. *
Wappen gleich einem Meduſen⸗Haupte dem verwegenen niſter entgegen zu halten, der ohne von altem Adel zu ſeyn es wagt, einem Fuͤrſten der Kirche, der aus vielen Jahrhun⸗ derten Ahnen aufzuweiſen hat, von den Geſetzen des Staats ö ſprechen. Der Miniſter des Cultus, der jetzt als ein
3 und exrcommunieirter Prälat zu betrachten iſt, hat keinen Anſpruch mehr auf die Ruͤckſichten, die man einem Privatmanne ſchuldig iſt. — Nie haben Spott und Nicht, achtung ſich in bitterern Formen ausgeſprochen.
weiſt, und Herr von Latil dieſelben aus Ruͤckſicht fuͤr den abſt zum Gehorſam gegen den Koͤnig veranlaſſen will, von Clermont, Tonnerre läßt dergleichen Unterhandlun—⸗ gen nicht zu, er bildet fuͤr ſich allein in Frankreich eine Macht, die uͤber allen andern ſteht, er iſt Papſt und König ugleich Den Geſetzen ſtellt er ſeinen Willen entgegen, den 2 des Staats ſeine Wappenſchilder. Wenn der Cardinal Clermont⸗Tonnerre noch Miniſter des Krieges im Namen ſeines Neffen ware, wuͤrde er vielleicht zu den Waffen rufen, wie es ſonſt die großen Vaſallen machten, deren unbeugſamen Stolz er nachahmen will. Jetzt, ſollte man — werden die auf ſolche Weiſe abgewieſenen Ge⸗ ſetze Genugthuung erhalten, und der Praͤlat, der ſich ſchon ungeſtraft uͤber Beſchluͤſſe des Staatsraths hinwegſetzen konnte, werde nicht ſo unverlezbar ſeyn, wenn er einem Staatsminiſter offenen Widerſtand leiſtet. Und dennoch wird wahrſcheinlich Herr von Clermont-Tonnerre fortfahren, dem Clerus das Beiſpiel des Ungehorſams gegen die Geſetze u geben, er wird fortfahren, unbeſchränkter Herr in Tou— 4 uu ſeyn, wo alle Behorden vor ihm zittern.“ uch die Quotidienne macht jetzt auf die veränderte Form aufmerkſam, in welcher der Moniteur die allmäͤhlige Ausfuhrung der Verordnung vom 16. Juni bekannt macht. * das geſtr. Blatt der St. 3.) „Vergleicht man die— ſlbe“ ſagt jene Zeitung, „mit der fruͤhern, ſo ergiebt ſich die wichtige Abweichung, daß jetzt nicht mehr, wie damals, der beiden Beſtimmungen der Verordnung vom 16. Juni in Betreff der Zahl der Seminarien und der Beſtäti⸗ gung der Superioren erwähnt wird. Hieraus muß man ſchließen, daß diejenigen Biſchoͤfe, die zuerſt der an ſie er⸗ gangenen Auffotderung Genuͤge leiſteten, ſich allen Formali⸗ täten unterwerfen zu muͤſſen glaubten. Die obige bemer⸗ kenswerthe Abweichung zeugt aber von einer Aenderung in dem Betragen derjenigen Prälaten, die ſpaͤter en
ſind; es iſt jetzt keine Rede 4 weder von einer be⸗ ſchränkten Zahl noch von einer Beſtätigung, d. h. von jenen beiden Bedingungen, die wir zuerſt beklagt haben, und
deren Ausfuͤhrung d erderben der Franzoͤſiſchen Kirche 8 efuͤhrt haben Wie jetzt auch die Antwort der
iſchoͤfe ausgefallen oder noch ausfallen moge, ſo darf man immer ſagen, daß der König ihre Schulen autoriſirt hat, ohne daß eine ſolche Autoriſation in irgend einer Art das fruͤhere Recht ihrer Exiſtenz beeinträchtigt. Alles die⸗ ſes aber ſetzt noch andere Dinge voraus. Das Miniſterium Er nämlich die materielle Unmsöglichkeit ein, die
erordnungen vom 16. Juni zu vollziehen. Wir hatten es hundertmal vorhergeſagt und jetzt reiß
eſeripte die Rede war, und welches ihnen ſo Wir wollen uns nicht das Anſehn geben, als
Bu vaͤterl
20
Wenn auch der Papſt die Biſchoͤfe an die Froͤmmigkeit des Königs ver⸗
*.
1 7m
entgangen ſeyn, mit welcher Sorgfalt und Gewiſſenhaftig⸗ keit wir die auswartige Politik behandeln. Bei Nachrichten uͤber das Ausland iſt es nicht hinreichend, daß man die Neu— gierde befriedige, man muß auch das Urtheil nicht irre leiten.
Viele öffentliche Blatter vergeſſen aber nur zu fehr, daß es
ſich jetzt nicht ſowohl darum handelt, das Auge der Muͤßig⸗ ganger durch dramatiſche Scenen zu ergötzen, als dem Han⸗ delsſtande und dem Privat-Intereſſe genaue Notizen uͤuber die eine Lage der Dinge in Europa zu verſchaffen. Die t zu prophezeihen, verbunden mit der Sucht, den amtli⸗ m Mittheilungen vorzugreifen, muß zuletzt das Publikum eſtalt irre fuͤhren, daß es ihm geht, wie dem Leſer der alten claſſiſchen Literatur, der, wenn er ſich bloß an die Commentare halt, zuletzt den Text gar nicht mehr verſteht. Nicht alle Tage kommen Couriere an, und doch will man alle Tage Neuigkeiten auskramen. Daher ſo viele Raiſon⸗
nements ins Gelache hinein, uͤber Morea, Eng⸗ land ꝛc. Wenn man weniger emſig wäre, de man ſich nicht ſo oft taͤuſchen. Man ſollte zum Beiſpiel,
ſtatt ſich in Vermuthungen uber das Ausbleiben von Bulle⸗ tins aus Morea zu verlieren, getroſt der Vorſicht der Re gierung vertrauen und ſich ſagen, daß ein Feldherr wie der General Maiſon es nicht fuͤglich angemeſſen finden kann, etwa uͤber eine Parade oder den Geſundheits-Zuſtand ſei⸗ ner Truppen Bulletins herauszugeben. Um die Räumung Morea's von den Aegyptiern anzukündigen, bedurfte es kei⸗ nes Bulletins. Was die Gefahren anbetrifft, welche eine Kriegs⸗Erklärung der Pforte gegen Frankreich unſeren Trup⸗ pen bereiten möchte, ſo iſt dies Sache des Cabinets. Unſere Expedition nach Moreg iſt eine Folge des Vertrages vo 6. Juli, welcher den Tuͤrken bereits durch die Schlacht Navarin notificirt worden iſt. Wenn die 2 ſich nach dieſem Ereigniſſe nicht gegen Frankreich erklaͤrt hat, warum ſollte ſie es jetzt in Folge eines Unternehmens thun, welches leichſam nur eine Fortſetzung jenes Ereigniſſes iſt. Dieſe
ermuthung iſt natürlicher als die entgegengeſetzte, und ſie
hat noch das fuͤr ſich, daß ſie durch keine einzige, zur Kenntniß unſeres Kabinets gelangte, Thatſache widerlegt wird. — Der Kampf zwiſchen Rußland und der Turkei zieht ſich in die Laͤnge. ieſelben Meinungen, welche fruͤher das alte Reich der Osmanen als ſo hin feng — daß es bei dem erſten Zuſammen mit Moscowi ſchen Co⸗ ſoſſe in Trümmer verſinken würde, ſind ploͤtzlich ganz entgegen⸗ 233 Sinnes geworden und verkuͤndigen heut mit eben der Gewißheit die Nieberlage der Ruſſen, als ſie vor ei⸗ nigen Monaten das Gegentheil behaupteten. Marſches von Petersburg auf Konſtantinopel, ſprechen ſie jetzt von einem dem geſammten Europa bevorſtehenden Kriege.
— Was England anbetrifft, deſſen Stellung uns naher an⸗
geht als ein Kampf in fernen Gegenden, ſo hat man aus den Erkläͤrungen des Londoner „Couriers“ leicht entnehmen koͤnnen, daß es bei ſeiner freundſchaftlichen Politik gegen Frankreich beharrt. Wenn England einige Schiſſe ede en
ſo iſt die Beſtimmung derſelben in Paris kein Geheimniß;
weder kann ſie Beſorgniſſe erregen, noch deutet ſie auf eine veränderte Politik hin. — Im Uebrigen giebt es eine Di⸗
plomatie, fuͤr die wir uns verbürgen konnen: es iſt die un⸗
ſrige. Bei den Tractaten betheiligt, deren Ausführung jetzt begonnen hat, frei, unabhängig und ſeiner Rolle eines Ver= mittlers treu, iſt unſer Cabinet ein Mittelpunkt für Alle, und ein Gegenſtand des Argwohns fuͤr Niemand. Unſere Stellung iſt loyal, weiſe und feſt, und, ſo man um ſich blickt, fur Frankreich ehrenvoll.“
Der Konig hat dem Straßburger Müunſter ein ſehr gre⸗
ßes Gemalde, Mariâ Himmelfahrt vorſtellend, geſchenkt. Die Truppen von der 5 en Garniſon 83 vorgeſte n
auf dem Marsfelde, unter den Befehlen des General- In per
tors, Grafen Claparede, im Feuer exercirt.
Der Graf von la Ferronnays wird zwiſchen dem 2ſten und 2 3 M. hier — cer in Nan er „Freund der Charte“, ein Blatt, we ; tes erſcheint, meldet die dortige Ankunft des See Miniſters, 86 2 2 r Orden der r ĩ t ; hrenlegion beſtehe 1
kleinen Reiſe arge gend wenige e⸗Saulnier, das Un
Statt eines
ö
]
1.