Portugal. J

Der Courier enthalt folgendes Schreiben aus Porto vom iz. Sept.: Vier angeſehene Perſonen, die ſchon ſeit einiger Zeit im gemeinen Stadtgefängniſſe geſeſſen haben,

ſind freigelaſſen worden; ſie ſollen indeſſen ihre Freiheit nur ihrem vollen Geldbeutein zu danken haben, indem ſie zu den reichſten Einwohnern der Stadt gehören. Unſer Elend nimmt taͤglich zu. Alle Gefangniſſe ſind voll, und die Trup⸗ den erhielten ſeit 3 Monaten keine Lohnung. Von Liſſabon iſt ein Befehl an die Special⸗Commiſſion (Algada) eingelau⸗ fen, das Vermögen aller Derjenigen mit Beſchlag zu bele⸗ gen, die fuͤr die Anleihe unterzeichneten. Es ſteht mit vie⸗ lem Grund zu vermuthen, daß ſich nicht wenige Engliſche Namen in der 3, . re vorfinden werden.

t alien.

Der Courrier frangais meldet aus Chambéry vom 24. September: Die hieſige Beſatzung iſt durch das Regi⸗ ment von Aoſta, durch die Jäger von Nizza und ein leichtes n, Cavallerie⸗Regiment verſtärkt worden. Die

eſtung Bramante, am Fuß des Mont⸗Cenis, iſt vollendet, aber noch nicht mit dem erforderlichen Geſchuͤtz beſetzt; ihre Garniſon beſteht aus dem ſchoͤnen Regimente von Caſal, deſſen Officiere und Unter⸗Officiere faſt alle in Franzoͤſiſchen Dienſten geſtanden haben. Die Sardiniſche Polizey hat jetzt weniger ſtrenge Formen, als ſonſt. Die mit Orden ver⸗ y 5 genießen das Vorrecht, von den Zollbe⸗ amten nicht unterſucht zu werden. Einige Gegenden des Landes ſind trotz ihrer Fruchtbarkeit ſehr arm, beſonders das eigentliche Savoyen und das Thal von Iſere, wo es ſehr viele Moͤnche giebt. Dagegen iſt in Ober⸗Savoyen und in den Grafſchaften Faucigny und Chablajs mehr Wohlſtand und Bildung. Es ſind jetzt etwa funfzehn Jeſuiten in Chambery, welche das hieſige Collegium leiten; ſie ſelbſt leh⸗ ren nur Griechiſch und Latein, die mathemathiſchen und an⸗ deren Wiſſenſchaften ſind in den Händen weltlicher Profeſſoren. Die Sardiniſche Regierung laßt jetzt eine prächtige Straße von Chambery nach Jenne durch die Alpen an der Stelle brechen, wo Hannibal aus dem Narbonenſiſchen Gal⸗ lien nach Italien ging. Ein Zweig dieſer Straße wird nach der Abtei von Altar comba am See von Bourget fuͤhren, wo ſich der Konig ein herrliches Sommerſchloß hat bauen laſſen. Es iſt davon die Rede, den Kamm des kleinen St. Bern d zwiſchen Tarantaſta und dem Thale von Aoſta für agen zugänglich zu machen; man wurde dadurch einen f ch ſtatt der Straße uber den Mont-Cenis erhalten, die in der ſchlimmen ehr gt ſehr beſchwerlich iſt. ? r kei.

Nach einem Schreiben aus Konſtantinopel vom 12. Sept., hat der Großweſſir, in Folge der Nachricht von der ö . gemeldeten) Landung der Ruſſen bei Burgas, ſeine

eiſe nach Schumla, 2 ſich der groͤßte Theil ſeiner Truppen auf dem Wege befinden ſoll, nſcht fortgeſetzt, ſon⸗ dern iſt in Adrianopel geblieben. Er ſcheint alſo (ſagt je⸗ nes Schreiben weiter) ſeine Abſicht, gemeinſchaftlich mit Huſſein den Estſatz von Varng zu verſuchen, aufgegeben zu haben. Die Vertheidigungs-Anſtalten in der Hauptſtadt haben aber ſeitdem eine noch größere Lebhaftigkeit gewon⸗ nen, und der Sultan will, dem Vernehmen nach, am 20ſten d. M. in das verſchanzte Lager bei Ramiſch⸗Schiflick (Re⸗ miſch-Paſcha) einruͤcken. An den dortigen Verſchanzungen wird Tag und Nacht gearbeitet. Am 7. September ſetzten 15,000 Mann Kurdiſche Cavallerie bei den Dardanellen über's Meer, und ziehen jetzt durch die Umgebungen der Hauptſtadt nach Schumla. Die Kriegs-Abgaben werden aber immer druͤckender und die Geſchaͤftsloſigkeit größer.

Buchareſt, 12. Sept. Von allen Sciten langen nun Ruſſiſche Verſtärkungs Truppen an. Ein großer Theil der ſelben nimmt ſeine Richtung gegen Siliſtria. Nach Be— richten aus Krajova vom gten d. M. waren ſammtliche Ein, wohner wieder in die Stadt zurückgetehrt.

Buchareſt, 17. Sept. Von Siliſtria erfährt man, daß General Roth den Tuͤrken die letzten Verſchanzungen außerhalb der Feſtung weggenommen hat, an deren Beſitz beiden Theilen ſehr viel gelegen ſeyn mußte. Vor wenigen Tagen erfolgte ein heftiger Ausfall der Tuͤrken, um ſich

neuerdings in den Beſitz derſelben ku ſetzen. Nach einem hie gen Hel he von mehreren Stunden wurden die Türken n die Feſtung zuruͤckgeworfen, ohne ihren Endzweck erreicht zu haben. Sie . ſich in ſolcher Unordnung zuruck, daß die Thore verſchloffen wurden, che alle Truppen eingezogen w 2 r als 20090 Mann abgeſchnitten wurden; 92. 3 9 2 r der Feſtung ſie werden, aber erſt nach einigen Stunden,

ols man ſich einigermaßen wieder beruhigt hatte, wurden ſie

als waͤre ſie ausgeſtorben.

eingelaſſen. Zwei Tage lang war es ſo ſtill in der Feſtun

Von beiden Seiten war 2 luſt bedeutend, doch ſind die Berichte hieruͤber ſehr verſchie= den. Am wahrſcheinlichſten iſt die Angabe, daß der Verluſt der Tuͤrken ſich auf mehr als 1000, der der Ruſſen auf etwa 500 Mann belaufe. In Siliſtria ſollen uͤberdies viele Menſchen ſterben, welches um ſo wahrſcheinlicher iſt, als ihre Kranke und Bleſſirte ohne Huͤlfe ſind, und die große Hitze, die wir bis jetzt hatten, das ihrige unfehlbar beitragen wird. Zu einer regelmäßigen Belagerung Siliſtrias wird wohl.

nicht geſchritten werden, da das hierzu nöͤthige Geſchütz nicht

vorhanden iſt, und es ſcheint, daß man durch ein Bombar⸗ dement die Feſtung zur Uebergabe zu zwingen hofft. Die Peſt hatte das Anſehen, uns verlaſſen zu haben, doch ſeit kurzem hvben ſich e 82 ereignet. Mexiko.

Aus Mexico ſind Zeitungen bis zum 28. Juli in London angekommen. Am 1. Juli verſammelte ſich der Congreß in einer außerordentlichen Sitzung, deren Zweck ſich aus der Eroͤffnungs⸗Rede des Praͤſidenten ergiebt, die wir nachſtehend mittheilen: . ö

Burger, Repraͤſentanten der Mexicaniſchen Nation! Der Staats-Rath hat in Folge ſeines verfaſſungsmaͤßigen Rechts eine außerordentliche Sitzung des General⸗Congreſſes ausge⸗ ſchrieben und zur Discuſſion verſchiedene, ihm von der Ne⸗ gierung zugewieſenen Gegenſtaͤnde vorgeſchlagen, ſo wie einige andere, welche er von der dringendſten Wichtigkeit hält. Das Tabacks-⸗Monopol, das unter der früheren Verwaltung eine der , . Hülſsquellen der Einnahme war, iſt jetzt ſo in Verfall gerathen, daß ein ſolcher Zuſtand nicht lange fortdauern kann. Der Secretair dieſer Abtheilungen wird Ihnen den Plan der Regierung vorlegen, der das Reſultat der ernſteſten Erwaͤgung, und eine Folge von Thatſachen iſt, die gewiß nicht ermangeln werden auf ihre Meinungen einzu⸗; wirken. Sehr nothwendig iſt ein Geſetz in Betreff der Ausfuhr von Gold und Silber, um einen der wichtigſten Zweige der National-Induſtrie aufzumuntern, und unſere Verpflichtungen gegen fremde Nationen zu erfüllen. Verſchiedene Traetate werden Ihren Berathungen vorgelegt werden. Der Staatsrath hat bisher in unſeren Verhaͤltniſ⸗

ſen mit auswärtigen Mächten immer die vorzügliche Wich

tigkeit erkannt, die ſie in Beziehung auf unſere politiſche Lage ſowohl, als auf unſere Handels- Verhaltniſſe mit der ö 2 5. haben, und dieſe Wichtigkeit wird er im⸗ mer erkennen.

Ein, den unſchätzbaren Vorzuͤgen eines conſtitutionnellen Syſtems entſprechendes Wahlgeſetz iſt ohne Zweifel der Auf⸗ merkſamkeit des Congreſſes wuͤrdig. Einſchraͤnkungen, die nur dazu dienen ſollen, Unordnungen vorzubeugen, können der wahren Freiheit der Nation durchaus nicht nachtheilig ſeyn. Geſetze um unſere Unabhängigkeit und föderative Tonſtitution immer ſicherer zu ſtellen, ſollen entworfen wer⸗ den, ſobald die Regie es für noͤthig befindet; und was dieſen Gegenſtand en f, ſo wird die ausuübende Gewalt mit ihrer gewöhnlichen Umſicht zu Werke gehen.

Burger! Ich habe Ihnen die Gegenſtaͤnde angedeutet, die Ihre Aufmerkſamkeit in Anſpruch nehmen. Die Nation vertrauet Ihrem Eifer und Ihren Einſichten.

Co lumbien.

Carthagena, 4. Auguſt. Es gehen fortwährend Dank und Gluͤckwünſchungs, Addreſſen an Vollvar ein; alle tragen Einen Character, den der Unterwerfung unter ein Oberhaupt, das unumſchraͤnkt als Fuͤrſt regieren will und, ſoll. Eine Rede uͤbertrifft die andere an Demuth und Huldigung, und die Columbier, felt drei Jahren durch fort währende Intriguen von oben herab abſſchtlich in ſtete Un— ruhe und Üngewißheit verſetzt, muͤſſen ſich endlich Bolivar unterwerfen, der ſich bisher immer für den Waſhington von Süd-Amerika ausgeben wollte. Bekanntlich ward der Con⸗ vent von Ocana durch einen Gewaltſchritt der Bolivarſchen Parthei von 21 Mitgliedern, die ſich in der Minorität be= ſanden, aufgelbſt. Sie Mehrheit der Abgeordneten fand das Land keinesweges in einem Zuſtande, der ſie berzchtigen konnte, die Verfaſſung von 1821 in ihren Grundzilgen ju verändern; ſſe wollte die Republit rr e. aber die Ge⸗ genparthei, unzufrieden, daß ſie ihre Abſichren nicht errei= chen konnte, erklärte nun, ſie wollte an den nicht mehr Theil nehmen und kelnen Beſchluß der Ver⸗ ſammlung anerkennen. Dle nothwendige Anzahl der zu den Berathungen erforderlichen en von 336 Mitgn dern war nicht mehr vorhanden, das ganze Militalr war der Minorität zugethan, und Verſammlung mußte ſich auflöſen. Die diſfentirenden 21. Mitglieder, an deren Spike Bollvars Schwager, D. Bricens Mendez, Baſtillk und

Berathungen

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