mas⸗Straße — dieſelbe, in welcher Lord Kilwarden während Emmers kurzer Rebellien (18063) ermordet ward — und ließ die Melodie des alten Orange⸗Geſanges von Boyne Water ſpielen. Die Dubliner Zeitungen ſprechen hievon, als von einer faſt unverzeihlichen Beleidigung gegen die Ka— tholiken. So ſehr wir auch davon uͤ·berzeugt ſind, daß Alles nur Zufall war, ſo haͤtte doch der commandirende Offizier
ihm dorbeugen konnen, wenn er nur ein etwas muſikaliſches IGhr hatte. Indeſſen war es von den Katholiken thoͤricht,
und mehr als ,, ohne ſich
vorher davon uͤberzengt zu haben, ob irgend eine Kränkung beabſichtigt ward. Wir wagen es zu behaupten, daß kein Offizier der Königlichen Armee ihnen Gründe zur Rechtfer⸗ tigung ihres Benehmens liefern wird.
„Wenn wir bedenken“ ſagt die Morning⸗-Chroniele, „daß die Katholiken in Irland, obgleich dieſelben, wie man fort⸗ wahrend behauptet, nahe an 7 Millionen Seelen betragen und vortheilhafte Pachtungen, Guter und einen bedeutenden Theil des Reichthüms des Landes beſitzen ſollen, doch ohne Sicherheits-Plaͤtze, ohne Militair-Vorraͤthe und ohne Fahr⸗ zeuge ſind; ſo ſind wir geneigt, zu glauben, daß die Pro— teſtanten, von der überwiegenden Macht unſers Landes un⸗ terſtuͤtzt, leicht jede Inſurrection unterdruͤcken koͤnnten. Die Menge der Katholiken in Diſtricten, welche ihren Gegnern offen ſind, würde die Auſwiegler nur in Verlegenheit ſeben. Wir wollen ſogar noch weiter gehen und zugeben, daß, wenn die Räckſichten der Menſchlichkeit hintenan geſetzt und das katholiſche Landvolk mit militairiſcher Macht gezuͤchtigt wer— den ſollte, ihr Muth für einige Zeit gebrochen und ihre jez= zige Aufregung zur Ruhe der Verzweiflung werden duͤrfte. Ein Zeitgenoffe (der Standard) erinnert uns: daß 1650
Eromwell's Rächer⸗Schwerdt erſchien, und daß Irland un— ter jener eiſernen Geißel ſtill ſchwieg. Das iſt allerdings außer Zweifel; und unter einem andern Cromwell mit ſei— nem Rächer⸗Schwerdt möchte Irland wohl von Veuem ge—⸗ zwungen werden, ſich ſtille zu verhalten. Auch Schottland wurde von Eromwell, deſſen bewegliche Colonnen der Schrek— ken der Hochlaͤnder waren, zum Stillſchweigen gezwungen. Die militairifchen Executionen unter Karl II. und ſeinen Nachfolgern e die byterianer zum Schweigen. Aber die innere ; des Menſchen mußte anders beſchaffen ſeym, wenn 2 und Grauſamkeit, obgleich ſie zu einem äußeren Gehorſam nöthigen koͤnnen, im Innern irgend etwas Ande— res hervorbringen koͤnnten, als vergrößerten Widerwillen und einen kraͤftigen Entſchluß, denſelben bei der erſten beſten Ge⸗ legenheit thätlich hervorbrechen zu laſſen. Als das Irlän—⸗ diſche Blutbad ausbrach, ward in Ulſter, welches der Schaa⸗ platz der größeſten Ungerechtigkeit und Barbarei geweſen war, die graufamſte Rache genommen. In Schottland fuhrte die Revolution unter König Wilhelm zu ganz andern Refultaten, als man in England geſehen hatte. Die Angli⸗ caniſche Geiſtlichkeit wurde aus ihren Kirchen vertrieben und im Weſten, weicher der Schauplatz der größeſten Grauſam= keit geweſen war, wurde ſie zur Vergeltung eben ſo grau ſam behandelt. Es iſt leicht möglich, daß eine durch Englands Verfahren in Irland hervorgerufene Revolution auch fuͤr die proteſtantiſche Verfaſſung Veränderungen herbeifuͤhren koͤnn⸗ ten; und daß der Herzog von New⸗Caſtle auf den Ruinen ſeiner 5 Flecken, wie die Abkoͤmmlinge der Irlaͤndiſchen Häuptlinge, weiche jetzt vielleicht auf ſeinen Guͤtern den paten fuͤhren, den erloſchenen Glanz ſeines auſes be⸗ welnen dürſte. Ein Mann, welcher 86 Flecken beſttzt, ſollte ſeiner Sache gewiß ſeyn, bevor er zu Rebellionen und Inſur⸗ rectionen heraus fordert.“ — Der Globe behandelt denſelben Gegenſtand. Auch er ergeht ſich in dem lebhafteſten Tadel der oben angeführten Acußerungen des Standard und des (mehr erwähnten] Briefs des Herzogs von Memcaſtle „Die Geſchichte von Irland (ſagt er) zeigt eine fortwährende Reihe von Bedruͤckungen janes Landes, durch unſere Regierung und eine gleichmäßige Reihe von Rebellionen des Volks. Der — 2 wir 2 rfahrung ziehen können, iſt, daß wir uns ſe ra⸗ , eine, mit Guͤte und Gerechtigkeit behan⸗ Are Nation, deren Geſchichte ähnliche Ergebniſſe darbiete Der Standard fucht ju bewelſen, daß dieſe Rebellionen auf kerſßzhnungs-Syſteme gefolgt feyen. Das heißt die Geſchichte a alten Aimanach behandeln. Die Rebellion von te gleich nach den Verſuchen, die Alt-Irländiſchen von Uiſter auszurotten, und die Rebellion von
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druͤckung nur zu gewiß erzeugt werden, aufgereljt hat. Die jetzt in Irland ihrem Ausgange ſich nähernde Frage iſt nicht die: ob die Katholiken eine größere Macht) erhalten ſollen,
könnte; es fragt ſich vielmehr: ob wir uns bemühen ſollen, dieſelbe durch jene feſte Gerechtigkeit, welche in allen übrigen Theilen Europa's die Streitigkeiten zwiſchen Katholiken und — 2 — beigelegt hat, weniger zur Rebellion geneigt zu machen? — . *
In der Liſſaboner Zeitung iſt in der That verſucht wor— den, das Verfahren gegen unſern wackern Landsmann Sir J. Doyle und das uͤber ihn ergangene Urtheil durch Anfüh⸗ rung einer Stelle aus Lord A erdeen's Rede im Oberhauſe zu rechtfertigen. Man meint auch, dieſes ſey die Urſache, weshalb Sir John einſtweilen nach Frankreich, nicht nach England gehen wolle. ; .
Laut Nachrichten von Jamaica bis 47 5. Aug⸗ der General⸗Anwald der Inſel die neugeſchaffene S*. Selaven⸗Protectors ubernehmen. —⸗
aà n em ar k.
Kopenhagen, 27. Sept. Der Quartal⸗-Cours iſt fuͤrdie nachſten drei Monate auf 212 Rbthlr. Zetteln gegen 100 Spec. oder 200 Rbthlr. klingender Münze in Uebereinſtimmung mit dem Börſen⸗Courſe feſtgeſetzt wor⸗ den. = Eo ſchreitet denn bei nicht ganz günſtigen Verhalt⸗
kornreiche Danemark gehören, dennoch die eirculirende Zettel⸗ maſſe von circa 20 Millionen Rbthlrn. ihrem Nominalwerthe immer mehr entgegen, ungeachtet ſchon ſeit Jahren zur Ve⸗ lebung des —— s und Verkehrs mehrere indirecte Zoll-Ab= gaben aufgehoben, auch bedeutende Ermäßigungen in der n, bewilligt worden ſind. ;
m Ihſten d. beziehen Ihre Majeſtaͤten der König und die Königin ihre hieſige Winter⸗Reſidenz.
ĩ Deutſchlan d. 1
Dresden, 28. Sept. Se. Maj. der König haben ge— ruhet, Höchſtdero Neffen, den Prinzen Friedrich Koͤnigliche Hoheit, General⸗Major und Brigadier einer Linien Infan= terie⸗ Brigade, zum General, Lieutenant von der Infanterie, mit Beibehaltung des aufhabenden Commandos vo ter Brigade, zu ernennen. 1 **
annover, 30. Sept. Se. Königl. Hoh. der Gene— ral⸗Gouverneur haben Sich am 27ſten d. nach dem Lager bei Libenau begeben.
r hren Durchlauchtigen Kindern, von Rumpenheim in hieſiger Reſidenz wieder eingetroffen.
Schwerin, 27. Sept. Se. Königl. Hoh. der Groß— herzog haben befohlen, daß der diesjährige, in der Stadt Malchin ju haltende allgemeine Landtag, deſſen Eröffnung am 30oſten k. M. beſtimmt worden, 23 um 14 Tage weiter hinausgeſetzt ſeyn, mithin die Einkunft am 11. November, die wirkliche Eröffnung des Landtags aber am 12. November ſtatt 3 5 ;
Ham burg, 2. October. Die Hamburgiſch⸗Altonaiſche / beging heute zum vierzehnten Male 6 Stiftüngsfeſt auf dem St. Michaels -Kirchenſaale in einer oͤffentlichen Verſammlung, zu welcher die Mitglieder und Freunde der Geſellſchaft vorher eingeladen waren. Nach⸗
über die Wirkſamkeit der Geſellſchaft im Aligemeinen geſpro— chen, und den Verluſt, den der altungs⸗Ausſchuß im letzten Jahre durch den Tod von drei geſchaͤtzten Mitgliedern erlitten, angezeigt, ſtattete Hr. Paſtor Plath, einer der Schrift⸗ führer, den jährlichen Bericht ab, nach welchem die Beſell⸗ ſchaft im Ganzen, ſeit ihrem Beſtehen, 36,523 Bibeln und 35456. Neue Teſtamente, im verfloſſenen Jahre aber 2486 Bibeln und 619 Neue Teſtamente, theils gegen Bezahlung, theils umſonſt abgegeben. Hierauf legte der Hr. 3 ſident der Geſellſchaft die Vorſchlage zur Wahl neuer Mitglieder des Verwaltungs- Ausſchuſſes vor. Den Beſchluß machte eine Rede des . Paſtor Hr. Rambach uber das Verhaält ⸗ niß der r ur Kirche. ; we iz. Lauſanne, 27. Sept. Ihre Kaiſerl. Hoh. die Frau Großfüͤrſtin Helena von R * iſt, vorſtern um C Ubt Abends hier eingetroffen und im
271 zum goldenen Löwen abgeſtiegen. Höͤchſtdieſelbe wurde
Namen der Regierung
ngten Zug niſſe betrachtet wiſſen.
welche England im Fall einer Rebellion gefährlich werden
ſollte eines ;
niſſen, wozu beſonders die niedrigen Getreide⸗Preiſe für das
** Königl. Hoheit die Herzogin von Cambridge ſind, mit ö
dem der Praͤſident, Hr. Buͤrgermeiſter Heiſe, in einer Rede
empfangen, nahm aber die angebotene Ehrenwache nicht an. Y) alls ſolche will der Standard die von den Katholiken 123 . 7 ſſ ö
Beilage
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