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ſchaͤftigt geweſenen ausgezeichneten Männer in Anſpruch zu nehmen. Ich werde gewiß nicht verabfaumen, zur Auf— klaͤrung mehrerer der eben erwähnten Fragen, auf die Ein⸗ ſichten der beiden, bei meinem Departement beſtehenden Ge⸗ neral⸗Lonſeils für Handel und für Manunfacturen zu recur⸗ riren. Allein nicht ihnen, den gewohnlichen Rathgebern der Verwaltung, darf der Auftrag zu Theil werden, ein . uͤber ein Gebäude von Grundſatzen abzugeben, zu deren In⸗ wendung ſie bisher durch ihre Erfahrung und ihren Eifer weſentlich beigetragen haben. ... Aus dieſen Gruͤnden haben die Miniſter Ewr. Maj. geglaubt, daß es angemeſſen ſey, un⸗ ter dem Vorſitze des Handels-Miniſters eine, namentlich aus Mitgliedern beider Kammern beſtehende Commiſſion zu bilden, und dieſer den Auftrag zu ertheilen, mit Hülfe ein⸗ zuziehender Erkundigungen und der Unterſuchung von That— ſachen, namentlich derer, die den ſo *. wiederholten und ſo ſehr der Beruͤckſichtigung werthen Klagen der Weinbauer zum Grunde liegen, zu unterſuchen, welches Handels-Syſtem den Beduͤrfniſſen Frankreichs am angemeſſenſten ſey, und die Loͤſung der Haupt, Fragen vorzubereiten, die den geſetzgeben, den Kammern in ihrer nächſten Sitzung zur Berathimg vor— zulegen ſeyn werden.“ 4 Die von Sr. Maj. genehmigte Commiſſion beſteht aus 7 Pairs: dem Herzoge von Fitz James, den Grafen von Argout, von Tournon und von Kergariou und den Barons Pasquier, Portal und von Barante; 7 Deputirten: den erren Gautier, Lefebvre, von Berbis, Humann, Pardeſſus, uvergier de Hauranne und Oberkampf, ferner dem Staats rath Baron von Freville, dem Zoll⸗Verwalter Hrn. David, dem Director der Colonien beim See⸗Miniſteriuin Hrn. von Saint-Hilaire, und dem Chef der Handels-Angelegenheiten beim auswärtigen Departement, Hrn. Deffandis. Der Meſſager des Chambres enthält Folgendes: „Alle 5 welche die auswärtige Politik betreffen, ſcheinen uns o innig mit dem Intereſſe der Nationen verwebt, daß wir ſie nie anders als mit einer geheimen Furcht berühren; was wir uns daher nicht erklären konnen, iſt die With gewiſſer Franzoͤſiſcher rn, das Britiſche Cabinet zum Kriege aufzureizen. Täglich verkunden ſie die Schmach Alt⸗Englands die Schwäche ſeines Miniſteriums. England, fagen ſie, kann ſich von ſe , nur durch die Entwicke⸗ lung und Anwendung ſeiner Kräfte erheben. Es gebührt uns nicht, über Fragen, die ein fremdes Cabinet ande hen, zu urtheilen; allein wir möchten wohl wiſſen, ob es eben ſehr patriotiſch und unſerem eigenen Intereſſe angemeſſen ſey, auf ſolche Weiſe Feindſeligkeiten von Seiten Englands, und dadurch gewiſſermaßen einen allge—⸗ meinen Brand anzuſtiften. Wuͤrde unſer, heutiges Tages ſo bluͤhender uͤberſeeiſcher Handel, wurde unſere, an Erzeugniſſen ſo reiche Induſtrie, ſelbſt wenn wir neutral blieben, bei einem Kriege im Mittelmeere nicht leiden? Warum ſtellen unſere Zeitungen daher einen ſolchen Krieg uns ſtets als eine noth— wendige Ehrenſache fuͤr England dar? warum bezeichnen ſie ein vorſichtiges und jedenfalls uns günſtiges Syſtem als einen Act der Feigheit des Britiſchen Cabinets? Heißt es ſein Vaterland lieben, wenn man, bloßer 45 Fragen halber, alles Dasjenige aufs Spiel ſetzt, was Frankreichs Kraft und Reichthum ausmacht? Wenn die Engliſche Op— poſition ein Cabinet angreift, welches von ihren Grund ſäken abweicht, ſo bleibt ſie blos in ihrer Rolle; von Frank— ch aus aber muß man vor Allem die Lage des eigenen Landes berückſichtigen und das Beſte deſſelben nicht Strei⸗ rigkeiten auföpfern, die uns nichts angehen und die ſogar ihre ungerechte Seite haben mögen.“ . Man erwartete, ſagt der Conſtitutionel, „daß England

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ſich der Blokade der Dardanellen wider ſfetzen würde. Die Stellung ſeiner Regierung, die Sprache ſeiner öffentli Blaͤtter, ſchienen zu K 2 22

dem Handel plotzlich gemachte Mittheilung belehrt uns in; deſſen, daß England, die Rechte, welche der Krieg an Ruß⸗ land giebt, e. erwaͤgend, und ohne Zweifel auch in der Abſicht, den Frieden in Europa nicht geſtoͤrt zu ſehen, die Blokade der Dardanellen anerkennt. Wir haben durchaus keine Urſache uns dartͤber zu beklagen, weil wir nichts mehr wünſchen können, als daß ein Traetat, bei dem wir intereſ⸗ ſirt ſind, in höchſter Einigkeit vollzogen werde. Wir wollen es mithin Anderen überlaſſen, England vorzuhalten, daß es nicht 2 und folgerecht gehandelt habe, den Thron der

Donna berſt zuſammen fallen zu laſſen, und hinterher Anſtrengungen ju machen, ihn wieder empor zu heben, daß es die erſte Nachricht von der Blotade mit allzu großer Rein, harteit aufgen „u. ſ. w. Wozu uns einander durch

Mangel böͤſes Blut machen?

Aufzählung unſer r en Blokade intereſſirt, iſt die Art und

Was uns bei der

Weiſe, in der England ſie anerkannt hat, und die Bedin⸗ gungen, unter denen es ſeine Zuſtimmung ertheilt hat. Nach dem Rechte des Krieges war es Rußland unwiderlegbarer Weiſe erlaubt, die Dardanellen zu blokiren. Einer mit der andern im Kampf begriffenen Macht, iſt die Anwendung aller Mittel erlaubt, die, ohne gerade als unmenſchlich anerkannt zu ſeyn, dazu beitragen können, ihre Feindin ſo ſchnell als möglich zu beſiegen. Den Tuͤrken die Hulſsmittel aus dem Archipel abſchneiden, iſt eine Vorſichts-⸗Maaßregel, die Ruß⸗ land außer Acht laſſen konnte, ſo lange es vorausſetzen durfte, daß das bloße Marſchiren ſeiner Colonnen hinreichen würde ſeinen Feind zu beſiegen, auf die es aber zuruͤckkommen mußte, ſobald ſich jene Vorausſetzung nicht . fand. Zudem ſetzte die Sicherheit, die daraus für die Tuͤrken hervorging, dieſe in den Stand, ihre disponibel Kraͤfte an einem andren Orte zu gebrauchen. ie Anwendung aller

ihrer Huͤlfsmittel iſt fuͤr eine im Kriege begriffene Nation

ein unveraußerliches von der Natur ihr verliehenes Recht.

Es waͤre freilich fuͤr die Ruhe und fuͤr den Handel des

mittellandiſchen Meeres beſſer geweſen, wenn es beim Frie⸗

den geblieben wäre; das Gegentheil war aber unvermeidlich.

Die Blokade der Dardanellen, ſo nachtheilig ſie auch dem

Europaiſchen Handel ſeyn mag, war mithin ein unvermeidli⸗

ches Reſultat der Rechte des Krieges. England hätte ihr

nicht entgegen treten koͤnnen, ohne das Völkerrecht zu ver⸗

letzen. Diejenigen alſo, die es anklagen, ſollten erwägen,

daß es ihm ſchwer geworden ware, anders zu handeln.“

In einem langen Aufſatze verſucht der Courrier frangais den Miniſtern abermals zu beweiſen, daß eine Veranderung im Perſonal der hohen Verwaltungs⸗Beamten durchaus thig ſey: „Ein Wechſel des Miniſteriums“, ſagt dieſes Blatt, „und des politiſchen Syſtems, muß auch in der

weſentliche Modiſicationen herbeiführen, weil es unmoͤgli

iſt, die Menſchen ganz von den Sachen zu trennen; nur durch die Menſchen erhalten die Sachen Leben und Bewe— gung. Herr von Villele hatte den Plan, Frankreich an Händen und Fuͤßen gebunden, der Parthei der Congregation zu uͤberliefern, und wußte mit ſeltener e . die

wirkſamſten Mittel anzuwenden; außer den 300 Kämpfern der Wahlkammer, die er durch Wahl⸗Unterſchleife chmug⸗ gelt Ken n er die wie die niedr iter, den Staats -Rath, die ren, Unter ren ze.

mit feinen Männern. ſteriums koͤnnen nicht unter einer Regierun ben, welche die Geſetze und die Charte zu Len Richtſchnur machen will; die Hande, welche beim Umſturze der c; Ordnung geholfen haben, konnen beim Wieder⸗-Aufbau nicht gebraucht werden. Als Werkzeuge einer Parthei muüſſen ſie auch die Schickſale derſelben theilen. Die Quotidienne und die Gazette de France rufen täglich dem Miniſterium zu, daß die Monarchie, die Moral und die Religion verloren ſey, wenn daſſelbe auch nur einen einzigen von den Beamten ab ſetze, welche die Moral, Religion und den Staat mit den Augen der Jeſuiten betrachten. Das Miniſterium wird be— e n. ob es der oͤffentlichen Meinung oder einer Parthei Gehör geben ſoll. Kein Verſtändiger . wunſchen, daß man jene ſyſtematiſchen Abſetzungen ganzer Maſſen wieder⸗

ieſe Haupt⸗Werkzeuge jenes Mini⸗ im Amte blei⸗

hole, von denen uns das vorige Miniſterium ein Beiſpiel

gegeben Wir achten jene ſecundairen Talente, die unter

2. yſtem mit

jedem Fleiß und Geſchicklichkeit arbeiten. Aber dieſe Staats Raͤthe, diefe Praͤfekte ſche weder die Charte, noch die Geſetze, noch die öffe chtung geehrt

haben, koͤnnen ihre Aemter nicht behalten, wenn das Ver⸗ trauen der Burger nicht verloren gehen ſoll. Politiſche Recht⸗ lichkeit iſt eine Pflicht, und derjenige, welcher ſie verletzt hat, —— ſeinen Platz an den abtreten, der ſie lebenslang be— wahrt hat.“ ꝛͤ

Die Gazette behauptet heute, in Verfolg ihrer früheren (vorgeſtern von uns erwähnten) Bemerkungen ö. dem Schreiben des Erzbiſchofs von Rheims, Cardinals 8 . die hae Geiſtlichteit Feines Sprengels in Vetreff der Ver. ordnungen vom 16. Jun, daß man ſich nicht einmal 3 begnügt habe, in den Tert der (in e. Schreiben . Wg genommenen) ſogenannten „Antworten 6. om“ Worte einzuſchleben, durch die deren Sinn . 6 werde; ſondern man habe auch eine Stelle ganz wegg aſſen, die don ſolcher Wichtigkeit ey, daß ſie die Köſung der, ge Verwickelung in diefer Sache enthalte. „Folgendes!“ (ſagt die Gazette) „ſind die ſo höchſt , . en Worte, die man mit Stillſchweigen übergang Diſchoͤfe . , zut Nichtſchnut nehmen,. odec mit anderen Worten l hrt ſie fort?: . Das G , der Biſchoͤfe hat ſhre Denkſcht!

t dictirt,““ oder machen es ihnen zur eigenen Gewiſſens, Sache;““ eine

hat: „Mögen die