ſten eben ſo noͤthig iſt, als dieſer Poſten ihm Noth thut, aus ſeinem Buͤreau zu weiſen. ſolche Weiſe zu verdrehen, um ſie vielleicht unerfahrenen Haͤnden anzuvertrauen, die Exiſten einer Menge von Men⸗ ſchen zu geſaͤhrden, zwei Volksmaſſen im Staate zu bilden, wovon die eine ſtets mit Ungeduld auf den Abgang der andern wartet, — ein ſolches Verfahren kann nicht der wahrhafte Zweck des Repräſentativ⸗Syſtems ſeyn; nicht ſo muß man die heilſame Beweglichkeit deſſelben, wonach ein Syſtem ohne gewaltſame Erſchuͤtterung auf das andere folgt, verſtehen. Nicht den Finanz⸗Beamten, der ſeit 29 Jahren mit Treue und Einſicht die Staats Fonds verwal⸗ fet, nicht den Offizianten des Miniſteriums der aus waͤrti⸗ gen Angelegenheiten, der gewiſſe Verhaäͤltniſſe genau kennt, nicht den Beamten mit einem Worte, der ſich einem be⸗
ſtimmten Geſchäftszweige mit Fleiß und Eifer widmet, ſoll
bas Schickſal des Miniſteriums theilen; wohl aber der Staatsdiener, der neben ſeiner adminiſtrativen Rolle auch noch eine politiſche ſpielt. Die Amts⸗Verrichtungen des Präfekten z. B. ſind ſo ausgebreitet, ſo complieirt, daß um ſich ihnen mit Erfolg zu widmen, ihm nur wenig Zeit bleibt, ſich mit der Politik zu beſchaͤftigen; andrer⸗ feits aber iſt der Präfekt der Nepräſentant der Regie rung welcher er ſeinen Poſten verdankt; uvd hiernach iſt er dazu berufen dieſe Regierung zu vertheidigen, ihr bei den Wahlen die Majorität zuzuwenden, und ſich ihrer uberall
anzunehmen. Der Praͤfekt ſiehr daher in ſeinen Salons und unterſtuͤtzt mit ſeinem Einfluße nur ſolche Perſonen, die es mit der Verwaltung halten. Er wird der Verfechter
des beſtehenden Syſtems und mu ſonach mit dieſem zu Grunde gehen. Aus klugen, haushälteriſchen und unparthei⸗ iſchen Verwalter werden die Praäfekte kleine Provinzial ⸗Mi⸗ niſter. Wer aber das Wort Min iſter nur ausſpricht, der nennt ſchon ein zwar mächtiges, aber ephemeres Weſen. Wer daher den Miniſtern nachahmen will, müß auch ihre vergaͤng⸗ liche Exiſtenz theilen.“ —
Die Stadt Breſt hat den Deputirten, Herren Kéra⸗ try, Guilhem und Carl Dupin, ein glänzendes Mahl ge⸗
ben. 2. Die Königliche Geſellſchaft füͤr Ackerbau, Kunſte und welche den Dauphin
Handel zu ignan . hat und ſechs re lang ihre Sitzungen ſus hat dieſelben am 18ten d. M. aufs Neue eröffnet. J Aus Toulon meldet ein Privat- Schreiben vom 22ten v. M., daß Lord Cochrane am 20ſten Mergens, nach einer langen Unterredung mit dem Oberſten Fabvier, am Bord ſeines Dampfbootes „Merkur“ mit ſeinem Neffen nach Smyrna unter Segel gegangen iſt. Oderſt Fab vier,“ heißt es in jenem Briefe, „wird von den Hellenen ſchmer zich ver= mißt. Bei ſeiner Abreiſe aus Aegina begleiteten ihn alle anweſenden Militair⸗ Chefs bis an das Meeresufer. Sein hochherziges Betragen in den Angelegenteiten Griechenlands hatte ihm die blinde Ergebenheit des Soldaten erworben; er theilte alle Gefahren und alle Mähſeligkeiten des Krieges mit ihm, und ſetzte ihn eben ſo durch ſein einfaches Aeußere, als durch ſeine Uneigennätzigkelt, ſeine Mäßigkeit und ſeine Humanität in Erſtaunen. Allen war er gleſch — jedem lieh er ein williges Ohr, und wo äber Fbrauche geklagt oder gerechte Beſchwerden geführt wurden, fand man ihn er bereit, zur Abſtellung derſelben die zweckdlenlichſten Maaßregeln zu ergreifen. Der Name Fabvier war fur die Hellenen ein wahrer Tallsman geworden, und ſpornte ſie zu den heldenmüthigſten Thaten an. Der Oderſt beodachtet uͤber den 13 n Zweck ſelner Reiſe und ſeiner Pläne das tiefſte Stillſchweigen; er hat ſich ſogar daruber nicht einmal gegen ſeline Wäffenbrüder und alten Freunde aus der polytechniſchen Schule geäußert.
Paris, 23. Sept. Von den inneren * eiten, ſind, die nahe bevorſte ende Ausführung der n Verord⸗ hungen vom 16. Juni, das taͤgli fuͤhlbarer werdende Be⸗ duͤrfniß einer guten Municipal⸗Verfaſſung und die wahr⸗ ſcheinliche Entlaſſung mehrerer Beamten; von den aus war⸗ tigen aber, der Krieg e, Rußland und der Pforte und die Ankunft der jungen Königin von Portugal, diejenige
nſtände, welche das hieſige Publikum faſt ausſchließlich Häſtigen. In letzterer Beziehung iſt man vorzůglich ge⸗ ſpannt zu ſehen, welchen Weg das 6 Cabinet jeht ,, wird. Die r , Dem Miguel s hat hier nur eine ſehr geringe Anzahl von Vertheidigern, ja 2 . ſo wein die Koͤnigin zu bedauern, wenn jetzt die frühere bſicht in Derreff einer gi e. mit ihrem Oheim ver⸗ ö,, — Aller 5 ,, —— — . ays zum Präͤſidenten des Miniſter⸗
Naches ohne Portefeuille 2. werden und Herr von Rayne⸗
Die Staats ⸗/Maſchine auf
chüͤtzer hatte,
val das Miniſterium der auswärtigen An r behal⸗ ten. Die Freunde des Herrn von Chateaubriand wür⸗ den ſich durch eine ſolche Beſtimmung ſehr gekränkt fühlen; ſie hatten ihm mit dem Portefeuille der auswärtigen Ange—= legenheiten zugleich die Praͤſidentſchaft im Miniſter Nathe zugedacht. = Das Publikum wird von dem Buchhandel mit
Denkſchriften und hiſtoriſchen Romanen aller Art uͤberſchwemmt.
Buonaparte mit feiner Familie iſt das Feld, welches jetzt am meiſten bearbeitet wird. Die Buchhändler heſtellen ſich foͤrm= lich dergleichen Werke, und dieſe allen natürlich auch danach aus. So erhalten wir gegenwärtig Memoiren von dem Hofe Ludwig. Budnapartes, von dem Hofe zu Malmaiſon und ſe⸗ gar von dem Hofe des Conſuls Lebrun. Außer dieſen Denk⸗ ſchriften, die nichts als reine Spekulationen der Buchhänd⸗ ler ſind, erſcheinen deren noch, welche das Reſultat entweder der Begeiſterung oder einer niedrigen Schmeichelei oder end— lich des Wunſches ſich zu 2 ſind. Unter dieſen befinden ſich die eines gewiſſen Vidoch, welcher ehedem, unter dem Namen eines Chefs der Sicherheits⸗Brijgade, eine Art von Polizei⸗Inſpector war. Das uͤbertriebene Lob, was darin Budnaparten geſpendet wird, hat auch die entſchie— denſten Freunde des ehemaligen Kaiſers gegen den Verfaſ⸗ ſer eingenommen, und es läßt ſich ſonach erwarten, daß das Wert nicht unerwiedert bleiben wird. Schon iſt Herr Anner, ehemaliger Haupt⸗Redacteur des Merkurs des 19ten Jahrhunderts, mit einer kleinen Brochuͤre hervorgetreten, Dorin verſchledene tadelnswuͤrdige Handlungen des verſtorbe⸗ nen Er. Kaiſers aufgedeckt werden. Andere Schriften von derſelben Gattung werden nicht ausbleiben. Gegen die Me⸗ moiren des Herzogs von Rovigo erheben ſich mehrere Stim⸗ men, er möchte ſich wohl gengthigt ſehen, fich Über viele Punkte zu rechtfertigen. Hr. Auguſt von Talleyrand hat mit Recht die Frage aufgeworfen: ob es ſich fuͤr einen ehe⸗ maligen. Polizei⸗Miniſter uͤberhaupt ſchicke, dergleichen Me⸗ moiren herauszugeben? Alles was in dieſer Beziehung heu⸗ tiges Tages geſchrieben wird, dient nicht fuͤr die Geſchichte. Dieſe wird ſich erſt in etwa 20 bis 30 Jahren ſchreiben laſſen. Ungeachtet jener großen — * im Buchhandel beſindet ſich dieſer doch nichts weniger als in einer glänzen⸗ den Lage. Manuſertpte wie die oben erwähnten werden u „wenn ſie im Druck erſchienen ͤ nicht einmal zu hera 6 Di ommis bereifen die Provinzen ohne Erfolg. Es wird dort heutiges Tages noch nicht viel 2 Leſezimmer giebt es nur we⸗ nige, und auch dieſe wenigen ſind chlecht. Außer Lyon und einigen andern großen Städten, findet man nirgends Anſtal⸗ ten dieſer Art wie ſolche in Deutſchland, Schottland, Eng⸗ land und Nord ⸗Amerika in Menge beſtehen. Um dem Buch⸗ andel a elfen bliebe nichts weiter abrig, als daß die leſigen Buchhändler auf ihre Koſten Leſezimmer in den rovinzen eröffneten.
Großbritanien und Irland. London, 30. Sept. Gleich nach Beendigung des am Freitage gehaltenen Cabinets-Raths iſt der Lord⸗ Kanzler von rland nach Dublin abgegangen. — Unruheſtifter in rland ſind (ſagt der Courier) nun endlich zu dem, von uns laͤngſt vorausgeſetz teu entſcheidenden Punkte gekommen, auf den ſie es fortwährend abgeſehen haben. — Der Zuſtand jenes Landes ſcheint von der Art zu ſeyn, daß es wohl der Abſendung einiger Regimenter zur Verſtaͤrkung der daſigen bewaffneten Macht bedürfen wird. Ünſere neueſten Blärter ſprechen von einem förmlichen Antrage, welchai der Kaiſerl, Ruſſiſche Botſchafter unſerer Regierung in Betreff einer von den verbändeten Mächten
gemeinſchaftlich * bewirkenden Blokade der Dardanellen ge⸗
1 * * dem Globe iſt von einer neuen Truppen⸗Sendung nach Portugal die Rede. 9 *. us Mexiko ſind Briefe vom 21. Juli und aus Vera⸗
Cruz dergleichen vom 29ſten deſſelben Monats eingelaufen die Conducta mit 1,800,000 Dollars in Vaarem war von Mexiko an 1 Orte angelangt; von dieſet Summe gehörten 6h Dollars der Regierung, der Reſt aber 2 vat-Perſonen. Nan war in Mexiko fortwährend auf die bevorſtehende Praſidenten⸗Wahl eſpanut; General Guerrero und der jetzige Finanz⸗Miniſter . wurden als die —— Candidaten angeſehen. Es herrſchte im Lande voͤllige Ruhe. Der Engliſche Geſandte in 24 und der Engliſche General Conſul in Chili, Hr. Nugent⸗ welche nn g n. am 5. Auguſt verlaſſen hatten, ſind am 26ſten d. in Portsmouth anqelangt. D minarien ſollen aus Vaenos Ahres in Rio Juneiro — men ſeyn; die Braſtliſchen Fonds ſind deshalb hier g ö
raſilien, Sir R. Gardon,