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Die ganze Armee hatte grüne Hutſchleifen und Schaͤrpen. Sie hatten Muſik und trugen Fahnen mit verſchiedenen Inſchrif⸗ ten. Sie brachten 2 O Connell verſchiedene Lebehochs, und Einige riefen, ſie wollten ihn zum — * — haben. Indeſſen begin⸗ en fie keine Gewaltthätigkeiten. Ganz auf dieſelbe Weiſe anden auch ngen an anderen Orten Statt. Auf Kinrone marſchirten 50 M00 organiſirte Landleute los. Dir in jenem Orte befindlichen Proteſtanten ruͤſteten ſich zur ge. nen Vertheidigung. Sie ſteckten die Orange Fahne auf. Nur nach vielen Vemuͤhnngen und Ermahnungen konn— ten die Magiſtrats⸗- Perſonen die Katholiken dahin bringen, zurück zu marſchiren, und die Proteſtanten ihre Fahne zu entfernen. Auch die Proteſtanten laſſen es nicht an bewaff⸗ neten Verſammlungen fehlen. In den kn Orten, durch welche Hr. Lawleß ſeine PacificationsReiſe machen wollte, und in welchen ſich die Orange Maͤnner in bedeutender Zahl befinden, vereinigten ſich die ſelben, um ſich ſeinem Einzuge mit Gewalt zu widerſetzen. Zu Ballybay äußerte ein Hrange⸗ Mann; „Wenn Lawleß hierher kommt, ſo giebt es hier lo= vale Leute, welche nach ihm ſchießen werden, und ſollten ſie auch im andern Augenblick gehangen werden.“ — Derje— nige, welcher in dem letztgenannten Orte vor einigen Tagen einen Katholiken erſchoſſen hat, iſt des Mordes ſchuldig verurtheilt worden. Als Lawleß durch Olones kommen wollte, waren in kurzer Zeit an 10, C00 bewaffnete Orange Männer beiſammen, um die heranziehenden Katho— liken zuruckzutreiben, ſo daß dieſelben nicht wagten ſich dem Orte zu nähern. Zu Armagh waren 0, 00 wohlbewaffnete und zu gefahrlichen Unternehmungen geſtimmte Proteſtanten verſammelt. Die Katholiken baten daher Herrn Lawleß, die Stadt zu meiden, worauf er ſich entfernte. Als General Thornton, der Commandenr des Diſtrikts, vor den Orange Männern vorüberging, präſentirten ſie vor ihm in guter Ordnung das Gewehr, mit fliegenden Fahnen, und beim Klange der Trommeln. Wie wenig es 3 Lawleß s Abſicht ſei, die allgemeine Ruhe zu ſtoͤren, erſieht man aus ſeinem Aufruf an die Bewohner von Monagham, worin er ſie er⸗ mahnt, ihm nicht mit Fahnen, Bannern und Lorbeern, wie es an andern Orten geſchehn ſei, entgegen zu kommen, ſon—⸗ dern ſich ruhig und ſtill zu verhalten. Schon uͤber 200,900 haben ſich als Mitglieder fuͤr die verſchiedenen Braunſchweig⸗ Clubs einſchreiben laſſen, ſo daß, nach dem Ausdrucke eines proteſtantiſchen Blattes, die Regierung noch vor dem 14. No⸗ vember eine hinreichende Zahl Proteſtanten zu ihrer Verfü⸗
ung haben möchte, um apiſten in die See zu trei⸗ ken 2 Lord gleſca hat 3 die Verſammlungen der Katholiken un aber auch den Beamten und Vorſte—
terſagt,
hern der proteſtanriſchen Elubbs anbefohlen, ſich aller Belei— digungen und Ruheſtörungen in Worten und Thaten zu ent haiten. Man bedauert zu Dublin, daß bei der gegenwaäͤrti= gen großen Aufregung, welche daſelbſt herrſcht, Herr O Con, nell abweſend iſt, denn ohne ihn ſcheint die Aſſoeiation kraft⸗ los zu ſeyn. Außer den großen Volksanregungen zeigt ſich der Geiſt der gegenſeitigen Erbitterung zwiſcheu den beiden artheien in Irland anch in allen einzelnen Seiten des Le, ens. Zu Dublin iſt es faſt nme ng. politiſche Streitig⸗ keiten zu vermeiden, Ein Herr aus London entdeckte neü— dortigen Kauſſeuten eine wichtige Verbeſſerung
beim Diſtillations⸗ Apparat. Sie meinten indeſſen, ſie wur, den kamen Arbeiter bekommen, um ihre Apparate nach der neuen Art einzurichten, ſobald es bekannt wärde, daß die Einrichtung aus London herrühre. Zu Nenagh hielt ein ka⸗ tholiſcher . am 28. Sept. eine Rede an das verſam⸗ melt? Voll, um ihnen abzurathen, die großen Zuſammen— künfte zu beſuchen. Schen zerſtrente es ſich. Als es aber vor dem Polizeihauſe verüberzog, nahm der Sergeant Einem aus der Menge eine Pfeife fort und zertrat ſie mit dem Fuß. Er wurde ſogleich niedergeſtoßen; das Volk machte auf ie Polizei, welche ihte Gewehre abfenern wollte, einen wi thenden Angriff, riß das Haus nieder, und brannte Alles was darin war zu 5 die Dazwiſchenkunft einiger Prleſter böelt die Erbitterten von noch größerem Ünfug zn, rück. Durch das Gerücht, daß einer der Geiſtlichen von den Soldaten ermordet worden ſey, wurde das Volk der ganzen Um⸗ gegend zur furchtbarſten Wuth entflammt. — Zwei Katholiken, welche vor Kurzem auf der Poſt reiſten, wurden von den im Wagen unden Proteſtanten, mit welchen ſie über politiſche Gegen— ſtande dis putirt hatten, aus dem Wagen geworfen, unmenſſch= l eke er und geſchlagen, und in ihrem Blute ſchwimmend, bülfles auf dem Wege liegen gelaſſen. Zu Enniskillen machte das Volk vor einigen Tagen einen Angriff auf die Polizei= ache und verwäündete den Lieutenant ſchwer am Kopfe. Die Polizet feuerte ihre Gewehre les und brachte mehreren gefahrliche Wunden bei. Eine Frau, welche ihren Sohn ver⸗
lich einigen der
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die Inſurreetion der Katholiken mit allen den
hindern wollte, mit Steinen auf die Soldaten zu werfen, ///
ö den Courier beunruhigt je iiſt der Irlaͤndi⸗ ſchen Proteſtanten. Er fuhrt zum Beweiſe, wie 83 deren Leidenſchaftlichkeit erregt ſey, folgende zu Tyrone von einern Proteſtanten gehaltene Rede an. eꝛ voraus, daß n ſchrecklichen Eigenſchaften eines Religlonskrieges bezeichnet ſeyn — 3 Um ſolche Ereigniſſe abzuwenden, beeile ſich ein Jeder, ſich an die Braunſchweig-Elubs anzuſchließen. Der Höͤchſte im Lande moͤge des Niedrigſten Bruder ſeyn. Wir wollen für das proteſtantiſche Uebergewicht, fur die Britiſche Conſti⸗ tutlon, fuͤr das Haus Braunſchweig, und fur die Grundſaͤtze, welche daſſelbe auf den Thron erhoben, ſtehen und fallen. Sollten die Botſchafter des Aufruhrs mit ihren peſtartigen Lehren herannahen, ſo wollen wir ſie nicht unter uns dulden. Sollte aber die Rebellion ihr bewaffnetes Haupt erheben, dann auf zum Slege, auf fuͤr Euren Gott, fuͤr Euren Köͤ— nig! Lehrt Eure Feinde, daß Eure Schwerdter, wenngleich ſie in der Scheide ruhten, doch nicht verroſteten, und daß Eure Waffen noch eben ſo kraftvoll ſind, als in den Tagen von Derry, Aughrin und Beyne. So werdet Ihr Euren Kindern das Erbtheil hinterlaſſen, welches Eure Vater mit ihrem Blute erkauft haben. So werdet Ihr zugleich die Röͤmiſchen Katholiken von den Papiſten und die Laien von der Tyrannei der Prieſter befreien.“ —
̃ Deutſch hand.
Stuttgart, 2. Oet. In einer von Sr. Königlichen Najeſtͤt dem bisher am Koͤnigl. Hofe beglaubigten Kaiſer⸗ lich⸗ k . außerordentlichen Geſandten und bevollmäch⸗ ten Miniſter, wirklichen Geheimen Rath Freiherrn von An— ſtett den 1. Oet. ertheilten Audienz, hat derſelbe die Ehre ede, Höͤchſtdenſelben ſein Abberüſungsſchreiben zu üͤber— eichen
Frankfurt, a. M. 5. 9et. Von Wien kamen zwi⸗ ſchen dem 1ſten und Iten d. M. etwas ruͤckgaͤngige Courſe, die man aber auf die fruher hier gewichenen erwartete. An den andern Hauptbörſen ſchienen ſich die Effekten halten zu wollen und ſo kam es, daß ſie auch hier in den erſten Tagen der Woche wenig Veränderung erlitten. — Metalliq. ſchwankten zwiſchen iz und gitz. Eben ſo unbedeutend waren die Abwechſelungen in den Courſen der andern Heſterr. Papiere, dabei blieben ſolche für baar
iemlich begehrt. Fur Zeitkäufe keine Frage. An effektiven her g. igte ſich eher Ueberfluß als e n , . ig üm: die Courſe derſelben ch feſt. Baa⸗
n lten ſich res Geld etwas beliebter als . . eonto 37 pCt. Die am geſtrigen Tage von London und Amſterdam ge⸗ kommenen niedern Courſe rückten auf unſerer Börſe nach: doch vorerſt noch nicht bedeutend, indem Metalliq, nur um pCt (auf ät) fielen, Bank⸗Actien von 1302 1296, Partial-Oblig. von 125 auf 1233. Es war wenig Kaufluſt u bemerken. Auf Lieferung keine Frage. In übrigen Ef kten ging nichts um. — Die heute früh angelangten un guͤnſtigen Nachrichten von der Londoner Börſe haben bis jetzt keine erhebliche Wirkungen hieſelbſt . Siehe die im 8e zur geſtrigen Zeitung beſindlichen Frankfur⸗ ter Courſe. — 33 Ham burg, 7. Oet. Das Engliſche Dampfboot bringt die Beiſtimmung des Engliſchen Cabinets zu der Blokade von Sceiten Rußlands. Dies Erelgniß in Verbiadung mit der Getreide Steigerung bis zu dem Standpunkte, wo ſolches zollfrei eingeführt werden kann, und endlich die Lage rlands wirkten ungünſtig auf die Stocks-Böͤrſe, und . beſſerten ſich nicht. Ein Beiboot wurde von London nach Amſterdam erpedirt mit der Anzeige der Anerkennung der Blockade, welche daſelbſt am 4. Oet. bekannt wurde. Dort traf zugleich eine Steigerung der Wiener Courſe ein, und die Börſe ſtimmte ſehr à la hansse. Rente ſtieg auf ir; alte Ruſſiſche Anl. bei Hope 9 ; Hamb. Certifi. 81. S6; Daͤniſche iz; Metalli. gig; Bank-⸗Aetien
Iii; ELonſols r. Dieſes hatte zwah, auf die Anſichten unſerer Böoͤrſen⸗Manner einen guͤnſtigen Einfluß, doch blie—
ben ſie im Ganzen noch neutral, da von Berlin die Courſe
chlechter kamen. Von Wien am 1. Qet. waren Actien 1075 . glelalliq. 9i pCt. als Folge der daſelbſt bekannt ge wor denen Blockade der Dardanellen, deſſen Anerkennung durch , . 1 . zog.
An der rſe fand ſehr ſtarke Frage nach Ruſſtſchen Effeeten ſtatt. Silber⸗Rubel in Certif. ſo wie e Anl. wurden bei bedeutenden Summen per compte! .
. * ) * — 114 * 9 auft,
auch Meralliques wurden ſelbſt pro November und Decemb geſucht. ;