preußiſche Staats

AlIgem eine

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Zeitung.

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M 258. Berlin, Freitag den 26e September. 1828.

Beim Ablaufe des Vierteljahrs wird hierdurch in Erinnerung gebracht, daß die Beſtellungen auf dieſe Zeitung, n bst

ränumeration, hier am Orte bei der Redaction (Hausvoigtei Platz Nr. J.), in den

rovinzen aber bei den Königl. Poſt⸗

zu machen ſind, und daß der Preis für den ganzen ümfang des Staats auf 1 Rthlr. 15 Sgr, vierteljdhrlich feſtgeſtellt

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages. Angekommen: Se. Ercellenz der Königl. Niederlän—⸗

diſche General Lieutenant, außerordentliche Geſandte und be—

vollmächtigte Miniſter am hieſigen Hofe, Graf von Per— poncher, von Dresden. t

. Zeitungs-Nachrichten. 23. Ausland.

Rußland. ; Odeſſa, 10. Sept. Am 6ten d. M. beehrten J. M.

i . 38 den hieſigen Abonnenten das Blatt, am Vorabend ſeines Datums, durch die Stadt⸗Poſt frei ins Haus

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ten die Stadt. Zwei neue Stoͤße, die zwiſchen 10 und 11 3 Abends erfolgten, vollendeten das Unglück und die Verzwelf— lung der Einwohner. Seit drei Tagen iſt nichts Weiteres vor⸗ gefallen, doch zittert die Erde noch fortwährend.“ Man er⸗ wartet noch naͤhere Nachrichten uͤber dies unglückliche Ereig⸗ 7 Der Militair-⸗Gouverneur von Tiflis hat aus lebhafter Theilnahme fur die unglücklichen Bewohner von Alt-Scha— macha den General⸗Major Fürſten Abkaſow mit dem Auf⸗ trage dahin geſchickt, ein Comité zu errichten, die er⸗ littenen Verluſte unterſuchen und die noͤthigen Anordnungen 6 Unterſtüͤtzung der Ungluͤcklichen —— Eine aus

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die Kaiſerin die Erziehungs-Anſtalt fuͤr Edel-Fraͤuleins mit einem Beſuche, und wurden bei Ihrer Ankunft von dem

Gouverneur der Stadt, Geheimen⸗Rathe von Bogdanowsky Könige das Geleit zu geben, allein die Ungewißheit des

und den Mitgliedern der Aufſichts-Behorde empf. „Ihre Wetters hatte Se. Maj. veranlaßt, Gegenbefehle zu Majeſtät ließen Sich genau von allen das Juſtitut betref-, len, ; o daß 2 3 2 b 464 1 re fenden hheſten unterrichten, und gaben der Vorſtehe— , waren. Mehrere Artillerie Salven verküuͤnd rin e Zufriedenheit zu erkennen. Darauf nahmen die Abfahrt des Monarchen Maj. wichen von

M. den Platz in Augen auf welchem ein neues großen . ab, um das zu Roſtäres, eines de ö fuͤr dieſe Anſtalt errichtet werden ſoll. (ſſchoͤnſten in Frankreich, we unter der L des Mar⸗ dee 2 8 . 8 f * 2 . iraud ſte gen 223 * n *

eum, un achteten die dort befindliche Sammlung nach 2 Uhr langten hſtdieſelben an dem mphbogen

von Alterthümern, wobei Höchſtdieſelben dem en mn, vor Naneh . wo der Maire an der Spitze 2 :

Raths dem Monarchen mit einer kurzen Anrede die Schlüſ⸗— ſel *. 8. . w zu Pferde, begleitet von der reitenden National-Garde und der in Nanch ſtehenden Cavallerle. Zwei Bataillone des 13. leichten 2 Regiments waren auf dem Königs- Platze aufgeſtellt. Die Straßen, wodurch der Zug ging, waren mit einer doppelten Reihe von Trophäen geſchmückt, auf denen weiße Fahnen weheten. Der lauteſte Jubel der zahlreich verſammelten Menge begleitete den Monarchen bis zum Pallaſte, welcher gegenwärtig von dem Präfekten be wohnt wird, und kürzlich erſt neu wiederhergeſtellt worben ; n dem mit den Standbildern Leopolds und des Kö— nigs Stanislaus, ſo wie mit der Buͤſte Carls X. gezierten Haupt-Salon, wurden Se. Maj. von dem Marſch i Mo⸗ litor, den anweſenden Pairs und den Deputirten des De— partements empfangen. Nachdem die jungen Madchen der Stadt die Ehre gehabt hatten, dem Könige Blumen zu uͤberreichen, wurden die Civil, und Militair- Behoͤrden vor, gelaſſen. Von den verſchledenen, bei dieſer Gelegenheit ge= altenen Anreden, begnuͤgen wir uns die des Biſchofs, Hrn. von Forbin⸗ Janſon, anzuführen: „Ich habe die Ehee,“ ſagte derſelbe, „die 2 der Unterwürfigkeit, der Treue und der unbedingteſten Ergebenheit der Geiſtlichkeit von Nancy zu den Fuͤßen Ewr. Maj. niederzulegen. Da dieſe Beiſtlichkeit bereſts im Jahre 1814 das Gluck gehabt hat den würdigen Abtömmling des Stanislaus und Heilt, en Ludwig zu umgeben, ſo iſt ihre Liebe zum Könige eim Verdienſt mehr; ſie iſt nichts als das Bedurfnlß aller Herzen, die ſich einmal Ewr. Maileſtat genahet 6 Aber diele leichte Pflicht, Sire, wird von der Geſtticheen meiner Dibceſe mit ſolcher Einmuͤthigkelt, mit ſo Überſtrs⸗=

hre beſondere Freude daruber * erkennen gaben, daß dieſe eit ſo kurzer Zeit . ammlung ſchon ſo relch an merkwürdigen Kunſt⸗Gegenſtänden ſey. Die auf dem klaſſi⸗ ſchen Boden Neu⸗Rußlands entdeckten Alterthuͤmer, die eine beſondere Abtheilung bilden, verdienen als vaterlaͤndiſche Schätze ein befonderes Intereſſe. 23 Zwel Sardiniſche 2 ſind in unſern Hafen ein— gelaufen, die Brigg „die ſchöne Joſephine⸗ mit Hel, Kaffe und Mandeln, und eine . mit Wein, Weihrauch und andern Waaren. Vier Schiffe, worunter dre Oeſter, reichiſche und 1 Sardiniſches, ſind nach Konſtantinopel mit Ballaſt in Segel 6 . Tiflis, 27. Auguſt. em Erdbeben, w am 21ſten vorigen Monats die Stadt Schamacha * ſſt am ten dieſes Monats ein zweites gefolgt. Der Major Aſcheberg, welcher die Dienſte eines . von Schirwan verſieht, hat darüber folgenden Bericht an den höeſigen Gouverneur abgeſtattet:; Am Morgen des Iten d. M. bemerkte man in Alt⸗Schamacha ein ſchwaches Erd⸗ beben, weiches gegen Mittag fühlbar ſtärker wurde, und um Mitternacht in einen ſehr heftigen Stoß ausbrach, von wel⸗ em mehrere Häuſer einſtürzten. Der Erdboden bewegte ſich un er rd bis zum Morgen und um s Uhr des Mor⸗ gens erfolgte ein neuer Stoß, zwar nicht ſo ſtark wie der erſte, der aber dennoch mehrere ſchon beſchädigte Gebäude in Trammerhaufen verwandelte. Am Morgen des gten d. M. hoffte man, daß das Unheil ö ſey, aber um ür Abends erſchätterte ein neuer ſehr heftiger 21 den Boden. Die von Schrecken ergriffenen Einwohner ſiohen aus der Stadt, die Häuſer ſtuͤrzten krachend zuſammen und dicke Staubwolken ſich aus den Ruinen und bedeck⸗