und achtet ihn. Aber auch er iſt Soldat, und bald kann der Lord Lientenant in dem Soldaten untergehn. Die Oran giſten rufen ihn jetzt auf, das Volk zu bewaffnen; wir wol⸗ len ihnen zeigen, daß wir Irland 14 andere Weiſe als durch Waffen regieren können“ Hr. Shiel that den Vorſchlag, das Volk an den erwaͤhnten Verſammlungen abzumahnen, und Hrn. O Connell zu erſuchen, daß er dies Geſchaͤft uͤber⸗ nehme. Dies genehmigt. Außerdem las Hr. Staun⸗ ton einen Brief don Herrn Lawles vor, in welchem dieſer die Aufnahme beſchreibt, welche ihm in einzelnen Staͤdten bereitet worden iſt. Auf ſeinem Wege nach dem Kirchſpiele Ballybay umgeben ihn uͤber 250,000 Menſchen. Man wollte ihn faſt mit Gewalt noͤthigen, durch die Stadt Ballybay u gehn, obgleich er auf dieſe Weiſe einen weiten Umweg hi machen muͤſſen, und ſich außerdem der Gefahr ausſetzte, von den in der Stadt befindlichen Organiſten inſultirt zu werden. Er mußte ſich daher aus ſeinem Wagen auf ein 2 ſchwingen und ſo der aufgeregten und fuͤr ihn im oͤchſten Grade enthuſiasmirten Menge entgehn. Zu Bally⸗ bay ſind Katholiken und Proteſtanten auf das Aeußerſte wi der einander erbittert, und bewachen ſich, wie zwei feindliche Armeen. — Die Zunftmeiſter in Dublin haben in einer Ver⸗ ſammlung beſchloſſen, den Koͤnig zu erſuchen „daß er dieje⸗ nigen Miniſter entlaſſe, welche das proteſtantiſche Ueberge⸗ wicht in Gefahr geſetzt und die Proteſtanten bei ihm ver⸗ läumdet hätten“. Dagegen hat man in andern Zuſammen⸗ kuͤnften Petitionen abgefaßt, in welchen die Nothwendigkeit der Emancipation aus der erregten Gemuͤthsſtimmung der Katholiken und der Wuth der gegen einander erbitterten 16 dargethan wird. Wen die Proteſtanten raunſchweig⸗Llubs ſtiften, bewaffnen ſich die Katholiſchen Landleute. Die letztern ſind in jedem Augenblicke zu einem ernſtlichen Kampfe bereit. Hrn. Shiel' s Angaben, daß ſie vollkommen wie Regimenter organiſirt, und mit Uniformen verſehen, zuſammenkommen, iſt keinesweges uͤbertrieben. Ein Mann, welcher geaͤußert hatte, er mache ſich nichts aus errn O Connell, wurde neulich gejwungen, Abbitte zu thun: „weil er nicht mit der gebührenden Ehrfurcht von errn O Connell geſprochen habe.“ Alle dieſe Nachrichten haben zu London viel Unruhen erregt. :
Der Courier ſpricht ſich darüber in folgenden Worten aus: wir einen bedeutenden Theil unſeres Blattes den Nachrichten aus Irland widmen, ſo 0 g dies, weil die⸗ ſelben ein Intereſſe annehmen, welches ſie in langer Zeit nicht gehabt haben, und weil wir darauf gefaßt ſind, viel⸗ leicht noch vor Beendigung der Woche Meldungen von der 43 Wichtigkeit zu erhalten. Die Irländiſchen Aufwieg⸗ er ſind endlich zu jenem kritiſchen Punkte ihrer Arbeiten ge— langt, auf welchem, wie wir immer vorausgeſagt haben, ihre Wuͤnſche ihren Befuͤrchtungen nachgeben müäſſen. Ihre trau— rigen Aufſichten laſſen ſich aus Herrn Shiers Rede abneh⸗ men. Sechs Monate ſind kaum vorbei, ſeit die Regierung und das Land zuerſt die Volks⸗Aufwiegelung bemerkten. Es iſt kaum ein halbes Jahr — ſeit Herr O Connel ſich mit ſeinem Parlaments Auftrage, das Volk aufzuwiegeln bruͤſtete, die gruͤne Medaille 2 und Freuden ⸗Geſaͤnge
anſtimmte. Aber wie ſteht die Sache jetzt? Mit welchem Auge betrachten der beauftragte Aufwiegler und ſeine Anhän⸗ ger das Ungluͤck, welches hervorzurufen ihm nur zu ſehr ge⸗ gluͤckt iſt? Das Landvolk hat ſich auf ihren Ruf verſam⸗ melt, und zwar mit einem Geiſte des Aufruhrs, der ihnen alle Ehre macht. Dieſe ruͤhmliche Erſcheinung hat ihre kuͤhnſten offnungen uu·bertroffen. Aber wir muͤſſen wiederholen: wie eht es jetzt mit den Aufwieglern, ſe dt, wo ſie Alles ge⸗ than haben, was ſie innerhalb der 6 ranken des Geſetzes wagen konnten, ja wohin vielleicht no mehr gethan haben, als ſelbſt ſie, eigennüzig und kaltherzig, wie ſie ſind, zu verantworten wünſchen mögen? Sie haben einen Geiſt her, aufbeſchworen, der ihren eigenen Muth in Schrecken ſetzt, ſie hatten kein Ohr fuͤr kriegeriſche Muſik, ſie begehrten nicht die Stelle eines Anfuͤhrers, ſie fanden keine Freude an mi⸗ ſitärſſcher Organiſation, das Jubelgeſchrei des Pöbels, der 3. eines e. das Gedränge einer Verſamm—⸗ lung, waren die Elemente ihres Ehrgeizes. Sie vergaßen jedoch, daß die ungeübte Unwiſſenheit eines fähigen Volkes ihren Ehrgeiz fur etwas Beſſeres halten konnte, als er wirk⸗ ** und daß daſſelbe auf dem dunklen Pfade, welchen man es entlang lockte, leicht ein Irrlicht fuͤr einen . Leuchtthurm halten konnte, und was iſt nun die Folge Das gZetäuſchte Volk ſteht über einem Abgrunde! Ein Schritt weiter iſt ſein Untergang; und die falſchen Füh— rer, welche es um Höife anruft, und bie ſich der Getaͤuſchten nicht zu entledigen wiſſen, rufen zu ihrer eigenen Rettung; Reit! ir wollen mitleidiger Weiſe
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Raths vo
offen, daß das wenige Gefuͤhl, welches ihre laſterhafte eigung zu einer em,. Be r rg har e gr. gelaſſen haben mag, einigen Antheil in ihrem Wiederſtreben, zugleich mit ihren Opfern begraben zu werden, gehabt habe. Jeder Mann, der ſeine fuͤnf Sinne beiſammen * mag ſich daruͤber wundern, fuͤr welchen andern Zweck, als fur wirklichen Verrath, dieſe Verſammlungen in Irland ermu⸗ thigt worden ſeyn könnten. Wer Herrn Shiel's Rede lief, der begreift das ganze Raͤthſel der katholiſchen Aſſociation; es beſtand, um es mit einem Worte zu bezeichnen, in der Drohung. Jetzt aber ſind die Aufwiegler bis an die Graͤnz⸗ linie zwiſchen Drohung und Gewalt gelangt. Nie offten die Regierung und die Proteſtanten, bevor ſie jene . linie erteichten, eingeſchüchtert zu haben, und da ſie ſich gö= täuſcht haben, ſo beſitzen ſie die inſtinktmaäͤßige Klugheit, ein⸗ zuſehen, daß es beſſer ſey, zurückzuſchreiten, als bei ihrer ge⸗ gegenwärtigen zweideutigen Lage ſich weiter vorwärts zu wagen. ;
Wenn wir (ſagt daſſelbe Blatt) anonymen Berichten aus Irland trauen 32 (von denen nach und nach viele, wie wir fuͤrchten, zu Privat- und Parthei⸗Zwecken fabrizirt wer⸗ den) ſo hat ſich die Verwirrung in dieſem ungluͤcklichen Lande in einen Zuſtand organiſirter Spaltung aufgeldſet. Die , , . entdeckten zuerſt die Macht der Einigkeit; und die Art und Weiſe wie ſie ſie anwandten, uͤber zeugte die Proteſtanten von der Nothwendigkeit einem Beiſpiele zu folgen, welches, ſo gefährlich und unpaſſend es auch war, dennoch, ſobald die eine Parthei es aufſtellte, nothwendiger⸗ weiſe von der andern befolgt werden mußte. Sobald als die Katholiken ſich durch das ganze Land in Clubs vereinig= ten um eingeſtandener weiſe Maaßregeln gegen die Proteſtan⸗ ten zu ergreifen, ſo ward es unmöglich, daß dieſe ruhig blei⸗ ben konnten. Ueberdem war es natuͤrlich, daß das trotzige Drohen mit phyſiſchen Kraͤften von Seiten der katholiſchen Anfuͤhrer, Furcht und Verdacht in x ihrer Plane er⸗ zeugen mußte. Umſonſt war es, daß ſie mit den Werkzeu⸗ gen des Verraths und des Gemetzels in der Hand von Gnade gegen ihre Mithuͤrger und von Loyalität gegen ihren König ſprachen — umſonſt war es, daß ſie den friedlichen und harm loſen Zuſtand eines organiſirten Landvolkes ſchilderten, wäh— rend ſie uns mit ſeiner Reizbarkeit und Macht drohten. Nicht das Auerbieten zweideutigen Schutzes iſt es, oder das Verſprechen bedingter Schonung, was die Ir ändiſchen Pro⸗ teſtanten von ihrer Sicherheit überzeugen oder nachläßig in ihrer Vertheidigung machen kann. Der näͤchſte und in der * der einzige Weg, der ihnen offen ſtand, war, der Ge— fahr zuvor zu kommen, wenn ſie ſie nicht abwenden konn— ten. Deswegen wurden die Brunſwick Clubs durch anz Irland errichtet, und mit bereitwilliger Sympathie folgten die Proteſtanten in England. Dieſe Elubs ſind ein Ucbel, aber ein nothwendiges — nothwendig, um einigermaßen das größere Uebel zu neutraliſtren, namlich das Anſchließen einer verbundenen Maſſe an die Geiſtlichkeit, um bie aus— übende Autoritaͤt der Krone zu vernichten, und das Volk durch ſogenannten religiöſen oder politiſchen, der Verfaſſung aber widerſprechenden Einfluß, ſeiner Unterthans⸗Pflicht un⸗ getreu zu machen. Gewiß iſt es, daß die Anführer der Ka— tholiken uͤber dieſe Zeichen der proteſtantiſchen Thaͤtigkeit ſehr mißvergnüͤgt ſind, und viele unſerer Collegen . ten, daß die Spannung der Partheien heftiger und gefaͤhrlicher werden wird. Wir ſind nicht der Meinung. Man ſagt uns, die beſte Politik gegen die Katholiken ſey Vermittelung dem Lehrſatze treten wir bei, aber nicht der Folgerung. Wir werden uns freuen, die Katholiken beruhigt zu ſehen, läugnen aber, . die Unterwerfung der Proteſtanten dazu beitragen, oder ihr Widerſtand es verhindern wird. Wenn Vermittelung bei den Katholiken 26 t werden ſoll, ſo müſſen ſie erſt dazu vorbereitet ſeyn. Erſt müſſen ſie von dem übertriebenen Begriff ihrer Macht zurückgebracht wer⸗ den; nur dann, wenn ſie nicht mehr befehlen 1. wer⸗ del gen an, 2 . ehör zu — 2
e paſſive Vereinigung der Proteſtanten d erwuͤnſchte Wir in haben. ae. —
Man ſagt, daß gleich nach Beendigung des Cabinet 2 **. annabend von der Re 2 der Befehl 2 ö ö. 2 gen ſey, Herrn Shiel und Herrn O Con J as erſte Bataillon des Coldſtream-Garde⸗ Regiments ſoll am na 2 Mittwoch von London nach Nanchẽſt! =
Lord Hill, Befehlshaber der Truppen, hatte am ——— abende eine Conferenz mit dem Herzoge von Vellington und
Herrn Peel. Beilage