8.
Alles, denn, was ſie auch ſagen mogen, ſie kennen ihre Schwaͤche ſo gut, als wir unſere Kraft. Wir glauben, daß wenn das Miniſterium ſtandhaft bleibt und den täglichen Angriffen muthig die Stirn bietet, es ſich halten wird. Weſſen wir aber vor Allem gewiß find, iſt, daß eine Aen⸗ derung des Miniſteriums niemals zu Gunſten unſerer Li⸗ guiſten ausfallen kann.“
Die Gazette de France äußerte vorgeſtern: der Be— ſuch, welchen der Miniſter der geiſtlichen Angelegenheiten kuͤrzlich in ſeiner Didceſe abgeſtattet habe, mache großes Auf— ſehn; der junge Prälat ſey von ſeiner Stellung ganz be⸗ rauſcht, und habe bei einem großen Diner, welches man ihm in Beauvais gegeben, unter andern geſagt: „das Miniſte⸗ rium habe die verfaſſungsmäßige al betreten und ſchon ließen ſich die gluͤcklichen Folgen davon verſpuͤren; die Ver⸗ waltung werde bei dem angenommenen Syſtem beharren und bei der naͤchſten Sitzung die Wahl der General Con— ſeils dem Volke uͤberlaſſen.“ — Der Miniſter hat hierauf das nachſtehende Schreiben an den Redacteur der Gazette de France in die öffentlichen Blätter einrücken laſſen: „Mein Herr, die Perſon, welche Ihnen den Tert zu dem in Ihrem Blatte vom 17. enthaltenen kleinen Stadtge⸗ ſchwätze geliefert, hat ſich, wenigſtens was mich betrifft, bloß über Sie luſtig machen wollen; Alles in der Erzählung Ih res Correſpondenten iſt falſch und erdichtet; ich läugne ſo— wohl die angeführten Thatſachen, als die gehaltenen Reden und die geſchriebenen oder enen Briefe. In Beau— vais weiß man, daß nicht die tik es war, womit ich mich waͤhrend meiner Anweſenheit daſelbſt beſchaftigte; auch wiſſen meine Freunde am beſten, ob ich von meiner Stellun berauſcht bin, und ob es mir viel koſten würde, ſie auf— zugeben. Bisher hatten Sie bloß den Miniſter angegriffen, und ich ſchwieg daher; heute aber ſind Sie vorwitzig genug, einige Einzelnheiten aus dem Privat-Leben des Biſchofs zu geben, um das Publikum damit zu r erg und ich habe daher geglaubt, daß es jetzt an der Zeit ſey, Ihnen und Ih— ren 852 uu zeigen, wie wenig Glauben Ihr Correſpondent verdiene. Ich halte mi
überzeugt, daß Sie die von Ihnen
angefuͤhrten unwahren Thatſachen dadurch berichtigen wer⸗
den, daß ſie meine Reclamation in die erſte Nummer Ihres
* * r ; ichzbeſchraͤnke mich darauf, Sie darum zu en
abe die Ehre zu ſeyn ꝛ6. ꝛ z , Da, , =. Die Quotidienne laßt einen Brief aus Wien
vom gten d. M. ſchreiben, um ihren Leſern anzukündigen, daß die Belagerung von Varna von den Ruſſen aufgehoben worden ſey, . der aus Adrianopel zum Entſatze der
eſtung herbeigeeilte Groß-Vezier den Belagerern eine voͤllige
iederlage beigebracht habe; auch von Schumla hätten die Ruſſen ſich zuruͤckgezogen, da ſie einen großen Theil der Mannſchaft durch Krankheiten und ihre ſaämmtlichen Pferde aus Mangel an Fourage eingebuͤßt hätten. Die Quoti⸗ dienne iſt mit ihren Correſpondenten eben ſo ſchlimm daran als die Gazette.
Eine Königliche Verordnung vom 12. d. M. verfügt die Einfuhrung der peinlichen Gerichtsordnung auf Martinique und Guadeloupe.
In den Generalſtaͤben der großeren Städte Frankreichs haben kuͤrzlich bedeutende Einſchraͤnkungen ſtattgefunden. Hier in Paris ſind die bisher von dem Grafen von Divonne ver en Funetionen eines Chefs des Generalſtabes mit denen des Platz Majors Barons von Gazan vereinigt, und der Graf von Divonne iſt dagegen zum Commandanten von Hävre ernannt worden.
Der Courrier frangçais meldet, daß Herr von Sal⸗ vandy, Mitarbeiter am Journal des Debats, zum Staats—⸗ rathe erhoben, und dagegen der Reaustenmeiſter Herr Ge⸗ noude, ctor und Haupt- Eigenthamer der Gazette de France, aus der Liſte der Mitglieder des Stgats⸗-Raths ge⸗ ſtrichen worden ſey, da ſeine Profeſſion als Buchdrucker ſich mit einem ſolchen Poſten nicht vertrage. Die Gazette de France macht hierüber ihre Gloſſen.
Die liberale Parthei bezeichnet den Wählern des De⸗ partements des Doubs den General Bachelu als Nachfolger des kürzlich verſtorbenen Herrn Jobez in der Deputirten⸗
Großbritanien und Irland.
Londen, 18 Oet.
Time s, legen Dish ſind, unſer viel Gewicht, als „welche man ohne angemeſſenen Ve—
eingeführten Vills, Es würde
Buͤcher, welche während der Sitzung auf einander fol⸗ gen und die von dem verſtorbenen zoge von Cum⸗ berland den Bänden Herrn Gibbons ertheilte Begrüßung verdienen, werden von Denen, die auf die oben angeführte Weiſe raiſonniren, triumphirend angefuͤhrt, „Ha! ein anderes verdammtes dickes Buch, Herr Gibbon,““ war die Bemerkung jenes vornehmen Kritikers. Wenn ein „„gro⸗ ßes Buch““ nicht ganz mit Unrecht ein „„großes Uebel““ genannt worden iſt, ſo wird es ohne Zweifel ein noch gröͤ⸗ Feres, ſobald es aus dem oͤffentlichen Schatze bezahlt wird, und man muß zugeben, daß es lächerlich iſt, die Finanz Be⸗ richte in den Fenſtern eines Pfandleihers, die Schiffs⸗Ver⸗ anſchlagungen in dem Laden eines Kaͤſehändlers, Bogen von Berichten über Landſtreicherei und Unſittlichkeit als Umſchläge um fromme Abhandlungen, und die Zeugniſſe über den Zu⸗ ſtand von Irland als Bedeckungen von Corker Butter oder von LundysFoot's Schnupftaback zu erblicken. Ohne Zweifel konnte man vorſichtiger mit den Vorſchlaͤgen zur Herausgabe mancher Aetenſtuͤcke der Sitzung, und vernünftiger und oko— nomiſcher mit deren Druck umgehen; allein man darf nie vergeſſen, daß unſer anwendbarſtes Gegenmittel gegen beſte⸗ hende Mißbraäͤuche aus einer unbeſchränkten Oeffentlichkeit herruͤhrt; und gering iſt der Verſtoß, wenn zu viel Beleh⸗ rung ertheilt wird, im Vergleich mit dem Verbrechen, wel⸗ ches dadurch begangen wird, daß man dieſelbe vorenthaͤlt.
Auch iſt . der hoöͤchſten Wichtigkeit, die oͤffentliche Meinung
auf Ve ngen vorzubereiten, welche durch die Fortſchritte der Zeit nöͤthig werden, mit welchen indeſſen die unmittelbar dabei intereſſirten Individuen und möglicherweiſe die große Maſſe des Volks nicht einverſtanden ſind. Bemerkbare Be— richte werden auf dieſe Weiſe die Pioniere, welche dem Marſche der Geſetzgebung vorangehen. Die Milderung unſe— res See- Geſetzbuches und die Annahme freiſinniger Handels- Grundſaͤtze verdanken den von Lord Wallace eingereichten Be⸗ richten uber den auswärtigen Handel ihren Urſprung. Die Wiederannahme der Baar-Zahlungen im Jahre 1819 wurde ſchwerlich eingetreten ſeyn, wenn nicht der Bericht des Hrn. 31 darauf hingewirkt hätte. Auf dieſelbe Weiſe legte Sir James Mackintoſh's Bericht uber die Criminal-Geſetze * und Lord y 1 That unphilo o ſeyn, ſolche Maaßregeln als werthlos zu betrachten, . gute Folgen nicht augenblicklich ſichtbar ſind. In der Moral und Politik giebt es eben ſo wie in dem Pflanzenreiche einen Saamen, welcher eine Zeitlang in der Erde liegen muß, bevor er keimt und welcher lange vorher ausgeſtreut ſeyn muß, ehe er Fruͤchte bringt. Ein noch ſchätzenswerthe⸗ rer Zweig der parlamentariſchen Unterſuchung iſt derjenige, welcher ſeine heilſamen Wirkungen ohne alles Einſchreiten der Geſetzgebung und bloß durch ſeine Bearbeitung der öffent. lichen Meinung hervorbringt, indem er die — 8 — thäͤtiger und wohlwollender Menſchen auf nützliche Zwecke lenkt und ſo durch naturliche Mittel die Größe der menſchli⸗ chen Kenntniſſe und Gluͤckſeligkeit vermehrt. Dieſe letzten Beobachtungen ſind in ö auf die Erziehung und auf die wunderbare Ausdehnung, welche die Mittel des Unterrichts ſeit dem Berichte des merkwürdigen Aus ſchuſſes Herrn Brougham's erhalten haben, gemacht worden. Un⸗ ter den vielen wichtigen Wohlthaten, welche durch dieſen Mann ſeinen Mitmenſchen zu Theil geworden ſind, ſind ſeine ruͤhmli⸗ chen Bemuhungen fuͤr die Sache der Erziehung, wenn auch nicht die länzendſten, doch die feſteſten Anſprüche, welche er auf die n, der gegenwärtigen und auf die Dankbarkeit der künftigen Generation hat. Der beredte Verfechter der — Freiheit, der vollendete Redner, der geſchickte ertheidiger, der aufgeklaͤrte Reformator unſerer Geſetze — jeden dieſer Titel bewilligt ihm das Engliſche Volk freudig und allgemein, und iſt ſtolz, ihn anzuerkennen. verleihen ihm unſere innigſte und unverſtellteſte Anerkennung als demſenigen, welcher den großen Impuls zur Erziehung. des Volks gegeben hat, einen Impuls, den die , . Freiheit unterſtuͤtzen und welchem die Feinde der Kenntn
den Grund zu den von Hrn.
jest gezwungener Weiſe ihre Huͤife geben müſſen — als dem Grunder des neuen Königs“ n — 3 als * Lon⸗ doner Univerſitaͤt — in dieſen nützlichen un wohlthatigen
Beſtrebungen, in der Erfüllung dleſer ehren vollen Pfichten. . . 2 einer während der Wir ſind zu dieſen Bemerkungen in . Angabe veranlaßt
lezten Sitzungen des Unterhauſes en
worden. Nach Berichten, welche 3 gaham im J. 1818
ſammelte und wel auf 18 eien in verſchiedenen Theilen Ei en. * * 3 ie Zahl der nicht dotirten faglichen Schulen zwrſchen 11M und 1500, mit etwas wenn get als h Säch'lern. Im Jahre iss wurde durch Hrn. Spring, Rice angezeigt, daß nach aͤhnlichen von Hrn.