter der Bedingung, daß er hier in Sankt⸗Peters⸗ burg und in Moskau zum Gebrauch der Fabriken einen Vor— rath zubereiteter und gefarbter Seide halte, ſoviel deſſen die —— bedürfen, und zu dem Behnf ſoll er die gehörige
ahl Färbereien und Spinnereien, wo dieſe Seide na
orten geſponnen werden kann, anlegen, und bis dieſe Färbe—⸗ teien und Spinnereien angelegt ſeyn werden, ſoll er das für die Fabriken gehörige Quantum vom Ausland verſchriebener Seide vorräthig haben; uͤber das Gold und Silber — Einfuhr ſollen nech die gehörigen Berichte elngezogen werden. Damit aber ſelne 26 zur Uũnter haltung der beträchtlichen vom Auslande zu bejlehenden Seiden⸗Vorräthe nöthigen Koſten gedeckt werden können, damit keine Storun ihm entſtehe, ſoll vom Jahre 1760 an eine Zoll⸗Abgabe w die Einfuhr und Ausfuhr jeder andern Selde, außer der von ihm eingeführten, gelegt wer⸗ den, mit Ausnahme der von Temernikow, von der Perſiſchen und von der fuͤr das linke Ufer des Kaspiſchen Meeres be= ſtehenden 7 für welche eigene Verfügungen beſte⸗ hen, und denen Seide 2 erlaubt iſt. Allein damit den Fabrlk⸗Eigenthuͤmern kein * daraus erwachſe, * ſſt es ihnen geſtattet, ihren Bedarf roher Seide, ſelbſt l frei zu verſchreiben, jedoch nicht zum Verkauf. 2 In An⸗ ſehung der Vorſtellung des Ober. Inſpektors Schemäkſn, daß, da zum Ankauf Chineſiſcher Side, und jum Anſchaffen ĩ cher durch die Turkei und Polen baares Geld aus dem uu ſchicken, nicht erlaubt lſt, und kein Wechſel Cours t, und daher es kein anderes Mſttel zu dieſem ebt, als den Umtauſch von Waaren, ſo ſoll mit Rück⸗ darauf es ihm geſtattet ſeyn, auf der chine ſchen Gränze kamtſchatkiſche Biber für die Zollabgabe auszuführen, näm— lich für 19 Kop. vom Rubel, und für den Verkauf in die zweite Hand 3 Kop., wie 23 ukratniſche und andere Läam= merfelle mit Entrichtung der Zollabgabe, gleichfalls die Aus⸗ fuhr ukrainiſcher und anderer Lammerſelle, bereſteter und nichtbereiteter, und Grauw erksfelle jeder Art gegen Entrich⸗ tung der beſtebenden Zollabgaben, und jedem andern ſoll es vom Jahre 17690 an verboten ſeyn, ausgenommen: die Te⸗ mernitowiſche, Perſiſche und die Kompagnie des linken Ufers des Kaspiſchen Meers. Dles Privlleglum Schemi⸗ kins ſoll fuͤr 30 Jahre gelten, u. ſ. w.“
Ungeachtet des Veſtrebens der Regierung, den Handel mit Ruſſiſchen Producten und Fabrikaten nach Spanlen in Gang zu bringen, hatte dies doch niemals e en wollen, da ſich bei der Natlon wenig Hang zu auswärtigen Handels⸗ Unternehmungen fuͤr eigene Nechnung zeigte. Jetzt wurde An neuer Verſuch gemacht. Die Conferenz (das Geheime Raths, Collegium) hatt« darüber einen Beſchluß folgenden weſentlichen Inhalts gefaßt, wie aus einem Ükas des Senats vom 21. Juli 1789 erhellet. „Der nach Spanien beſtimmte bevollmächtigte Miniſter, wirkliche Kammerherr, Furſt Repnin, hat aus Eifer fuͤr den Dienſt Ibrer Kaſſerl. Majeſtat der Tonferenz vor geſtellet, daß zur Troͤffnung elnes Handels mit Spanten ein Verſuch angeſtellet werden möge, nämlich es ſolle dorthin eine Fregatte und eine Pinke abgefertigt und der Kaufmannſchaft erlaubt werden, dieſelben mit eigenen einheimiſchen Waaren zu beladen, für die Fracht keine Be⸗ zahlung zu fordern und ſolche Zoll- Abgaben von den Waaren u erheben, als von Ruſſiſchen Waaren auf Ruſſiſchen Schif⸗ en erhoben werden. Dieſer 1 iſt von der Re für nützlich gehalten und gut beſunden und dem Admiralſtärs⸗ Collegium der Befehl ertheilt worden, daß wenn keine fuͤr dieſe Abfertigung in Bereitſchaft wäre, ſo ſoll elne folche ſo bald als möglich aus gerüſtet werden. Wegen der tte wird fernerhin die Verfügung * Der dirigitende Senat wird ſowohl davon in Kenntnlf geſetzt, als auch da⸗ mit derſelbe der hieſigen Kaufmann * — bekannt mache, daß bie Erleichterung ln den Zoll Abgaben in der Abſicht erthellt wird, damit dieſer Handel befgrdert und verbreitet werde ic“
Das Commerz, Tollegliun erließ an den Senat in Anſe= hung dieſes Handels eine Vorſtellung, auf welche folgender Denzte ter erfelſte; Dem Collegtum der auswärtigen Angelegenheiten ſoll ein Uas zugeſandt und demſelben Pes
oblen wergzen, daß, da bleher ſich für den Handel mit 8 keine Liebhaber gemeldet haben, ſo ſoll dem .