daraus herror, daß die Zahl der Zöglinge ſich im Jahre 1835 arf 17i6 kelicf, während ſie 1818 nur 421 beträgt. Janes Biatt ſchreibe dieſe Verminderung den Verordnungen der Mi⸗ niſter uͤber die Seminarien zu. panien.

Madrid, 19. Oet. Am ten d. M. war in Gibraltar die Anzahl der Fieberkranken auf 658 Perſonen geſtiegen; es ſtarben an gedachtem Tage 14 und wurden eſund entlaſſen 53 Perſonen. Am Abend jenes Tages ic; der Kranken⸗ Beſtand auf 591 Perſonen, davon 290 ſchwer krank, 170 leicht krank und 131 in der Geneſung begriffen waren.

Da von Seiten der Portugieſiſchen Regierung auch nicht die geringſten Anſtalten getroffen und ſelbſt nicht einmal einzelne Maaßregeln ergriſſen worden ſind, um der Anſtek⸗ kung in Portugal von Gibraltar aus, vorzubeugen, ſo hat der General- Capitain von Eſtremadura, General Don Juan verordnet, alle aus Portugal kommenden Briefe durch hei⸗ ßen Eſſig ziehen, und auf die uͤbliche Art mit einem Eiſen durchſchlagen zu laſſen.

t alien.

Das Diario di Roma meldet aus Rom vom 41. Oet. „Vorgeſtern iſt der außerordentliche Geſandte Seiner Allerchriſtlichen Majeſtat beim heiligen Stuhle, Vicomte von Chateaubriand, hier eingetroffen. ;

In den erſten Tagen dieſes Monats wurden vier junge Niederländer, welche in der philoſophiſchen Klaſſe der Löwe⸗ ner Univerſität ſtudirt haben, as Röoͤmiſche Seminar als Penſionnaire des Königs de erlande aufgenommen.

Ancona, J. Oct. Ge legte, von Navarin kom⸗ mend, die Ruſſiſche Fregatte „Grymetsky/ von 24 Kanonen in hieſigen Hafen an. Sie hat einen General ⸗Adjutanten Sr. Maj. des Kaiſers an Bord, der Depeſchen an ſeinen Souverain zu überbringen hat.

Aegypten.

Aegypten hat durch ſeine kage, als Graͤnzſtaat zwiſchen zwei großen und mächtigen Erdtheilen, und im Angeſichte des weniger fruchtbaren, aber ſtark bevölkerten und induſtrie⸗ reichen Europa, das die Erzeugniſſe aller Erdtheile in ſeinen Bereich aufnimmt und herbeizieht, einen Vorzug, der noch mehr durch den Beſitz des einzigen ſichern und geräumigen Haſens an den Geſtaden des Mirtellandiſchen Meeres erhoht bir. Die vom Innern des Landes kommenden und dahin abgehenden Karawanen, wodurch die Produkte des Afrika ſowohl zu ; nach Arabien und nach den entfernteſten Beſitzungen Eng⸗ lands in Aſien gebracht werden, machen das Land jetzt, wie u den Zeiten der Ptolemäer zum Mittelpunkt eines Welt⸗ her es, welcher zu den bedeutendſten gehörth die die Ge⸗ ſchichte kennt. nicht in dem hohen Grade,

wenn dies auch nicht oder wenigſtens wie es wirklich geſchieht, ſtatt fande, ſo würde doch das, was Aegypten als die Produtte des eigenen Bodens und des eigenen Fieißes auf den Welt⸗ markt zu Alexandrien bringt, hinreichend und uberfluͤſſig ſeyn, um dieſe Stadt, die Schöpfung des größten Eroberers, auch zu einem der größten und erſten Handelsplätze der Erde ma⸗ chen, und der jetzige Paſcha, Mehemet Ali, hat es ſich ſeit ciner Reihe von Jahren, als er, nach erfolgter Hinwegräu⸗ mung der Mammelucken Häuptlinge, keine machtigen Gegner im Lande ſelbſt mehr zu fuͤrchten hatte, auf das eifrigſte angelegen ſeyn laſſen, Ackerbau, Gewerbe, Handel und vor Allem die geiſtige Cultur des Landes zu verbeſſern. Es iſt wohl nicht zu läugnen, daß er dabei allgemeinere und groß⸗ artigere Anſichten zu Grunde legt, als man ihm gewohnlich nur beizumeſſen pflegt, daß er namlich nur die Staats Ein⸗ künfte mehren wolle, um s Mittel zur Unterhaltung auf Europaͤiſche Weiſe organiſirten Truppen ziehen zu nnen. Unendlich groß aber iſt der Unterſchied, welchen eine

Verglei des jetzigen Zuſtandes Aegyptens mit ſeinem fruheren, beſonders vor der Franzoͤſiſchen Expedition gegen bas Ende des vorigen Jahrhunderts, deutlich macht. Viele

dem Kegyptiſchen Handel ſonſt fremde Artikel werden get mit 2 cuitivirt, eine ſteigende Auftlarung aber auch ein damit bis jetzt wenigſtens faſt überall verbunden geweſener Luxus, neue Anſiedlungen, die Einführung der kunſtreichſten und zuſammengeſetzteſten Maſchinerieen, vermehren tagli den Europa iſcher Induſtrie / Artikei, wodurch der SBeld Umlau bedeutend ledöhafter wird, und die Aus⸗ fuhr des eigenen lüieberfluſſes in hehem Maanße zunimmt, 0 dreſen kommt noch, daß durch eine beträchtliche An, Eurepäiſcher Familien, die ſich unter der jetzigen duld r. 8 in Aegypten niedergelaſſen haben, der na. 5 ken iz n und der Produkte des Landes und die und Mannigfaltigteit des Handels, ſo wie

Lande als zu Waſſer Über das de g ;

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deſſen weitere Verbreitung theils ſchon bedeutend vermehrt worden, theils ſich täglich noch vermehren. Alle Krafte des Landes, welche durch die fruͤhere, im höchſten Grade despo⸗ tiſche, Regierung und die Partheiungen, welche im innerſten Herzen des Volkes entſtehend und wurzelnd, an deſſen beſter Kraft und Mark zehrten, wenn auch nicht ganz unterdrückt, doch wenigſtens ſehr nieder ehalten und gehemmt waren, er⸗ heben ſich freier, da die Fed rung ſie ſelbſt auf alle nur mögliche Art und Weiſe dazu anregt unb auffordert. Deſſenungeachtet aber, trotz aller dieſer das Leben und die Thätigkeit des Volks ſo ſehr anregenden Vortheile, iſt

an einen ganz freien a. in Aegypten nie zu denken.

Der Paſcha hat ſich de elben, ſo wie faſt aller Gewerbe be⸗ maͤchtigt, ſeine Schiffe ſind es, oder die von fremden Nationen entnommene und gemiethete, und durch ſeine Agenten befrachtet, welche die Waaren und alle Produkte Aegyptiſchen Fleißes, nicht nur nach der Tuͤrkei, Italien, Frankreich und Oeſterreich, ſondern auch nach England, Holland und dem Norden fuͤhren. doch hat er auch ſo ſchon vieles und, im Vergleich gegen den fruͤheren Zuſtand, wirklich Ungeheures gethan; er hat das viele Ueberfluͤſſige und Unnuͤtze in der Staats ⸗Verwaltung abgeſchaſſt, Eingebornen ſo wie Ausländern völlige Sicher⸗ heit des Verkehrs im Lande gewährt, und ſo haupt ſachlich den Grund gelegt, auf welchen der Handel ſeinen gleichma · ßigen und ſicheren Gang gehen konnte; dabei unterließ er es nicht, allgemeinnützige Kenntniſſe a , und zu ver⸗ breiten. Nach allem dieſen läßt ſich wohl die Frage, wel man oͤfter gethan hat, beziehend beantworten, ob ſich w k dieſe mit Hälfe eines Paſcha, und durch ſeine abſolute . walt zu Stande gebrachten Neformen in Aegypten halten und Beſtand haben werden, wem mal die jetzige Regie. rung und die Prinzipe, welche beſeelten, und von ihr ausgingen, aufhoͤren ſollten, und ein anderer Zwingherr den Thron beſteigt? Denn die Reſultate, welche durch die eifri⸗ gen Veſtrebungen der jetzigen Regierung hervorgebracht ſind, . ſind ja ſchon feſtes und unentreißbares Eigenthüm des Vol kes und des Landes geworden, wenn ſie auch in ihrem erſten Grunde und bei . Entſtehung dem Paſcha nur angehoͤr⸗ ten, und das Volk und der ganze Zuſtand des Landes, du . eine Reihe von Jahren darin immer mehr befeſtigt und 16 J ſtarkt, wird ſich bei einer etwanigen einmal eintretenden N⸗ 2 . den feſten Veſitze aller diefer Vortheile zu erhal— wiſſen. .

Auf der anderen Seite muß man aber auch nicht ver · geſſen in Erwägung zu bringen, daß der Paſcha einen der . größſten Feinde, der ihm den hartnaͤckigſten Widerſtand ent. gegenſetzte, und ſeine beſten Entwürfe, wenn auch nicht für den Augenblick ſcheitern, ſo doch fur die Dauer untuͤchtig machte, in den unendlich vielen, oft ganz leeren außern Vor urtheilen, welche theils die Religion theils aber auch, dies wohl am meiſten, ein altes, oft bis in die fruͤheſten Zeiten der Geſchichte zurückgehendes, Herkemmen und brauch geheiligt haben, und welche das Volk ſelbſt den oft wohlthätizen Einrichtüngen des Paſcha entgegenſekt, auch dieſes wird gewiß verſchwinden, ſobald die Ueberzen⸗ gung, daß die Einrichtungen des Paſcha, abgeſehen von dem Verfahren bei deren Durchſetzung im Grunde doch fur

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Volk nützlich waren, allgemeiner geworden ſeyn wird. 1 die Vermehrung

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Mehemet Ali, indem er vor allen auf der Staats Einkaͤnfte ausging, richtete ſeine ganze Au ſamkeit auf eine alte von jeher ſehr ergiebig geweſene Gold. 2 grube fuͤr Aegypten, nämlich auf den Handel mit Indien. We. der Engliſche Lonſul in Alexandrien Hr. Brigg, der zugleich an der Spitze eines großen und ſeine Verbindungen weithin verbreiten den 3 ſtand, im Jahre 1818 von ndien erer, kam, 9 verband ſich der Paſcha mit ihm in Hinſicht an Speculationen nach jenen Landern. Aber das Unternehmen hatte keineswegs einen erwünſchten Fortgang. Verſchi ( Ereigniſſe trafen unglucklicherweiſe zuſammen, um das gan Unternehmen ſcheitein zu machen. Der totale gan. zer Schiffsladüngen, die fehlgeſchlagene Verechnung des 84 ſatzes, der Krieg mit den Wechabiten, waren die woran das Ganze unterging. Dieſer Verſuch den zwiſchen und Aegypten zu beleben, ſoll dem Paſ mehrere Hunderttauſend Piaſter gekoſtet 2 De n, er deſſenungeachtet einen r Ali. wurde naͤ auf den Reichthum und die . 4 r des aufmerkſam gemacht, die Grnndung un K Manufacturen, die Eunfuhrung alles er jetzt aufmerkſam

wurde i Gewinn, al bei dem ſtigſten Fo e, , e ei drein en, Se .