, zur Allgemeinen pre iſchen Staats-Zeitung Nr. 2567.

k

Seneral⸗Poſt- Director, Melgar, ein eifriger Apoſtoliſcher, einen empfindlichen Schlag erhalten hat. Dleſer intriguante Mann, der allen Partheien angehört hat, hatte ſich in ſeſ⸗ nem Amte ſo ſehr in nn. und Furcht geſetzt, daß er oft ſogar die Verfügungen ſeines Chefs, des Miniſters hin⸗ tertrleb, Der Letztere, ſeines anmahenden Betragens muͤde, hat daher einen zwelten General-Poſt⸗-Director ernannt, dem rath Antonio Salmon, Onkel des welcher allgemein geachtet wird. .

Alle bei der Spaniſchen Geſandtſchaft in Liſſabon ange⸗ ſtellten Perſonen haben Befehl erhalten, nach Madrid zuruͤck⸗ zukehren. Die Nachrichten in Franzoöͤſiſchen Blattern von (einer Anerkennung Dom Miguels durch unſer Cabinet ſind alſo offenbar falſch. Der Geſandte, den er hierher geſchickt hat, iſt bei Hofe nicht als ſolcher anerkannt worden.

Die bekannten Ereigniſſe in Saragoſſa laſſen ernſte Fol⸗ gen fuͤr die Ruhe des Landes fürchten. Der feſte und be⸗ ſtimmte Charakter der dortigen Bewohner ſollte die Regierung veranlaſſen, ſehr vorſichtig zu Werke zu gehen. Als die Baͤrtner und Arbeitsleute erfuhren, daß das vlerte Garde⸗ Regiment auf dem Marſche nach Saragoſſa ſey, um ſie mit bewaffneter Gewalt zur Zahlung des Zehnten von allen Gar— tenfruͤchten an das Eapſtel, dem Spruche des Tribunals ge⸗ mäß, ju zwingen, verfammelten ſſe ſich in großer Zahl und

gegenwartigen Miniſters,

bewaffnet, ſtießen Verwünſchungen gegen die Domherrn aus,

und ſchworen, daß ſie eher ſterben als den verlangten Zehn— ten bezahlen würden. Den Partheigeiſt, der ſie früher trennte, vergeſſend, haben ſie ſich in Maſſe vereinigt und die Perſonen gemißhandelt, welche von den Domherren mit der Einſamme lung jener Abgabe beauftragt waren. Man muß auf ernſt— hafte Scenen gefaßt ſeyn, denn die Einwohner von Sar a⸗ oſſa haben noch nicht vergeſſen, daß Napoleon ſie nicht be. egen konnte. J

gegenwartigen Zuſtand Cataloniens ſehr geſahrlich.

Portugal.

Nach Privat-Briefen aus Liſſabon (in Londoner Blat tern) war die zum Beilſtande des Gouverneurs Valdez ab⸗ geſendete Braſillaniſche Fregatte Iſabella zur Zeit der Ein⸗ nahme der Inſel noch nicht en, angelangt. Valdez ſoll nur 200 Legelmäßige Soldaten gehabt 6 Die Liſſabo⸗ ner Hof Zeltung meldet, daß auch die Inſel Porto- Santo am 17. Auguſt Dom Miguel als König anerkannt habe. Courier zufolge hat keine foͤrmliche Uebergabe Madeira s von Seiten des Gouverneurs Valdez ſtattgefun⸗ den. Die Truppen Dom Miguel s landeten und zogen in Funchal ein, aber die dem Dem Pedro getreue Mllitalr= Macht der Inſel hatte ſich ns Innere zurückgezogen.

D Engliſche Blatter enthalten ferner folgend? orreſpon⸗ denz-Nachrichten aus Liſſabon vom 8. Sept. „Die Confis—, cationen und Verhaftungen dauern noch immei fort. Acht⸗ zehn Perſonen ſind, dem Vernehmen nach, zu Porto durch bie Special Unter ſuchungs⸗ Commiſſion zum Tode verurtheilt worden, unter ihnen J. da Coſta Lima e Eunha. Sir

Doole wurde geſtern unter den Slückwünſchungen der

ugliſchen Einwohner frei gelaſſen. Er ſah fehr elend aus. Sein früher graues Haar wg; im Gefangniſfe welß gewor, den. Er wird nebſt Herrn Joung am onntage auf dem Dampfſchiff, abgehen, In der Feſtung Peniche ſindl Ren bis 360 gefangene Militairs. ; z

Das Dampfboot Dukz of York, welches von Gibraltar und Cadix angelangt iſt, bringt die Nachricht, da Donna Maria da Gloria fu Gibraltar angekommen ſey. Dles Er⸗ eigniß hat hier viel Aufſehen gemacht. Wegen des Sieges zu Madeira ſollte drei Tage lang die Stadt illuminitt und von den Forts aus ſalutirt werden. Deeſe Felerlichkeiten wur⸗ den aber unterlaſſen, ſobald man jene Meldun erfuhr. Einige glauben, daß die junge Königin ſich nach England begeben

werde. Man arbeitet Tag und Nacht an der Ausrüſtung

des Schſſes Bilana von 59 Kanonen. Das. Dampfbodt Duke of 2 iſt mit einem Portugieſiſchen Courler, der zuerſt nach Londen und von dort nach Paris gehen ſoll, dheut Abend abgeſegelt. ö ;

tg 11e n.

Lucca, 109. Sept. Am 6ten d. iſt ein Franzoͤſiſcher Courier, der am 3ſſten v. M. von Korfu abgegangen war, nach Paris hier durchgereiſt. Er 4 die Nachricht, daß die drel Seſandten ſich zu Korfu nach Zante und Ei

err Melgar untergeordnet iſt. Dles iſt der Staats.

Dieſe neuen Unruhen ſind in Bezug auf den

von uns mit heldenmuͤthiger

Peruaniſchen Reglerun

rigo elngeſchifft haben, wo die Conferenzen uber die Grlechi

Cen, Angeiegenhelten fortgeſetzt werden follen. = 36 Briefen aus Genua iſt der Kaſſerl. Braſilianiſche 3 ter am Wiener Hofe, Vicomte v. Rezende, aus London in ſenem Seehafen eingetroffen, um die junge Königin von Portugal, Donna Maria da Gloria, dort zu empfangen und nach Wien zu begleiten. ü

Nachrichten aus Griechenland.

Die Allgemeine Zeitung Griechenlands vom 13. Auguſt (neuen Styls) meldet i aus Aegina: Am verfloſſenen Frelta um 1 Uhr Nachmittags nah⸗ men Se. Excellenz der Praͤſident die Arbeiten an dem Ge⸗ baͤude in Augenſchein, welches zur Aufnahme und Erziehung von 600 armen Kindern beſtimmt iſt. lerauf verfügte er ſich E der Saule, wo das neue Lazareth errichtet wird, deſ⸗ ſen Vau ſchon welt vorgeruͤckt iſt, und in jeder i üg ſe ner Beſtimmung und der Erwartung des Publſkuins ent, ſpricht. Nachdem der Praſihent in feine Wohnun zurück gekehrt war, empfing er das Panhellenion und mehréare an⸗ dere Per ſonen.“

Sonntag, den 10. Aug., iſt der Franzoͤſiſche Agent bei der Grſechiſchen Regierung, Herr Baron de Salnt- Denis, . am Vord der Franzöſiſchen Corvette Emulation (die ſeitdem n Toulon eingelaufen iſth von Poros * ——— angelangt. Geſtern, den 12ten d. M., iſt der Ka ſerl. Ruſſiſche Admi⸗ ral, Graf, von Heyden, auf der Rhebe unferet Inſel an= gekommen.“ . !

Braſilien. 3233

Der Meſſager des Chambres meldet; Briefe aus Nio⸗Ja⸗ neiro vom 11. Juli berichten, daß Lord Ponſorby dem Admſral Pinto angezelgt hat, die Argentimiſche Republik habe endlie eingewilligt, Bevollmaͤchtigte an die Braſilianiſche Regi z zu ſchicken. Das am 9. Jull von Buenos / Ayres in Rio angekommene Paketboot brachte aber viefrloen noch nicht 2. .

ſt

wie man erwartet hatte, beſtätigte jedoch das nahe bevor hende Eintreffen derſelben. Der neue Geſchaͤftstraͤ Vereinigten Staaten an Brnſilianiſchen Hofe, Herr war ſeit einigen Tagen in Rio-Janeiro; er kam aus zurück, wo er ſich längere Zeit aufgehalten. ö ö lo⸗Janeiro, 21. Juli. e Franzoͤſiſche im hieſigen Hafen beſteht jetzt aus 12 l ut gierung hat eingewilligt, die im Fluſſe La nen Franzoͤſiſchen Fahrzeuge zurückzugeben und de zur Wegnahme derſelben erlittenen Schaden in drei erminen zu verguͤten. Auch die Nord- Amerlkaner haben ſofortige Reſtitution ihrer Fahrzeuge erlangt. Nur die Britiſchen Anſpruͤche ſind noch unbefriedigt geblieben. k

z Co lu m bien. ,

Folgendes iſt (nach Londoner Blattern) die Proclama⸗ tion, welche Bolivar in Bezug auf den Krleg mit Pern an die Bewohner des Südens erlaſſen . *

„Cameraden! Die Treuloſigkeit der e, von Pan hat alle Gränzen überſchritten und alle Rechte Buͤrger Boliviens und Columbiens zerſtört. Nach den taufendfachen, eduld ertragenen Kraͤnkungen ſind wir endlich genoͤthigt, Ungerechtigkeit mit Gewalt vertreiben. Die . Truppen * in das Innere Boliviens eingedrungen, ohne Krlegs,- Erklärung und ohne

Urſache. Solch ein verabſcheuungswüuͤrdiges Betragen dient

dazu, uns bemerklich zu machen, was wir von einer Regle⸗ rung zu erwarten haben, welche weder die Geſetze der Ra⸗ tionen, noch die Bruͤdern und Freunden gebührende Dank— barkelt anerkennt. Auf das Vergeichniß der Verbrechen der aufmerkſam zu machen, würde zu viel ſeyn, und wir wurden es nicht ohne den lauten Ruf nach Rache anhören konnen; ich wuͤnſche nicht, Euren Un“ willen aufzuregen, oder den Schmerz Eurer Wunden zu er⸗ neuern. Ich fordere Euch bloß auf. Euch gegen dieſe Elen— den zu erheben, welche ſchon den Boden der Republik ver; letzt haben und welche beabſichtigen, den Buſen der Mutter der Helden zu entheiligen. Dle Columbier des Suͤdens mʒ⸗ en * bewaffnen ſie mogen an die Gränzen Peru g ſur⸗ en und dort die Stunde der Vledervergeltung erwar⸗ ten. Meine Gegenwart unter Euch wird das Zeichen zum Kampfe ſeyn. Bogota, den 3. Juli.

(unterz) Bo liv ar.“

.

ger dee. ,