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,, zur Allgemeinen Ppreußiſchen Staats ⸗-Zeitung Nr. 294
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dieſe auffallend und oft phantaſtiſche Miſchung ſo vieler Na⸗ tionen und Sprachen, ſo vieler Religionen und Sekten, alle dieſe fortwährend beſchaftigten halbnackten und von der Sonne eſchwärzten Menſchen, dabei das verworrene Getoͤſe und ö die Menge von Kameelen und Laſt-Eſeln, dieſe immer mit rauchenden Türken angefuͤllten Kaffeehäuſer, die buntgeſtreiften im Winde ſlatternden Segel einer unendlichen Menge Barken und andrer Fahrzeuge, die an der einen Seite faſt unter den Füßen der Zuſchauer pfeilſchnell herfliegen, auf der andern Seite die Hunderte großer Schiffe mit den wehen den Flaggen aller Nationen, dazu die Moſcheen mit ihren Kuppeln und glänzenden Halbmonden, das weite unendliche Meer, das dieſe ſonſt ſo öden nackten Küſten beſpuͤlt, und die hohe Saule des Pompejus, die ſich allein als Bild früherer Herr⸗ lichkeit und alten Glanzes uͤber die Stadt erhebt, das iſt
Alexandrien, der Mittelpunkt eines Handels der halben Welt.
Bei dem l des Paſchas wurden kaum 80 bis 109 kleinere Schiffe beladen, während jetzt 1000 große
nicht hinreichen, die überflüſſigen Produkte des Handels auf⸗
unchmen. Aegypten hatte fo gut wie keine Armee, und jetzt — o ln * disciplinirter Soldaten, und ſeine
lotte hatte 50 Segel. — — öFlo — macht einen c bedeutenden Theil ntrichtun
der Staats- Einkuͤnfte aus, aber die iſt hier von den vielen Plackereien und uͤbertriebenen Kon⸗ trollen befreit, welche ſie ſonſt ſo unangenehm gemacht haben. Der Zoll, welcher in den Vorſtädten von Cairo (Bulah und Alt Cairo) und zu Alexandrien für Waaren, welche zu Lande aus Syrien, der Turkei und Barbarei, aus Ober⸗Aegypten und dem nnern Afrikas kommen, erlegt wird, iſt von der Regierung an Meiſt bietenden verpachtet, und zwar n Die Zoͤlle bei Vorſcjr und Suez läßt die Regierung ſelbſt verwalten fuͤr Europhiſche Artikel werden uberhaupt 3 pCt. als Zoll⸗Abgabe dejahlt, und die Waare ſelbſt wird nur einmal verzollt. Da⸗ * wird für einen Theil der Waaren die aus Syrien und 1
r alle, die aus dem Innern der Barbarei, Jemen und Sigjor kommen, bis a t. bezahlt, je nachdem . ter mit der Regierung eins geworden, oder dieſe es
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3 pCt. vom „und ſo entſte den entfernteren
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ollen 6 oder für die Gelegenheit beſtimmte Zoll⸗ —— Dagzgegen kann man ſich keine ſchnellere Zoll-Expedition wünſchen als ju Alexandrien und Cairo; ſie iſt ohne alle unnͤͤthi⸗ gen Ümſtande, und ohne jede andere . der geſetzlichen Abgaben, außer dem freiwilligen Geſchenk, welches die Kauf⸗ leute bel dem Abſchluß ihrer Rechnungen den höheren Zoll= Deamten machen. Das Schmuggeln iſt in Aegypten ſehr ſelten, der davon zu Hoffende Gewinn iſt zu klein, und Ver⸗ luſt und Strafe im Verhältniß dagegen z groß. Die Ord⸗ nung und vor allen die unbedeutende Zahl von Zollbeamten, die man auf den Zöllen von Alexandria trifft, iſt bei der un, geheuren Waaren Menge welche die Zoll⸗Kammer paſſirt, zu bewundern. Die Gewalt der Zoll Beamten iſt auf die Küſte beſchrantt, ein noch im Hafen liegendes Schiff kann alle mägliche Arten von Waaren am Bord haben, erſt wenn ſie ans Land — werden, ſind ſie der Viſitation der Zoll⸗
r unterworfen.
w dem Urtheil eines Engländers iſt der Paſcha, wie ſein Sohn, mehr Kaufmann als Regent), wenigſtens iſt er gegen Europäiſche Kaufleute, die ſich dort niederlaſſen, fehr liberal und uvorkommend; er. un terſtiltt 8 vorſchuß⸗ weiſe mit großen Waren Lagern, welche vor dem Bezahlung Termin mehreremal umgeſetzt wurden und ſich ſomit mehr— fach verzinſten; ſo ſammelten in wenigen Jahren Haͤuſer, bie ohne alle eigne Habe anfingen, ein bedeutendes Vermö— gen. Man ſindet jetzt 5 Aſſecuranz / Comtoirs zu Alexan⸗ brien, ait auf Actien von 60h =— 1009 Piaſter geſtellt; das älteſte iſt die Compasnis ¶ Assicurazione Alessandrina mit 25M, 0OO Piaſtern Capital, wovon immer 25,000 in der Kaſſe ſeyn 233 Die Staats Einkuͤnfte Aegyptens beliefen ſich vor einiger Zeit auf jahrlich beinahe 25 Millionen Piaſter.
Notes during a vin io Egyph, Nubis, ile Qusis, Mount Si- nai and Jeruaalem My Sir Frederiè Hentitter.
Köoͤnigl. Miniſteriums des Innern ſtand,
deſſelben
befohl Alle de Aegyptiſche Wagren bezahlen , *.
Beruͤhrung tritt.
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Inland.
Berlin, 31. Oet. Nach Inhalt einer Bekan s chung des Koͤnigl. Ober-Praͤſidenten der Provinz — burg, Hr. v. Baſſewitz, vom Aſten d. M. (im heutigen Amtsblatte) haben des Königs Maſjeſtät mittelſt Ale . ſter Cabinets-⸗ Ordre vom 2. Auguſt d. J. an ubefehlen ge⸗ ruhet, daß die Communal⸗Verwaltung der Stadt Berlin welche ſeit dem Jahre 1822 unter unmittelbarer Aufſicht des der Königl. Re⸗ ien ng zu Potsdam untergeordnet werden ſoll. 33 tritt:
1) wegen der Communal⸗Angelegenheiten, in Bezie auf 9 Reſſort⸗Verhaͤltniſſe der 2 die r ſetzliche Einrichtung ein, und die Königl. Regierung zu Pors= dam bildet in dieſen Angelegenheiten die dem hieſigen Ma⸗ giſtrat zunächſt vorgeſetzte Inſtanz. R
In allen Angelegenheiten der Finanz-Verwaltung der Stadt Berlin, bei welchen der Staatsbehörde eine Einwir⸗
kung zuſteht, ſo wie uͤberhaupt in allen denjenigen 86
ten, welche die Handhabung der Stadteordnun
be mithin z. B. i
bei weiterer Regulirung des Stadtſchulden⸗
weſens, bei Beſchwerden der Stadtverordneten über den
Magiſtrat, und des Magiſtrats uber die Stadtverordneten, bei Beſchwerden Einzelner über Verletzung der nach der Städteordnung oder nach ſonſtigen Vorſchriſten ih— nen in Beziehung auf das inweſen zuſtehenden Rechte, uͤber verſagtes oder en es Buͤrgerrecht, uber die verſagte freie Ertheilung deſſelben, über zweifelhafte Wah⸗ len, uͤber Steuer⸗Prägravationen, ferner bei Beſtätigung der Magiſtrats⸗Perſonen und in allen andern Angelegenheiten
ſtalten zu fuhren, z. B. uͤber die Feuer⸗V Anſtalt,
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Geſinde⸗Prämien⸗Fonds ꝛc. * verfahren. 2) Die der Königl. Regierung zu Potsdam zunachſt vorgeſetzte Inſtanz in Angelegenheiten der erwähnten Art, wurde nach der w vom 31. December 1825 das Ober⸗-Präſidium der Provinz Brandenburg ſeyn; da jedoch den Ober⸗Praͤſidenten nur als Stellvertretern der Miniſterien die Entſcheidung in Communal-⸗ Angelegenheiten beigelegt iſt, und eine Stellvertretung des Königl. Miniſterii bei einem, am Sitze des Letztern ſelbſt vorkommenden Geſchäft dem Zwecke der Inſtruction nicht entſprechen würde, ſo haben des Königs Majeſtät das Ober-Präſidium von dieſer tung zu dispenſiren, und die Entſcheidung in Art dem Königl. Miniſterium des Innern zu über eruhet. Die gedachte Königliche Regierung bl a keen in dieſen Angelegenheiten unmittelbar untergeben. 3) Der Militair⸗Commiſſarius von Berlin, welcher in den zu ſeinem Reſſort zehren , die Stelle der H. nnn, vertritt, bleibt in Hinſicht dieſer Geſchäfte die dem Magiſtrate vorgeſetzte Behörde, und dem Königl. Miniſterium des Innern unmittelbar untergeordnet, daher er mit der Koͤnigl. Regierung zu Potsdam deshalb nicht in
H Was die Gewerbeſteuer⸗ Angelegenheiten anbelangt, ſo bleibt dem Herrn Finanz-Miniſter die bisherige Leitung derſelben ohne Einwirkung einer Zwiſchen⸗Behöorde.
5) Die Königl. Miniſterial-⸗Bau⸗Commiſſion, welche in Hinſicht der Geſchafte ihres Reſſorts, namentlich des hieſi⸗ gen Straßen⸗Pſlaſters und der deshalb zwiſchen dem Fiseus und dem Magiſtrat obſchwebenden Streitigkeiten, die Rechte und Verbindlichkeiten des Fiscus lediglich zu vertreten hat, bleibt ferner dem Königl. Miniſterium des Innern unmittel- bar — 4 * pal
6) Das hieſige Königl. Polizei⸗Präſidium, wel ĩ ö,, die Leiſtungen der Stadt zu der Wacht Erleuchtungs und
Neinigungs⸗Kaſſe und die andern Verpflichtungen der Stadt