einige Lommunal⸗ For

agte gilt jedoch nicht von den Städten, die zu den beſon⸗ nshe ften gehörten; dieſe behielten im Allgemei⸗ nen mehr eit, weil ſie gegen eine ſchwäͤchere Macht zu kaͤmpfen

Das Gefetz vom 19. Dezember des Jahres 1739 ſchuf ein neues Communal-⸗Geſetz, deſſen Beleuchtung der Gegen⸗ ſtand des naͤchſten Artikels ſeyn wird. ?

ueser den Handel der Tauriſchen Halbinſel. (Fortſetzung und Schluß.)

Zwei Jahrhunderte hindurch gewährte dieſer Beſiß den Genüeſern eine unerſchöpfliche Quelle des Reichthums. Die Niederlaſſungen, welche ſie im Laufe der Zeit an den Ufern Klein-Aſiens, in Kolchls und am Fuße des Kaukaſus gruͤn, deten, eroͤffneten ihnen alle Canale, durch welche der Handel der angränzenden Länder Inner- Aſiens floß. Selbſt Aſow war in ihre Gewalt gekommen, und durch den Don erhiel⸗

ten ſie die Waarem, welche lber das Kaspiſche Meer nach Aſtrachan 28 In dieſer Stadt war eine berühmte Meſſe, welche von einer unzähligen Menge Perſer. Indler und anderen Aſiaten, die ihre Droguerleen, wohlriechenden Wäſ⸗ ſer und alle Erzeugniſſe des Orients dahin brachten, beſucht wurge. Caffa war der große Stapel Platz aller Einfuhr, und Aus— fuhr⸗ Artikel diefes ausgedehnten Handels, und der Mittel⸗ punkt der Verbindungen belder Welttheile. Dieſe Hauptſtadt der Genueſiſchen Colonieen kam an Größe und Einwohner⸗Zahl der Reſiden; der Griechiſchen Kalſer gleich, und übertraf die⸗ ſelbe an Reichthum und Induſtrie. Nichts zeugt mehr von ber Größe, zu welcher Caffa gelangt war, als dle ausgedehn⸗ ten Bauwerke, welche die Genueſer in allen Niederlaſſungen errichteten, und wovon noch merkwuͤrdige Ueberreſte vorhan— den ſind. Die Feſtungs⸗Werke von Caffa ſelbſt, die drei⸗ fache Feſtung Sudag, die Forts Balaklava, Taman und Kertſch, die Trummer, welche man noch in Imeretien und einigen Gegenden Circaſſiens wahrnimmt, geben einen Be— griff von dem damaligen Handel auf dem Schwarzen Meene und von dem Glanze Taffa's. Aber wie d Alembert bemerkt, daß die Reiche, wie die ſchen, wachſen, ſinken und un—⸗ tergehen, ſo mußte auch dieſe Stadt, nachdem ſie den Gip⸗ fel ihrer Macht erreicht, dan allgemeinen Umſchwunge der Dinge folgen. Aus der Eroberung Konſtantinopels durch Mahomed II. folgte fuͤr Genua der Verluſt von Galata, welches ihm die freie Verbindung mit dem Schwarzen Meere ſicherte; und dadurch wurden die Colonieen von ihrer Mutterſtadt ge— trennt. Caffa kämpfte noch 22 Jahre gegen die furchtbare Macht der Tuͤrken, und ſiel erſt 1475. ſe gefangenen Genueſer wurden nach Konſtantinopel geführt, und mit dem Verluſt ihrer Niederlaſſungen ging auch ihr Handel unter. ) Zeit nachher erkauften die Venetianer von den Tuͤrken die Erlaubniß, das Schwarze Meer zu beſchiffen, durch einen jährlichen Tribut von 16,00 Dukaten, wurden aber bald inne, daß die Hauptquellen des Verkehrs ſchon verſiegt wa— ren. Anſtatt der reichen Erzeugnſſſe, welche früher in Caffa aufgehäuft lagen, fanden ſie in der Krimm nur noch Ge—= treide, Butter und Sal. Aſow, das die Türken befaßen, bot den Handels- Speculationen der Venetianer mähr Gele— U. dar; ſie befrachteten dort ihre Schiffe mit geſalzenen iſchen und Kavlar, und die Ruſſen brachten den Aſtrachan— ſchen Rhabarber, Kudfer, Flachs, Segeltücher, Sibiriſches Eiſen und Pelzwerk dorthin. Der Haupt, Artikel, den ſie einführten, war das Wachs. Nur in Venedig kannte man damals das Verfahren, dem Wachſe die Weiße zu geben, derentwegen es in Aſſen und Europa geſucht wurde. Sie beſaßen aber dieſen Handel, der für ſte außerſt vortheilhaft war, hur wenige Jahre. Die Schifffahrt auf dem Schwar⸗ zen Meere wurke Dnen zuletzt verboten, und blieb ausſchließ / lich den Ottomanniſchen Unterthanen vorbehalten. ; Auch di. Sorgloſigkeit der Kans in der Krimm hin⸗ ſicillch dee Ae crcbaus und Handels, nicht einmal Abgaben erhoben, zrug zut Entwickelung dleſet Kuͤnſte des Feierens be. Die Zeit, und beſonders das Be— durfniß, die Frucht ibrer Arbeiten ſicher zu àrndten, beſieg⸗ len endlich die nargrſiche Trägheit der Tartaren, und Ge winnſucht machte ſie gewerbſam. Sie wendeten ihre Fähig⸗ 6 auf Verbeſſerung der verſchledenen Zweige des Land, aues, um dadurch auch den Handel zu heben. Ihren Fleiß

Kurze

die ſo groß war, daß ſie

belohnte ein gluͤcklichrr Erfolg, und neue Quellen des Wohl=

ſtandes entſprangen aus dem reichen Boden dieſes Landes. Das Getreide, die Erzeugniſſe, welche ſie von zahlreichen und mannigfachen Viehherden gewannen, Salz, der Fiſch— fang und ſelbſt die Waͤl elche nach Konſtantinopel das

oiz und das Harz fuͤr den Schiffbau lieferten, bildeten eine

daſſe von Gegenſtaͤnden des Handels, welche aus allen Theilen des Tuͤrkiſchen Reiches Kaufleute herbeizogen. Caffa,

das von den Staaten des Kan getrennt und zu dem Gebiet

des Großherrn geſchlagen worden war, wurde wieder die Niederlage dieſes Handels, der ſich bis nach Aegypten aus— dehnte. Die Lage der Stadt, ihr ſchoͤner Hafen und andre oͤrtliche Vortheile, welche ihr zu allen Zeiten den Vorzug vor den andern Seeſtädten der Halbinſel gegeben hatten, ſicher— ten ihr noch den Vorrang. Ihr Hafen war beſtäͤndig mit einer Menge von Schlffen angefüllt, welche von den Küſten des Schwarzen Meeres und Griechenlands dort einliefen. Chardin, welcher auf ſeiner Reiſe durch Mingrelien nach Perſien im Jahre 1673 dieſe Stadt beſuchte, verſichert, daß er uͤber 400 Fahr⸗ zeuge im Hafen gezaͤhlt habe. Die Türken und Tartaren nannten dieſe Stadt, die ſchon mehrmals mit der Haupt— ſtadt des Orients an Glanz gewetteifert hatte, Klein⸗Kon— ſtantinopel. Indeſſen bereiteten die innern Zwiſtigkeiten der Tartaren fuͤr Caffa eine neue Kataſtrophe, durch die zugleich jene unruhige Nation aus der Reihe der Völker verſchwand. Dles geſchah ungefähr 300 Jahre nach der Vertreibung der Genueſer. Sahim Gheray, der letzte Kan der Krimm, von Partheien umgeben, welche ihm nach Thron und Leben trach⸗ teten, trat ſeine Staaten an Rußland ab. Seine Unter— thanen betrachteten dieſe Handlung als eine Uebertretung des Koran s; der groͤßte Theil derſelben wollte lieber den Ort ihrer Geburt und die Graber ihrer Vaͤter verlaſſen, als ſich einem anders glaubenden Volke unterwerfen. Die Auswan⸗ derung derſelben machte die Städte und Gefilde der Krimm zu Einoͤden, und ſchlug dem Wohlſtande des Landes eine tiefe Wunde, die nur durch den Fleiß neuer Anbauer geheilt werden konnte. ö .

In Neu⸗Hork iſt vor kurzem der erſte Theil eines Werks uͤber Guatimala (von Hr. Henry Dunn) erſchienen, wor aus wir nachſtehende Notizen uͤber jenes intereſſante Land entlehnen.

Jeder Theil der vereinigten Provinzen von Mittel⸗ Amerika, bietet den Beobachtungen des Naturforſchers ein reiches Feld dar, das noch faſt gar iſt. Was Zoologie betrifft, ſo man dort eine Löwen gattung ohne Mähnen den Tiger oder eigentlich den Manati, den Tapir, das wilde ein, mn, Wölfe, Affen jeder Art, vom allerkleinſten bis zum großen

avian, der kühn und ſtark genug iſt, um ſich mit Men— chen in Kampf einzulaſſen Hirſche, Eichhörnchen und alle Gattungen von Hausthieren, und uͤberdem viele an⸗ dere, die nur dort zu Hauſe und von Naturforſchern nicht beſchrieben ſind. bekannt; eine unendliche Mannigfaltigkeit derſelben, vielleicht gegen 200 Arten, die nur hier zu finden ſind, vom ſchwer— falllgen Geyer an bis zum niedlichen Colibri, entzuͤcken das Auge durch köͤſtliches Geſieder, oder beleben die Walder durch ihren Geſang. Dagegen wimmelt in den wärmeren

2 jeder Buſch von Schlangen und Inſekten und 0

gar in ſeinem Zimmer hat der Entomologiſt Gelegenheit, neue Geſchlechter kennen zu lernen.

Eine Beſchreibung von dieſem überſchwenglichen Reich

thum zu machen, iſt gar nicht möalich. Die wilden Thiere

verlaſſen ſelten die Wälder und Seen, die ſie bewohnen; die ſchoͤnſten Vögel halten ſich in den helßeſten und unge— ſundeſten Gegenden auf; und Schlangen und Inſeeten, ſind hler großer, zahlreicher und boͤsartiger. J z

In den Städten ſchwebt der gewohnliche Geyer über den Haäuſern und ſpaͤht nach den todten Thieren, und ſträgt, bei der Unreinlichkeit er hieſigen Bewohner, durch ſeine un, ermüdlich fortgeſetzte Jagd wahrſcheinlich viel zur Reinigung der Luft und dadurch zur Geſundheit der Einwohner bei.

Eine Art von Fledermaus, nach Buffon der Vampyr, beſucht bisweilen Abends die Wohnungen, welche ſich in der Nahe von Orange⸗Väͤumen befinden; der Verfaſſer töͤdtet⸗ ſelbſt einen ſolchen Vampyr in ſeinem Zimmer und unter⸗ ſuchte mit Huͤlfe eines ſcharfen Mieroscops den ben, um die feinen Stacheln oder Spitzen auf der Zunge aufzufinden, mit denen, nach Buffons jedoch nur ſehr felhaft hingeſtellten Hypotheſe, dieſes Thier in di 2 der aut von Menſchen und Thieren eindringen und das Blut ohne Schmerjen ausſaugen könnte; er entdeckte aber durchaus keine, glaubt indeß, daß die beſonders langen und

nicht unterſucht worden

as Reich der Vogel iſt noch weniger

Mund deſſel⸗