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Karavanen die großen ſind, welche die Nordkuͤſte Afrika's von dem äußerſten weſtlichen Ende derſelben durchziehen, und an welche ſich überall Pilger anſchließen, die ihre Wallfahrt nach dem Grabe des Propheten machen wollen, und es jetzt die größte Anzahl der Pilger vorzieht, die Reiſe, wenn es angeht, zu Waſſer zu machen. Die Pilger verbinden mit ibren heiligen Zwechen ſehr oft und gewöhnlich auch unhei— lige Handels Speculationen, ſie bringen ,. kleine leicht fortzuſchaffende Artikel mit, weiße wollene Decken, Mantel gleichen Stoffes, Burnus genannt, in Aegypten ſehr geſchaͤtzt, rothe Mutzen, Mauleſel der beſten Race, Strauß Jeder Safran, Roſen - Eſſenz und mehrere dergleichen leichte k

rauſchen ſie ſewohl in Arabien als in Aegypten, Kaffe, Religuien und alle Arten von einheimiſchen und frem— den Induſttic und Fabrik⸗Producten ein.

(Schluß folgt.) ; 36 *

Inland.

Köln, 26. Oct. Die hijeſige Zeitung enthaͤlt Nach⸗ ſtehendes. Des Königs Majeſtät haben Allergnädigſt geru—⸗ het, an den Herrn Geheimen , . und Gber⸗ Praſidenten von Ingersleben nachſtehende Cabinets- Ordre zu erlaſſen:

Es iſt Mir bekannt geworden, daß in dieſen Monat die Zeit a? wo ſie vor ſechszig a0 in den Staats⸗ Dienſt getreten ſind. Wenn gleich Sie eine Feier dieſes bemerkenswerthen Zeit ⸗Abſchnittes nicht gewünſcht haben, ſo kann Ich es Mir doch nicht verſagen, Ihnen Meine Theilnahme und Meine 3 darüber zu dezeigen, daß Sie nach ſo langer Zeit Ihrem wichtigen Berufe noch mit ungeſchwächter Kraft vorzuſtehen vermögen. Wie ſehr h die Leiſtungen anerkenne, welche in Ihrer jetzigen 2 Ihnen ſeit einer Reihe von Jahren Meine Zu— erworben, und 24 ehr ich . daß rtſeken mögen, werden Sie aus der ö 1 83 Adler Ordenẽ erkennen, deſſen Inſignien Ihnen zuzuſtellen die General-Ordens⸗ Cemmiſſion angewieſen iſet. Derlin, M. Det. 18266. Friedrich Wilhelm.

An den Staats ⸗Miniſter und Praͤſidenten

von Ingersleben ; Stralſund, im Oetober. Am 7ten v. M. wurde in e , das te l iſten⸗ 2 und *. Gründung der e chriſtlichen Kirche hier⸗ ſelbſt durch den Biſchof Otto auf ſeiner zweiten Reiſe nach ommern im Jahre 1128, auf Veranlaſſung und unter der eitung des fuͤr die Pommerſchen Provinzen eingeſetzten Ge—⸗

ſammelter Gemeinde feierlichſt be .

egcuwa o hochwichtige Feſt durch Geläute, mit mehreren durch die Muſiker vorgetrage— nen Chorälen abwechſelnd, verkündigt. Die Kirche war ein, fach aud ſinnig mit Laub. und Blumen- Gewinden geſchmuckt. Die fehlende * el erſetzten Chöre von Sängern und San erinkhen, die ſich zu die ſem Zwecke aus der Nähe und Ferne ? und vieles zur Erhebung der kirchlichen Feier beitrugen. n dieſes Feſt noch dadurch an Bedeurſam⸗ keit, daß der neue General, Superintendent an dieſem Tage ſeine erſte Predigt als Plebanus dieſer Kirche hielt, die we, en ihrer Einfachheit und reinen Religioͤſitäͤt . . eincrndtete. Den Veſchluß der ganzen Feierlichkeit mach ten fröhliche Zuſammenkünfte mehrerer Familien unter ſic, und die freiwillige Erleuchtung der Stadt. . De, dee Feſllichten ſprach ſich denn auch der lang ge⸗ hegte Wunſch der inde von neuem lebhaft aus, daß ſie * Erhohung der Feier des Gottesdienſtes eine Orgel beſitzen möchte Der erſte Grund zur Erreichung dieſes Wunſches

darch cine an dem feſtlichen Tage zu dieſem zwecke in der

ollecte, und durch das Geſchenk eines —— Rthltn. gelegt worden.

Vermiſchte Nachrichten. Auszug aus dem Tagebuch eines Raſſtſcen o ffi⸗

ſiſ Idzuges ziers wahrend des Perſiſchen Feldzuges. iſchen Zeitung.) r de, , rn if ,

Den 15ten C27).

R ruͤckte der Kraßowskji mit ſeiner

wiſton, (außer der 2ten Brigade)

dem General Kraßowſtji und vereinigte ſich mit dem

1

ihrer . zwei Pionier⸗Kompagnien, und zwei Doni— ſchen K. Regimentern, aus dem Kloſter tſchmiadzin gegen Erivan, um den General⸗Adjutanten Benkendorff al⸗ zulöſen. Dieſer Letzterd übergab am 17ten MM. di- Blokade ; upt⸗ Corps, welches chen auf dem Marſch hinter der e. war, bei dem Dorfe Garnitſchai. ma Das Ihſte Jager⸗Regiment, mit zwei leichten Stücker, beſetzte, auf einen Flintenſchuß von der Fe g, die außer⸗ ſten Häuſer der Vorſtadt, die Eriwan von der nördlichen ünd öſtlichen Seite umgiebt; ein Bataillon des 5 Infanterie ⸗Regiments auch mit zwei Kanonen, poſtirte ſich zwiſchen dem Lager und der Vorſtadt, hinter dem Berge Muchanoſapa (der Verraätheriſche). Zwiſchen dem Heraklius= berge und der weſtlichen Mauer, in einem herrlichen Garten des Sardar, lagerte ſich ein Bataillon des 1Uſten Jager⸗ Regiments; von dem Heraklius-Verge beſchoſſen zwei Stäcke ſchweren Geſchützes die Feſtung ſtündlich. Beinahe jeder un. ſerer Schuſſe wurde von dem Thurme des nordweſtlichen Winkel der Feſtung, durch eine Kanonenkugel oder eine 200 pfuͤndige Bombe beantwortet; ein anderes Geſchutz, vom nordöſtlichen Winkel, beſtrich ununterbrochen den ſchen dem Lager und der Vorſtadt. Die ubrigen ter mit der Artillerie, lagerten im Quarrée, zwiſchen dem Wege, der von der Ueberfahrt uͤber die Sanga bei dem Dorfe Achgilag) nach Erivan fuhrt, und dem linken Ufer der Sanga, 3 Werſt von der ſudlichen Feſtungsmauer. Junerhalb zwei Monaten fiel kein Tropfen Regen; die Sonne brannte; die Oberflache der Erde ef von der ungeheueren Hitze. Ein tiefer Staub lag, von fruͤh Morgens bis zum Abend, auf den Wegen und wurde nur durch Fuh⸗ ren und Koſaken, die mit Berichten und Papieren ab- und zugallopirten, aufgeregt. Am Iten, achmittags aber regel⸗ maßig alle Tage, erhob ſich ein h Nordwind, der bis um Mitternacht wehte. In dieſer ganzen Zeit war das La⸗ ger von Staubwolken bedeckt, vor denen man die Augen nicht aufhalten konnte, und der Wind riß die Zelte um. Bei Tage, vor der Hitze in dem Schatten Der Zelte uns verbergend, hatten wir keine Ruhe vor ungeheuren Fliegen⸗ ſchwärmen. Vehüte Gott, wenn jemand von uns es ſich haͤtte ein fallen laſſen, etwas Süßes genießen zu wollen. Qn drei Tagen fühlte ich mich erſchlafft von der H und Schlafloſigkeit. Am 19. Juni (1. Juli) ritt ich Neugierde in die Vorſtadt. Wie ſchön! Eine ſich krimm— Gaſſe zw . rnen Mauern aneinanderſtoßender ten durch ich wie in einer Allee in Schatten An vielen Stellen hatten 9 die Aeſte der die Gaſſe in einander ve ten und bildeten ein dichtes Gewölbe. Ich beneidete die Offieiere. Zu meiner Verwunderung aber fand ich den Regiments⸗ Chef, zwei Staabs, und mehrere andere Officiere, ſo wie auch viele Soldaten erkrankt. Sengende Sonnenſtrahlen er⸗ hizten von ü Uhr Morgens bis 9 Uhr Abends die ſteiner⸗ nen Gebäude der Vorſtadt, und machten die Hitze unerträg; lich. Nach Sonnenuntergang wurde es noch ärger: die ganze Vorſtadt war wie ein ijtes Backhaus. Das Ath⸗ men wurde ſchwer; die Menſchen waren mit Schweiß über, goſſen; hierzu eine Menge Mücken, und noch dlicher als dieſe, eine Art faſt unbemerkbarer Inſekten, gaben auch dem ſtarlſten und durch den Tagesdienſt erſchöpften Solda⸗ ten keinen Augenblick Ruhe zum Schlaf, nirgends ſonnte man ſich vor dieſem Ungezieſer verbergen. Im Laufe der Nacht war faſt die ganze Infanterie und Reiterei unſeres nicht großen Detachements in Bewegung, um die wichtigſten Punkte zu beſetzen. Die ſtrengſte Vorſicht mußte beobachtet werden, denn der Feind konnte einen ſtarken Ausfall machen. Von der Wache abgeloͤſt, mußten die Soldaten ſtatt auszu—

ruhen, zum Fouragiren, gegen 12 Werſt vom Lager, gehen,

weil es gefährlich war, die Pferde weiden zu laſſen. Die Belagerungs⸗ Artillerie, ohne welche ſich nichts entſcheiden⸗ des gegen Erivan vor richten, nicht vor der Hälfte Auguſts eintreffen. So erfor— derte denn die Klugheit, zur Schonung der Menſchen, ſich in die Berge zu entfernen. *

Den 21. . 3. Juli) befahl der General auf Vorſchrift des Corps⸗Commandeurs, den in der BVorſtadt ſich befindlichen Bataillons, um Mitternacht in der Etille die Wachen zu verlaſſen, ſich zuſammen zu ziehen und ume Lager zu kommen.

Um z Uhr Morgens zog das ganze Erivan ab (die Regimentsführen waren vorausgeſchickt), ging über die Sanga und unter den Mauern von Etſchmiadzin ſchon

Detachement von ſchon den Abend um Mittag ſtand eine lange Reihe

Veg zwi Regimen

Obſtbaume über

men ließ, konnte nach ſicheren Nach⸗

Kraßowshi,

.

n der Vorſtadt einquartirten

*

.