ware,
Sohn Mehemet-Alh's wurde ſich nicht durch dieſe Maaßre—⸗ gel ſchwaͤchen, wenn ihm die geringſte Hoffnung geblieben ſich länger in Morea zu behaupten uud die Befreiung der Griechen dieſſeits des Iſthmus aufzuhalten. Der kurze und ehrenvolle Auftrag unſerer Expedition wird ſich darauf beſchraͤnken, die Feſtungen Modon, Koron und Patras, ſey es durch Gewalt oder durch Unterhandlungen, zu beſetzen, und die Landenge, welche Morea von Livadfen trennt, durch Befeſtigungen zu einem zweiten Thermopylae zu machen. Unter der Anführung eines ſo ausgezeichneten Generals, wie des Marquis Maiſon werden für ünſere tapfern Truppen einige Monate hinreichend ſeyn um den Griechen dieſe wich⸗ tigen Reſultate zu ſichern, und dann, mit Lorbeerzweigen der Cwiliſation bekraͤnzt, zu der Armee zurückzukehren, welche ſie zur Hülfe der Hellenen ausgeſendet hatte. Durch den Sieg von Navarin iſt die Seemacht der Pforte, wenn nicht
83 vernichtett, doch ſo gelähmt worden, daß ſie auf den
nſeln und dem Continente Grlechenlands keine Diverſion machen kann, und die Blokade der Dardanellen durch das Ruſſiſche Geſchwader, ſo wie unſere Flotte, welche unter dem Admiral von Rigny die Griechiſchen Gewaͤſſer durch⸗ kreuzt, ſchuͤtzen die Küſten des Peloponnes gegen eine Lan, dung Tuͤrkiſcher Truppen, wenn dieſelbe auch von Klein— aſien ans unternommen würde.“ Die Quotidien ne bemerkt triumphirned: „Eine ſchleunige Rückkehr
ſo
wurde alle Vorwürfe rechtfertigen, die man dem Mini.
ſterium über dieſe Expedition machte, als ſie unternom— men wurde. Es verlohnte nicht der Mühe, 17 bis 15,60 Mann ſo weit und mit ſo großen Koſten zu fenden, um ſie ſo ſchnell zuruͤcktzurufen. Man haͤtte nach unſerem Bedun⸗ ken vor der Einſchiffung überlegen muͤſſen, wie bald man genothigt ſeyn werde, wieder umzukehren. Es war leicht ein- juſehen, daß es nicht in dem politiſchen Intereſſe Frankreichs lag, eine Diverſion gegen die Turkei nach Griechenland zu machen. Die Umſtände, welche die Zurückberufung unſeres Heeres herbeifuͤhren, ſind nicht augenblicklich hervorgetreten, ſie waren längſt vorhanden, und die Miniſter, welche Frank reich dem Gelächter Europas Preis geben, beweiſen Unkunde und Leichtſinn, denn unſere politiſchen Intereſſen haben ſich ſeit drei Monaten nicht verändert, ünd nur darum, weil man dieſelben verkannte, hat man uns in ein ünternehmen ohne Zweck verwickelt, auf das ſchnelle Reue gefolgt iſt““
Der Conſtitutionnel ſelbſt, aus dem wir den obigen Artikel uͤber eine Abberufung der Franzöſiſchen Truppen ent- nommen haben, enthaͤlt einen Brief aus Toulon, vom 1. Sept, wonach im dortigen Hafen und im Arſenale die größte Thaͤtigkeit herrſcht. Namentlich meldet das Journal du Com—⸗ merce, daß 3230 junge Soldaten, von der Aushebung von 1827, nach Toulon marſchiren werden, um dem Iten Linien Regimente und den Depots des 2ten, 4tzſten und 55ſten Re⸗ giments, welche ſich dort in Garniſon befinden, einverleibt zu werden. „Dieſe Depots,“ außert das Joural du Com- merce dabei, „können, falls es noͤthig wird, Verſtaͤrkungen an die Bataillons in Morea ſchicken.“ Aus dieſer Bemer— kung ſcheint hervorzugehen, daß jenes Blatt dem Gerüchte von der bevorſtehenden Zuruͤckberufung der Expedition aus
doreg keinen Glauben beimißt.
Der Courrier Frangais bemerkt: „die Anerkennung der Blokade der Dardanellen von Seiten England s hat in Lon— don einen lebhaften und tiefen Eindruck gemacht. Das Ge⸗ fühl der Nationalwürde iſt im Herzen des Engliſchen Volks ein ſtrenger Richter über die Handlungen der Miniſteriums. Die Nation iſt aber ihre Intereſfen nicht ſo verblendet, daß ſie einen Krieg mit Rußland wänſchen ſollte, ſie will Frieden, aber einen ihren nationalen Anſichten entſprechenden Frie⸗ den. Während dieſer Betrachtungen t ein anderes an ſich unbedeutendes Ereigniß die offen Aufmerkſamkeit auf ſich. Das Engliſche Schiff, nämlich, das die Nachricht von der Ankunft der jungen Königin nach Liſſabon gebracht hat, wurde bei ſeiner Abfahrt aus dem Hafen von dem Fort von Belem beſchoſſen, daſſelbe Schiff wurde bei ſeiner Nück⸗ kehr nach Liſſabon nicht in den Hafen gelaſſen. Die öffent. liche Erbitterung uͤber dieſe Vorfalle machte ſich in einem ſatiriſchen Anſchlage auf Lloyd's Kaffeehauſe Luft, nach wel⸗ ——— ortugal Falmouth zu blokiren beabſichtige und die
ugliſche Regierung dieſe Blokade anerkenne. Dies erinnert an eine ähnliche Zeit bei uns, in der wir durch Spottlieder D unſern innern Schmerz zu erleichtern ſuchten.“
2 Courrier frangals kommt in feinem neueſten Blatte abermals — * Don der liberalen Parthei verlangten Ab- ker, 3 22383 — — daruber freien
6 — ieſer Anford bis jetzt n nicht genügt hat; wenn, e , , , w . * einftußteichen Mannern, die ſich far befugt halten iht
und
—
dieſerhalb Vorſtellungen zu machen, kein Gehör liehen, ſo geſchahe es bloß, weil ſie ſich zu compromittiren teten. „Keine Conceſſionen!“ ſo laute ihre Antwort, Sie wür— den nur von der Schwäche des Miniſteriums und dem Ein⸗ ſluſſe einer gewiſſen Parthei zeugen. Im Uebrigen ſo iſt die Frage wegen der Abſetzungen ſchon von den offentlichen Blättern ſo viel und ſogar unter namentlicher Aufführung der zu entlaſſenden Beamten beſprochen worden, daß die Re⸗ gierung ſich an ihrer Wurde vergeben wuͤrde, wenn ſie Das, was man von ihr gleichſam gebieteriſch verlangt, bewilligen wollte.“ Dem Courrier frangais will dieſe Bedenklichkeit natuͤrlich nicht recht einleuchten.
Faſt alle hieſige Zeitungen enthalten heute den (in Nr. 263. der Enel mitgetheilten) Krlegsbericht von den Operationen vor Schumla bis zum 7. September, wonach es ſchien als ob das Belagerungs-Corps vor dieſer Fer ſtung aus Mangel an Fouragen nach Jenibazar zurüͤckwer⸗ legt werden wurde, und nehmen (da die ſpäͤtern Berichte bis zum 13., woraus ſich ergiebt, daß dieſer Rückzug nicht ſtatt gefunden hat, noch nicht in Paris eingetroffen waren) an, daß die Belagerung von Schumla wirklich 2 ſey. Der Meſſager des Chambres erklart in dieſer Vor⸗ ausſetzung die rückgängige Bewegung der Ruſſen, nicht, wie die andern Zeitungen, durch eine erlittene Niederlage, ſondern durch eine Aenderung in dem Plane der Kriegs— , ,, wonach der Kaiſer dermalen ſein Hauptaugen— merk au hendem . der Beſitz von Schumla nicht mehr als wich tig erſcheine, indem die Ruſſiſche Armee ſodann, unterſtütt von der Flotte, auf der Straße zunächſt dem Meere auf Adrianopel werde vordringen und Schumla umgehen können.
Am Vord der letzten nach Morea abgegangenen Schiffe befanden ſich vier Feld⸗Capellen, welche mit allen Ge—⸗ faͤßen und Geraͤthſchaften für den Gottesdienſt verſehen wa⸗ ren; eine dieſer Capellen iſt fuͤr den Generalſtab der Armee, die anderen fuͤr die drei Brigaden beſtimmt.
In Marſeille ſind Nachrichten aus Tanger eingelaufen, wonach die von den dortigen Corſaren aufgebrachten Engli⸗ ſchen Schiffe frei gegeben worden ſind.
„Wir bemerken mit Freuden“, äußert das Journal du Cominerce, „daß der Miniſter der Maxine ſeine Aufmerkſam⸗ keit auf alles wendet, was fuͤr die Schifffahrt Intereſſe hat. Die Corvette „Badine“ hat in dieſem Jahre das Gascog⸗ niſche Meer von Neuem nautiſch unterſucht, und hoffentlich werden unſere Schifffahrer bald die Fruͤchte dieſer langſt gewunſchten Arbeit genießen.“
Die Quarantaine des Oberſten Fabyier geht, wie man nunmehr aus Toulon vernimmt, erſt mit dem 3. d. M. zu Ende; der Oberſt wird ſich uber Marſeille, wo ihm eine glän— zende Aufnahme bereitet wird, hieher begeben.
Aus Montmorillon (Departement der Vienne) wird ge— meldet: „Die hieſigen Jeſuiten haben endlich unſere Stadt verlaſſen, in der ſie ſich ſeit 1515 wohlbefunden haben. Sie hielten eine öffentliche Auction, und haben große Summen geloͤſt. Wir glaubten anfangs, ſie nach der Schweiz abrei⸗ ſen zu ſehen; ſie ſind aber nach verſchtedenen Punkten Frank⸗ reichs, wie Paris, Bordeaux, Poſtiers ꝛc. gegangen, wozu ſie, wie es heißt, hoͤheren Befehl von ihren Vorſtehern er⸗ halten haben.“
Das Wettrennen zwiſchen der „Vittoria,“ einer Fran— zoͤſiſchen Hährigen Stute des Herzogs von Guiche, mit einer Laſt von 166 Pfund, und dem „Linkboy,“ einem Engliſchen ölährigen Pferde des Lord Seymour, mit 1609 Pfund Laſt,‚ iſt bis zum 12. d. M. verſchoben worden. Die Eigenthümer haben gegen einander 600 Fr. gewettet. Am 15. ſoll noch ein zweiter Lauf zwiſchen der „Vittoria“ mit 1066 Pfd. Laſt, und dem „Turcoman,“ einem gleichfalls dem Lord Seymæeür zugehorigen Pferde, mit 111 Pfd. Laſt, ſtatt finden. Die Wette betragt 2006 Fr. ; 1
Großbritanien und Irland. ö London, 5 Oct. Der Herzog * Wellington iſt ge⸗ ſtern aus Aptherpe, dem Site des Graſen von Weſtmote— land, hieher zurückgekehrt 1 Die Botſchafter von Frankreich, Rußland und Oeſter= reich hatten geſtern Conferenzen mit dem Grafen Aberdeen Auf die Nachricht, daß Donna Maria da Gloria in Grillons Hotel abſtetgen wäre, hatte ſich ane ſolche Volte= menge um daſſelbe verſammelt, daß es ihren Begleitern kaum moglich war, ſie aus dem Wagen zu SEie er⸗ ſchien bald nachher auf einem Valcone und verneigre 6 verbindlich gegen die Menge, weiche ſich für dieſe Höflichteit durch Häͤndeklatſchen, Freuden Geſchrei und Schwanken der Hate bedankte. Sie trug eine Art Reit-Kleid. Bis um
Varna richten werde, nach deſſen nahe bevorſte.